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Längental



Längental

Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 15:31 Uhr

Kurzform
Längental - einfache, gemütliche Wanderung im Isarwinkel nördlich des Brauneck-Massivs. Viele Almen und Hütten säumen den Weg durch das breite, flache Hochtal. Es ist der Anfangsteil des Nordaufstiegs zu den Achselköpfen über die Probstalm. Das Längental ist ganzjährig begehbar und mit der Kirchsteinhütte ist eine Einkehrmöglichkeit ebenfalls ganzjährig geöffnet. Im Bild: Blick durch das Längental zum Probstenkessel mit den beiden Kirchsteingipfeln (von links), den Achselköpfen und der Probstenwand (Erstwanderung: Juni 2014, aktualisiert: Juni 2021)

Hintergrundinfo
Das Längental ist ein klassisches Hochtal, das sich insgesamt etwa sieben Kilometer von Arzbach in Richtung Benediktenwand erstreckt. Damit trennt es das Brauneckmassiv von den nördlich liegenden Tölzer Bergen, namentlich Längenberg, Zwieselberg, Heigelkopf u.a. Der Kernbereich dieses weiten Tales beginnt aber erst nach dem Aufstieg zur Kirchsteinhütte und endet an der Edelweißhütte. Dort beginnt der Nordaufstieg über die Probstalm zum Brauneck, respektive zu den Achselköpfen und im weiteren auch zur Benediktenwand.
Viele Almen und andere Hütten (Vereinshütten) liegen in diesem Tal, darunter mit der ganzjährig geöffneten Kirchsteinhütte und der hinteren Längentalalm auch zwei Einkehrmöglichkeiten. Es ist mittels einer Versorgungsstraße recht gut erreichbar. Das ist für die Wanderer aber ganz besonders auch für die Biker jeglicher Art von großer Bedeutung.
Ob diese Strecke von Wanderern über das Tal hinaus zu Zielen oben in den genannten Bergen recht häufig genutzt wird, ist zu bezweifeln. Mit Sicherheit ist es aber ein Beispiel für das klassische "Bike and Hike".
Schwierigkeit:30.8mittel (27.5-40)
Tracklänge:14,2 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:530 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Arzberg West738
2. Parkplatz am Arzbach778 0:201,43
Abzw. Längental919 0:191,24
Gaborhellalm960 0:180,68
Kirchsteinhütte1006 0:100,88
Längentalalm1001 0:190,95
Längentalalm htr.1039 0:070,51
Enzianhütte1040 0:070,48
Edelweisshütte1140 0:140,93
Längentalalm htr.1039 0:181,41
Kirchsteinhütte1006 0:221,46
Parkplatz Arzberg West738 0:564,23

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Isarwinkel; das Hochtal liegt nördlich des Brauneckmassivs und endet im Probstensattel. Der Hauptzugang (bzw. die Versorgungszufahrt) geht von Arzbach aus nach Südwesten. Karten: Amtliche Topografische Karte Bayern (1:25000) "ATK-25 Q-11 Bad Tölz, Benediktbeuern, Lenggries, Bad Heilbrunn, Bichl, Brauneck, Benediktenwand" bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Isarwinkel, Bendiktenwand", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
27.06.2014; Diese Tour ging ich alleine. Es waren sehr viele Wanderer und Mountainbiker unterwegs, teilweise auch auf den Nebenrouten ins Tal. Kurioser Zufall: ich traf an der Hütte ein Ehepaar, mit dem ich - auch zufällig - schon früher auf einer anderen Wanderung ein längeres Stück zusammen gegangen bin. Sie waren diesmal mit den Rädern unterwegs. Es herrschte gutes Wanderwetter mit überwiegend blauem Himmel. Gelegentlich aufkommende Wolken wurden von einem frischen Ostwind sofort wieder zerstreut. Dadurch bestand eine gute Fernsicht, die aber wegen der Tallage der Strecke keine große Bedeutung hatte.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Tour wird kein klassischer Gipfel erreicht, das war auch nicht vorgesehen. Der höchste Punkt liegt mit 1140 Metern am Ende der gegangenen Strecke nahe der Edelweißhütte. Anschließend würde der steile Aufstieg zur Probstalm beginnen.
Alm(en), Hütt(en):
Längentalalm htr. , Kirchsteinhütte , Es ist ein Tal, in dem viele Almhütten stehen: Gaberhellalm; eigentlich "Gabrielalm" (960 m), Hauserbauernalm (1010 m), Längentalalm (1001 m), Enzianhütte (1040 m), Edelweißhütte (1140 m). Hinzu kommen noch die beiden Einkehrhäuser, wobei die hintere Längentalalm aus zwei Kasern besteht. Kurz nach dem Parkplatz steht direkt an der Brücke über den Arzbach noch der Unterstand des Bogenschießvereins.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Arzberg (Bogenschützen). Adresse (unpräzise): Längentalstraße, D-83646 Wackersberg. Koordinaten: N = 47.701870, E = 11.528150; Geographische Daten: N = 47°42'06.7", E = 11°31'41.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 689666, N = 5286261; Gauß-Krüger: R-E = 4464692.199, H-N = 5284945.039. Der Ausgangspunkt der Tour ist mit ÖPNV nur bedingt erreichbar. Im Anschluss an die BOB von München nach Bad Tölz ist eine Fahrt mit dem Bus bis Arzbach Kirche möglich. Allerdings gibt es täglich nur wenige Fahrten auf dieser Strecke. Im weiteren Anschluss wäre ein Fußmarsch von fast drei Kilometern bis zum Ausgangspunkt der Tour nötig. Mit dem Rollstuhl und mit dem Kinderwagen kann die Strecke in das Längental sehr gut bewältigt werden. Für den genannten Personenkreis kann man auf alle Fälle die Fahrt bis zum hinteren Parkplatz empfehlen.
Am Ende des Parkplatzes nach links den Arzbach überqueren und dann nach rechts am Bach entlang gehen. Später erreicht man einen weiteren Parkplatz am Ende der öffentlichen Straße (man könnte notfalls auch hier parken, aber es ist zu bedenken, dass es kaum Möglichkeiten gibt, dem Gegenverkehr auszuweichen). Am Zusammenfluss von Arzbach und Lettenbach geradeaus weitergehen, von nun an deutlich bergauf. An einer Abzweigung wählt man den linken Weg mit der Beschilderung zur Kirchsteinhütte; es geht weiter durch den Wald und über eine Wiesenlichtung. Weiter oben öffnet sich das Tal mit Wiesen und der ersten Alm; es ist die Gaborhellalm. Ein Stück weiter gibt es eine zweite Gabelung; rechts geht es direkt zur Kirchsteinhütte, links ist der Hauptweg weiter ins Tal. Später laufen die beiden Wege dann wieder zusammen. Im Folgenden geht es vorbei an der Hauserbauernalm, der Längentalalm, der hinteren Längentalalm, der Enzianhütte und der Edelweißhütte. Das war für mich das Ende der Strecke (weiter oben gäbe es dann noch die Probstalm). Ab hier ging es den gleichen Weg wieder zurück.
Anmerkungen:
Auf das Längental bin ich schon öfter von anderen Wanderern als eine lohnende Tour aufmerksam gemacht worden. Das Gebiet ist auf einem sehr gepflegten Weg gut erreichbar, für Mountainbiker ebenfalls sehr lohnend. Es ist nicht die große "Wanderung", aber als 2 - 3 Stunden lang dauernde Tour mit den vielen Hütten und Almen sehr abwechslungsreich. Zudem gibt es zwei Hütten zur Einkehr, zumindest den Sommer über. Die Kirchsteinhütte hat als Berggasthof sogar ganzjährig geöffnet. Folglich wäre das auch eine gute Gelegenheit für eine Winterwanderung. Man könnte die Strecke auch als Anstiegsweg in Richtung Benediktenwand, Probstenwand oder Achselköpfe nutzen. Allerdings glaube ich, dass das etwas für die Profis wäre, die dafür dann aber andere Routen gehen oder zunächst mit dem Rad fahren. Gleichwohl kann man den Daheimgebliebenen nicht von den großen Berggipfeln berichten, die man dort erreicht und die Fernsicht begrenzt sich auch nur auf das Tal und von dort aus zu sehnenden Gipfel. Es ist aber eine sehr schöne Wanderung für Senioren und andere, die sich nicht so anstrengen wollen.

Benachbarte Wanderungen

Almentour Brauneck
Almentour Brauneck

Wandern am Brauneck ist immer lohnend. In erster Line sind damit Touren in Kammnähe angesprochen. Es gibt aber auch unbekannte Strecken, die besonders für Liebhaber sind, die gerne alleine gehen und sich von etwas ruppigen Steigen nicht beirren lassen. Eine solche Wanderung geht südlich des Kammes vom Brauneck aus nach Westen. Sie führt an etlichen Almen und Hütten vorbei und endet an der bewirtschafteten Bichleralm an der Südseite der Benediktenwand. Herrliche Fernsicht in die südlich liegenden Berge an vielen Stellen gibt’s gratis.

Brauneck Garland
Brauneck Garland

Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche.

Heigelkopf
Heigelkopf

Der Heigelkopf ist die südöstliche Fortsetzung des Blombergs mit dem einmaligen Blick ins Isartal und in die gegenüber liegenden Lenggrieser Berge. Am besten erreicht man ihn ab der Waldherralm und kann daraus eine Runde machen über den Blomberg und eventuell auch zum Zwieselberg machen. Zurück geht es dann über die Gassenhofer Alm. Noch einfacher ist er aber ein kurzer Abstieg vom Blomberg, wobei das bedeutet, dass man wieder bergauf zurück muss. Das Blomberghaus liegt nämlich in der anderen Richtung.

Längenberg
Längenberg

Das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist ein beliebtes Wandergebiet. Entsprechend viele Personen sind dort immer unterwegs. Es gibt aber eine davon getrennte Teilroute, nämlich über den Längenberg. Sie ist ein gutes Stück länger und erreicht mit dem Längenberg eine größere Höhe. Sie ist deutlich ruhiger und einsamer als das Tal selbst. Neben dem guten Blick zum Brauneck reizt auch der arg ruppige Abstieg durch den Wald hinunter zur hinteren Längentalalm. Der Rückweg erfolgt dann auf bequemen Wegen.

Latschenkopf
Latschenkopf

Der Latschenkopf ist einer der vielen Gipfel auf dem Brauneckmassiv. Er kann am besten über eine Kammwanderung erreicht werden, beginnend im Osten, also am Brauneck selbst. In vielen Fällen ist er nur eine Zwischenstation auf dem Weg über die Achselköpfe oder gar zur Benediktenwand. Ein Stück weiter westlich besteht die Möglichkeit, zur Stiealm abzusteigen und eine ganz entspannte Runde zurück zu drehen, vorbei an vielen Brotzeitalmen.

Stallauer Eck
Stallauer Eck

Stallauer Eck - das ist einer von vier wenig bekannten Gipfeln in den Tölzer Bergen, westlich des bekannten Blombergs. Man könnte sie in einer Rundtour erreichen. Wer gerne im Wald wandert, der kann sich das vornehmen. Allerdings begegnet er kaum Wanderern, sondern nur Mountainbikern. Und dort wo diese nicht fahren, kann man eigentlich auch nicht gehen.

Zwieselberg
Zwieselberg

Der Zwieselberg ist die Fortsetzung des Blombergs nach Südwesten; er gehört zu den Tölzer Hausbergen. Auf den Blomberg kann man mit der Seilbahn fahren, zum Zwieselberg muss man dann noch ein wenig laufen. Dadurch ist es möglich, dass auch weniger konditionsstarke Personen auf den Gipfel dieses Aussichtsberges kommen. Einkehren kann man dann ganzjährig im Blomberghaus, den Sommer über auch in der Schnoaderalm östlich des Gipfels.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt auf der Hin-Rück/Strecke vier typische Abschnitte. Es beginnt mit einer leichten Steigung entlang des Arzbaches. Dann kommt der etwas steilere Aufstieg hinauf in das Hochtal. Es folgt der etwas flachere Teil bis nach der hinteren Längentalalm, ehe es dann ab der Enzianhütte wieder richtig steil wird. Der Rückweg ist natürlich ein Spiegelbild davon.

Los geht es erst einmal ein gutes Stück auf der Straße am Bach entlang bis zum hinteren Parkplatz. Je nach augenblicklicher Wassermenge hört man das Rauschen mal mild und sanft, aber auch wild und tosend.

Die Brücke über den Arzbach am Zusammenfluss mit dem Lettenbach markiert das Ende der öffentlichen Straße, ab jetzt geht es bergauf und zwar mit eigener Muskelkraft.

Oben trifft man als erstes auf die Gaberhellalm. So steht es auf der Alm selbst, in den Karten steht "Gabrielalm" (das scheint mir plausibel zu sein). Sie besteht aus zwei bewohnbaren Hütten und einem Stall.

Man wird auf der Wanderung stets neugierig beobachtet: Im Bild: eine Kalbin auf der Gaberhellalm schaut durch die Stalltür, was auf der Straße passiert, kommt aber nicht heraus, auch nicht auf Zurufe.

Ein Stück nach der Kirchsteinhütte trifft man auf die Hauserbauernalm. Sie ist schon etwas verblichen, leistet aber noch gute Dienste als vollwertige Unterbringung der Tiere und (beizeiten) auch der Menschen.

Längentalalm - die namensgebende Alm im Längental, auch "Pfundalm" genannt. Es ist ein stattliches Gebäude in sehr gutem Zustand. Rings um die Alm gibt es fast ebene Wiesen, dort kann gemäht und Heu gemacht werden. Es ist zweifelsohne das Zentrum des Längentals und dort finden auch diverse Almfeste statt.

Kapelle der Längentalalm. Wie es sich für die führende Hütte gehört, hat sie auch eine eigene, gut gepflegte Kapelle. Und es ist ihr sicher eine Sache der Ehre, sie auch entsprechend zu pflegen.

Nahe der hinteren Längentalalm steht ein kleines, neues Marterl. Es zeigt deutlich, dass die (vordere) Längentalalm mit ihrer Kapelle eben deutlich größer ist.

Kurz darauf erscheint ein gemauertes Gebäude mit einem hölzernen Dachaufsatz. Ein Schild an der Wand verkündet, dass das die "hintere" Längentalalm ist. Bewirtet ist sie ganz offenbar nicht. Der Schreck ist aber nur kurz: direkt dahinter steht dann ein weiteres Gebäude mit Tischen und Bänken; Gottseidank offen. Die Lösung: zur hinteren Längentalalm gehören die beiden Kaser "Ottenalm" und "Seiboldalm" (geöffnet). Außerdem zählen sogar auch noch die Freisinger Hütte (im Wald versteckt), die Enzianhütte und die Edelweißhütte dazu.

Weiter hinten im Tal steht die kleine, schnuckelige Enzianhütte, eine private Hütte. An den Renovierungsarbeiten ist zu erkennen, dass sie auch gut genutzt ist.

Weiter oben steht dann die Edelweishütte; auch sie ist privat. Dem deutlich größeren, zweigeschossigen Bau sieht man an, dass er wohl öfter Personengruppen als Unterkunft und Stützpunkt dient.

 

 

 

 

 

 

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