Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Gindelalmschneid



Gindelalmschneid

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 14:24 Uhr

Kurzform
Gindelalmschneid - über mehr als zwei Kilometer ist er lang, der Bergkamm zwischen dem Neureuth-Haus (Ostiner Berg) und dem Gipfel des Gindelalmschneids. Das bedeutet Wandern auf dem Dach zwischen Tegernsee und Schliersee über den Maximiliansweg. Mehrfach ist ein Blick ins Alpenvorland möglich. Vorher steht aber noch der Aufstieg aus Tegernsee durch das Alpbachtal (über den "Prinzenweg") und die Überschreitung des Kreuzberges an. Dass man zu den Gindelalmen ein paar Meter bergab muss, sei nur am Rande erwähnt. Im Bild: Die Gipfelkuppe mit dem großen Kruzifix als Gipfelkreuz ist frei. Ein Zaun schützt es vor den Kühen. Die kleine Bank bietet Gelegenheit, den wunderbaren Blick ins Alpenvorland in Ruhe zu genießen (Erstwanderung: Juli 2012; aktualisiert: Juli 2021)

Hintergrundinfo
Der Gindelalmschneid ist ein klassischer Bergkamm, der sich über mehr als zwei Kilometer von Westen nach Osten zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee dahinzieht. Mit etwa 1250 bis 1350 Metern ist er nicht allzu hoch. Trotzdem bietet der nördliche Abschluss der Berge sehr gute Fernsichtmöglichkeiten nach Norden in das Alpenvorland. Die Strecke ist einfach zu gehen und auch die Aufstiege dorthin sind kein Problem. Selbst die Anreise über die Autobahn aus München ist relativ kurz.
Mit dem Neureuth-Haus im Westen und den Gindelalmen (gleich drei Stück) im Osten stehen sehr gute Einkehrmöglichkeiten am Weg. Kein Wunder, dass die Wanderstrecke fast ganzjährig gut frequentiert ist. Da aber ein Hin-Rück-Weg für manchen etwas langweilig sein könnte, kann man den Gindelalmschneid sehr gut in einen Rundweg einbauen. Er verläuft durch das Alpbachtal bzw. den dort durchgehenden "Prinzenweg" und kann in beiden Richtungen geplant werden. Ebenso kann man den Ausgangspunkt sowohl in Tegernsee als auch in Schliersee (Hennerer) wählen. Dabei führt die Strecke sogar noch über den Kreuzberg bzw. die dortige Kreuzbergalm.
Solche Variationen bedeuten dann aber doch schon recht lange Wanderstrecken. Die hier gewählte Runde ab Tegernsee mit Aufstieg durch das Alpbachtal und Rückkehr über das Neureuth-Haus ist immerhin schon fast 15 km lang.
Schwierigkeit:36.1mittel (27.5-40)
Tracklänge:14,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:675 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Neureuth, Tegernsee900
Abzw. Untergschwändt842 0:201,55
Hubertushütte943 0:302,20
Prinzenweg Linkskurve1105 0:251,55
Kreuzbergalm1225 0:241,50
Gipfel Gindelalmschneid1335 0:391,42
Gindelalmen1242 0:120,71
Waldrand1280 0:100,67
Neureuth-Haus1262 0:252,11
Kurve links1140 0:120,89
Abzw. Aufstieg920 0:231,30
PP Neureuth, Tegernsee900 0:100,50

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge West; Tegernseer Berge. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 (1:50000) "Tegernsee Schliersee Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Süd", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
26.07.2012; Diese Tour ging ich alleine. Am Aufstieg und auf der Kreuzbergalm waren vor allem Mountainbiker anzutreffen. Auf den Gindelalmen und auf dem Neureuth-Haus gab es dann viele Wanderer, vornehmlich in Gruppen. Insbesondere am Neureuth-Haus kamen sie nur zu dem obligatorischen Besuch samt Fotoapparat aus Tegernsee hoch. Insgesamt konnte ich beobachten, dass auf dem Kamm deutlich mehr Personen unterwegs waren, als im Alpbachtal; eigentlich nicht verwunderlich. Das Wetter präsentierte sich an diesem Tag überwiegend bewölkt mit zeitweiligen Auflockerungen. Manchmal stand es hart an der Grenze zum Regen. Nachmittags zog sogar ein Gewitter über dem Tegernsee. Trotzdem blieben die Temperaturen auf einem angenehmen sommerlichen Niveau. Die Fernsicht litt darunter allerdings sehr.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Wanderung ist der Gindelalmschneid mit seinen 1335 Metern. Aber auch das Neureuth-Haus am Ostiner Berg ist mit 1262 Meter in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Die Dominanz besteht zum südlich liegenden, 1444 Meter hohen Baumgartenschneid. Er ist 2,56 km entfernt. Um dorthin zu kommen, ist ein Abstieg von 184 Metern (Schartenhöhe) zu dem Sattel nördlich des Kreuzbergköpfels erforderlich.
Alm(en), Hütt(en):
Neureuth-Haus, Kreuzbergalm , Gindelalm 3 , An anderen Hütten und Gebäuden sind die Hubertushütte (943 m), eine weitere private Hütte im Alpbachtal und die Bergwachthütte zu erwähnen. Hinzu kommen die Anwesen in Großlehen und Untergschwändt, an denen der Weg zwangsläufig vorbeigeht. In der Nähe des Parkplatzes steht mit dem Lieberhof dann ein weiteres Gasthaus, falls jemand noch Bedarf zur Einkehr hat.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Neureuth, Tegernsee; Navi-Adresse: Neureuthstraße, Tegernsee; bis zum Ende weiterfahren. Koordinaten: N = 47.716619, E = 11.767623; Geographische Daten: N = 47°42'59.8", E = 11°46'03.4"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 707572, N = 5288514; Gauß-Krüger: R-E = 4482670.494, H-N = 5286503.194. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Dazu wäre ein längerer Anmarsch aus dem Ort Tegernsee nötig, wiewohl der aber für den Aufstieg zum Neureuth-Haus durchaus empfohlen wird. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist nicht möglich. Das geht nur auf einigen Teilstrecken, die als Versorgungsstraßen dienen.
Vom Parkplatz machen wir uns erst einmal nach Norden auf den Weg, so als würden wir zum Neureuth-Haus wollen. Einige Meter weit im Wald biegen wir aber nach rechts ab, überqueren den Bach und steigen zur kleinen Ortschaft Großlehen auf. Dort treffen wir auf eine Asphaltstraße und gehen den Gschwändter Weg bergab bis Untergschwändt. Etwa 150 Meter nach einer Rechtskurve verlassen wir gegenüber einem Bauernhof den Weg nach links und verschwinden im Wald. Kurz darauf treffen wir im Alpbachtal auf den "Prinzenweg", den wir im Grunde nicht mehr verlassen, bis die Kreuzbergalm in Sicht ist. Vorbei geht es erst an einer unbekannten Almhütte, etwas später an der Hubertushütte, einer recht noblen Jagdhütte. Anschließend geht es in mehreren Kurven durch den Wald dann deutlich steiler bergauf. Auf dem Sattel nördlich des Kreuzbergköpferls verlassen wir diesen Weg auf einen Steig nach links, der als Abkürzung direkt zur Kreuzbergalm geht (es gibt mehrfach Wegweiser). Um die Alm herum beginnt der weitere Weg mit einem kurzen Abstieg nach Norden, dem der Aufstieg zum Gindelalmschneid folgt, vorbei an der Bergwachthütte. Ab jetzt ist es nötig, immer wieder den nassen Stellen oft recht umständlich auszuweichen. Kurz vor dem Gipfel führt ein Steig hinunter zu den Gindelalmen. Wie aber Spuren zeigen. Gehen viele doch vom Gipfelkreuz über die Wiese direkt zu den Almen. Der Höhenweg nach Westen zum Neureuth-Haus beginnt mit einem kurzen Querweg hinauf bis zum Waldrand und dann immer wieder in kleinen Wellen weiter bis zum Neureuth-Haus. Dort kann man sich entscheiden: am einfachsten ist es, den Abstieg auf dem Fahrweg (östliche Route) zum Parkplatz zu wählen. Es ist aber auch möglich, die Westroute zu wählen, bei der aber am Ende noch ein paar Meter zum Parkplatz wieder aufgestiegen werden muss. Die Eingeweihten wissen sogar noch eine dritte Möglichkeit, nämlich einen dazwischen liegenden, recht steilen Steig direkt zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Der Gindelalmschneid ist mit seinen 1335 m zwar nicht allzu hoch, aber dank seiner exponierten Lage ein hervorragender Aussichtsberg nach Norden in das Alpenvorland. Dies gilt umso mehr, da der Kamm doch relativ lange ist und fast eben dahingeht. Aus Norden betrachtet - etwa vom Taubenberg aus - sieht dieser Berg recht gewaltig aus, ehe er nach links und rechts die Abstiege ins Tal hat. Nach Südosten sind die Schlierseer Berge und weitere Teile des Mangfallgebirges zu sehen. Um noch weiter südlicher liegende Berge zu sehen (wie auf Postkarten angegeben) braucht man sehr gutes Fernsichtwetter und auch guten Willen. Es ist ein stark frequentierter Berg der viele Besucher - vom Neureuth-Haus kommend - anlockt. Viele der Wanderer steuern jedoch die Gindelalmen direkt an. Nicht zuletzt liegt das wohl daran, dass die Zugänge zum Gipfel (insbesondere von der Kreuzbergalm kommend) sehr versumpft und rutschig sind. Also, abgesehen von dieser sumpfigen Wegstrecke, ist diese Runde von See zu See recht entspannt zu gehen. Leider gilt das nicht für Rollstühle und Kinderwägen. Wenn jemand mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist und die dadurch nötigen Rückwege nicht scheut, kann es für ihn eine sehr schöne Überquerung zu den beiden Seen sein; wohlgemerkt in beiden Richtungen.

Benachbarte Wanderungen

Baumgartenschneid
Baumgartenschneid

Baumgartenschneid, der Berg zwischen Tegernsee und Schliersee zählt zum Revier des Girgl Jennerwein. Es ist eine mittelschwere Tour auf das Dach der dortigen Berge; Ausgangspunkt ist Tegernsee Ost. Außerdem kommt man auch noch an der Kapelle auf dem Riederstein und am Gasthof Galaun vorbei. Der Baumgartenschneid bietet sehr gute Blicke in das Gebiet beider Seen und natürlich zu den vielen, ringsum stehenden Bergen.

Bodenschneid
Bodenschneid

Der Bodenschneid ist der zentrale Berg zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee bzw. dem Spitzingsee. Egal von welcher Seite man aufsteigt, es wird eine mittellange Tour daraus. Diese hier beschriebene Variante mit dem Aufstieg aus der Sutten und dem Abstieg über das Bodenschneidhaus, die Freudenreichalm und den Suttensattel bringt es auf mehr als 1000 Höhenmeter. Dafür stehen unzählige Einkehrhütten am Weg, naja, ungezählt nicht, aber immerhin sechs Stück.

Brecherspitz Nordgrat
Brecherspitz Nordgrat

Den Brecherspitz erreicht man vom Spitzingsattel aus relativ einfach. Wesentlich spannender ist es aber, über den steilen Nordgrat aufzusteigen und dann über den Westgrat und Dürnbachgrat eine große Kesselrunde daraus zu machen. Nach dem Anmarsch zur Ankelalm kann man sich noch einmal entscheiden, ob man weitergeht oder diese Anstrengung auf irgendwann später verschiebt. Die neu erbaute Ankelalm wird im Zweifelsfall die Entscheidung zu ihren Gunsten beeinflussen.

Leeberghöhenweg
Leeberghöhenweg

Der "Leeberghöhenweg" am Tegernsee verläuft ab dem Leeberghof nach Osten fast höhengleich bis zum Süßbach, der die beiden Aufstiege zum Riederstein trennt. Er ist in voller Länge in den "Tegernseer Höhenweg" integriert, der sich weitaus länger am Ostufer des Sees dahinschlängelt. In Wanderbeschreibungen wird er mit diesem oft gleichgesetzt. Der kurze Weg ist der Namensgeber für eine Wanderung, die zusätzlich noch den Aufstieg über den kleinen Tegernseer Berg und das Riedersteinhaus (Galaun) zum Riederstein mit der dortigen Kapelle beinhaltet. Auf den Wegweisern im Gelände findet man diesen Ausdruck nicht, es ist ja auch nur ein kleiner Teil (ca. 1,6 km) der gesamten Strecke.

Ostiner Berg
Ostiner Berg

Der Ostiner Berg ist der Bergrücken auf dem der bekannte Berggasthof Neureuth steht. Aufsteigen kann man sowohl über die bekannte Südseite ab Tegernsee oder auch über die etwas weniger bekannte Nordseite ab Ostin nahe Gmünd. Ich hielt es beim zweiten Besuch für besser, abseits der viel begangenen Südroute zu dem Berggasthof Neureuth von Norden her aufzusteigen, auch wenn die Strecke etwas länger ist und paar Höhenmeter mehr hat.

Schliersee West
Schliersee West

Die Wanderroute "Schliersee West" meint auf alle Fälle die Gindelalm und dem Gindelalmschneid mit seiner Super-Aussicht. Da beide Namen schon durch andere Routen besetzt ist, heißt es halt so. Die Anfahrt zu diesem Ziel ist bis zum Hennerer möglich, der Aufstieg zu den drei Almen nicht mehr so weit, aber steil. In Form einer Rundwanderung kommt man außerdem noch zur Kreuzbergalm und zur unteren Krainsberger Alm. Auch wenn es meist über gute Wege geht, Kondition braucht man trotzdem. Im Bedarfsfall ist die Strecke unter Auslassung der Krainsberger Alm recht gut abzukürzen.

Wasserspitz
Wasserspitz

Der Wasserspitz reiht sich in die Kette mit Bodenschneid und Rinnerspitz ein, Tegernsee und Schliersee sind davon etwa gleich weit entfernt. Das ist die Heimat des Jennerwein Girgl. Der einfachste Aufstieg beginnt an der Raineralm und setzt sich als Überschreitung zum Rinnerspitz fort. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Wandern in diesem Gelände kein Spaziergang, zumindest am Aufstieg zum Gipfel. Einkehren kann man auch, nämlich auf der Kühzaglalm und auf der Raineralm.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt einen recht breiten Gipfel (den Kamm), freilich etwas nach Westen abfallend und am Anfang durch den Abstieg zu den Gindelalmen etwas unterbrochen. Ansonsten fällt der moderate Anstieg auf durch das Alpbachtal und der steile Abstieg nach dem Neureuth-Haus.

Höhepunkt ist zweifellos das Gipfelkreuz mit dem kleinen Schutzzaun. Der lässt sich aber öffnen, um zum Kreuz zu kommen und es zu berühren, so wie es bei Bergsteigern üblich ist.

Ein ähnlich großes Kreuz steht nahe der Kreuzbergalm. Allerdings muss man ein paar Meter von der Hütte weggehen, um zu ihm zu kommen.

Blick vom Aufstieg zum Gindelalmschneid in Richtung Kreuzbergalm und zum Baumgartenschneid. Auf der Kuppe steht die Kreuzbergalm. Der Baumgartenschneid im Hintergrund ist wegen der schlechten Sicht etwas verschwommen.

Blick vom Gipfel des Gindelalmschneids auf die drei Gindelalmen. Die Hütte rechts ist die Nr. 3, auf der ich einkehrte. Es kommt selten vor, dass gleich drei Einkehrhütten in unmittelbarer Nähe zueinander stehen. Dazu fallen mir nur noch die drei Jochbergalmen und die Bründlingalm ein.

Auf halbem Weg im Alpbachtal liegt die schmucke, sehr gepflegte Hubertushütte, eine private Jagdhütte. Man sich gut vorstellen, dass dort der fröhliche Abschluss so mancher Jagd gefeiert wird, sicher mit viel Zielwasser und Jägerlatein.

Deutlich ruhiger wird es bestimmt auf der Bergwachthütte zugehen. Dort sind die Personen immer in Bereitschaft, in Notfällen loszugehen und zu helfen.

Der Berggasthof Neureuth ist natürlich bekannt für seine gute Aussicht auf den Tegernsee und die ringsum stehenden Berge. Der Blick geht in diesem Foto über Bad Wiessee hinweg zum Ochsenkamp. Links ist der Hirschberg angeschnitten, rechts ist das "Christa-Kinshofer-Skizentrum" zu sehen.

Und auch ein Blick samt einem Gedanken an verstorbene Personen darf nicht fehlen. Gelegenheit dafür ist an der Kapelle auf der Neureuth für die gefallenen Kriegsteilnehmer.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023