Kurzbeschreibung:: Gleichenbergalm - die gemütlichste Alm am Hochfelln. So sieht sie sich zumindest selber und keiner will ihr das abstreiten. Seit einem Eigentümerwechsel hat sie auch ihren alten Namen, nämlich "Maier-Kaser" wieder. Der diente früher zur Unterscheidung von anderen Kasern auf dieser Alm. Die Alm zählt zwar im Weiteren noch zum Bründlinggebiet und damit zu den Almen am Hochfelln, liegt aber aufgrund der Geländeformation vom Kerngebiet doch deutlich getrennt. Ihren Namen hat sie von dem nördlich beginnenden, dem 1168 Meter hohen Gleichenberg. Diese Umstände haben natürlich auch Auswirkungen auf die Art ihrer Besucher. Ein fremder Urlauber, der zur Steinbergalm oder mit der Bahn zur Mittelstation fährt, wird kaum unter den Gästen sein. Es sind die Eingeweihten, von denen viele regelmäßig vorbeikommen und ein Bier trinken. Die Gleichenbergalm vermittelt einen Blick in das ursprüngliche Leben auf einer Alm mit vielen Tieren. Einfache, aber gute Gerichte und Getränke passen zu der Atmosphäre, die man schlicht als "gemütlich" bezeichnen kann. Die Gäste kommen natürlich zu Fuß, entweder aus dem Tal oder ab der Steinbergalm über die Bründlingalm. Andere sind mit dem Bike und auch mit dem Kinderwagen gekommen. In jedem Falle ist es ein längerer Anmarsch aus dem Weisse-Achen-Tal, über die Bründlingalm ist es kürzer. In untauglichen Sandalen wird man kaum jemand antreffen, spielende Kinder rund um die Alm sind die Regel. Im Bild: Blick aus Osten auf den Giebel mit dem Eingang zur Hütte. Auffallend ist das neue, recht steile Dach. Der Vouhaagl erstreckt sich auf die ganze Breite des Hauses. Er ist überdacht und trägt somit wesentlich zur gemütlichen Atmosphäre bei. Etwas zurückgesetzt steht ein weiteres Haus (Erstbesuch: August 2016)
Gebirge, Berg, Lage, Tal: Die Gleichenbergalm steht in den Chiemgauer Alpen, genauer gesagt in der Untergruppe "Chiemgauer Berge". Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Chiemgauer Alpen Mitte". 2. Kompass Nr. 10 (1:50000), "Chiemsee, Chiemgauer Alpen". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. Wer möchte, kann natürlich auch über Google-MAPS die zur Alm führenden Wege finden. Google-MAPS weist jedoch die falsche Hütte als die fragliche Alm aus, der Standort ist aber richtig.; Die Alm steht an der offenen Nordflanke des Hochfelln in einem kleinen Seitental mit dem Übergang zum Gleichenberg. Die bekannte Bründlingalm liegt ein Stück südlicher und auch etwas höher, getrennt durch ein Waldstück. Talort ist Bergen, resp. Kohlstatt mit dem großen Wanderparkplatz, das sich nach Westen im "Weisse-Achen-Tal" anschließt. Unweit davon befindet sich die Talstation für den Materiallift zum Hochfelln.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt: Die Gleichenbergalm ist eine typische Brotzeitalm , sie liegt auf 1010 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Gleichenbergalm, 83346 Bergen. Koordinaten: N = 47.772667, E = 12.567944; Geographische Daten: N = 47°46'21.6'', E = 12°34'04.6''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 317789, N = 5293898; Gauß-Krüger: R-E = 4542675.052, H-N = 5292864.964. Wer mit dem Auto anreist, nutzt am besten die Autobahn A8 München-Salzburg. Bevor er jedoch die Autobahn verlässt, muss er entscheiden, ob er über den Parkplatz Kohlstatt will, oder ob er die Steinbergalm anstrebt. Im ersten Fall fährt er in Bergen ab (Ausfahrt 110) und weiter zur Talstation der Bergbahn. An dieser geht es aber vorbei und an der "Weisse-Achen" entlang bis Kohlstatt. Adresse: Sommerau 1, D-83346 Bergen. Koordinaten: N = 47.778035, E = 12.552539; Geographische Daten: N = 47°46'40.9'', E = 12°33'09.1''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 316654, N = 5294531; Gauß-Krüger: R-E = 4541516.154, H-N = 5293453.444. Dort geht es ein Stück geradeaus weiter. An der Weggabelung bleiben wir links, überqueren die Weisse Achen und befinden uns auf dem stetig ansteigenden Versorgungsweg direkt zur Alm. Die Alternative wäre es, die Autobahn etwas weiter östlich in Traunstein/Siegsdorf (Nr. 112) zu verlassen und über Eisenärzt in Richtung Ruhpolding zu fahren. Am Ortsbeginn biegen wir rechts ab, später noch einmal rechts und kommen über die Blickner-Alm zu dem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz an der Steinbergalm. Adresse: Steinbergalm 1, D-83324 Ruhpolding. Koordinaten: N = 47.768926, E = 12.591941; Geographische Daten: N = 47°46'08.1'', E = 12°35'31.0''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 319574, N = 5293426; Gauß-Krüger: R-E = 4544467.753, H-N = 5292466.769. Dann beginnt der Fußmarsch durch den Wald zur Bründlingalm. Die Abzweigung beginnt direkt an der Mittelstation oder ein Stück weiter oben beim Bachschmid-Kaser. Es führen dann Pfade durch den Wald zur Gleichbergalm. Mit Rollstühlen oder Kinderwägen sind sie nicht zu bewältigen. Wofür man sich auch entscheidet, es ist in jedem Fall ein gutes Stück zu gehen. Für Mountainbiker ist der Weg über Kohlstatt sicher die richtige Wahl.
Parken:: Eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich, deshalb entfällt dÃe Antwort auf die Frage, ob es an der Alm öffentliche Parkmöglichkeiten gibt. Das anfahrende Personal hat natürlich genügend Möglichkeiten, die Fahrzeuge abzustellen.
ÖPNV:: Eine Anreise mit dem ÖPNV geht nur bis zum Parkplatz der Seilbahn in Bergen. Dann beginnt ab Einfang der "Hochfellnweg", der in ca. 1.5 Stunden zur Alm führt. Eine Alternative wäre es, mit der Bahn zur Mittelstation der Bahn zu fahren, um von dort in ca. 0.5 Stunden annähernd höhengleich ebenfalls zur Alm zu kommen. Mit dem ÖPNV nach Ruhpolding zu fahren und dann aufzusteigen, wäre zwar möglich, ist aber wesentlich weiter.
Barrierefreiheit:: Der Biergarten um das Haus ist barrierefrei zu erreichen, andere Teile nicht. Um jedoch überhaupt zur Alm zu kommen ist es nötig, den Versorgungsweg über Kohlstatt zu nutzen. Technisch geht das, es ist allerdings ein langer, anstrengender Weg.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie: (ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden); Hüttentelefon: Die Alm hat keine Telefonverbindung. Eine eigene Internetseite ist ebenfalls nicht bekannt. Über die Seite des Chiemgau-Tourismus (siehe unten) sind aber weitere Informationen verfügbar. Insgesamt sind die Informationsmöglichkeiten nicht sehr üppig.; Internet: www.chiemgauseiten.de/chiemgau/ausflugsziele/gleichenbergalm/; Die Gleichenbergalm ist zur Weidezeit von Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet; Ruhetag ist am Montag. An Verpflegung bietet sie almtypische Speisen, also Speck- und Kasbrote und sonstiges an. Hinzu kommen natürlich verschiedene Getränke sowie Kaffee und Kuchen; alles zu günstigen Preisen. Wie auf Almen üblich, betritt man das Haus nur nach Aufforderung, d.h. Essen und Trinken wird bestellt und gebracht. Möglichkeiten zur Übernachtung bestehen nicht. Rückblick: wenige Möglichkeiten gab es früher schon. In den 50er Jahren konnte man dort übernachten und zwar für 50 Pfennige pro Bett und Tag. Zwei Betten hatte die Alm dafür bereitgestellt. Unweit der Alm befindet sich die breite Gastronomie der Bründlingalm mit mehreren geöffneten Hütten, einschließlich der Bewirtung in der Mittelstation der Seilbahn. dabei haben die Bründlingalm und der Öder-Kaser eher den Charakter eines Gasthofes, was für den Bachmann-Kaser mit Abstrichen auch noch gilt. Nicht unerwähnt soll das Hochfellnhaus bleiben, das natürlich als Gipfelrestaurant besondere Bedeutung hat. Allerdings ist dort seit einiger Zeit die Möglichkeit zur Übernachtung nicht mehr gegeben. Alle vier, resp. fünf stehen natürlich im unmittelbaren Nahbereich der Seilbahn. etwas weiter entfernt steht die Steinbergalm als leistungsfähiger Gasthof und deshalb von großer Bedeutung, weil er mit seinem großen Parkplatz für viele der Ausgangs- und Endpunkt einer Wanderung ist, zu der auch die abschließende Einkehr gehört. Nicht weit entfernt liegt die Hocherbalm, die lange Zeit geschlossen war, jetzt aber den Bewirtungsbereich neu eröffnet hat.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung: Das Almgebäude ist eine Holzhütte, errichtet in Blockbauweise. Wohntrakt und Stall stehen unter einem First in West/Ost-Richtung. Durch das vergleichsweise steile Dach ist der Dachbereich nutzbar. Durch das dunkle Holz mit dem stark nach unten gezogenem, bzw. an der Giebelseite weit überstehenden Dach wirkt die Hütte sehr gemütlich, vielleicht auch etwas dunkel. Der Vouhaagl ist mit Holzbohlen belegt und die beiden Tische links und rechts des Einganges sind gut geschützt. Bei Bedarf können an der nördlichen Traufseite weitere Tische und Bänke aufgestellt werden. Die Hütte steht an der Nordseite des Hochfelln, fast im Übergang zum nördlich liegenden Gleichenberg, der an seiner Südseite eine riesige freie Fläche hat. Dort kann man die weidenden Tiere beobachten, ein besonders entspannender Blick.; Die Alm hat Jungrinder, einige Ziegen und etliche andere "Hobbytiere" auf ihren Flächen stehen.
Anmerkungen: Die Gleichenbergalm ist eine der "Hochfelln-Almen", zweifellos. Wer von dem Aussichtspunkt etwas oberhalb des Öder-Kaser nach Norden schaut, sieht sie unten liegen und ahnt sofort, dass sie etwas Besonderes ist. Sie unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich von ihren Nachbarhütten, speziell von den Bründling-Almen. Das beginnt mit der Lage. Sie steht etwa 100 Höhenmeter tiefer, getrennt vom Zentrum durch ein Waldstück. Verwaltungsmäßig zählt sie zu den Almen von Bergen im Chiemgau, nicht wie die anderen, zu Ruhpolding. Ein weiterer Punkt ist die Bauweise, bei der ausschließlich Holz Verwendung fand. Für die Wanderer ist die Atmosphäre von besonderer Bedeutung, bei der sie sich ebenfalls unterscheidet. Der unmittelbare Hofbereich mit seinem klassischen Vouhaagl, dem hölzernen Wassertrog und dem kleinen, durch einen Zaun geschützten Garten vermittelt das traditionelle Bild einer bedeutsamen "Alm". Soweit ich das beobachtet habe, stärkt auch die freundliche Art des Almpersonals dieses Bild einer "echten" Alm. Mit Massentourismus hat das nichts zu tun, was man den Hütten in der Nähe der Seilbahn nie ganz absprechen kann - und natürlich auch nicht will. Der etwas holprige Durchstieg von der Alm durch den steilen Wald zur Bahnstation oder zum Bachschmied-Kaser ist für eine "Trennung" der Besucher verantwortlich. Mir hat das gefallen und jeder andere, der zur Entschleunigung wandert, wird das ebenso empfinden. Es ist jedenfalls ein Wanderziel, zu dem der eine oder andere Einheimische schon mal kurzfristig aufbricht, um dort Brotzeit zu machen oder Freunde zu treffen. Er kann sicher sein, dass sie nicht überlaufen ist. Eine Wanderverbindung von der Alm zum Gipfel des Hochfellns ist natürlich möglich, wäre aber recht ungewöhnlich dort zu gehen.

Wanderungen zur Hütte


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