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Hofalm Aschau


Hofalm Aschau

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 06.08.2024, 14:46 Uhr

Kurzbeschreibung:
Hofalm Aschau - eine Institution im Chiemgau. Das Warten hat sich Gott sei Dank gelohnt: sie war eine Weile geschlossen, ist aber seit Juni 2024 wieder auf. Die Hofalm ist ohne Zweifel eine reguläre Alm im üblichen Sinne. Als solche ist seit fast 500 Jahren eine einmalige Einrichtung westlich des Prientales. Und seit Jahrzehnten ist die urige Hütte eine bekannte Drehscheibe und ein Ziel für Wanderer und andere Besucher im östlichen Hochriesgebiet, westlich oberhalb von Hohenaschau. An ihrer Bedeutung ändert sich nichts, auch wenn sie eine Weile geschlossen war. Üblicherweise hat sie zur Weidezeit von Anfang Mai bis Ende Oktober zur Bewirtung geöffnet. Es gab bisher ein relativ breites Angebot an almtypischen Speisen und Getränken und das wird wohl auch nach der Neueröffnung so sein. Sie steht in einem gut frequentierten Wandergebiet westlich von Hohenaschau. Allerdings musste sie schon immer die Gäste mit der nahen Frasdorfer Hütte teilen, einem privaten Berggasthof. Diese ist jetzt als "Frasdorfer Stubn" bekannt, ein besonderer Erlebnisgasthof mit Übernachtungen. Das ist aber nicht ganz so schlimm, denn trotz örtlicher Nähe steigen die Besucher aus anderen Richtungen und mit einer anderen Motivation auf. Wer zur Frasdorfer Stubn geht, will was erleben. Wer zur Hofalm geht, will die Einkehr mit einer ordentlichen Brotzeit und vielleicht auch noch ein angenehme Unterhaltung mit den anderen Gästen. Im Bild: Blick auf das gemauerte Hauptgebäude. Nach hinten schließen sich Stallungen und Scheunen an. Der Biergarten für die Bewirtung der Gäste liegt links. Die Gebäude stehen auf einer relativ breiten Geländeebene unterhalb des Hammersteins. Der Berg ist nicht einfach zu gehen und vielleicht deshalb ein lohnender Geheimtipp (Erstbesuch: Juni 2016)
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Die Hofalm liegt in den Chiemgauer Alpen und zwar in der Untergruppe östliches Hochriesgebiet. Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Chiemgauer Alpen West". 2. Kompass Nr. 10 (1:50000), "Chiemsee Chiemgauer Alpen". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. AV Digital weist sie als bewirtete Alm aus. In der Kompass-Karte ist sie als vollwertiger Gasthof verzeichnet, allerdings mit der Einschränkung "nur im Sommer". Google-MAPS markiert das Haus als Berggasthof, aktuell aber "vorübergehend geschlossen". Es darf aber nicht vergessen werden, dass die Kompasskarte und auch AV-Digital auf einer älteren Datengrundlage basieren. Wirklich aktuell ist nur Google-MAPS. Mit der ATK25 (Topografische Karte im Maßstab 1:25000) steht seit kurzen die ideale Wanderkarte zur Verfügung. Das Blatt Q14 (Aschau i.Chiemgau) deckt das fragliche Gebiet ab. Es stammt von 2018, ist aktuell genug, denn es führt die Hofalm als bewirtete Hütte, was sie tatsächlich seit kurzem wieder ist.; Die Hofalm steht westlich von Hohenaschau auf einer größeren Freifläche nördlich der Bergkette mit Hammerstein und Laubenstein. Etwas westlich steht die Frasdorfer Hütte, jetzt in "Stubn" umbenannt. Im Norden ist das Gelände durch den Aschauer Kopf (1056 m) abgeschirmt, der aber keine offiziellen Wanderrouten aufweist. Dazwischen liegt ein im Winter nicht zugängiges Schutzgebiet. Erwähnenswert ist auch die Gumpertsberger Hütte, ein AV-Selbstversorger-Stützpunkt, der ebenfalls etwas nördlich der Hofalm liegt. Talorte sind Hohenaschau (im Osten) und Frasdorf (im Norden). Von beiden aus führen Wanderwege zur Alm.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Hofalm ist eine klassische Brotzeitalm, allerdings mit einem vergleichsweise breiten Angebot an Speisen und Getränken., sie liegt auf 970 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Hofalm, 83229 Aschau im Chiemgau. Koordinaten: N = 47.768762, E = 12.301031; Geographische Daten: N = 47°46'07.5'', E = 12°18.03.7''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 297778, N = 5294127; Gauß-Krüger: R-E = 4522671.047, H-N = 5292318.443. An Wanderwegen sind die beiden Aufstiege aus Hohenaschau zu nennen, zum einen die kürzere, nördliche Route durch den Zellgraben oder die etwas längere, südliche Route durch den Hammergraben bzw. Steinbach. Dazu gibt es zwei fast parallel verlaufende Strecken aus Frasdorf. Die westlichere geht von der Lederstube entlang der Ebnater Achen über die Frasdorfer Hütte. Die andere führt etwas höher im Gelände ab Sagberg direkt zur Alm. Hinzu kommen die beiden weiter nach Südwesten verlaufenden Strecken zur Hochries über die Riesenhütte und Riesenalm oder die Strecke zum Klausenberg über die Ellandalm. Der von mir gewählte Steig zum Hammerstein und weiter zum Abereck wird kaum gegangen, er ist nicht einfach zu gehen.
Parken:
Zur Alm ist keine öffentliche Zufahrt möglich. Sofern jemand für einen Besuch mit dem PKW anreist, gibt es Parkmöglichkeiten entweder in Hohenaschau (Koordinaten: An der Festhalle 2, 83229 Aschau. Zusätzlich ist der riesige Parkplatz der Kampenwandbahn nur wenig weit entfernt. Koordinaten: N = 47.766964, E = 12.322390; Geographische Daten: N = 47°46'01.1'', E = 12°19'20.6''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 299371, N = 5293872; Gauß-Krüger: R-E = 4524272.904, H-N = 5292124.981) oder am Wanderparkplatz Lederstube unweit von Frasdorf. Daten: Wanderparkplatz Lederstube Frasdorf (Zufahrt in eine Sackgasse); der westliche Teil des langgezogenen Parkplatzes ist für Besucher der Frasdorfer Hütte gebührenfrei, der andere Teil ist gebührenpflichtig. Navi-Adresse: Mühlberg 1, D-83112 Frasdorf. Adresse: . Koordinaten: N = 47.793776, E = 12.284128; Geographische Daten: N = 47°47'37.6'', E = 12°17'02.8''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 296609, N = 5296951; Gauß-Krüger: R-E = 4521393.820, H-N = 5295094.846.
ÖPNV:
Die Anreise mit dem ÖPNV erfolgt entweder nach Frasdorf oder nach Hohenaschau. Hohenaschau ist sehr gut mit einem öffentlichen Bus zu erreichen. Der Anmarsch zur Alm ist aus Hohenaschau sogar deutlich kürzer, aber steiler und nicht kinderwagentauglich. Das ist der Weg ab der Lederstube (Frasdorf) durchaus, allerdings kommt noch das Stück aus der Ortsmitte hinzu.
Barrierefreiheit:
Die Versorgungsstraße ab Lederstube über die Frasdorfer Hütte ("Stubn") kann mit Kinderwägen oder Rollstühlen befahren werden. Die Strecke ist aber recht lang. An der Alm selbst sind Barrieren dann kein Problem mehr.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: + 49 8052 4517 (Almhütte); eine eigene Internetseite ist nicht bekannt. Auskunft ist aber über das Touristikportal von Frasdorf zu bekommen. Vermutlich ist die bekannte Telefonverbindung nicht mehr von Bedeutung.; Internet: www.frasdorf.de/tourismus/freizeit/wandern/almen/
Die Hofalm ist zur Weidezeit von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Am Donnerstag ist ein Ruhetag. Im Angebot steht die typische Almverpflegung, also Speck- und Kasbrote, dazu etliche Würste. An Getränken gibt es natürlich Bier, Wein, Säfte usw. sowie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Nicht zu vergessen sind Milch, Buttermilch, Butter und Frischkäse, also jene Speisen, die an der Alm direkt frisch produziert werden. Möglichkeiten zur Übernachtung gibt es nicht. Es ist eine von denjenigen Almen, die ihre Speisen und Getränke in Selbstbedienung abgeben. Dazu muss man das Innere der Hütte betreten. Der wichtigste gastronomische Nachbar ist die "Stubn", früher als die Frasdorfer Hütte bekannt. Koordinaten und Adresse: Zellboden 2, D-83112 Frasdorf. Koordinaten: N = 47.768914, E = 12.294764; Geographische Daten: N = 47°46'08.1'', E = 12°17'41.1''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 297309, N = 5294161; Gauß-Krüger: R-E = 4522201.222, H-N = 5292333.534. Der frühere Berggasthof (auf dem der Eigentümer sogar wohnte) ist jetzt allerdings ein Erlebnishaus, das überwiegend ein Gesamtpaket mit Übernachtung, hochwertigen Speisen und sonstigen Wohlfühlaktionen wie Wanderungen anbietet. Eine echte Alternative für Wanderer mit staubigen Stiefeln und einer zünftigen Einkehr ist das nicht. Die im Westen benachbarte Riesenhütte ist schon seit langem geschlossen, also bleibt - abgesehen von der Hofalm - zur Einkehr nur noch das Hochrieshaus, das dann aber schon sehr weit weg ist. Wer die Hofalm als Wanderziel hat, wird kaum auch noch zum Hochrieshaus gehen.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Hofalm besteht aus mehreren Gebäuden. Da ist zunächst das Wohnhaus mit der Bewirtungseinrichtung zu nennen (Theke, kleine Gaststube). Es ist ein gemauerter Bau mit einem zumindest teilweise nutzbaren Dach. Der Eingang befindet sich in der Mitte der südlichen Giebelseite. Die Haustüre ist aus massiver Eiche, den Türstock ziert die Jahreszahl "1957". An der südlichen Seite schließt sich die Bewirtungszone an mit zwei Tischen direkt am Haus, teilweise durch das überstehende Dach geschützt. Im anschließenden Garten, aber auch noch an der östlichen Traufseite, stehen weitere Tische und Bänke. Der separate Stall ist deutlich größer als das Wohnhaus. Zusätzlich gibt es noch weitere Nebengebäude. Die Anlage befindet sich auf einer ebenen Hochfläche, etwas geschützt durch ein westlich stehendes Waldstück. Die Fernsicht ist begrenzt; sie geht vor allem nach Südwesten und hinauf zu einigen recht wichtigen Bergen, mit denen dort ein sich nach Süden erstreckender Kamm beginnt.
Die Hofalm hält auf ihren Flächen Milchkühe und Jungtiere. Die täglich anfallende Milch wird je zur Hälfte ins Tal zur Molkerei gebracht, bzw. auf der Alm selbst verarbeitet. Für die Herstellung von Almkäse ist sie technisch nicht ausgestattet. Vermutlich wird der Almbetrieb als solcher weiter bestehen, und jetzt auch wieder die Bewirtung der Wanderer.
Anmerkungen
Die Hofalm ist mir schon sehr lange ein Ziel gewesen. Ich wusste von ihr von einer Wanderung zur Frasdofer Hütte bzw. zum Laubenstein, die nur wenig weit entfernt sind. Ihr Ruf als eine besondere Alm war mir bekannt. Es ist eine Alm wie sie im Buche steht: sie hält Kühe auf dem Berg und hat deshalb stets frische Milch und Milchprodukte, dazu weitere einfache Produkte. Das wird seit Generationen auf Wanderungen geschätzt und nachgefragt. Es ist eine urige Umgebung mit einfacher Einrichtung und mit freundlichem Empfang durch das Almpersonal, vor allem durch die Besitzer selbst. Auf sie ist in dieser Form wohl schon einige Generationen lang Verlass. Eine fast 500-jährige Zeit hinterlässt natürlich ihre Spuren und Geschichten. Eine solche ist z.B. über "Agrarkulturerbe" nachzulesen: Irgendwann beschloss eine Hirschkuh, sich dem Almpersonal anzuschließen und begleitete die Sennerin überall hin, wo sie etwas zu tun hatte. Natürlich bekam sie nach dem Abtrieb der Tiere im Herbst auch Unterschlupf den Winter über auf dem Hof des Bauern im Tal. Leider war die Alm eine Weile geschlossen. Wir wünschen ihr wieder einen guten Almsommer und dass sie für uns Wanderer und sonstige Besucher weiterhin da ist. Es mag unwahrscheinlich erscheinen, dass sich erneut eine Hirschkuh dem Almpersonal anschließt, aber wer weiß das schon? Auf der Alm gibt es nämlich nicht nur keine Sünd, sondern auch die unglaublichsten Geschichten. Das gilt auch für die Hofalm Aschau.

Wanderungen zur Hütte

Hammerstein
Hammerstein

 

 

 

 

 

 

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