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Wanderungen

Altsteigerskopf



Altsteigerskopf

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:57 Uhr

Kurzform
Altsteigerskopf - Wanderung im neu geschaffenen Nationalpark Schwarzwald auf einer Höhe zwischen 700 und 1100 m nördlich von Ruhestein. Altsteigerskopf, Geiskopf und Schwarzkopf bilden eine Kette, alle drei sind höher als 1000 Meter. Ursprüngliche Wälder, Jungwald nach Lothar und offene Grindflächen kennzeichnen diese Strecke. Leistungsfähige Einkehrmöglichkeiten liegen auch noch am Weg. Im Bild: Blick nach Süden auf den Geiskopf mit den aktuellen "Waldformen": offene Grindflächen links vorne, Sturmflächen in der Bildmitte, Jungwald rechts und Altbestand auf der Bergkuppe (Erstwanderung: Mai 2016, aktualisiert: Februar 2021)

Hintergrundinfo
Der Altsteigerskopf bildet mit dem Geiskopf und dem Schwarzkopf eine Bergkette die von Süd nach Nord entlang der Bundesstraße 500 auf dem Grindenkamm des Schwarzwaldes steht. Diese drei Berge bilden zusammen mit dem sich nach Osten anschließenden Gebiet einen Teil des 2014 neu geschaffenen Nationalparks Schwarzwald. Die Verwaltung hat ihren Sitz ein Stück südlicher davon, nämlich in Ruhestein, Seebach. Auf diesen neuen Nationalpark wird man mehrmals aufmerksam gemacht.
Es ist eine Gegend, in der viele 1000-er Berge anzutreffen sind, der höchste davon ist die bekannte Hornisgrinde mit dem Mummelsee. Rund um den Altsteigerskopf lässt sich eine sehr schöne Rundwanderung durchführen, die in Form eines Dreiecks eine Ausdehnung in das etwas niedrigere, östliche Gelände hat mit einer Länge von deutlich über 10 km. Keine Frage, das kostet als Tageswanderung Kondition und Schweißtropfen. Um das zu schaffen, besteht die Möglichkeit in drei Hütten einzukehren und sich unterwegs zu stärken: Brotzeitstüberl Seibelseckle, Gasthaus Auerhahn und Wanderhaus Darmstädter Hütte.
Schwierigkeit:28.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:12,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:20 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:445 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Seibelseckle 955
Gaislochhütte813 0:28
Forsthaus Auerhahn696 0:24
Querung erste Forststr.803 0:18
Ehemalige Falzhütte976 0:14
Darmstädter Hütte1030 0:17
Dreick-Grenzstein1077 0:25
Kuppe Schwarzkopf1058 0:25
Starthäuschen Seibelseckle1050 0:11
Parkplatz Seibelseckle 955 0:11

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturparkpark Schwarzwald Mitte-Nord, Nationalpark, östlich der B 500 zwischen Seibelseckle, Hinterlangenbach und Altsteigerskopf. Karten: Wanderkarte Schwarzwaldverein - Hornisgrinde mit Acher- Lauf- und Sasbachtal (1:30000). bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
08.05.2016; Diese Tour ging ich alleine. Dank des guten Wetters hatten sich viele Personen aufgemacht, in dem genannten Dreieck zu Wandern. An den dafür geeigneten Streckenteilen konnte man weiterhin viele Mountainbiker antreffen. Entlang der Bundesstraße herrschte gewaltiger Trubel, der aber diese Tour nicht direkt betraf. Sonniges Frühsommerwetter mit blauem Himmel beherrschte diesen Tag. Auch in schattigen Waldpassagen konnte man kurzärmelig gehen. Nachmittags zogen dann einige Wolken auf, begleitet von teils kräftigen Windböen. Die Fernsicht war klar.
Erreichte Gipfel
Von der 3-Kette mit Altsteigerskopf (1092 m), Geiskopf (1086 m) und Schwarzkopf (1058 m) führte die Strecke nur über letzteren. Die anderen beiden Berge wurden an ihrer Westflanke umgangen. Der höchste Punkt der Strecke lag bei 1077 m Höhe westlich des Geiskopfes.
Alm(en), Hütt(en):
Auerhahn, Darmstädter Hütte, Seibelseckle, Außer den Einkehrhütten führt der Weg nur noch an der Geislochhütte (813m) am Abstieg in Richtung Auerhahn vorbei.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz des Skihangs Seibelseckle; Adresse: Schwarzwaldhochstraße 8, 77889 Seebach. Koordinaten: N = 48.596128, E = 8.217967; Geographische Daten: N = 48°35'46.1", E = 8°13'04.7"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 442339, N = 5382856; Gauß-Krüger: R-E = 3442392.464, H-N = 5384571.076. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Mit Rollstühlen ist die Strecke nicht zu bewältigen.
Vom unteren Ende des Parkplatzes die asphaltierte Straße bergab in Richtung Forsthaus Auerhahn (Wegweiser) gehen, vorbei an der Geislochhütte. Vom Gasthof ein Stück zurück bis zur Abzweigung am Waldrand und die Strecke mit Ziel "Darmstädter Hütte" nehmen. Kurz darauf rechts abzweigen und kontinuierlich aufsteigen. Die erste Forststraße wird dabei mit einem kurzen Rechts/Links-Knick überquert, die nächsten beiden geradeaus drüber. In gleicher Richtung geht es weiter bis zur ehemaligen Falzhütte (von der Hütte sieht man nichts mehr, es ist jetzt ein Wegedreick). An diesem Punkt den Weg nach rechts wählen und an der Abzweigung in Richtung Wildsee vorbei zur Darmstädter Hütte. Dort den rechten nicht bezeichneten Waldweg einige Meter nach Süden bergab gehen. Er mündet direkt auf die Talstation der Skipiste ein. Am linken Waldrand der Piste den ausgewiesenen Pfad nehmen und darauf längere Zeit bleiben, u.a. vorbei an einem Grenzstein, der ein Grenzdreick markiert. Nach dem Geiskopf geht es leicht bergab. In der folgenden Talsohle will uns eine Markierung nach links schicken. Wir gehen aber geradeaus weiter, dem deutlich sichtbaren Pfad nach, der zunächst steil, dann über die flache Kuppe des Schwarzkopfes direkt am Zielhäuschen der Skipiste geht und am Seibelseckle endet. Abschließend nur noch weglos die Skipiste geradeaus hinunter zum Parkplatz absteigen.
Anmerkungen:
Es war bzw. ist eine sehr schöne Wanderstrecke im neu geschaffenen Nationalpark Schwarzwald. Sie geht vor allem auf dem Rückweg von der Darmstädter Hütte zum Seibelseckle durchwegs auf Höhen über 1000 m dahin, mit herrlicher Fernsicht in verschiedene Richtungen. Allerdings ist auch Kritik an der neueren Entwicklung anzumerken. Etliche neue Holztafeln tun kund, dass man sich im Nationalpark befindet. Statt dieser Tafeln wäre es besser gewesen, die Markierungen der Strecke an neuralgischen Stellen zu verbessern. Man muss sich oft auf den Orientierungssinn verlassen bzw. den sichtbaren Fußspuren vertrauen, um den beabsichtigten Pfad/Weg zu finden. Natürlich braucht ein Nationalpark Ruhezonen, in denen der Mensch nichts verloren hat. Wenn man die Wanderer aber immer stärker von den seit jeher genutzten Pfaden über Gipfel und Kämme entlang alter Grenzen verdrängt, können sie nur in die turbulenten Zentren wie Mummelsee, Sand, Hundseck, Schliffkopf u.a. ausweichen. Dort ist die dringend notwendige Entschleunigung nicht zu finden, das war an diesem Tag in aller Deutlichkeit zu sehen. Der "Ruhestein" hat seinen Namen ohnehin schon verwirkt.

Benachbarte Wanderungen

Seekopf
Seekopf

Der Seekopf am Ruhestein ist ein Teil des Grindenschwarzwaldes. Er hat mit dem dortigen Touristikzentrum (natürlich auch mit den Parkplätzen) direkt an der Schwarzwaldhochstraße einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen. Auf der Runde geht es vorbei am Euting-Denkmal, am Wildsee und natürlich auch an der Darmstädter Hütte. Große Teile der Strecke sind frei von größerem Bewuchs und lassen gute Fernblicke zu. Allerdings ist man auf dieser Route nirgends alleine.

Karlsruher Grat
Karlsruher Grat

Der Karlsruher Grad (früher: Eichhaldenfirst) nahe Ottenhöfen ist eine ganz besondere Bergstrecke. Er besteht aus recht zackigen Felsen, die wegen ihrer Härte langsamer verwittern als ihre Umgebung und deshalb aus ihr deutlich herausragen. Richtig alpin ist der Gang über diese Spitzen allemal und daher durchaus gefährlich. Wer sich das nicht zutraut, kann auf den nur wenige Meter entfernten, völlig ungefährlichen Steig ausweichen.

Lotharpfad
Lotharpfad

Wer kann sich nicht daran erinnern: der Orkan Lothar fegte an Weihnachten 1999 über das Elsass und Süddeutschland hinweg. Riesige Schneisen der Verwüstung hat er in den Höhenlagen des Schwarzwaldes hinterlassen. In der Nähe der Schwarzwaldhochstraße hat die Forstverwaltung mit einem Lehrpfad darüber informiert. Dazu gehört auch, auf die Neuentwicklung des Waldes hinzuweisen. Mehr als zwanzig Jahre später ist von dem ursprünglichen Unheil kaum noch etwas zu sehen. Der Wald ist ordentlich dabei, seine Wunden zu vernarben.

Hornisgrinde
Hornisgrinde

Die Hornisgrinde ist ohne Zweifel die Königin des Nordschwarzwaldes. Mit 1163 Metern ist sie der höchste Berg und kann deshalb mit einigen besonderen Merkmalen glänzen: der Hornisgrindeturm als langjähriger Beobachtungsposten der französischen Armee; der Dreifürstenstein, der die früheren Grenzen dreier Länder markierte und der wichtige Funk- und Fernsehsender. Die Kuppe ist sehr breit und in wesentlichen Teilen von Hochmoor bedeckt. Und ganz wichtig: an der Südseite liegt der sagenumwobene Mummelsee, ein wichtiges Touristenzentrum an der Schwarzwaldhochstraße.

Hochkopf (Schwarzw.)
Hochkopf (Schwarzw.)

Hochkopf - das ist der nördliche Nachbar der Hornisgrinde. Und natürlich steht er im Schatten dieses bekannten Berges. Aber er misst auf seiner Gipfelkuppe auch mehr als 1000 Meter Höhe. Zudem kommt man auf der Tour ab Sand auch noch über den Mehliskopf mit seinem Turm, nicht ganz 1000 Meter hoch. Allzu viele andere Wanderer wird man nicht treffen dort oben. Aber das ist ja umso mehr ein Grund, die Stiefel zu schnüren und los zu gehen.

Gertelbachrundweg
Gertelbachrundweg

Gertelbachrundweg - das ist die Krönung der Wanderungen im Bühlertal. Erst führt uns der Weg durch das Flussbett über viele Felsstufen, Steintreppen und Brücken an den Wasserfällen vorbei steil bergauf. Dann kommt der Höhenweg zum bekannten Wiedenfelsen und zum Plättig. Ein weiterer Höhepunkt ist der Falkenfelsen mit der Super-Fernsicht. Ein erster Abstieg führt uns zur Einkehr in die Kohlbergwiese, ehe es dann weiter bergab und zurück zum Ausgangspunkt am Gertelbachweg in Bühlertal geht.

Badener Höhe
Badener Höhe

Badener Höhe - das ist der nördlichste 1000er Gipfel im Schwarzwald und damit der Stolz der Badener. Deshalb steht dort wohl auch der Friedrichsturm von dem aus eine herrliche Fernsicht möglich ist. Nur ein Stück südlicher davon liegt der Seekopf, auch über dieser Grenze. Zu erreichen sind die beiden Berge recht einfach in einer Rundwanderung ab Sand, dem Zentrum an der Schwarzwaldhöhenstraße. Am Rückweg dieser Tour kommt man dann auch noch am NFH Badener Höhe und an der Bergwaldhütte Sand vorbei.

Kohlberg Bühler Höhe
Kohlberg Bühler Höhe

Kohlberg und Bühler Höhe - recht schillernde Orte säumen die Runde an der Schwarwaldhochstraße. Es ist eine Gegend, in der sich eine Wanderung allemal lohnt. Start ist am Wiedenfels, dann geht es hoch zur Kapelle Sand. Weitere Stationen sind die Maria-Frieden-Kapelle, der Falkenfelsen und zur Einkehr die Kohlbergwiese. Nach einer weiteren Runde vorbei an dem Luxushotel Bühler Höhe (das aber seit 2010 eine Luxusruine und recht trauriger Spielball von Großkapitalisten ist) geht es zurück zum Wiedenfels.

Bilder zur Wanderung

Seibelseckle; der Skihang sieht von unten recht zahm aus. Mit einer Höhendifferenz von 100 Metern ist er einer derjenigen, der sich als Anfängerhang weiter behaupten kann und recht gut genutzt wird.

Seibelseckle; Skihang von oben. Aus dieser Sicht ist die Infrastruktur gut zu erkennen mit dem großen Parkplatz direkt an der Schwarzwaldhochstraße und der ganzjährig geöffneten Rasthütte.

Starthäuschen für die Skirennen. Hier oben hat so manche "Ski-Karriere" in einem Zwergerlrennen begonnen oder ist ebenso abrupt beendet worden. Im Sommer sind die Erinnerungen an den Winterbetrieb natürlich besonders verklärt.

Zurück zur aktuellen Wanderung. Auf halben Weg zum Auerhahn steht die Geiskopfhütte, eine bessere Jagdkanzel. Sie schien mir als Schutzhütte kaum genutzt zu sein.

Hinweistafel auf die Abgrenzung des Nationalparks. Vielen Wanderern wäre es sicher lieber, wenn an neuralgischen Kreuzungspunkten bessere Wegweiser zu sehen wären.

Hinterlangenbach, ein kleiner Ort am Ende des Langenbachtales. Dominierendes Anwesen ist das Wellnesshotel "Forsthaus Auerhahn". Ein paar andere Häuser gibt es aber auch noch.

Am Aufstieg zur Darmstädter Hütte wird es teilweise dann richtig alpin: Querung eines Steilhanges auf einem schmalen Pfad; er ist aber völlig harmlos zu gehen.

Dann steht sie plötzlich da, die Darmstädter Hütte. Es ist ein Haus, das schon seit Generationen als Ferienheim vor allem für Jugendliche dient. Ein Wanderer sagte mir, er käme schon seit über 30 Jahren regelmäßig hierher und freue sich jedes Mal wieder auf den Besuch.

Skipiste Altsteigerskopf, sie liegt in unmittelbarer Nähe zur Darmstädter Hütte. Die Liftmasten stehen noch, in Betrieb scheint diese Piste aber seit etlichen Jahren nicht mehr gewesen zu sein.

Schwarzkopf – ein Berg auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt. Man muss es akzeptieren: der alpine Skisport hat im Schwarzwald nur mehr geringe Bedeutung, dafür sind die Chancen für Wanderungen umso besser.

Grenzstein auf dem Höhenweg nahe dem Geiskopf. Wichtig wäre es, dass die Routen immer wieder an Stellen ankommen, von denen man eine gute Fernsicht hat und das ist nun mal ein Kamm oder eine Bergspitze. Wandern im bewaldeten Hang auf einer flachen Forststraße ist langweilig.

Wir stehen in der Nähe der Bergstation des Skiliftes und blicken nach unten auf den großen Parkplatz mit dem Stüberl am Waldrand. Direkt daneben geht die Straße vorbei, im großen Bogen hinauf zum Mummelsee. In der linken Bildhälfte ist die Südflanke der Hornisgrinde zu sehen. Auf der Kuppe selbst sind dann die Einrichtungen zu erahnen, insbesondere der über 200 Meter hohe Sender des SWR.

Die erste Möglichkeit zur Einkehr kommt recht bald. Nach dem mühelosenlosen Abstieg durch das Langenbachtal steht er da, der Gebäudekomplex aus mehreren Bauteilen. Er beherbergt einen Gasthof mit Cafe und ein Hotel. Nachdem das Wetter so schön ist, gibt es auf einer der Terrassen ein Weißbier, ehe der Aufstieg zur Darmstädter Hütte beginnt.

Seibelseckle - das Brotzeitstüberl kennen wir schon vom Skifahren früherer Jahre. Es ist ganzjährig geöffnet und ein Treffpunkt für alle, die auf der B 500 aus irgendeinem Grund unterwegs sind, vom Trucker bis zum Biker. Einige Wanderer sitzen auch auf der Terrasse. Zum Abschluss der Wanderrunde gibt es Kaffee und Kuchen.

 

 

 

 

 

 

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