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Teufelsmühle



Teufelsmühle

Zuletzt aktualisiert: 15.07.2022, 11:08 Uhr

Kurzform
Teufelsmühle - schöne Wanderung zu dem wohl am meist besuchten Ziel im Nordschwarzwald. Ein Aussichtsturm und eine Gaststätte warten auf über 900 Metern, beste Fernsicht ins Murgtal inbegriffen. Der Gang vom Parkplatz Rißwasenhütte über das Große Loch vermittelt sogar kurzzeitig alpines Flair. Wem das zu anstrengend sein sollte, der kann auch mit dem Auto auf der Mautstraße an sein Ziel fahren. Im Bild: Blick zum Aussichtsturm auf der Teufelsmühle mit dem direkt angebauten Wanderheim. Die Gaststätte ist davon nur wenige Meter entfernt, ebenso ein Startplatz für Drachenflieger (Erstwanderung: Oktober 2010; aktualisiert: Januar 2021)

Hintergrundinfo
Südlich von Bad Herrenalb steigen die Berge des Nordschwarzwaldes sehr rasch an. In dieser Gegend sind natürlich viele Wanderrouten ausgewiesen (siehe Nachbartouren). Mit Karlsruhe ist eine Großstadt nicht weit entfernt, aus der sich zu allen Jahreszeiten viele Personen aufmachen, den Schwarzwald zu erleben. Das mit Abstand am häufigsten gewählte Ziel ist eindeutig die Teufelsmühle. Es ist eine Kuppe, die etwas über 900 Meter hoch liegt und beste Fernsicht nach Westen ins Murgtal mit den dortigen Ortschaften Gaggenau und Gernsbach und zu den gegenüber liegenden Baden-Baden Bergen erlaubt. Der Blick geht sogar auch noch hinaus in die Rheinebene.
Wer im Nordschwarzwald wandern will, kommt um die Ausgangspunkte in Bad Herrenalb und Dobel nicht herum. Beide Orte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und deshalb auch immer gut frequentiert. Während die Zahl der Einkehrmöglichkeiten in und um Dobel recht dünn ist (es gibt nur die Eyachmühle), häufen sich diese in den kleinen Ort Zieflensberg mit der Talschänke, der Spechtschmiede, der Plotzsägmühle und eben auch der Teufelsmühle, recht deutlich.
Der Aufstieg zur Teufelsmühle von der Verbindungsstraße zwischen Loffenau und Bad Herrenalb ab der Rißwasenhütte ist nicht sehr lang, geht aber stellenweise recht alpin durch das Gelände. Für tatsächlich oder vermeintlich "fußkranke" Personen ist sogar eine Auffahrt auf einer Mautstraße möglich. An Sonntagen führt das dort oben sogar zu Parkplatznot. Ein besonderer Anziehungspunkt ist neben der Ausfluggaststätte auch der Aussichtsturm, die Startrampe für Drachenflieger und in gewisser Weise auch die Sternwarte.
Schwierigkeit:21.0leicht (<27.5)
Tracklänge:6,0 kmkurz (0-8 km)
Wanderzeit:2:45 h*kurz (0-3 h)
Höhensumme:480 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Rißwasenhütte 590
Abzweigung vom Weg nach Loffenau599 0:20
Großes Loch737 0:25
Sternwarte (unterhalb der Teufelsmühle)874 0:35
Teufelsmühle Gasthaus und Aussichtsturm910 0:10
Parkplatz Rißwasenhütte590 1:15

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord; deutlicher Höhenkamm südlich von Bad Herrenalb, westlich des Albtales am Übergang über Loffenau ins Murgtal. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 872, "Baden-Baden, Murgtal, Gaggenau, Gernsbach, Bad Herrenalb"; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
10.10.2010; Renate hat mich an diesem Tag begleitet. Auf der Strecke waren relativ wenige Wanderer zu sehen, dafür umso mehr auf der Hütte, von denen die meisten mit dem Auto fuhren. Es war aber nicht das erste Mal, dass wir uns dort oben zusammen mit Freunden blicken ließen. Es ist ein echter Anziehungspunkt, der von Personen unterschiedlichster Wanderambitionen gerne angesteuert wird. Am Wandertag herrschte ideales Herbstwetter mit überwiegend blauem Himmel. Die Temperaturen konnte man als etwas kühl, aber nicht als unangenehm bezeichnen. Gelegentlich frischten einige Windböen auf, man befindet sich schließlich auf einer Kuppe im Schwarzwald. Durch diese Kombination ergab sich eine sehr gute Fernsicht; das wertet die Tour natürlich deutlich auf.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Tour ist die Kuppe der Teufelsmühle mit 910 Meter Höhe. Man kann das durchaus als einen klassischen Gipfel bezeichnen.
Alm(en), Hütt(en):
Teufelsmühle, Wichtigstes Gebäude auf der Strecke ist die Sternwarte Loffenau (874 m), die direkt am Weg liegt. Außerdem sind noch die Schutzhütte am Parkplatz und einige Nebengebäude auf der Bergkuppe zu nennen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Rißwasenhütte; Adresse: Gernsbacher Str, Bad Herrenalb, weiter auf L 564 über Käppele bis Abzweigung Plotzsägemühle, dann weiter bis Rißwasenhütte. Die Anfahrt ist aber auch über Loffenau möglich. Koordinaten: N = 48.773861, E = 8.416783; Geographische Daten: N = 48°46'25.9", E = 8°25'00.4"; UTM-Daten: Z = 33U, E = 457149, N = 5402481; Gauß-Krüger: R-E = 3457208.377, H-N = 5404204.374. Der Ausgangspunkt ist mit einer Buslinie von Loffenau nach Bad Herrenalb (und umgekehrt) zu erreichen. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist auf den Steigen über das Große Loch nicht möglich. Auf der Mautstraße geht das natürlich, allerdings macht es keinen Sinn.
Der einfachste und sicherste Aufstieg ist zweifellos der Gang auf der Mautstraße. Das wollen wir aber nicht. Also beginnen wir unsere Tour am Parkplatz mit der Überquerung der Straße und gehen auf den Pfad nach links in den Wald; er ist kaum zu sehen, da er wenig begangen wird. Kurz darauf kreuzen wir die Mautstraße und gehen weiter in Richtung Teufelsmühle bzw. Loffenau. Später zweigen wir nach links in Richtung "Großes Loch" ab. Nach einer Besichtigung steigen wir über den sehr steilen, gesicherten Pfad weiter auf und kommen nach einem längeren Stück zur Sternwarte. Der letzte Teil ist ein Wirtschaftsweg. An der Sternwarte kommen wir dann auf die Mautstraße in Richtung Teufelsmühle. Nach der Besteigung des Aussichtsturms und der Einkehr in die Gaststätte beginnen wir unseren Rückweg zum Großen Loch. Dort verlassen wir den Aufstiegsweg und gehen nach rechts an den Teufelskammern vorbei in Richtung Mautstraße. Auf der Mautstraße bleiben wir ein Stück talwärts, ehe wir dann nach rechts in den versteckten Pfad durch den Wald einbiegen, den wir vom Aufstiegsweg schon kennen.
Anmerkungen:
Wenn man in Karlsruhe wohnt, ist das Wandern südlich von Bad Herrenalb natürlich ein Muss. Diese Region ist zusammen mit anderen Mittelgebirgen, z.B. dem Pfälzer Wald, durch einige Gemeinsamkeiten bekannt: relativ geringe Höhenunterschiede, durchwegs weitere Strecken auf guten Wanderwegen und gelegentlich auch Steilstücke, die besondere Sicherungen erfordern. Aufgrund der höheren Berge im Vergleich zum Pfälzer Wald ist der Schwarzwald schon ein Stück anstrengender und zudem mit Einkehrhütten deutlich weniger bestückt. Für die Wanderung zur Teufelsmühle trifft alpines Flair um das "Große Loch" besonders zu. Der Pfad geht teilweise in Serpentinen mit Sicherung durch ein Geländer an steilen Hängen entlang. Der Name führt etwas ins Abseits: eine Mühle gab es dort oben nie. Man hatte für die dort liegenden Felsblöcke keine andere Erklärung, als dass der Teufel damit eine Mühle bauen wollte. Die exponierte Lage ist deshalb auch ein Grund für einen Aussichtsturm, einen Startplatz für Drachenflieger und - ganz einmalig - eine Sternwarte. An einem typischen Ausflugtag mit schönem Wetter sollte man als Tageswanderer speziell bei der Teufelsmühle bedenken, dass die Mautgebühr für die Zufahrt zur Ausfluggaststätte den Autostrom nicht wirklich bremst und man nicht alleine ist. In der Gaststätte muss man dann schon mit einer gewissen Wartezeit rechnen.

Benachbarte Wanderungen

Bernsteinfelsen
Bernsteinfelsen

Bernsteinfelsen - das ist ein recht markanter Aussichtspunkt im Nordschwarzwald. Auch wenn er nur 700 Meter hoch liegt, hebt sich der sechs Meter hohe, über eine Steintreppe begehbare Felsblock aus dem übrigen Gelände deutlich heraus. Dieser Ort hatte vermutlich schon sehr früh kulturelle Bedeutung. Die Strecke führt auch noch zu einigen anderen markanten Wegpunkten und gutes Stück auf einer alten Grenzlinie entlang. Einkehrmöglichkeit gibt es leider keine.

Dobel
Dobel

Dobel - das ist ein Luftkurort auf dem Dach des Nordschwarzwaldes, eine dort beginnende, leichte Rundwanderung führt uns nach Süden durch die Wälder und letztlich in das Tal der Eyach. Nach der Einkehr in das dortige, typische Schwarzwälder Gasthaus setzten wir unseren Rundweg fort. Stierhütte und Weithäuslehütte sind zwei Schutzhütten, in denen man eine kleine Rast einlegen kann. Die Wege haben zwar alle einen Namen, trotzdem kann man sich verlaufen.

Europaweg Dobel
Europaweg Dobel

Der "Europaweg Dobel" ist ein typischer Themen-Rundweg in direkter Nähe zu dem Luftkurort im Nordschwarzwald. Nach jeweils kurzer Strecke repräsentieren Stationen die 27 Länder der EU (oder sind es 28?). Eine Rastbank in den Landesfarben, ein besonderer Stein oder eine typische Skulptur bringen uns das jeweilige Land in Erinnerung. Die Runde ist kurz, leicht zu gehen und man kann sogar mit einem öffentlichen Bus anreisen. Einkehrmöglichkeit gibt es allerdings keine.

Wurstberg
Wurstberg

Der Wurstberg ist der unmittelbare, südliche Hausberg von Bad Herrenalb. Er ist an sich sehr schön, aber zumindest der Gipfel ist recht sperrig, eigentlich nicht für Wanderungen vorgesehen. Dafür ist ein Rundweg umso schöner. Der Aufstieg auf der westlichen Seite führt zum Zieflensberg, einem ganz keinen versteckten Ort. Aber er hat gleich drei Wirtshäuser: Plotzsägmühle, Spechtschmiede und Talwiesenschänke. Da ist es gerade zwangsläufig nötig, mit der Bahn aus Karlsruhe anzureisen.

Mahlberg
Mahlberg

Mahlberg - Wandern zum höchsten Punkt des Schwarzwaldes im Landkreis Karlsruhe. Der 30 Meter hohe Aussichtturm ist natürlich ein besonderer Besuchermagnet. Wallfahrtswege und historische Grenzwege sind auf einer Tour zu gehen, die am "Grillplatz" in Bernburg beginnt. Mehrere Schutzhütten, Bildstöcke und Brunnen säumen den Weg. Gutes Wetter wäre nicht schlecht, um die Aussicht im Norden des Schwarzwaldes auch genießen zu können.

Schweizerkopf
Schweizerkopf

Schweizerkopf - eine Winterwanderung, die in Dobel (Nordschwarzwald) ihren Ausgangs- und Endpunkt hat. Sie führt auf Wegen durch eine vom Orkan "Lothar" zerzauste Gegend, die jetzt Möglichkeiten zur Fernsicht bieten, die es vorher nicht gab. Aber das wird in ein paar Jahren wieder anders sein. Die Strecke ist auch mit regulären Wanderschuhen im Winter zu bewältigen, geringe Schnee- und Eismengen tun dem Vorhaben keinen Abbruch.

Weithäusle-Tour
Weithäusle-Tour

Der Weithäusleplatz ist ein wichtiger Kreuzungspunkt von Wanderwegen, südlich von Dobel. Diesmal ist es kein Rundweg, sondern eine Strecke, die in Dobel beginnt und in Bad Herrenalb endet. Dazu muss man natürlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Sofern nicht allzu viel Schnee liegt, kann das durchaus eine Winterwanderung sein. Aufwärmen kann man sich bei der Einkehr in der Talwiesenschänke auf halbem Wege.

Bilder zur Wanderung

Parkplatz an der Rißwasenhütte, das ist unser Ausgangspunkt für die Bergwanderung zur Teufelsmühle. Da es nicht allzu viel Platz für die Autos gibt, lohnt es sich frühzeitig dort anzukommen. Gleich daneben befindet sich die Mautstelle für die Zufahrt zur Teufelsmühle. Dieser Platz wird auch mit einer Haltestelle eines öffentlichen Busses bedient.

Nachdem wir eine Weile aufgestiegen sind, tauchen sie plötzlich auf, die Teufelskammern im "Großen Loch". Mehrere sind es und sehr schwarz sind sie, die Löcher. Man kann sich gut vorstellen, dass sie die Phantasie anregten und Kinder davon abhalten sollten, auf eigene Faust dorthin loszuziehen.

Natürlich fürchten wir uns nicht und besuchen diese Kammern direkt. Renate stellte fest, dass von der Anwesenheit des Teufels nichts zu sehen gewesen sei, sie entdeckte wohl eher die Spuren anderer Besucher.

Dann machen wir uns auf den Weiterweg. Richtig steil geht es bergauf und ein Geländer aus Holzstangen muss den Pfad sichern. Gefährlich ist vor allem das bereits abgefallene, nasse Laub. Man fühlt sich tatsächlich an so manche Strecke in den Alpen erinnert.

Auf einem Flachstück taucht sie dann auf, die "Heinz-Deiniger-Sternwarte". Von da ist es nicht mehr weit zum Wanderziel. Sie wurde erst 2008 von der astronomischen Vereinigung Karlsruhe auf der Grenzertplatte erbaut. Einmal im Jahr hat sie für Besucher zu einem Beobachtungstag geöffnet. Ich denke, ansonsten steht sie den Mitgliedern zu Studienzwecken zur Verfügung.

Nordseite der Höhengaststätte "Teufelsmühle", natürlich im klassischen Schwarzwälder Stil mit steilem Dach, abgekapptem Giebel und viel Holz, das mit der Zeit stark nachdunkelt. Auffallend sind die Anbauten an das Stammhaus, alle sehr hell und einladend. Legendär ist die sehr gute Küche dieses Gasthauses. An typischen Ausflugstagen braucht man aber etwas Geduld.

Wo einst der Teufel hauste, kann ein Grab nicht fehlen. Es hat einen für ihn typischen, allerdings auch anderswo zu findenden Spruch. Demnach sollte sich der Besucher nach einem kurzen Gebet rasch entfernen, denn sonst würde das böse Weib aus dem Grab kommen und mit ihm ihren lebenslangen Zank fortsetzen.

Natürlich sind wir auch dorthin aufgestiegen, um einen Fernblick in den Schwarzwald zu haben. Direkt unter uns in westlicher Richtung liegt der kompakte Ort Loffenau. Loffenau hat mehrfach Auszeichnungen als "Schönes Dorf" bekommen.

Etwas weiter unten geht der Blick in das Murgtal über Gaggenau hinweg in die Rheinebene. Gaggenau ist bekannt als "Unimog-Stadt". Dieses universelle Fahrzeug wird dort gebaut. Vom einfachen Ackerfahrzeug hat es sich zu einem Allzweckfahrzeug entwickelt, das heute neben der Landwirtschaft auch bei Feuerwehr, Gemeindeaufgaben und zu vielen anderen Zwecken eingesetzt ist. Das Murgtal ist einer der Eingänge aus der Rheinebene in den Schwarzwald: Gaggenau, Gernsbach, Forsbach, und Baiersbronn sind die Orte, ehe in Freudenstadt das Dach des Schwarzwaldes erreicht ist. Seit jeher ist dieses Tal durch die Holz- und Papierindustrie gekennzeichnet.

Über Gernsbach hinweg geht der Blick zu den Bergen rund um Baden-Baden, namentlich Merkur und Battert mit Ebersteinburg. Sie haben ganz schöne Wanderstrecken nicht nur direkt aus der bekannten Kurstadt, sondern auch aus dieser Richtung hinauf.

 

 

 

 

 

 

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