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Hintersee-Halsalm-Runde



Hintersee-Halsalm-Runde

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 19:25 Uhr

Kurzform
Hintersee-Halsalm-Runde - eine einfache Wanderung nördlich des Hintersees mit Besuch der Halsalm. Der Ostaufstieg erfordert durchaus etwas Kondition, der Abstieg verläuft dann über den Versorgungweg sehr entspannt. Der westliche Teil dieser Route liegt im Nationalpark Berchtesgaden. Im Bild: Blick vom Aussichtspunkt etwas östlich der Halsalm nach Südosten. Von dort hat man einen Superblick hinunter zum Hintersee, zum Bergsteigerdorf Ramsau und weiter nach Osten (Erstwanderung: August 2020)

Hintergrundinfo
Ramsau ist ein Bergsteigerdorf nahe Berchtesgaden. Etwas höher und westlich dieses malerischen Ortes liegt der Hintersee, vielleicht sogar noch beliebter für Besucher. Er bietet natürlich vielfältige Möglichkeiten, dort seine Ferien oder sonstigen Besuche zu verbringen.
All denjenigen, die leichte Wanderrouten suchen, kann u.a. der Aufstieg zur Halsalm empfohlen werden. Es ist möglich, das sogar in einem Rundweg zu machen. Der Ostaufstieg verläuft auf einem mittelschweren Pfad, der durchaus aufmerksames Gehen erfordert. Der Westabstieg führt dann über den einfacheren Versorgungsweg.
Die Halsalm ist eine Hütte, die zur langen Reihe der sehr spannenden Einkehrmöglichkeiten in den Berchtesgaden Alpen zählt. Mehrere Käsesorten stellt die Sennerin selbst her und bietet sie zusammen mit anderen Speisen recht ansprechend an. Im Gelände um die Alm herum finden sich zudem etliche Plätze, an den man sich hinsetzen und die freie Aussicht genießen kann, manchmal sogar zusammen mit den Kühen.
Schwierigkeit:24.0leicht (<27.5)
Tracklänge:8,41 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:40 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:443 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Hintersee West796
Aussichtspunkt Waldrand867 0:160,74
Geländestufe928 0:170,48
Wegedreieck 1054 0:230,60
Weidedurchlass1158 0:260,78
Halsalm1224 0:270,70
Sattel Gagen-Point-Kaser1240 0:100,15
Abzw. Böselsteig1114 0:281,17
Einmü. Talstraße805 0:381,77
PP Hintersee West796 0:402,17

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Berchtesgadener Alpen, Teilbereich östliche Reiteralm; das Wandergebiet liegt in den südöstlich auslaufenden Bergen der Reiteralm nördlich des Klausgrabens. Politisch ist das ein Teil der Gemeinde Ramsau, nördlich der Ramsauer Ache. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 14, Berchtesgadener Land - Chiemgauer Alpen (1:50000); bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Lattengebirge, Reiteralm, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
27.08.2020; Renate, Ingrid, Walter und ich sind diese insgesamt einfache Runde zusammen gegangen. Und weil sie so "leicht" ist, kamen viele andere Personen auch auf die gleiche Idee. Deshalb sind uns auf allen Streckenteilen viele Menschen begegnet, die in gleicher Richtung oder auch anders herum gegangen sind. Etliche davon nutzten den Tag für einen Familienausflug, auch mit kleinen Kindern. An der Hütte selbst hielt sich dann das Gedränge trotzdem in Grenzen. Viele Wanderer nahmen in der umliegenden Wiese Platz und machten es sich dort gemütlich. Es herrschte sommerliches Hochdruckwetter, allerdings nicht mehr so heiß wie an den Vortagen. Gleichwohl, die Fernsicht war sehr gut, die Temperaturen erträglich, besonders im Wald. Wind herrschte so gut wie keiner. Es war also ideales Wanderwetter.
Erreichte Gipfel
Ein klassischer Gipfel wird nicht erreicht. Der höchste Punkt der Tour liegt mit 1240 Metern am Sattel westlich der Halsalm beim Gagen-Point-Kaser.
Alm(en), Hütt(en):
Halsalm, Zunächst sind da die Hotels und sonstigen Anwesen und Gebäude am Hintersee zu nennen. Im Besonderen ist das Info-Zentrum für den Nationalpark Berchtesgaden zu erwähnen, untergebracht in einem klassischen Bauernhaus etwas westlich des Sees. Auf der Route selbst kommt man am Gagen-Point-Kaser vorbei, einem klassischen Doppelkaser, also mit Eingängen an beiden Giebelseiten.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
PP Hintersee West (direkt am See; Tagesgebühr: 7 bzw. 3,50 Euro) Adresse: Am See 27, D-83486 Ramsau/Berchtesgaden. Koordinaten: N = 47.604229, E = 12.849697; Geographische Daten: N = 47°36'15.2", E = 12°50'58.9"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 338377, N = 5274553; Gauß-Krüger: R-E = 4563998.335, H-N = 5274331.039. Der Ausgangspunkt am Hintersee ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist nicht möglich. Vom Westen führt zwar eine Versorgungsstraße zur Halsalm, die aber sehr steil ist und viele Hindernisse in Form von Ablaufrinnen für das Wasser hat.
Die Route beginnt am Parkplatz mit einem Gang entlang des Sees nach Osten. Noch vor dem ersten Gebäude zweigt der Weg nach links ab (Wegweiser "Halsalm"), der sehr schnell zu einem Karrenweg, später zu einem Pfad wird. Zunächst macht die Strecke einen Bogen nach Westen, recht gemütlich am Waldrand entlang. Dann beginnt der Aufstieg mit vielen Steilstellen bis zu einem Wegedreieck. Dort gehen wir nach links weiter und kommen nach etlichen kurvigen Querpassagen und weiteren Steilstücken an die offene Weidefläche. Die Halsalm bereits im Blick, geht es nach ein Stück bergauf zu dem Almkreuz die letzten Meter sogar ein wenig bergab. Hinter der Alm beginnt der Versorgungsweg, der erst noch auf den Sattel am Gagen-Point führt, ehe es dann bergab ins Tal geht. Erwähnenswert ist nur noch die Abzweigung des Böselsteigs, einer Strecke für die Wanderprofis auf dem Weg zur Hochfläche der Reiteralm. Nach der Ankunft auf der Talstraße geht es direkt zurück zum Parkplatz. Eine Alternative wäre der Weg entlang des Klausbaches zurück zum See. Allerdings ist dann ein kurzer Rückweg zum Parkplatz erforderlich, da man den Bach erst spät wieder überqueren kann. Am Infozentrum kommt man dann aber nicht vorbei.
Anmerkungen:
In dem malerischen Ramsau mit dem genauso attraktiven Hintersee kommt man nicht umhin, dort eine "leichte" Wandertour für Senioren (und auch andere) zu planen. Sofern jemand zusätzlich eine Einkehr auf einer schönen Alm sucht, bietet sich unweigerlich der Aufstieg zur Halsalm an. Und man kann das sogar in einer Rundtour machen. Die Tour führt dabei sogar in den Nationalpark Berchtesgaden, was man aber kaum merkt. Eine Besonderheit dieser Tour ist die gute Fernsicht, vor allem von der Halsalm aus nach Osten und nach Süden. Sie selbst liegt in einem breiten Sattel mit einigen kleineren Hügeln recht malerisch im Schatten der hohen Berge der Reiteralm. Alleine wird man allerdings nicht sein. Und auch den Platz an den schönen Stellen der Almfläche muss man sich mit den Rindern teilen; auch sie haben Bedarf, die schöne Aussicht zu genießen. Es ist ein malerisches Bild auf der wunderschönen Halsalm.

Benachbarte Wanderungen

Almerlebnisweg Ramsau
Almerlebnisweg Ramsau

Berchtesgadener Alpen, Teilbereich südliches Lattengebirge; Gemeinde Ramsau, nördlich der Ramsauer Ache. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 14, Berchtesgadener Land - Chiemgauer Alpen (1:50000); bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Lattengebirge, Reiteralm, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro.

Frillensee
Frillensee

Frillensee und Steiner Alm - die Wanderung hat zwei völlig getrennte und auch verschiedene Ziele. Zum einen geht es auf barrierefreien Wegen zu dem bekannten Bergsee, der für kurze Zeit als Trainings- und Wettkampfstätte für das Eisschnelllaufen vorgesehen war. Der See liegt unmittelbar unter den mächtigen Nordwänden der Staufenberge. Dann aber kommen der Aufstieg auf mittelschweren Pfaden und Forststraßen zum Bayerischen Stiegel, der Abstieg zur Steiner Alm und dann der Rückweg zum Ausgangspunkt in Adlgaß.

Teisenberg
Teisenberg

Der Teisenberg ist ein Vorberg der Staufener Berge, nahe Inzell. Er ist nicht allzu hoch, eignet sich aber für Wanderungen allemal. Zudem ist die Sicht vom Gipfel aus recht gut u.a. bis Salzburg. Etwas tiefer liegt die Stoißer Alm, eine leistungsfähige Einkehrmöglichkeit, sogar mit Übernachtungen. Daher ist es kein Wunder, wenn es Einheimische gibt, die dort oben am Stammtisch öfter mal anzutreffen sind. Aber nicht nur sie besuchen diesen Berg. So manche Schulklasse wird sich an einen Aufenthalt noch lange erinnern.

Streicher
Streicher

Der Streicher ist ein recht knackiger Berg westlich von Inzell. Er ist Teil des Inzeller Kienberg-Stockes östlich des Rauschberges. Der Aufstieg über seine Ostseite durch altes Bergwerksgelände kostet ordentlich Schweiß und verlangt Trittsicherheit. Dafür ist der Abstieg nach Westen über die Kienbergalm und den Kienbergsattel dann recht einfach, allerdings zum Schluss ein arger Haatscher. Eine Einkehrmöglichkeit findet man mit der Moaralm nur etwas abseits der eigentlichen Strecke.

Klausenrundweg
Klausenrundweg

Klausenrundweg - auf den Spuren der früheren Holztriften südlich von Inzell. Mühsam musste das Brennholz für die Salzgewinnung in Bad Reichenhall aus den Bergen geholt und dann abtransportiert werden. Der Rundweg informiert sehr gut wie sich die Technik entwickelt hat und an etlichen Stellen ist davon noch etwas zu sehen. Mit den drei Transportmöglichkeiten "Triften - Eisenbahn -Lastwägen" zeigt sich der Wandel recht drastisch, auch wie er immer schneller verlief. Natürlich kommt man auch an drei Almen mit Einkehr vorbei.

Kienberg Staufengruppe
Kienberg Staufengruppe

Kienberg in der Staufengruppe - Vorsicht, es gibt noch andere Kienberge. Es ist nur ein unscheinbarer Berg südlich der mächtigen Staufengruppe und präsentiert sich auch nicht besonders attraktiv. Es ist eigentlich nur der Alibiberg der den Namen und auch das Ziel geben musste für das eigentliche Ziel: der Besuch der bekannten Höllenbachalm weiter unten.

Bilder zur Wanderung

Nach einem kurzen Stück entlang des Sees folgt der erste Anstieg. Er wird dann aber bald unterbrochen durch ein kurzes Flachstück, ehe es dann ordentlich bergauf geht. Kurz vor dem Almgebäude führt der Steig durch eine kleine Mulde. Nach der Alm kommt noch ein kleiner Anstieg auf den Sattel. Der Abstieg auf dem Versorgungsweg geht dann ziemlich gleichmäßig steil nach unten, unterbrochen nur eine kleine ebene Stelle in Höhe der Abzweigung des Böselsteigs. Die Straße zurück zum See verläuft dann fast eben.

Malerisch geht es durch den lichten Wald kurz nach der ersten steilen Stelle. Mehrfach bieten sich Lücken auf eine Sicht zurück zum See. Bis jetzt sind noch kaum Schweißtropfen geflossen. Ingrid und Renate marschieren mit ihren Hirtenstöcken frohen Mutes dahin. Ich lasse es mir nicht nehmen: mit diesen Stöcken akzeptieren einen die Kühe als Hirten, dem sie vertrauen.

Etwas weiter oben steht dann ein Marterl, das "irdische Ziel" für Josef M. Bscheid. Dort beginnen dann die ersten Geländestufen aus Wurzelwerk und Steinen. Ab hier sieht man schon mal nach, wie viele Höhenmeter schon geschafft sind.

Nach dem Wegedreieck beginnen die Querpassagen, erst noch im Wald, dann auf freiem Wiesengelände. Die Rinne im Vordergrund markiert die Grenze des Nationalparks. Ab hier wandern wir in diesem Schutzgebiet; auch die Alm selbst liegt innerhalb dieser Zone.

Auf einer kleinen Geländenase steht das gut geschützte Almkreuz. Natürlich ist dieser Platz mit der guten Fernsicht gezielt gewählt. Auch den Kühen scheint es dort zu gefallen.

Andere Blickrichtung hinüber zur Almhütte: sie steht am leichten Osthang in einer kleinen Mulde des breiten Sattels. Südlich davon liegt der Hausberg, der Halskopf. Für Wanderungen zu seinem Gipfel ist er nicht interessant. Übrigens: mit etwas Glück kann man hier einen Steinadler kreisen sehen.

Zwischen Hütte und Almkreuz erstreckt sich eine richtige Ruhezone. Das gilt für Mensch und Tier gleichermaßen. Einträchtig haben sie sich gut gemischt dort niedergelassen: die Tiere zum Wiederkauen, die Menschen um Brotzeit zu machen.

Etwas abseits macht eine einzelne Pinzgauer Kalbin eine kleine Rast. Die Menschen stören sie nicht, sofern sie den "Corona-Abstand" einhalten - so scheint es. Gestreichelt werden will sie aber auf keinen Fall. Das sollten vor allem diejenigen wissen, die sie besonders "süß" finden.

Das Gelände der Halsalm ist der Ort für besonders gute Fernsicht, vor allem nach Osten. Rechts ist der Ort Ramsau zu sehen. Nach links schließt sich das Gemeindegebiet an mit den "flachen" Hügeln zwischen den hohen Bergen des Jennergebietes und den steilen Kanten der Reiteralm. Ideal zum Wandern und im Winter auch zum Skifahren ist es dort. Der Hintersee ist das Ergebnis eines riesigen Erdrutsches, der vom Hochkalter kam und das ehemalige Tal absperrte. Oberhalb davon entstand dann der See.

Etwas westlich auf dem Sattel steht eine weitere Almhütte, der Gagen-Point-Kaser. Es ist ein Doppelkaser, also mit zwei Eingängen, von zwei Familien privat genutzt. Die Wasserversorgung dort ist nicht einfach, das wertvolle Nass muss von weiter unten geholt werden.

Geradeaus vor uns scheint ein 2000er den Weg zu versperren: das Knittelhorn. Es ist einer von vielen ähnlich hohen Bergen, welche die Ostkante der Reiteralm bilden. Zur Erläuterung: die Reiteralm ist keineswegs eine besondere Alm, sondern ein recht bedeutender Teil der Berchtesgadener Alpen. In insgesamt neun Teile ist dieses Gebirge gegliedert.

Knittelhorn-Sulzkopf-Sattel - eine der wenigen Möglichkeiten, in diese Gebirgsgegend von Osten her aufzusteigen. Der Böselsteig führt dort hinauf und dann weiter zur Traunsteiner Hütte. Der höchste Teil dieser Bergkette zählt noch zu Bayern, weiter westlich liegen dann Teile des Landes Salzburg.

Ein weiterer Blick geht nach Süden in die Berge, die sich mit ähnlicher Höhe (bis 2500 Meter) an den bekannten Hochkalter anschließen. Etwas weiter hinten liegt die Hocheisspitze. Der Name verrät es: es ist ein Berg, der vor nicht allzu langer Zeit auch einen Gletscher hatte.

Etwa zwei Kilometer weit geht es dann fast eben auf der asphaltierten - aber für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße - zurück zum Parkplatz (Anmerkung: das Foto ist rückwärts gerichtet). Alternativ wäre aber auch eine Strecke etwas südlich davon entlang des Klausbaches zu wählen.

Vorher aber passieren wir einen mächtigen Stein, der uns verkündet, dass hier der Nationalpark Berchtesgaden beginnt. Das Schutzgebiet erstreckt sich keineswegs nur auf die Berge rund um den Königssee, sondern auch auf fast alle Teile, die hier innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik liegen. Insbesondere gehören dazu auch der Hochkalter und die östliche Bergkette der Reiteralm, einschließlich der Halsalm.

Nicht weit davon entfernt steht ein recht attraktives Haus, welches ein Info-Zentrum des Nationalparks beherbergt. Ein Besuch lohnt sich, es gibt dort vieles über Landschaft, Berge, Wald, Flora und Fauna zu erfahren.

 

 

 

 

 

 

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