Almen, Hütten
Dalfazalm
Beschreibung der Hütte
Zuletzt aktualisiert: 14.11.2024, 10:18 Uhr
- Kurzbeschreibung:
- Dalfazalm - der Berggasthof im Rofangebirge. Hoch über dem Achensee steht die Alm, ausgewiesen als Tiroler Schutzhütte. Das Rofangebirge ist der riesige Bergstock im westlichen Teil der Brandenberger Alpen. Die Alm liegt etwas abseits des Zentrums an der Westseite dieses Gebirgsstockes. Sie ist mit einer Wanderung von der Bergstation der Seilbahn aus recht gut zu erreichen. Der direkte Aufstieg vom Achensee ist dagegen sehr anstrengend. Dann aber bietet sich alles, was eine Hütte bereithalten kann: reguläre Verpflegung eines Berggasthofes, Übernachtungen wenn das jemand möchte, unterschiedlich ambitionierte Wanderrouten und ein besonderes Feeling auf der Alm mit hervorragender Fernsicht. Das Hauptgebäude stammt aus den 1980er Jahren, die Erstnutzung erfolgte schon 250 Jahre früher. Sie hat ein eigenes Wasserkraftwerk für die Versorgung mit Strom. Im Bild: Blick vom östlichen Zugangspfad auf die gesamte Anlage. Links steht das Hauptgebäude mit den großen, bewirtschafteten Freiflächen. Das Ganze ist umrahmt von weiteren sechs Gebäuden, die der Bewirtschaftung und der Unterbringung der Gäste dienen. Ein leistungsfähiger Materiallift sorgt dafür, dass es dem großen Anwesen an nichts fehlt; eine Versorgungsstraße hat es nämlich nicht. (Erstbesuch: November 2024)
- Gebirge, Berg, Lage, Tal
- Die Brandenberger Alpen sind das Gebirge nördlich des Inns, östlich des Achensees. Im Norden grenzen sie an die Bayerischen Voralpen an. Wanderkarten, die zur Dalfazalm führen: Für die Vorbereitung und Planung einer Wanderung zur Dalfazalm dient ganz bestimmt die AV-Digital-Karte (SB-Edition) 3D von 2016, Blatt "Rofan". Als Digitalkarte lässt sich der Betrachtungsmaßstab variabel handhaben. Dadurch sind Einzelheiten recht gut zu erkennen. Als nächst wichtige Karte ist die Kompass-Wanderkarte zu erwähnen und zwar das Blatt 27 "Achensee", im Maßstab 1:35000. Dieser Maßstab kombiniert Übersichten und Einzelheiten recht gut. Zudem ist die Karte neueren Datums und damit relativ aktuell. Natürlich können für Planungen auch die hinlänglich bekannten digitalen karten wie Google-MAPs und andere benutzt werden.; Im Detail gesagt, steht die Alm im Rofangebirge, dem westlichen Teil der Brandenberger Alpen. Im südlichen Teil gibt es das Kerngebiet des Rofans, das sich auf das östliche Dreieck aus Achensee und Inntal erstreckt. Dort konzentrieren sich mehrere, kurze Bergkämme, die arg quer zueinander liegen. Die Alm selbst steht am westlichen Rand und hat unmittelbaren Anschluss an das östliche Achental. Das gilt sowohl für einen direkten, recht steilen Aufstieg aus Buchau, als auch für die Talstation des almeigenen Materialliftes. Zum Zentralkessel südlich des Gschöllkopfes besteht eine Entfernung von etwa drei Kilometern mit einem Höhenunterschied von etwa 140 Metern und ist deshalb recht gut zu gehen.
- Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
- Die Dalfazalm ist ein Berggasthof mit dem Status einer Schutzhütte, festgelegt nach Tiroler Regeln. Wesentliche Voraussetzungen sind eine vollwertige Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeit in einem gut frequentierten Berggebiet, fernab einer öffentlichen Erreichbarkeit. Das trifft auf die Dalfazalm eindeutig zu. Dafür erhält sie besondere Vergünstigungen, welche die Bewirtschaftung erleichtern. Sie bietet mehr als vierzig Personen die Möglichkeit zur Übernachtung, die beiden Gaststuben verkraften deutlich mehr Personen. Zu dieser gastronomischen Bedeutung kommt die reguläre Almwirtschaft mit etwa 30 Milchkühen, 60 Stück Jungvieh, 70 Schafen, vier Schweinen und einigem Kleinvieh hinzu., sie liegt auf 1693 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Dalfazalm 413, A-6212 Eben a. Achensee, Tirol. Koordinaten: N = 47.449883, E = 11.741743; Geographische Daten: N = 47°26'59.6'', E = 11°44'30.3''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 706679, N = 5258804; Gauß-Krüger: R-E = 4480629.958, H-N = 5256853.184. Nachdem wesentlichste Ausgangspunkt für einen Besuch auf der Alm wohl die Rofanseilbahn ist, seien Adresse und Koordinaten davon hier genannt. Adresse: Achenseestraße 10, A-6212 Maurach a. Achensee. Koordinaten: N = 47.424584, E = 11.752234; Geographische Daten: N = 47°25'28.5'', E = 11°45'08.0''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 707570, N = 5256020; Gauß-Krüger: R-E = 4481412.177, H-N = 5254037.896. Für all diejenigen, die von Buch direkt aufsteigen wollen, seien auch dies Daten genannt: Seeuferstraße 2, A-6212 Buchau a. Achensee; Koordinaten: N = 47.435757, E = 11.727334, N = 47°26'08.7'', E = 11°43'38.4''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 705648, N = 5257196; Gauß-Krüger: R-E = 4479537.800, H-N = 5255286.379.
- Parken:
- Parken direkt an der Alm ist nicht möglich, das können nicht einmal die Eigentümer selbst, denn sie hat keinerlei Zufahrt. Parkmöglichkeiten gibt es an der Talstation der Seilbahn oder, für den direkten Aufstieg, in Buchau.
- ÖPNV:
- Eine Anfahrt mit dem ÖPNV ist bedingt möglich, weil das nur bis zur Talstation der Seilbahn oder zum Parkplatz für den Aufstieg ab Buchau geht. In jedem Falle schließt sich also diesen Anfahrtspunkten ein längerer Fußmarsch an. Praktisch gesehen heißt das, die Alm ist mit ÖPNV nicht erreichbar.
- Barrierefreiheit:
- Mit Kinderwägen oder Rollstühlen ist die Alm nicht zu erreichen. Sie hat keinen Versorgungsweg auf dem das möglich wäre. Die Wanderpfade sind dafür viel zu steil, zu eng oder aus anderen Gründen dafür nicht geeignet.
- Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
- (ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
- Hüttentelefon: +43 664 9159807 (Mobiltelefon auf der Hütte, insbesondere auch für Übernachtungen und Reservierungen); +43 52435224 (Telefon im Tal) eMail: renate@dalfazalm.at Zuschriften über eMail können nur entgegen genommen, nicht aber beantwortet werden. Um sicher zu sein, bitten die Hüttenbetreiber unbedingt um telefonische Anmeldung. Es ist nur Barzahlung möglich.; Internet: www.dalfazalm.at
- Die Dalfazalm hat in der Zeit von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Das ist an die Betriebszeit der Rofanseilbahn gebunden, die vor und nach dieser Zeit wegen Revision still steht. Einen Ruhetag gibt es nicht. Eine Wintersaison macht trotz Skibetriebes für die Alm keinen Sinn. Nachdem die Übernachtung von Gästen ein wichtiges Standbein ist, hat sie somit von der Frühstückszeit bis zum Abendessen geöffnet. Sie bietet eine vollwertige Gastronomie an. Dazu gehört eine ganze Reihe von Gerichten vom Gulasch mit Knödel über das Schnitzel mit pommes frites bis zum legendären Kaiserschmarrn. Hin und wieder ist auch Reh oder Hirsch dabei. Um die Bedienung zu vereinfachen, wird immer ein Gericht zum Tagesgericht ausgerufen, das dann ohne jede Wartezeit zu haben ist. Die Alm verweist mit Stolz darauf, dass fast alle Produkte von der Alm selbst stammen, also regional sind. Das gilt auch für Wild, denn der Chef geht neben seiner Arbeit auf der Alm auch zur Jagd (ich denke mal ganz regulär!!). Die Alm bietet mehr als vierzig Personen die Möglichkeit zur Übernachtung, die beiden Gaststuben verkraften sogar noch deutlich mehr Personen, ganz zu schweigen vom Sommerbetrieb auf den großen Terrassen. Neben dem Eingang gibt es die Selbstbedienungstheke, an der bestellt und bezahlt werden kann. Getränke und kleinere Speisenkann man sofort mitnehme, die Hauptspeisen werden an die nummerierten Tische gebracht. Küche und Ausgabe der Speisen und Getränke sind sehr leistungsfähig, so dass auch bei sehr großem Besucherandrang die Wartezeiten unglaublich kurz sind.
- Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
- Die Dalfazalm ist ein Anwesen mit insgesamt sieben größeren und kleineren Gebäuden. Seit mehr als 350 Jahren gibt es dort einen Almbetrieb. Die Häuser stehen an einer Abflachung des an sich recht steilen Hanges. Erbaut sind sie alle im Tiroler Stil mit sehr viel Holz und flachen Dächern. Einige der Gebäude sind schon älter, z.B. die Käserei; sie haben zum Teil noch die typische Dachsicherung mit aufliegenden Steinen. Dort wurde lange Zeit aus der Milch der Käse und die Butter hergestellt und an die Gäste an Ort und Stelle verkauft. In Betrieb ist das nicht mehr, kann aber noch besichtigt werden. Das Hauptgebäude wurde erst in den 1980er Jahren erbaut, der damals bereits bestehende Materiallift diente zum Transport der Baustoffe und der Einrichtung. Der Eingang erfolgt an der südlichen Traufseite in einen breiten Gang. Die Gaststuben und anderen Bewirtungsräume befinden sich an der Westseite. Dort ist auch eine große Terrasse über die ganze Breite des Hauses vorgelagert. Die Toiletten stehen denen in einem regulären Hotel nicht nach, sie befinden sich im Keller. Im Osten des Gebäudes ist eine weitere, große Fläche mit Biertischen und -bänken bestuhlt. Die Fernsicht von der westlichen Terrasse geht hinüber über den Achensee - von dem man einige Teile tief unten sehen kann - in die vielzackige Welt der Karwendelberg. Aber auch nach ist der Blick möglich in die langen Ketten des Alpenhauptkammes.
- Zur gastronomischen Bedeutung kommt die reguläre Almwirtschaft mit etwa 30 Milchkühen, 60 Stück Jungvieh, 70 Schafen, vier Schweinen und einigem Kleinvieh hinzu. Früher erfolgte die Verarbeitung der Milch an Ort und Stelle zu Butter und Käse. Nachdem das wohl zu unsicher ist, wird sie heute in Behältern mit der Materialseilbahn täglich ins Tal gebracht und geht dann an eine Molkerei. Die alte Einrichtung für diese Produktion kann aber noch besichtigt werden.
- Anmerkungen
- Das Kerngebiet des Rofangebirges hat im Prinzip vier Möglichkeiten der gastronomischen Versorgung der Wandergäste und sonstiger Ausflügler, die wohl überwiegend von der Seilbahn hochgebracht werden. Zwei davon, die Erfurter Hütte und das Almstüberl, sind mit den Gebäuden der Seilbahn praktisch verbunden. Die dritte Möglichkeit, die Mauritzalm, ist nur wenig weit davon entfernt. Sie kann auch von Personen erreicht werden, die nicht sehr gut zu Fuß unterwegs sind. Sie ist eine Alm im ursprünglichen Sinn, also mit Tieren und einer Bewirtung mit Getränken und kleinen Speisen, vor allem Brotzeiten. Das genügt um zu sagen, man habe eine "richtige" Alm besucht. Die Dalfazalm macht da eine Ausnahme. Wer zu ihr will, muss nach der Seilbahn ein gutes Stück auf einem ordentlichen Bergpfad gehen, um dorthin zu kommen. Die Alm steht fernab jeder Möglichkeit, sie auf irgendwelchen Straßen mit Autos zu erreichen. Umso mehr verwundert es, dass sie als Berggasthof mit Übernachtung so eine große Bedeutung hat. Das liegt sicher in der Historie der Alm begründet. Davon ausgehend hat die Eigentümerfamilie eine Entwicklung durchgemacht, letztlich mit der Erklärung zur Schutzhütte und zu der Bedeutung, die sie heute hat. Die Abgelegenheit, an sich ein Nachteil, ist eine Voraussetzung für ihren Status als Schutzhütte, der sich jetzt als Vorteil erweist. Eine "Schutzhütte" ist in Tirol keineswegs ein einfacher Bau, der einen Minimalschutz vor schlechter Witterung oder Unbill bietet, sondern ein sehr sicherer Ort mit vollkommener Unterbringung von Menschen, die in Bergnot sind oder geraten könnten. Die Familie Moser betreibt die Alm und den Hof im Tal ausschließlich mit eigenen Personen. Was die da leisten, kann ein Fremder kaum erahnen. Hut ab und weiterhin viel Erfolg für diese Familie.
Wanderungen zur Hütte