Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Schwarzlack Rundtour



Schwarzlack Rundtour

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 10:54 Uhr

Kurzform
Schwarzlack Rundweg - spannende Tour auf den exponierten Berg im nordöstlichen Winkel des Mangfallgebirges. Ziel der Wanderung war neben dem Gipfel ein Besuch der bekannten Wallfahrtskirche und des gleichnamigen Gasthofes. Das geht nur in Form einer ordentlichen Bergstrecke mit dem Ostaufstieg zum Gipfel des Sulzbergschneid und Abstieg über dessen steile Nordflanke. Trittsicheres Gehen ist dort unabdingbar. Im Bild: Ostfront der Wallfahrtskirche Schwarzlack (Maria-Hilf und St. Nepomuk). Sie prägt zusammen mit dem Wirtshaus den Ort Schwarzlack, an dem eine Teilstrecke des Jakobswegs vorbei führt (Erstwanderung: November 2015; aktualisiert: März 2021)

Hintergrundinfo
Der Sulzbergschneid ist ein recht markanter Berg unweit des Dreiecks der Inntalautobahn. Bei der Ostabfahrt vom Irschenberg ist er unverwechselbar zu erkennen. Er hat vier ziemlich steile Flanken, ausgerichtet in die vier Himmelsrichtungen. Egal von welcher Seite man aufsteigt, es ist überall recht anstrengend. Nach Norden geht sogar eine "schwarze" Route durch den Wald, verbunden mit einem Warnhinweis auf dessen Schwierigkeit. Der Gipfel liegt auf einer freien Kuppe mit Blick nach Süden zu den weiteren Bergen der Wendelsteingruppe. Nach Norden besteht Sicht ins Alpenvorland, namentlich auf die Moorlandschaft und die Dörfer östlich von Bad Feilnbach.
Der Berg ist von einem recht guten Netz an Wanderwegen durchzogen, die alle recht steil und stellenweise auch recht anstrengend sind und den Namen "Bergwandern" allemal verdienen. Übliche Aufstiegsrouten sind entweder aus Osten direkt ab dem Parkplatz Lechen oder nach der Passage vorbei an der Schlipfgrubalm aus Westen.
Vier namhafte Gasthäuser liegen an seinen Flanken. Im Süden ist das die Schlipfgrubalm, im Norden sind es der Gasthof Schweinsteig, der Gasthof Kogl und Schwarzlack. Schwarzlack ist ein recht bekannter, traditioneller Wallfahrtsort für die Trachtler. Dazu gehört natürlich auch ein leistungsfähiger Gasthof.
Schwierigkeit:25.0leicht (<27.5)
Tracklänge:6,6 kmkurz (0-8 km)
Wanderzeit:3:45 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:590 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Lechen674
Abzw. Schweinsteigalm808 0:261,00
Wegedreieck1020 0:430,30
Gipfel Sulzbergschneid1118 0:220,70
Ende schwarze Strecke820 0:550,55
Dreieck Litzldorfweg740 0:161,45
Schwarzlack583 0:351,00
Kogl Berggasthof680 0:150,60
Parkplatz Lechen674 0:131,00

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost; es ist die nördliche Kante der Berge nördlich des Wendelsteins. Unmittelbarer östlicher Nachbar ist der Sulzbergschneid. Talorte sind Litzldorf (und Bad Feilnbach) bzw. Brannenburg. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
02.11.2015; Renate, Gitti, Sepp und ich sind zusammen diese Tour gegangen. Am oberen Teil des Aufstiegs, am Gipfel und auf dem schwierigen Nordabstieg haben wir niemand getroffen. Im unteren Teil des Aufstieges und auf dem Rosenkranzweg bzw. auf dem Rückweg über die beiden Gasthöfe sind uns einige andere Wanderer begegnet. Angesichts der späten Jahreszeit hatten sich sogar sehr viele zur Schwarzlack aufgemacht. Im Gasthaus gingen sogar die Speisen frühzeitig aus, so viele sind dort eingekehrt. Es herrschte schon seit einigen Tagen Hochdruckwetter mit wolkenfreiem Himmel in den Bergen dank Föhn. Allerdings trübte sich die Sicht den Tag über schon ein wenig ein. Die Temperaturen lagen im zweistelligen Bereich relativ hoch, Wind gab es kaum.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Tour ist der Ostgipfel des Sulzbergschneids mit 1118 Metern.
Alm(en), Hütt(en):
Schwarzlack, Kogl Berggasthof , Andere Hütten liegen nicht auf der Strecke. Am Rückweg vom Gasthof Kogl zum Parkplatz kommt man an dem Hof "Aich" und an zwei weiteren Häusern vorbei. Der Berggasthof Schweinsteig wird umrundet.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Lechen, Brannenburg. Adresse: Bergstraße 39, 83098 Brannenburg, bis zum Waldrand weiterfahren. Koordinaten: N = 47.738869, E = 12.075502; Geographische Daten: N = 47°44'19.91", E = 12°04'31.83"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 280756, N = 5291420; Gauß-Krüger: R-E = 4505769.110, H-N = 5288953.655. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt erreichbar, wohl aber Brannenburg selbst. Man muss noch ein Stück anmarschieren. Für Rollstühle ist der Weg nicht möglich. Das ginge nur für den letzten Teil der Strecke, etwa bis zum Gasthof Kogl oder Schweinsteig. Schwarzlack ist damit auf einer anderen Strecke erreichbar.
Vom Parkplatz geht es auf der asphaltierten Straße ein ganz kurzes Stück nach rechts, ehe der Steig ohne jede Markierung nach links beginnt. Er führt oberhalb des ersten Hauses vorbei, über die Wiese und dann ein Stück am Wald entlang, ehe er in diesen hineingeht. Etwas später trifft man auf die Markierung "0", die sich weiter oben aber wieder verliert. An der Abzweigung mit dem Wegweiser "Schweinsteigalm" geht es nach links bergauf. Nach der Einmündung auf einen Waldweg führt die Route ein kurzes Stück nach links, ehe es nach rechts weitergeht, stellenweise sehr steil. Dieser Pfad führt nochmal an einem Wegweiser vorbei, dann direkt zum Gipfel. Dort geht es ein Stück nach Westen in den Sattel, von dem aus der steile Abstieg beginnt. Einen Wegweiser gibt es erst wieder unten an der Einmündung auf einen Waldweg; bis dahin muss man sich auf den roten Punkt an den Bäumen verlassen. Anschließend führt der Weg ein kurzes Stück nach rechts, dann nach links bis zur Einmündung auf den Weg nach Litzldorf. Nunmehr geht es ein längeres Stück nach Osten, immer leicht bergab. Nach einer erneuten links/rechts-Kombination ist man auf dem "Rosenkranzweg", der direkt zur Schwarzlack führt. Bei der Kirche geht es etwas bergauf, dann durch den Wald zum Berggasthof Kogl. Auf der Zufahrtstraße muss man noch etwas bergauf, dann direkt zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Das eigentliche Ziel - nämlich der Besuch der Wallfahrtskirche und des Gasthofes Schwarzlack - stand fast am Ende der Tour. Zuvor musste der Aufstieg auf den sehr exponierten Sulzbergschneid bewältigt werden, der zwischendurch recht steile Stellen hat. Die sind aber nichts gegen den Abstieg durch die Nordwand, für die unsere Hirtenstöcke recht gute Dienste taten. Trockenes Laub machte die Strecke rutschig und damit recht gefährlich, bei Nässe wäre das eine arge Tortur geworden. Kurzum eine "Wallfahrt" soll ja kein Spaziergang sein, die Einkehr hatten wir uns redlich verdient, wenngleich wir mit dem zufrieden sein mussten, was es nach gab. Ängstlichen oder unsicheren Personen ist diese Strecke nicht zu empfehlen. Wer sich das nicht zutraut, der kann mit dem Rundweg über Schweinsteig die Strecke deutlich entschärfen und abkürzen. Die sehr interessante, barocke Wallfahrtkirche bekommt man auch so zu sehen. Sie ist vor allem durch das alljährlich im August stattfindende Gau-Trachtenfest bekannt, das dort - und im Gasthaus - gefeiert wird.

Benachbarte Wanderungen

Lechnerschneid
Lechnerschneid

Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Sulzbergschneid
Sulzbergschneid

Der Sulzbergschneid ist ein kegelförmiger Berg im östlichen Mangfallgebirge, den man von der Autobahn aus recht gut sehen kann. Er steht am Nordrand der Inntalberge, westlich dieses Flusses. Er eignet sich bestens für eine Rundwanderung mit Aufstieg ab der Schlipfgrubalm über seine Süd- und Westflanke, dem kurzen Gang über den Gipfelsattel und dem Abstieg über die Ost- und Nordflanke zum Berggasthof Schweinsteig. Obwohl die Höhensumme mit 530 Metern nicht sehr hoch ausfällt und die Strecke mit 7,7 km recht kurz ist, ist es kein Spaziergang.

Rampoldplatte
Rampoldplatte

Die Rampoldplatte ist nicht - wie aus dem Namen eventuell abzuleiten wäre - ein Berg mit einer breiten Kuppe nördlich des Wendelsteins. Vielmehr hat sie einen recht engen, steilen Gipfel, bei dem am Gipfelkreuz höchstens drei Personen Platz finden. Es ist eine Tour so richtig zum Eingewöhnen, auch für Anfänger. Zunächst der lange Anmarsch auf guten Straßen, dann der zähe Aufstieg über die Almflächen und zuletzt der steile Gipfel. Dafür liegen mehrere Almen und Gasthöfe auf der Strecke, ebenfalls zum eingewöhnen, denn das gehört zusammen.

Farrenpoint
Farrenpoint

Farrenpoint - ein absolutes Muss im nördlichen Wendelsteingebiet, resp. in den östlichen Mangfallbergen. Nach Norden steht dem Blick ins Alpenvorland nichts mehr im Weg und nach Süden herrscht auch freie Sicht auf große Teile der östlichen Manfallberge. Es ist eine technisch leichte, aber nicht ganz kurze Wanderung, zumindest wenn man durch das Kirchbachtal aus Brannenburg aufsteigt. Aber auch ab dem großen Wanderparkplatz im Jenbachtal ist noch eine ganze Weile zu gehen. Oben wartet bereits die Huberalm mit Brotzeiten und Getränken. Genauso schön ist aber auch der Blick auf den Berg selbst mit seiner freien Südflanke aus südlichen Richtungen, natürlich von anderen Strecken aus.

Elbacher Kreuz
Elbacher Kreuz

Das Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, ist eigentlich nur ein Gipfelkreuz auf einer Kammnase zwischen Schweinsberg und Wendelstein. Der letzte Teil des Anstieges - egal aus welcher Richtung man kommt - ist dann doch recht anspruchsvoll. Trittsicherheit ist erforderlich. Man spürt dort oben jedenfalls das angenehme Gefühl, auf einem richtigen Berg zu sein und freut sich, diesen entdeckt und erreicht zu haben. Die Wahrscheinlichkeit von anderen Personen dort oben gestört zu werden, ist gering.

Bilder zur Wanderung

Das Gelände steigt unmittelbar nach dem Parkplatz recht steil an und ändert sich in den Passagen durch den Wald kaum, Lediglich ein kurzes Flachstück unterbricht die Strecke. Der Endanstieg geht dann aber gleichmäßig steil zum Gipfel. Dann beginnt das steilste Stück der Strecke mit einem Abstieg auf der Nordseite. Im Weiteren wird es dann etwas flacher und es gibt sogar einen kurzen Gegenanstieg vor dem Gasthaus Schwarzlack. Anschließend kommen weitere Anstiege, eigentlich bis zum Parkplatz.

Der Sulzbergschneid - auf den Schildern auch "Sulzberg" genannt - ist ein sehr exponierter Berg. Mit seiner Gipfelhöhe von 1118 m ist er zwar nicht allzu hoch, aber von allen vier Seiten sehr steil. Am Ostgipfel steht ein hölzernes Gipfelkreuz mit einem Gipfelbuch, die Aussicht dort ist nach Süden, wie auch nach Norden hervorragend.

Eine Sitzgruppe lädt zu einer Rast ein, die man gerne annimmt, ganz besonders wenn keine anderen Wanderer da sind, die den Platz auch haben wollen. Wir hatten an diesem Tag Glück und konnten uns in Ruhe niederlassen.

Nach Süden geht der Blick in die Wendelsteinberge. Unten liegt die Schuhbräualm, darüber die Rampoldalm mit der Rampoldplatte. Im Hintergrund sind die Hochsalwand (links) und der Wendelstein zu sehen.

Nach Norden geht der Blick über den malerischen Ort Großholzhausen hinweg ins Inntal bis Rosenheim und zum Chiemsee.

Etwas weiter links, ebenfalls im Norden liegen die großen Moorflächen der Kollerfilze, heute nur noch zu medizinischen Zwecken (Fango, Moorbad usw. in Bad Feilnbach) genutzt. Im Gegensatz zu den Filzen östlich des Inns (Grassau, Rottau) führen hier keine Wanderrouten durch.

Berggasthof Kogl - das zweite Wirtshaus, das direkt am Weg liegt und an dem man natürlich nicht vorbeigehen kann. Die Gaststube hat eine breite Fensterfront mit Blick ins Tal. Stundenlang könnte man dort die Aussicht genießen, ganz besonders wenn es gute Sicht hat.

Warnhinweis in der Nähe der Schwarzlack, der auf den Steig durch die Nordflanke hinweist: unerfahrene oder ängstliche Personen sollten das ernst nehmen und auf keinen Fall ohne einen erfahrenen Begleiter dort auf- oder absteigen.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023