Almen, Hütten
Dragoner Peiting
Beschreibung der Hütte
Zuletzt aktualisiert: 25.10.2024, 09:58 Uhr
- Kurzbeschreibung:
- Dragoner in Peiting - ein "älteres Haus". Der Gasthof bezeichnet sich mit Stolz selbst so und will damit keine falschen Hoffnungen auf eine "Schicki-Micki"-Einrichtung wecken trotz der offiziellen Bezeichnung "Restaurant und Hotel". Die Betreiber sind sicher nicht böse, wenn man ihr Haus ein echtes "Altbayerisches Wirtshaus" nennt. Es ist nämlich auf Schritt und Tritt die angenehme Atmosphäre der Tradition hergebrachter Gastronomie zu sehen und zu spüren. Das beginnt mit dem Namen und setzt sich mit der Lage in der Ortsmitte, dem vielen Holz in den gemütlichen Gaststuben und der bayerischen Sprache des Personals fort, einschließlich einer großen Anzahl an Parkplätzen für die Gäste. Wie es sich gehört, gibt es keinen Ruhetag, folglich an sieben Tagen in der Woche einen hervorragenden Mittags- und auch Abendtisch im Restaurant mit einem breiten Angebot an Speisen und Getränken. Allerdings ist zwischen 14:00 und 17:00 Uhr geschlossen. Der Name kommt nicht von ungefähr. Als das Haus vor mehr als 200 Jahren gegründet wurde, ging das auf einen Mann zurück, der tatsächlich in einem Dragoner-Regiment gedient hat. Seit etwa 100 Jahren ist es im Besitz der Familie Gruber, urbayerisch wie ihr Name. Im Bild: Blick über den offenen Peitinger Mühlbach (Dorfbach) und die Zufahrtstraße (Ammergauer Straße) hinweg auf die dreigeschossige Südwestfront des Haupthauses mit dem üppigen Blumenschmuck. Der repräsentative Eingang befindet sich in der traufseitigen Mitte des Gebäudes in einem massiven Torbogen. Entlang der Straße und vor allem links neben dem Haus sind viele Parkplätze verfügbar (Erstbesuch: Oktober 2024)
- Gebirge, Berg, Lage, Tal
- Die Hotelgaststätte liegt in "Anderen Wandergebieten" im nördlichen Alpenvorland. Eine Reihe von Landkarten weist den Weg dorthin. Wichtigste ist für Wanderungen wohl die neue ATK25-Karte, die Topografische Karte im Maßstab 1:25000. Die betreffende Gegend wird abgedeckt vom Blatt Q-09 "Peiting". Die Karte ist von 2022, also sehr aktuell und wegen des Maßstabes auch sehr detailliert. An anderen Karten sind die gute alte Kompass Wanderkarte Nr. 179 "Pfaffenwinkel" (M = 1:50000) oder auch die diversen digitalen Karten zu nennen, einschließlich Google-Maps.; Konkret handelt es sich um den westlichen Teil des Pfaffenwinkels, jenem besonderen Gebiet im westlichen Oberbayern. Der Dragoner liegt im Ortszentrum von Peiting; dies wiederum ist ein Marktflecken südlich des bekannten Hohenpeißenbergs zwischen den Flüssen Lech und Ammer am Nordrand des Ammergebirges, die sich dort bis auf wenige Kilometer näheren (direkt gegenüber liegt Schongau). Dann aber fließen beide in andere Richtungen weiter und enden an völlig verschiedenen Stellen in der Donau, die Ammer nach dem Ammersee über die Amper in der Isar, der Lech über Augsburg direkt.
- Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
- Der Dragoner in Peiting ist als Haus eine Kombination aus Hotel und Restaurant. Von der Entwicklung her ist es ein altbayerisches Wirtshaus, das ganz bewusst die Tradition hoch hält. Damit kann es sowohl bei einheimischen Gästen, als auch bei den Personen punkten, die von weit her anreisen, um dort Urlaub zu machen oder auch aus geschäftlichen Gründen sich in der Gegend aufhalten., Die Gaststätte liegt auf 717 m Höhe mitten im Ort (verkehrsberuhigte Zone) unweit des klassischen Dorfbaches. Ganz in der Nähe steht auch die Pfarrkirche St. Michael. Sie fristete lange Zeit ein etwas ärmliches Dasein, erfuhr aber kurioserweise nach der Säkularisation eine Aufwertung., eine öffentliche Zufahrt ist möglich. Adresse: Ammergauer Straße 11, D86971 Peiting. Koordinaten: N = 47.794786, E = 10.923291; Geographische Daten: N = 47°47'41.2'', E = 10°55'23.8''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 644034, N = 5295282; Gauß-Krüger: R-E = 4419439.232, H-N = 5295729.529. Peiting liegt im westlichen Oberbayern, fernab von Autobahnen. Daher sind die Zufahrten auf öffentlichen Straßen alle etwas länger und haben fast gleichwertige Alternativen. Die wichtigste Zufahrt aus München verläuft zunächst in Richtung Garmisch-Partenkirchen und dann über Starnberg auf die B 2 weiter über Weilheim nach Südwesten. Dort geht es auf die ST 2058 in Richtung Peißenberg weiter, nach der Einmündung auf die B 472 geht es südlich der Hohenpeißenberg herum, ehe man von Süden nach Peiting kommt. Eine Alternative wäre es, auf der Autobahn in Richtung Garmisch bis Sindeldorf zu bleiben und dort die B 472 nach Westen zu wählen Die Strecke verläuft teilweise durch das blaue Land, recht malerisch an der Nordseite der Ammergauer Berge entlang. Für Anreisen aus Westen bietet sich die Fahrt ab Landsberg/Lech auf der B 127 nach Schongau an, ehe das letzte Stück ebenfalls auf der B 472 verläuft, allerdings jetzt von West nach Ost.
- Parken:
- Die Möglichkeit mit dem PKW anzureisen und direkt vor dem Haus zu Parken ist sehr gut, allerdings je nach Ausgangspunkt der Fahrt nicht sehr kurz. Entlang der Straße sind etliche Parkbuchten ausgewiesen. Weitaus mehr Möglichkeiten gibt es aber auf dem eigenen Parkplatz etwas zurückgesetzt, aber trotzdem neben dem Haus. Begrenzungen der Parkzeit gibt es nicht.
- ÖPNV:
- Mit dem ÖPNV ist der Dragoner gut zu erreichen. Wesentlichstes Verkehrsmittel ist ein öffentlicher Bus im Anschluss an die S-Bahn aus München ab Weilheim. Peiting ist aber auch mit Zügen der DB zu erreichen, allerdings mit Umsteigen. Die Zahl der täglich fahrenden Züge ist relativ hoch.
- Barrierefreiheit:
- Bezüglich der Barrierefreiheit war meine Beobachtung nicht sehr günstig. Sowohl am Haupteingang, als auch zu den Toiletten im Kellergeschoss sind Treppenstufen zu überwinden. Ich schließe aber nicht aus, dass in dem großen Gebäude auch dafür Lösungen bereit stehen, die ich bloß nicht entdeckt habe.
- Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
- (ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
- Hüttentelefon: +49 8861 25070 (Gasthof); eMail: info@hotel-dragoner.de; Internet: www.hotel-dragoner.de
- Das Gasthaus ist ganzjährig geöffnet, ohne Ruhetag. Lediglich der Hl. Abend ist geschlossen. Die tägliche Öffnungszeit ist zweigeteilt und zwar in den Mittagstisch von 11:00 bis 14:00 Uhr und den Abendtisch von 17:00 bis 21:00 Uhr. Im Angebot steht eine breite Palette an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts. Die Art der Gerichte geht von den klassischen Bayerischen Schmankerln über Pfannengerichte und Steaks bis zu Wild und Fisch. Mit dabei ist ein sehr günstiges Tagesgericht, das ganz offenbar viele Dauergäste nutzen. Zwischendurch sind auch Exoten angeboten vom Elch über das Krokodil bis zum Känguruh. Für alle die zu Hause oder am Arbeitsplatz essen wollen, gibt es die Speisen zur Öffnungszeit auch zum Mitnehmen. Natürlich lässt auch die Liste der kalten und warmen Getränke keine Wünsche offen. Das Haus hat einen Hotelbetrieb dabei, Übernachtungen sind also möglich. Dafür gibt es sowohl im Haupthaus Gelegenheiten, als auch im Gästehaus, das auf der anderen Straßenseite steht.
- Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
- Das Haupthaus mit der Adresse Ammergauer Straße 11 steht östlich des Peitinger Mühlbaches, das dazu gehörende Gästehaus ist auf der anderen Seite des Baches (Haus.-Nr. 16). Das Haus ist von solider Bausubstanz, sehr gut ausgestattet und geschmackvoll eingerichtet, wohl aber nicht neueren Datums. Nach dem Eingang über einige Stufen geht es nach rechts zur Theke und zu den Gaststuben. Durch mehrfache, flexible Teilungen entstehen recht persönliche Räume, in denen man sich sehr wohl fühlt. Zudem sind etliche andere Funktionsräume eingerichtet, von der Bar über Erholung bis zu Feierzimmern. Die Sozialräume befinden sich im Untergeschoß.
- Der "Dragoner" ist als Hotel und als Restaurant ganzjährig genutzt. Beides sind wohl zwei gleich wichtige Betriebszweige.
- Anmerkungen
- Der Pfaffenwinkel ist eine Landschaft mit vielen Kirchen und Kapellen, deshalb auch der Name. Die Gegend liegt nördlich der Ammergauer Alpen, südlich vom Starnberger See und Ammersee. Als größere Orte sind die vier "P" zu nennen: Peißenberg, Penzing, Pähl und eben Peiting. Bemerkenswert ist außerdem der Hohenpeißenberg mit 1000 Metern Höhe ein Berg mit einer einmaligen Fernsicht, einem wichtigen Funkturm und einer nicht unbedeutenden Wetterstation. Früher war die Gegend auch noch geprägt vom Kohlebergbau, seit mehr als 50 Jahren aber eingestellt. Es ist klassisches Moränenland, das die Gletscher dort hinterlassen haben. Das meint vor allem eine abwechslungsreiche, landwirtschaftlich geprägte, hügelige Gegend mit Wald und Wiesen und vielen kleinen Orten. Die Kapellen und Kirchen stehen oftmals auf niedrigen Kuppen und besonderen Wegepunkten (früher oftmals wichtige Kreuzungen). Das sind beste Voraussetzungen für leichte, entspannte Wanderungen bei denen es immer einiges zu sehen gibt. Mit dazu gehört auch, dass es Einkehrmöglichkeiten gibt. Peiting ist ein Marktflecken mit knapp 12000 Einwohnern und stolz auf seinen bayerisch/ländlichen Charakter. In der Ortsmitte steht die Hotel/Gaststätte "Dragoner". Sie ist vom Eingang in die bekannte Wanderstrecke "Ammerschlucht" (WPP Schnalzstraße) nur 3.2 km entfernt. Sie lässt sich also mit einer Einkehr im Anschluss an diese Wanderung recht gut verbinden (vorher einkehren geht natürlich auch, ist doch klar). Es kann aber auch ein Urlaubsstandort sein für Ausflüge in die nahen Ammergauer Alpen mit den weltbekannten Orten Ober- und Unterammergau und in das "Blaue Land" rund um Murnau. Zur Erinnerung: das Blaue Land ist eine Gegend, vor allem durch eine große Künstlerkolonie geprägt, vornehmlich von Franz Marc und Gabriele Münter. Natürlich hat Peiting auch noch weitere Gastronomiebetriebe, die aber alle nicht die breiten Öffnungszeiten haben. Wer sich im Pfaffenwinkel aufhält, sei es zu einem Urlaub oder einem Tagesausflug, kann sich diesem Zauber nicht entziehen. Er wird auf Schritt und Tritt den unzähligen Kirchen und Kapellen begegnen, die zuweilen von recht bekannten Künstlern erstellt und gestaltet wurden und Zeugnis von hoher religiöser Kultur geben. Da kann man fast vergessen, warum wir dort waren, nämlich wegen einer Wanderung entlang der Ammer, dem Hauptfluss. Auf Höhe von Peiting ist sie verbunden mit einer langen Kultur des Kalkbrennens. Es steht dort ein sehr reines Kalkgestein an, aus dem sich nach dem Brennen Löschkalk herstellen lässt, der sich neben dem Baustoff für Mauerwerke ganz besonders als Malerkalk verwenden lässt. Dieser wurde lange Zeit alternativlos zur Pflege der Innenwände von Wohnräumen und auch Stallungen mit dem berühmten jährlichen "Ausweißen" genutzt.
Wanderungen zur Hütte