Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 15:03 Uhr
Schwierigkeit: | 25.0 | leicht (<27.5) |
Tracklänge: | 10,2 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 3:20 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 435 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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PP Achberg Streichen | 719 | ||
Kreuzung Achberg | 809 | 0:23 | 0,95 |
Wildfütterung | 956 | 0:29 | 1,23 |
Dreieck Forststraße | 1038 | 0:20 | 0,78 |
Gipfel Gscheuerwand | 1103 | 0:23 | 1,04 |
Abzw. Achberg | 1028 | 0:16 | 1,02 |
Dreieck Streichen | 1024 | 0:08 | 0,46 |
Haideralm | 876 | 0:23 | 1,64 |
Einmü. Straße Streichen | 809 | 0:20 | 1,10 |
Gasthof Streichen | 795 | 0:14 | 0,63 |
PP Achberg Streichen | 719 | 0:24 | 1,32 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Kampenwand - der mächtige, unverwechselbare, vielzackige Bergstock südlich des Chiemsees. Rund um dieses Felsmassiv gibt es viele Wanderstrecken zu benachbarten Bergen. Die wichtigste Aufstiegsroute geht von der Steinlingalm nach Norden zum Gipfelkreuz. Aber dort ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ansonsten ist die Tour von einigermaßen erfahrenen Wanderern zu meistern. Als Aufstiegshilfe nehmen viele die Seilbahn ab Aschau und die meisten davon bleiben an der Steinlingalm hängen. |
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Schmugglerweg - spannend ist es schon, auf einem Weg zu gehen, den ehemals viele Schmuggler genutzt haben. Man kann sich vorstellen, was sie wohl alles erlebt haben. Hart und gefährlich - vielleicht sogar tödlich - war es bestimmt, die Tücken des Weges musste dagegen niemand fürchten. Ob sie sich an die heute noch ausgewiesenen Öffnungszeiten an der Grenze gehalten haben? |
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Der Breitenstein im Chiemgau ist der südliche Nachbar des berühmten Geigelstein. Er steht damit unzweifelhaft in dessen Schatten. Vom Aussehen und auch von den Wandersteigen her, ist er etwas ruppig. Da er niedriger ist als sein Nachbar, zieht er all diejenigen Wanderer aus Ettenhausen kommend an, die nicht so ganz konditionsstark sind. Als Grenzberg zu Tirol bietet er eine sehr gute Fernsicht. Einkehren kann man auf der Wuhrsteinalm und auf der "Wirtsalm am Geigelstein" - auch diesen Namen gibt es zweimal. |
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Der Weitlahnerkopf ist ein recht markanter Berg südlich der Kampenwand. Mit ihm beginnt eine Gebirgskette, die über den Geigelstein und Breitenstein in den Kaiserwinkl weitergeht. Die Aufstiege zu ihm hoch sind beide nicht einfach. Aus Norden ist der Pfad sehr steil, aus Süden (ab Ettenhausen) über die Haidenholzalm ist er sehr lang. Der Berg verlangt von seinen Besuchern also eine ordentliche Kondition und andere gute Bergeigenschaften, die er mit einer herrlichen Fernsicht lohnt. |
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Der Kroatensteig, auch Tollpatschenweg genannt, ist eine Verbindung zwischen Kössen, resp. dem Taubensee und Schleching. Ähnlich wie der Schmugglerweg ist das eine nicht ganz einfache Route, auf der früher Personen gingen, die nicht gerne gesehen werden wollten. Dieser historische Steig ist heute eine Wanderroute, welche die Chiemhauser Alm auf bayerischer Seite mit der Taubenseehütte auf Tiroler Seite verbindet. Hüben und Drüben eine Einkehrhütte, das ist doch etwas für eine Wandertour mit Genuss. |
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Der Geigelstein ist unzweifelhaft der König der südwestlichen Chiemgauer Berge. Geradezu wohlwollend blickt er über die Grenze nach Süden in den Kaiserwinkl. Obwohl er über 1800 m hoch ist, kann man ihn einfach erreichen, allerdings mit langen und deshalb anstrengenden Wegen. Aus dem Priental geht es ab Sachrang oder Innerwald los, aus dem Tiroler Achental ab Ettenhausen. Zudem gibt es noch den Fernwanderweg E4 (Maximiliansweg), der von der Kampenwand kommt. Und etliche Hütten liegen auf diesen Routen auch am Wege. |
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Die Hochplatte ist ein klassischer Pyramidenberg östlich der Kampenwand, also im Chiemgau (es gibt Berge mit diesem Namen auch noch anderswo). Durch die allseitig steilen Wände wird sie bestimmt nur von Bergliebhabern besucht. Nach einem doch recht langen Anstieg bietet sich am Gipfel eine grandiose Fernsicht (am Wandertag hatte es allerdings immer wieder Wolken). Die weniger ambitionierten Menschen tummeln sich eher an der Kampenwand oder weiter unten auf der Staffnalm. |
Das Höhen- und Streckenprofil lässt den zügigen Aufstieg erkennen, der kaum Unterbrechungen aufweist. Bestenfalls kann man das mit Pausen zum Fotografieren auflockern. Der Rückweg ist sogar noch entspannter. Mehrmals gibt es sogar kleine Gegenanstiege nach kurzen ebenen Stücken.
Nach längerem, gleichmäßigem Aufstieg auf Schotterstraßen verkündet dann ein Wegweiser in den Wald, dass es jetzt ernst wird.
Bereits nach wenigen Metern kommt dann der Hammer: der steile Aufstieg endet jäh auf einem kleinen Kamm mit einer Sitzbank, hinter der sofort der Abgrund beginnt.
Ganz so schlimm ist es aber dann doch nicht, die Breite des Kammes beträgt mindestens zwei Meter, die Länge fünf Meter. Personen die nicht schwindelfrei sind, werden wohl nicht so entspannt sein. Da hilft nur der aktive Blick in die Ferne: in der Bildmitte ist Mühlau zu sehen, mit dem dahinter beginnenden Dalsental. Links liegt Schleching.
Vor diesem Lohn kommt aber erst der Aufstieg. Er beginnt an den kleinen Parkplatz "Achberg". Weiter oben gibt es noch einen größeren Platz, für all diejenigen, die in Richtung Chiemhauser Alm und Taubensee weiter wollen. Wir gehen den ersten Schotterweg nach links.
Kurz nach Beginn des Weges kommen die ersten Gelegenheiten für Fernblicke: ein erster, sehr schöner Hof; er gehört zu dem kleinen Ort Achberg.
Weiter oben geht es im großen Bogen um den Platz der Wildfütterung herum. Neben den Fressgittern steht dort auch eine Scheune, in der wohl ein Teil des Winterfutters lagert.
Just an diesem Platz endet dann erst man der breite Weg. Er verengt sich zu einem Karrenweg, der stellenweise zu einem Pfad zugewachsen ist. Erst im Hochwald ist wieder als solcher zu erkennen.
Weiter oben taucht dann eine Besonderheit auf. Die heftigen Regenfälle der letzten Tage ließen dort eine kräftige, periodische Quelle sprudeln. Der Wasseraustritt aus dem Hang muss so stark gewesen sein, der er sogar nennenswerte Steine freilegte und ein Stück weit mitspülte. Zwei Tage später, am Wandertag war dann alles wieder trocken.
Nachdem wir von der Schotterstraße abgebogen sind, geht es noch ein paar Meter auf einem wirklichen Bergpfad nach oben.
Neben dem Gipfelfelsen gibt es auch einen "Kreuzfelsen", er ist aber nicht sofort zu finden. Erst beim Rundblick in der Nähe zeigt sich der Felsen mit dem einfachen Kreuz. Er steht ein paar Meter tiefer und ist wirklich unzugänglich. Ohne entsprechende Kletterfähigkeiten und Ausrüstung ist nicht daran zu denken, dorthin zu kommen. Und ehrlich, das muss doch gar nicht sein.
Unser Rundblick geht erst einmal nach links, flußaufwärts. Unten liegt die Tiroler Ache, die sich auch schon wieder beruhigt hat. Dahinter sind dann Ettenhausen (links) und Schleching zu sehen mit dem gesamten Geigelsteinpanorama, vom Rudersburg über den Breitenstein, Geigelstein bis zum Weitlahnerkopf.
Den Geigelstein sehen uns etwas näher an. Er ist unbestritten der König in diesem Gebirgsteil, das seinen Namen trägt. Trotz der steilen Ostflanken ist es ein recht sanfter Berg, den man gut besteigen kann. Rechts davon ist sein Anhängsel, der Roßalpenkopf zu erkennen.
Rückseite der Kampenwand. Sie ist mit ihren Zacken so typisch, dass man sie aus all Seiten sofort erkennt. Die Schlechinger hören aber den Ausdruck "Rückseite" gar nicht gern. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass sie an der sonnigen Südseite dieses Berges sind.
Noch ein Stück weiter rechts ist dann die Hochplatte zu sehen. Durch die ausgeprägte Pyramidenform erscheint auch sie als ein unverkennbarer Berg.
Mit dem Blick flussabwärts ist dann der Halbkreis komplett. Hinter dem Wald liegt Marquartstein, weiter links dann Grassau. Am Horizont wäre dann der Chiemsee zu sehen, wenn es der Dunst zulassen würde.
Natürlich fehlt der Blick nach Osten nicht, hinweg über Unterwössen zum Hochfelln mit seinen Nebengipfeln. Der direkt unter der Gscheuerwand liegende Flugplatz ist nur in Teilen zu sehen.
Bevor wir wieder absteigen, werfen wir noch einen letzten Blick auf Mühlau. Von dort beginnen Aufstiegsrouten zur Kampenwand und zur Hochplatte.
Nach einem längeren Stück bergab durch den Wald steht plötzlich die Haideralm da. Sie wird aktuell renoviert, zur Einkehr hat sie nicht geöffnet.
Etwas weiter unten steht die Petereralm, auch eine sehr schöne Hütte. Dem Augenschein nach ist sie privat genutzt.
Etwas weiter unten verläuft dann die Route nochmals auf einem recht guten Pfad über die Wiese.
Die Kalbinnen der Petereralm blicken nur kurz auf, wenn sich Wanderer nähern. Das Fressen ist ihnen wichtiger.
Wallfahrtskirche St. Servatius in Streichen. Über 800 Jahre ist sie alt und hat einige recht bedeutende Kirchenmalereien. Natürlich ist sie üblicherweise geschlossen. Aber es gibt die Möglichkeit, Öffnungstermine zu bekommen, ebenso wie es für die Zufahrt auch Ausnahmegenehmigungen bei der Gemeinde Schleching gibt.
Wo sich Wallfahrer aufhalten, steht mit Sicherheit auch eine leistungsfähige Einkehrmöglichkeit. Für den Gasthof Streichen trifft das allemal zu. Und er ist es gewöhnt, beizeiten eine große Zahl an Besuchern zu versorgen. Besonders auffallend ist seine östliche Giebelseite mit dem unglaublichen Blumenschmuck auf den beiden Balkonen.
Auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt werfen wir noch einen Blick zurück zur Gesamtanlage "Streichen", also zur Kirche und zum Gasthof mit seinen Nebengebäuden. Eine Rückkehr bei passender Gelegenheit ist fest beabsichtigt.