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Teisenberg



Teisenberg

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 15:02 Uhr

Kurzform
Teisenberg - lohnende Tour auf den bewaldeten "Vorbergrücken" nahe der Autobahn. Er bietet mit seiner Höhe von über 1300 m eine sehr gute Fernsicht nach Osten und Süden. Außerdem liegt mit der Stoißer Alm eine recht bekannte Hütte nahe dem Gipfel. Bild: Blick vom Streicher nach Norden über Inzell hinweg. Die oben erkennbare Freifläche ist der Gipfel mit der Stoißer Alm. Der Aufstieg erfolgt von der auf dem Foto nicht sichtbaren Nordseite (Erstwanderung: Oktober 2018; aktualisiert: Februar 2020)

Hintergrundinfo
Der Teisenberg ist ein wirklich lohnendes Wanderziel nahe der Autobahn bei Siegsdorf resp. Neukirchen. Mancher mag diesen Berg als "Vorbergbuckel" geringschätzen. Er hat aber einige Vorteile, die diesem Urteil widersprechen. Der Aufstieg aus Norden benötigt (mit Rundweg zurück) knapp vier Stunden Zeit und weist über 600 Höhenmeter auf.
Mit mehr als 1300 Metern hat der Teisenberg eine respektable Höhe und bietet deshalb sehr gute Möglichkeiten zur Fernsicht. Namentlich geht der Blick nach Salzburg und zum Berchtesgadener Land (Untersberg), aber auch in die südlich liegenden Staufenberge und nach Westen zum Rauschbergmassiv mit seinen Bergen. Dazwischen liegen die vielen kleineren, bewaldeten Berge nördlich und östlich von Inzell.
Mit zum Teisenberg gehört auch die Stoißer Alm, ein paar Meter südlich des freien Gipfels. Sie bietet sogar Übernachtungen an, was wohl vor allem Schulklassen nutzen. Daneben ist die Alm auch Ziel von Einheimischen, die sich dort öfter zu Stammtischen und bei anderen Gelegenheiten versammeln. Den Auf- und Abstieg sehen sie als körperliches Training an.
Schwierigkeit:32.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:12,1 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:50 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:622 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
WanderPP Feilenreit850
Abzw. Pfad rechts906 0:191,42
Überqu. Forststrasse982 0:110,63
Abzw. Pfad nach rechts1131 0:261,07
Beginn Bergkamm1200 0:200,78
Dreieck Stoisser Alm1312 0:290,98
Gipfel Großer Teisenberg1333 0:060,22
Stoisser Alm1271 0:110,45
Abzw. vom Kamm links1263 0:160,81
Abzw. nach links1140 0:110,68
Einmü. Forststrasse1024 0:130,69
Haslacher Stube804 0:352,46
Abzw. Kachelsteinweg782 0:050,26
WanderPP Feilenreit850 0:281,72

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Teilbereich: Staufengruppe. Nahe der Autobahn bei Neukirchen a. Teisenberg. Südlich des Bergrückens liegt Inzell. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 14, Berchtesgadener Land; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Chiemgauer Alpen Ost, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
05.10.2018; Alleingang. Am Aufstieg bin ich einigen anderen Wanderern begegnet, die sowohl auf- als auch abgestiegen sind. So wie es aussah, machten diese Personen ein Lauftraining. Unter anderem kam mir eine Gruppe Kinder entgegen, die wohl auf der Stoißer Alm übernachtet hat. Auf dem unteren Teil des Rückweges habe ich dann keine fünf Personen gesehen. Es herrschte sehr schönes Spätsommerwetter mit angenehmen Temperaturen. Der leichte Wind fiel nicht auf. Die Sicht vom Gipfel aus war an diesem Tag sehr gut, ansonsten aber verläuft die Strecke weitgehend im Wald.
Erreichte Gipfel
Großer Teisenberg mit 1333 m; das ist zugleich der höchste Punkt der Strecke. Der niedrigste Punkt der Wanderung liegt mit 782 nördlich der Haslacher Stube, also tiefer als der Startplatz. Das heißt, es geht zum Ende der Tour auf einem argen Haatscher nochmal leicht bergauf.
Alm(en), Hütt(en):
Stoißer Alm, Auf dem Rückweg kommt man lediglich an der "Haslacher Stube" vorbei. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Selbstversorgerhütte oder eine besonders große Diensthütte ist. Für letzteres würde die Lage an einem großen freien Platz sprechen, auf dem auch einiges Material für den Straßenbau lagerte.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Feilenreit. Der Parkplatz ist als solcher ausgeschildert, liegt ein paar Meter im Wald und bietet Platz für 10 - 12 Autos; Adresse: Feilenreit, D-83313 Siegdorf. Koordinaten: N = 47.818059, E = 12.735301; Geographische Daten: N = 47°49'05.0", E = 12°44'07.1"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 330475, N = 5298562; Gauß-Krüger: R-E = 4555170.790, H-N = 5298017.519. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. Die Benutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist ebenfalls nicht möglich. Zur Stoißer Alm kommt man auf anderen Wegen aber recht gut, insbesondere mit Mountainbikes.
Vom Parkplatz geht es nach links, den etwas schmäleren Karrenweg entlang, leicht bergauf. Ein Wegweiser weist auf die Strecke zur Stoißer Alm hin, wiewohl das auf der ganzen weiteren Strecke immer wieder der Fall ist. Am Aufstiegsweg würde man also keine Karte brauchen. Nach kurzer Zeit mündet der Weg auf eine Forststraße ein, der man ein Stück folgt. Dann zweigt ein Steig nach rechts ab, der weiter oben eine Forststraße überquert und als "Kirschbaumweg" weitergeht. Er erweitert sich zu einem Karrenweg, von dem erneut ein Pfad nach rechts abzweigt. Die Strecke wird nun deutlich holpriger, ehe sie auf den beginnenden Kamm mündet. Diesem geht man nach links weiter erneut bergauf. Auf einem kurzen Flachstück kommt dann die Abzweigung nach rechts zur Stoißer Alm, es geht aber erst geradeaus weiter zum Gipfel. Zur Stoißer Alm geht es über die Wiese bergab. Der Rückweg beginnt mit einem kurzen Aufstieg zur Kapelle, dann aber nicht zum Gipfel, sondern rechts weg auf den Kamm östlich des Gipfels. Nach einem kurzen Stück bergab geht es nach links, über eine Forststraße hinweg und nochmal nach links, ab hier folgen wir dem Wegweiser nach "Neukirchen". Nach einer Überquerung eines Kars und einem weiteren Stück bergab mündet der Pfad auf eine Forststraße ein. Es folgen drei Abzweigungen, wobei man jeweils talwärts weitergeht. Kurz nach der Haslacher Stube geht es noch einmal nach links auf den "Kachelsteinweg". Dieser wird nach einer größeren Linkskurve zu der Straße, die man schon am Aufstiegsweg gegangen ist. Mit einer Abbiegung nach rechts kommt man wieder auf den Karrenweg, der zum Parkplatz zurückführt.
Anmerkungen:
Den Teisenberg als "Vorbergbuckel" abzuwerten, würde der Sache nicht gerecht. Dazu ist er viel zu hoch und verlangt teilweise "ordentliches Berggehen". Außerdem bietet der Gipfel eine hervorragende Aussicht, vor allem in südliche Richtungen. In Gesprächen mit anderen Wanderern fand ich heraus, dass er gerade von Einheimischen als Trainingsstrecke und zum Treffpunkt mit Freunden in der Stoißer Alm genutzt wird. Dem kommt entgegen, dass der Berg bzw. die Alm im Grunde aus vier Himmelsrichtungen angesteuert werden kann: aus Norden, wie ich das gemacht habe, aus dem westlichen Hammer, aus dem südlichen Inzell und aus dem östlichen Anger. Bei so vielen Vorteilen ist der Berg häufig besucht; ein Geheimtipp ist er ohnehin nicht. Daran ändert es auch nichts, dass mancher erst einmal in die bekannte Stadt Inzell fährt und den Teisenberg einfach übersieht.

Benachbarte Wanderungen

Kienberg Staufengruppe
Kienberg Staufengruppe

Kienberg in der Staufengruppe - Vorsicht, es gibt noch andere Kienberge. Es ist nur ein unscheinbarer Berg südlich der mächtigen Staufengruppe und präsentiert sich auch nicht besonders attraktiv. Es ist eigentlich nur der Alibiberg der den Namen und auch das Ziel geben musste für das eigentliche Ziel: der Besuch der bekannten Höllenbachalm weiter unten.

Klausenrundweg
Klausenrundweg

Klausenrundweg - auf den Spuren der früheren Holztriften südlich von Inzell. Mühsam musste das Brennholz für die Salzgewinnung in Bad Reichenhall aus den Bergen geholt und dann abtransportiert werden. Der Rundweg informiert sehr gut wie sich die Technik entwickelt hat und an etlichen Stellen ist davon noch etwas zu sehen. Mit den drei Transportmöglichkeiten "Triften - Eisenbahn -Lastwägen" zeigt sich der Wandel recht drastisch, auch wie er immer schneller verlief. Natürlich kommt man auch an drei Almen mit Einkehr vorbei.

Streicher
Streicher

Der Streicher ist ein recht knackiger Berg westlich von Inzell. Er ist Teil des Inzeller Kienberg-Stockes östlich des Rauschberges. Der Aufstieg über seine Ostseite durch altes Bergwerksgelände kostet ordentlich Schweiß und verlangt Trittsicherheit. Dafür ist der Abstieg nach Westen über die Kienbergalm und den Kienbergsattel dann recht einfach, allerdings zum Schluss ein arger Haatscher. Eine Einkehrmöglichkeit findet man mit der Moaralm nur etwas abseits der eigentlichen Strecke.

Almentour Laubau
Almentour Laubau

Das Schwarzachental liegt nördlich des Sonntaghorns, gut bestückt mit Almen. Die einfache Wanderung führt ab Laubau vorbei an der Schwarzachenalm und der Kaitlalm über den Kamm hinunter bis zur Harbachalm und Bichleralm. Dort ist der Anschluss zum Klausenrundweg; anschließend geht’s zurück. Leider lebt der Kaitl-Sepp nicht mehr, der legendäre Almer auf der Kaitlalm.

Frillensee
Frillensee

Frillensee und Steiner Alm - die Wanderung hat zwei völlig getrennte und auch verschiedene Ziele. Zum einen geht es auf barrierefreien Wegen zu dem bekannten Bergsee, der für kurze Zeit als Trainings- und Wettkampfstätte für das Eisschnelllaufen vorgesehen war. Der See liegt unmittelbar unter den mächtigen Nordwänden der Staufenberge. Dann aber kommen der Aufstieg auf mittelschweren Pfaden und Forststraßen zum Bayerischen Stiegel, der Abstieg zur Steiner Alm und dann der Rückweg zum Ausgangspunkt in Adlgaß.

Bilder zur Wanderung

Der Aufstieg auf den Teisenberg beginnt mit einem moderaten Anstieg auf dem kurzen Waldweg und der Forststraße. Mit der Abzweigung auf einen Pfad geht es dann ordentlich bergauf. Eine kurze Unterbrechung gibt es beim Erreichen des Kammes zwischen dem Großen Kachelstein und dem Teisenberg, die rasch wieder weitergeht. Kurz vor dem Gipfel kommt nochmal ein kurzes Flachstück. Zur Hütte geht es bergab und teilweise wieder auf dem Rückweg bergauf. Dann geht es lange gleichmäßig bergab bis zur Haslacher Stube. Mit der Abzweigung nach links beginnt nochmals ein moderater Aufstieg.

Der Gipfel ist eine schmale, längere Kuppe, nach Süden offen. Es gibt zwar auch eine Aussichtstelle nach Norden, die aber fast zugewachsen ist. Ein aufwändig geschnitztes Kruzifix steht als Gipfelkreuz direkt am Wald umgeben von einigen Sitzbänken. Es ist ein recht beliebter Treffpunkt für alle die aus dem Tal hoch gekommen sind.

Abzweigung von der Forststraße. Ein Wegweiser kündet an wohin es zur Stoißer Alm geht. Eigentlich kann man das gar nicht übersehen, auch weitere Wegweiser nicht.

Ein zweites Almkreuz steht nahe an den Almgebäuden. Es hat die Funktion als Gedenkort für die Gefallenen.

Unvermittelt steht man dann vor einem wilden Haufen aus Steinen und Wurzeln. Das ist Teil des Kammes, der den Großen Kachelstein mit dem Teisenberg verbindet. Keine Sorge, der Pfad geht weiter.

Sogar noch ein drittes, religiöses Symbol ist zu sehen: eine sehr schöne Almkapelle, ebenfalls direkt an der Alm. Die Geschichte dieses Haus macht es ratsam, mit solchen Stätten auf eine friedliche und glückliche Zukunft zu hoffen.

Wurzelsteig auf der Nordseite des Berges. An einigen Stellen verdient der Weg die Bezeichnung "Bergsteig" allemal. Solche Teilstücke gibt es mehrfach in Wechsel mit etwas breiteren Karrenwegen. Auch auf dem Rückweg findet man nicht nur bequeme Pfade.

Nachdem man erst mal auf den Gipfelkamm angekommen ist, geht es noch ein gutes Stück weiter bergauf bis zum Gipfel. Links bleiben und noch nicht dem Wegweiser zur Alm folgen!

Dann aber gibt es Gelegenheit zum Fernblick. Im Südwesten ist der bekannte Rauschberg mit dem nach Osten anschließenden Streicher (Kienberg) zu sehen.

Nach Osten schließen sich die Staufenberge an. dort gibt es eine ganze Reihe von Wanderzielen, allerdings schon etwas anstrengender, was die Höhe und Streckenlänge angeht.

Ja - und dann erblickt man ihn, den unverwechselbaren Untersberg, eines der Wahrzeichen von Berchtesgaden mit seinen vielbesungenen "Manderln".

Selbst Salzburg ist von hier oben zu sehen. Allerdings sollte es dafür schon recht klar sein. Einzelne Gebäude sind nicht auszumachen, dafür ist die Entfernung zu groß.

Der Rückweg nach dem Besuch der Stoißer Alm beginnt erst mal mit einem kurzen Anstieg in Richtung Gipfel. Dann aber geht es - in meinem Fall - recht bald nach rechts, ehe der richtige Abstieg beginnt.

Einer der wenigen Attraktionspunkte die bis zum Parkplatz noch am Wege liegen, ist die Haslacher Stube. Ich habe nicht herausbekommen, was das für eine Hütte ist. Vermutlich ist es als Forsthütte ein Stützpunkt für Waldarbeiter, ehemals wohl auch eine Unterkunft für Feriengruppen.

 

 

 

 

 

 

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