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Wanderungen

Kranzhorn



Kranzhorn

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 17:55 Uhr

Kurzform
Kranzhorn - der kantige, unverwechselbare Grenzberg rechts (östlich) des Inns, der für seine zwei Gipfelkreuze bekannt ist. Die fallen aber erst auf, wenn man oben ist. Schon von weitem dagegen ist sein besonderes Gipfelhorn zu sehen, das nach drei Seiten einen steilen Abbruch hat. Mit 1368 Metern ist der Berg zwar nicht allzu hoch, aber es gilt zu bedenken, dass der Start in Windshausen auf unter 500 Metern liegt und daher durchaus anstrengend zu gehen ist. Alpine Eigenschaften wie Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind erst am Gipfel nötig, dort aber unbedingt. Genauso bekannt wie der Berg ist auch die Kranzhornhütte, eine sehr leistungsfähige Alm knapp unter dem Gipfel auf der südlichen Tiroler Seite. Im Bild: Blick von der westlichen Innseite ab Flintsbach hinüber zu dem an der Nordseite völlig bewaldeten Berg. Der steile Gipfelabbruch ist auch aus großer Entfernung recht deutlich zu sehen. Links ist der Sattel zum Kitzstein zu erkennen (Erstwanderung: Mai 2011; aktualisiert: Januar 2022)

Hintergrundinfo
Das zwischen Rosenheim und Kufstein von Nord nach Süd verlaufende Inntal liegt knapp 500 Meter hoch. Es trennt zwei Gebirge: im Westen sind es die Bayerischen Voralpen, im Osten die Chiemgauer Alpen. Links und rechts des Tales stehen recht auffällige Berge. Sie sind eigentlich nicht sehr hoch, ragen aber trotzdem 900 bis 1000 Meter aus dem Tal auf. Im Westen sind es der große Riesenberg, der Wildbarren, der Brünnstein und direkt bei Kufstein der Pendling. Im Osten sind es die Heuberggruppe mit Wasserwand, Heuberg und Kitzstein und das Kranzhorn. Südlich davon laufen mit dem Erlerberg die hohen Berge aus, ehe dann der Zahme Kaiser beginnt.
Am auffälligsten ist ohne Zweifel das Kranzhorn mit seiner typischen Gipfelform. Der Berg ist an seiner Westseite mit dem Fuß nur wenige Meter vom Fluss entfernt, steigt sehr steil an und hat keinerlei Vorberge. An dieser Seite ist das Gelände für Wanderrouten zu steil. Lediglich die Strecke aus Erl führt auf halber Höhe quer zum Hang auf die Nordseite und mündet dort in die Strecke ab Windshausen ein. Drei Grundrouten gibt es hinauf zum Gipfel: ab Windshausen über die Nordseite, ab Erl aus Süden. Am einfachsten ist es aus Osten über die Hintermoaralm. Das erfordert aber eine recht lange Anfahrt auf engen Straßen zum Parkplatz. Zum Gipfelkreuz kommt man nur von Osten her. Die Routen verlaufen deshalb alle über die Kranzhornalm. Für Anreisende aus Norden bietet es sich an, auf der bayerischen Seite ab Windshausen zu bleiben und die Grenze erst oben nahe der Kranzhornalm zu überqueren. In Windshausen ist auch die Haltestelle eines öffentlichen Buses, ebenso wie in Erl.
Schwierigkeit:40.8anstrengend (>40)
Tracklänge:14,8 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:902 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Wald-PP Windshausen 495
Untere Kehre577 0:120,50
Erster Pfad rechts760 0:251,70
Abzw. Wirtschaftsweg790 0:150,60
Spitzkehre915 0:201,30
Abzw. Erl1072 0:251,90
Grenze oben1158 0:120,40
Hütte Aufstieg1230 0:100,50
Linkskurve1260 0:120,20
Gipfel1366 0:150,75
Hütte Abstieg1230 0:150,85
Grenze unten1097 0:120,40
Spitzkehre915 0:150,90
Marterl Grandauer873 0:151,20
Ende Pfad760 0:141,35
Untere Kehre527 0:131,75
Wald-PP Windshausen495 0:100,50

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, südwestliches Hochriesgebiet (östlich des Inns); das Kranzhorn ist ein Grenzberg zwischen Bayern und Tirol und steht sehr nahe am Inn. Die Grenze verläuft zwischen Kufstein und dem Kranzhorn in der Mitte des Flusses und geht dann direkt zum Gipfel hoch. Karte: Alpenvereinskarte Bayerische Alpen, BY 17 (1:25000) "Chiemgauer Alpen West" bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Chiemgauer Alpen West", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.05.2011; Diese Tour ging ich alleine. Morgens waren von Windshausen aus nur wenige Personen unterwegs; die meisten kamen aus Osten über den Erlerberg. Nachmittags bei der Rückkehr zum Parkplatz war dieser voll, denn es hatten sich sehr viele Mountainbiker auf die Strecke begeben. Vermutlich war ihr Ziel nicht das Kranzhorn (dort sah ich niemand), sondern das Euzenauer Tal. Es herrschte gutes Bergwetter, das auf dem Kranzberg mit seiner fantastischen Sicht entlang des Inns und auch nach Osten von besonderem Vorteil ist. Später zogen einige Quellwolken auf, die aber nicht mehr störten. Die Temperaturen entwickelten sich sehr angenehm, denn es war ja noch früh in der Saison.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour ist der Gipfel des Kranzhorns mit 1368 Metern. Nächsthöherer Berg ist der nördliche Kitzstein in 2,5 km Entfernung (Dominanz). Um dorthin zu kommen, ist ein Abstieg nach Osten von knapp 400 Meter (Schartenhöhe) in die Nähe der Kitzbichler Alm nötig.
Alm(en), Hütt(en):
Kranzhornhütte, Weitere Hütten oder andere Gebäude sind auf der Nordroute aus Windshausen nicht anzutreffen. Rund um die Kranzhornhütte gibt es aber eine große Zahl von Nebengebäuden, Einrichtungen für Kinderspielplätze usw. Unbedingt zu erwähnen ist die Josefs-Kapelle. Da sie etwas neben dem Gipfel steht, fällt sie jedem auf. Man muss sie aber separat ansteuern.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Windshausen. Adresse: Windshausen, Nussdorf/Inn. Von Norden kommend an der ersten Straße nach links abbiegen (noch vor der Brücke über den Euzenauer Bach). Nach dem letzten Haus geht es nach rechts, über die Brücke und noch 200 m weiter durch den Wald. Koordinaten: N = 47.705261, E = 12.169349; Geographische Daten: N = 47°42'19.0'', E = 12°10'09.6''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 287654, N = 5287424; Gauß-Krüger: R-E = 4512815.888, H-N = 5285228.099. Eine Anreise mit dem ÖPNV ist möglich. An der Straße in Windshausen steht eine Haltestelle für den Bus. Die dadurch entstehende Verlängerung der Strecke ist nicht entscheidend. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Damit kann man bestenfalls die Kranzhornhütte erreichen. Das aber geht über die Ostroute auf der Versorgungsstraße wesentlich besser, die zudem 400 Höhenmeter weiter oben erst beginnt.
Vom Parkplatz gehen wir die gut ausgebaute Forststraße entlang. Zunächst führt sie in südlicher Richtung ein Stück bergauf. Dann beginnt nach einer Linkskehre ein längeres, gerades Stück als Traverse zum Hang. Auf etwa 760 Meter Höhe zweigt ein Pfad nach rechts ab, der weiter oben auf einen Waldweg einmündet. Darauf bleiben wir erst in südwestlicher Richtung und nach einer weiteren Kehre nach Nordosten. Vorbei am Marterl "Grandauer" kommen wir zu einer weiteren Spitzkehre. Der Weg führt uns nun bis zur Einmündung des Pfades aus Erl. Noch einmal geht es nach links und dann auf einem Pfad nach rechts zur Grenze. Kurz darauf mündet der Steig auf die Fahrstraße aus Erlerberg ein. Weiter geht es zur Kranzhornalm und an dieser vorbei zum Gipfel. Nach dem Rückweg zur Alm teilt sich der Weg ein wenig. Erst gehen wir auf einem Pfad nach unten bis wir auf die Versorgungsstraße treffen. In der Nähe des Waldes bleiben wir an einer Kehre geradeaus und kommen erneut zur Grenze, diesmal ein Stück weiter östlich. Kurz darauf treffen wir auf den Waldweg, den wir von Aufstieg schon kennen und den wir zurück zum Parkplatz gehen. Übrigens: die Route aus Windshausen ist sehr gut ausgeschildert.
Anmerkungen:
Die Tiroler bezeichnen das Kranzhorn als einen ihrer schönsten Aussichtsberge. Zu dieser Einschätzung trägt bestimmt auch bei, dass sie mit der Kranzhornhütte eine sehr selbstbewusste, leistungsfähige Alm an der sonnigen Südseite des Berges haben, nicht weit vom Gipfel entfernt. Die Bayern können mit ihrer schattigen, bewaldeten Nordseite da nicht mithalten. Vielleicht ist das der Grund, warum sie ein eigenes, sehr feudales Gipfelkreuz neben dem hölzernen Tiroler Kreuz aufgestellt haben. Das nachhaltige Holz würde ohnehin besser zu ihrem Wesen passen, kontern die Tiroler. Wie dem auch sei: das Kranzhorn ist einer von jenen Bergen, bei denen die Grenze zwischen Bayern und Tirol direkt über den Gipfel geht. Einmalig sind die beiden Gipfelkreuze auf alle Fälle. Geografisch zählt das Kranzhorn zu den Chiemgauer Alpen, ist aber zweifellos ein Tiroler Berg, nicht nur wegen der nahen Kranzhornalm. Dafür spricht auch, dass der größte Teil des Gipfelzuganges über Tiroler Gebiet erfolgt. Auf den ersten Blick mag ein Berg mit einer Höhe unter 1400 m als eine leichte Tour erscheinen. Man muss jedoch bedenken, dass die Ausgangshöhe im Inntal unter 500 m liegt und auf diese Weise eine Höhendifferenz von 900 m zusammenkommt. Dank der sehr gut begehbaren Wege - von den beiden Abkürzungspfaden etwas abgesehen - kommt man allerdings sehr rasch voran. Der Gipfel besteht aus einem exponierten, gesicherten Felsen mit steilen Abfällen nach drei Seiten. Das hat zur Folge, dass man einen herrlichen Blick ins Inntal hat, von Kufstein im Süden bis weit ins Bayerische hinein. Im Westen sieht man den Großen Riesenkopf, der bekanntlich als der zweite "Wächter am Inn" bezeichnet wird. Der Blick nach Osten ist erst wieder vom Abstieg zur Kranzhorn-Hütte möglich. Auf dem Weg von Windshausen zum Kranzhorn gibt es ein Marterl, das den Tod von Joseph Wagner und Joseph Grandauer (samt Fuhrwerk) infolge einer Lawine im Jahre 1929 schildert. Erfreulich ist, dass man solche Personen weiterhin ehrt, wie die Renovierung der Tafel von 1998 zeigt.

Benachbarte Wanderungen

Erlerberg
Erlerberg

Der Erlerberg ist kein einzelner Berg, sondern eine Landschaft im südwestlichen Teil der Chiemgauer Alpen, aber fast ausschließlich in Tirol. Er zieht sich als sehr abwechslungsreiche Gegend aus dem Inntal hinauf bis zum Spitzstein. Viele Bauernhöfe und Almen stehen weitverstreut in dem almwirtschaftlich gut genutzten Gelände. Das macht es für Wanderungen sehr beliebt, zumal man an vielen Stellen auch einkehren kann. Wenn dann der Gedanke reift, dort einmal Urlaub zu machen, ist das nur folgerichtig.

Euzenauer Tal
Euzenauer Tal

Die Euzenau ist ein Hochtal südlich der Hochriesgruppe mit Feichteck und den andern Bergen. Es liegt mit etlichen Almen (ohne Bewirtung) noch in Bayern, ein Grenzübertritt nach Tirol ist aber nicht ausgeschlossen. Der erfolgt im zweiten Teil der einfach zu gehenden Runde mit dem Besuch auf der Schwarzrieshütte. Dann geht es über die Wagneralm wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Waldparkplatz Gammernwald.

Feichteck
Feichteck

Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen.

Heuberg
Heuberg

Der Heuberg ist eigentlich nur ein recht schüchterner Gipfel zwischen zwei schroffen Bergen: dem Kitzstein und dem Kletterfelsen Wasserwand. Aber er hat ein eigenes Gipfelkreuz und ist ein selbständiger Berg. Bekannt ist er wegen zweier Umstande: die an seiner Ostseite so riesige Almfläche mit der Laglerhütte und der Deindlhütte, sowie die jedes Frühjahr flächendeckend auftretende Krokusblüte. Man muss aber den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch erwischen.

Pastaukopf
Pastaukopf

Pastaukopf - schon mal gehört? Es ist wirklich ein völlig unbekannter Berg im den westlichen Chiemgauer Alpen, also ein Geheimtipp. Er steht im Dreieck aus Kranzhorn, Heuberg und Spitzstein. Orientierungssinn und gutes Spurenlesen sind unbedingt erforderlich. Dafür wird man mit absoluter Ruhe belohnt, aus der Kraft zu schöpfen ist. Zwei Hütten kann man aber trotzdem aufsuchen: die Schwarzrieshütte und die Hintermoar Alm.

Riesenkopf
Riesenkopf

Der große Riesenkopf ist ein Nachbarberg des Kranzhorns, aber auf der linken Seite des Inns. Beide bezeichnet man gerne als die "Wächter am Inn". Eine Route dorthin führt über die "Hohe Asten", eine andere würde über die Nordflanke hoch gehen. Die breite Gipfelkuppe bietet beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, aber auch zu den westlichen liegenden Bergen, namentlich zum Wendeisteinen und den andern Gipfeln dieses Massivs.

Spitzstein
Spitzstein

Der Spitzstein wird seinem Namen voll gerecht. Als Grenzberg zwischen Bayern und Tirol steht er am nördlichen Rand des Erlerberges, hat eine nicht ganz so steile Südflanke, aber einen kräftigen Nordabbruch. Das macht ihn zu einem oft gewählten Wanderziel, wobei man den Ausgangspunkt dafür entweder mit einer Anfahrt aus dem Inntal bis zur Goglalm, oder einem Gang ab Sachrang wählen kann. An seiner Südseite liegen (zusammen mit dem Spitzsteinhaus) vier Einkehrmöglichkeiten.

Bilder zur Wanderung

Der Hin- und Rückweg auf einen steilen Berg führt zu diesem klassischen Höhenprofil. Es sind sowohl Auf-, als auch Abstieg fast identisch mit den vielen kleinen Knicken. Eine gewisse Unterbrechung erfährt es nur durch den Aufenthalt rund um die Kranzhorn-Hütte.

Der Nordaufstieg ab Windshausen verläuft weitgehend durch den Wald. Es sind überwiegend eine Fortstraße und gute Waldwege, die wir vorfinden. Nur zweimal sind es etwas steilere Pfade, die den Weg etwas abkürzen.

Unweit der Kranzhornalm passiert man die Grenze zwischen Bayern und Tirol. Durch den neu lackierten Grenzstein von 1844 ist sie nicht zu übersehen. Außerdem ist ein kleiner Schlagbaum über den Zaun aus Stacheldraht zu überwinden. Er ist aber nur für die Kühe gedacht.

Kurze Zeit nach dem Grenzübertritt stehen wir vor der Kranzhornalm und blicken auf den Wegweiser, der uns weiter nach oben schickt. Aha - und da sehen wir auch schon ein Gipfelkreuz. Aber Irrtum, das ist nicht unser Ziel, es geht noch weiter hinauf.

Dann treffen wir auf eine Wandergruppe, die nahe am Gipfel auf einer Wiese ruht und in fröhlicher Stimmung den unvergesslichen Blick ins Alpenland genießt. Trauen die sich nicht zum Gipfel? Oder kommen sie erleichtert von dort schon zurück? Letzteres ist der Fall!

Kurz darauf stehen wir dann dicht vor unserem Ziel. Es ist wirklich ein sehr enger Gipfelfelsen, an der Nordseite sogar überhängend. Einige Steinstufen führen hinauf, gesichert durch ein Stahlseil. Ich bin sicher, nicht jeder Wanderer kann nach dem Abstieg guten Gewissens sagen, er wäre direkt am Gipfel gewesen.

Von der Südseite aus sind sie deutlich zu sehen, die beiden Gipfelkreuze. Auch dort geht der Hang senkrecht nach unten. Ein Felsblock sieht aus, als würde er jeden Moment abstürzen.

Für ihr Kreuz haben sich die Bayern ganz schön ins Zeug gelegt. Es ist aus Edelstahl mit drei vergoldeten Kugeln an den Enden. Es steht ein wenig höher als das andere Kreuz und sieht dadurch subjektiv etwas höher aus.

Ein paar Zentimeter südlich steht das Gipfelkreuz der Tiroler. Sie sagen, es wäre bewusst aus Holz, da sie ohnehin die Profis in Sachen Holz wären. Zwischen beiden Kreuzen steht natürlich der Grenzstein.

Der Gipfel des Kranzhorns ist der Ort für sagenhafte Fernblicke. Als erstes sehen wir fast senkrecht nach unten auf Windshausen, den Ort, an dem unsere Tour begann. Die Anfahrt zum Parkplatz im Wald ist sehr gut auszumachen. Der Inn führte an diesem Tag viel Wasser, das natürlich durch die Trübstoffe gelbbraun gefärbt ist. Aber so sieht der Inn oft aus.

Blick vom Kranzhorn nach Süden auf Erl. Direkt am Fuß des Berges sehen wir den Teilort "Scheiben" und etwas weiter links dann Erl mit dem Passionsspielhaus.

Blick nach Westen in die südöstliche Ecke der Bayerischen Voralpen mit dem dominierenden Wendelstein. Aber auch all die anderen Berge sind sehr lohnende Wanderziele, ganz zu schweigen von dem Berggasthof "Hohe Asten".

Am Aufstieg ist bereits ein Almkreuz oberhalb der Hütte aufgefallen; da gehen wir natürlich hin. Von dort geht der Blick nach Norden zwischen dem Kitzstein (links) und dem Feichteck (rechts) hindurch in das Voralpenland.

Fast der gleiche Blick noch einmal, nur ein paar Meter weiter vorne. In der Mulde liegt die Kranzhorn-Hütte in ihrer vollen Pracht. Es ist vom Typ her eine Schutzhütte, d.h. sie bietet neben dem Gastronomiebetrieb auch Übernachtungen an. Mit dazu gehören ausgedehnte Kinderspielplätze. Ich denke, das lässt keine Wünsche offen.

Noch einmal ein Blick nach Norden zur Heuberggruppe. Aus Süden fällt der Kitzstein mit seiner Hellwand (links) besonders auf. Ein Wermutstropfen für das Kranzhorn: der Kitzstein ist um gute 20 Meter höher. An seinem Fuße liegt die Ortschaft Buchberg.

Blick nach Osten zum Erlerberg. Dort dominiert der bekannte Spitzstein. Links ist der Pastaukopf zu sehen. Er liegt etwa in der Mitte zwischen Kranzhorn und Spitzstein. Für Wanderungen ist er genau das Gegenteil zu seinen vielbesuchten Nachbarn. Wer es ruhig und ungestört haben möchte, sollte sich diesen Berg vornehmen. Wir waren zu zweit dort oben und trafen auf der ganzen Strecke keinen weiteren Menschen. Es ist wirklich ein Geheimtipp (siehe Nachbartouren).

Ein paar Meter unterhalb des Gipfels steht die Josefs-Kapelle. Man muss aber getrennt zu ihr hingehen. Auffallend ist die Bemalung der Giebelfront mit dem Eingang. Es wird erzählt, während des Dritten Reiches habe jemand die Bilder der Kirche entfernt und sie den Hang hinabgeschmissen. Eine Bäuerin fand sie aber nahezu unversehrt und sorgte dafür, dass sie wieder in der Kapelle hängen.

Etwa in der Mitte der Strecke am Nordaufstieg steht ein Marterl. Es erinnert an ein Lawinenunglück aus dem Jahr 1929 bei dem Josef Wagner und Josef Grandauer ums Leben kamen. Es muss eine gewaltige Lawine gewesen sein, die auch noch das Fuhrwerk samt den Zugtieren mitgerissen hat.

 

 

 

 

 

 

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