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Drei Linden Breitenberg



Drei Linden Breitenberg

Zuletzt aktualisiert: 04.06.2023, 10:29 Uhr

Kurzform
"Drei Linden Breitenberg" - eine Wanderung zur Breitenberghütte. Sie führt über den bekannten Aussichtspunkt an der Ostseite des auslaufenden Berges im östlichen Mangfallgebirge. Der Aufstieg geht auf dem Versorgungsweg ab St. Margarethen im großen Bogen durch die Anwesen, über die freie Almfläche und letztlich durch den Wald. Der Rückweg verläuft dann etwas direkter auf einem holprigen Pfad zurück zum Parkplatz bei der Wallfahrtskirche. Im Bild: Blick auf die kleine Kammnase nach Osten, auf der mehrere Linden stehen. An ihrem Ende ist dann Gelegenheit, den Blick weit über das Inntal schweifen zu lassen, auf einer kleinen Bank natürlich (Erstwanderung: Juni 2023)

Hintergrundinfo
Drei Linden - das hört sich nach einem besonderen Aussichtspunkt an. In diesem Fall ist es der Breitenberg, einer der Berge, die das Mangfallgebirge nach Osten zum Inntal abschließen. Es ist ein recht breiter Rücken, in der Spitze etwa 1150 Meter hoch, also 600 Meter über dem Inn. Bis zur halben Höhe ist das Gelände Weideland mit kleinen Baumgruppen und einzeln stehenden Bäumen, darüber steht geschlossener Wald. Der Berg war lange Zeit ein Truppenübungsplatz und weist deshalb kaum Wanderrouten auf.
Das Gelände bietet in einer gewissen Höhe mehrmals Punkte, an denen die Aussicht nach Osten über den Inn hinweg sehr gut ist. Legendär ist der Standort "Drei Linden" benannt nach der gleichnamigen Baumgruppe. Allerdings hat sich das im Lauf der Zeit etwas verändert. Es gibt mehr als drei Linden auf der kleinen, vorgeschobenen Kammnase. Einige der Bäume sind bereits abgestorben, es sind nur noch Stümpfe zu sehen. Andere Bäume sind neu angepflanzt.
An der Südseite des Breitenbergs steht die Breitenberghütte, das zweite Ziel dieser Wanderung. Es ist ein ganzjährig geöffnetes Naturfreundehaus. Neben der Tagesgastronomie bietet es folglich auch Übernachtungen an. Wie es scheint, wird das gerade von Familien mit kleinen Kindern gerne genutzt.
Schwierigkeit:22.7leicht (<27.5)
Tracklänge:7,75 kmkurz (0-8 km)
Wanderzeit:3:25 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:404 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP St. Margarethen637
Brücke erster Waldrand616 0:150,80
Abzw. links auf Weidefläche617 0:170,79
Aussichtspunkt Kammnase793 0:401,33
Oberer Waldrand 919 0:310,90
Breitenberghütte987 0:240,89
Waldrand unten Abstieg884 0:350,99
Straße von Mitteralm757 0:170.94
PP St. Margarethen637 0:261,11

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost; es ist der östliche Teil dieses Gebirgsstockes, unmittelbar an Brannenburg angrenzend. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland, V7 Pro, Zentraler Zielpunkt war der Breitenberg, bzw. die Breitenberghütte, ein Haus der Naturfreunde Rosenheim.
Datum, Begleiter, Wetter
01.06.2023; Renate hat mich auf dieser Tour begleitet. Am Aufstieg zur Hütte trafen wir einige wenige andere Wanderer, die uns sowohl aufwärts überholten, als auch uns entgegenkamen. Auf der gesamten Abstiegstrecke überholte uns eine Frau, die wir vorher schon an der Hütte gesehen hatten. Es herrschte sonniges Wetter mit noch angenehmen Temperaturen. Es zogen zwar schon morgens einige Wolken auf, die sich aber nicht weiter entwickelten und deshalb keine Gefahr für Gewitter waren. Zeitweise herrschte leichter Ostwind. Durch diese Wetterkonstellation war es recht diesig, insbesondere morgens. Die erhoffte gute Fernsicht war deshalb kaum möglich.
Erreichte Gipfel
Ein klassischer Gipfel wird auf dieser Route nicht erreicht. Der höchste Punkt der Strecke liegt mit 1010 Metern in unmittelbarer Nähe der Breitenberghütte.
Alm(en), Hütt(en):
Berggasthof Kraxenberger, Breitenberghütte, Am Ausgangpunkt in St. Margarethen stehen neben der Kirche, dem Gasthof Kraxenberger auch einige Bauernhöfe und das Feuerwehrhaus. Weiter oben ist dann keine Bebauung mehr vorhanden.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz an der Wallfahrtskirche St. Margarethen, Brannenburg; Adresse: St. Margarethen 12, 83098 Brannenburg. Koordinaten: N = 47.725598, E = 12.084709; Geographische Daten: N = 47°43'32.1'', E = 12°05'05.0''; UTM-Daten: Z = 33T, E = 281391, N = 5289919; Gauß-Krüger: R-E = 4506461.257, H-N = 5287478.837. Der Parkplatz an der Wallfahrtskirche bzw. beim Gasthof Kraxenberger liegt deutlich außerhalb des Ortes Brannenburg. Er bietet Platz für etwa 20 - 25 Fahrzeuge. Gleichwohl befindet man sich in einem gewissen Siedlungszentrum: eine Kirche, ein Wirtshaus, etliche Anwesen und ein Feuerwehrhaus, was braucht es dafür mehr?
Die Strecke beginnt am Parkplatz mit der Überquerung der Straße und führt in die Einfahrt des Meier-Hofes. Dort geht es am Hauptgebäude nach links weiter auf eine schmale, asphaltierte Straße. Nach einer kurzen Strecke führt der Weg an einer Baumgruppe über einen kleinen Bach, der aber zeitweise ausgetrocknet sein kann. Wir gehen nach rechts in den Wald bergab und kommen an eine gesperrte Straße. Ein Wegweiser gibt erstmals den Hinweis auf die Breitenberghütte. Wir bleiben auf dieser Straße, vorbei an der Marienkapelle und kommen an eine Abbiegung bergauf durch den Wald. Nach dem Wald beginnen die großen Weideflächen an der Ostseite des Breitenberges. Durch sie hindurch schlängelt sich der Weg nach oben, zunächst auf eine erkennbare Anhöhe. Dort beginnt der kleine Kamm mit dem Aussichtspunkt, unser erstes Ziel. Wir gehen nach dem kurzen Abstecher weiter bergauf und kommen in den Wald. Nach einem längeren Stück im Wald geht es plötzlich nach links zur nur wenige Meter entfernten Hütte. Für den Abstieg wählen wir den Pfad durch den Wald, der etwas kürzer, aber auch steiler ist. Er beginnt recht unauffällig (kein Wegweiser) hinter der Holzhütte der Breitenberghütte. Der Pfad führt ohne Abzweigung recht holprig stets bergab bis zum Ende des Waldes. Es geht noch ein Stück über die Wiese, nach rechts an den Waldrand und erneut nach unten auf die Straße, die von der Mitteralm kommt. Auf der Straße bleiben wir bis zu den ersten Bauernhöfen. An denen vorbei führt dann eine Asphaltstraße direkt zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Für eine erfolgreiche Wanderroute braucht es einige Merkmale: ein leicht erreichbarer Ausgangspunkt, gut markierte oder leicht zu findende Strecken, Stellen mit guter Fernsicht, Wegstücke über Almflächen mit Tieren, ein paar Rastbänke und ein oder zwei Einkehrmöglichkeiten. All das trifft auf die Wanderung "Drei Linden Breitenberg" zu. Es ist die Ostseite der auslaufenden Berge des Wendelsteingebietes. Ein klassischer Gipfel mit Gipfelkreuz ist allerdings nicht dabei. Die Strecke ist nicht allzu lange, die Höhendifferenz ist auch für Senioren und Familien mit kleinen Kindern machbar. Die Breitenberghütte als Naturfreundehaus erlaubt es sogar, dort für ein oder zwei Tage zu übernachten, um das Bergerlebnis so richtig zu spüren. Der Aufstieg ist gut und sicher zu gehen, wenn er sich weiter oben dann doch noch etwas zieht. Von der Beschaffenheit des Weges könnten ihn auch Rollstühle benutzen. Ob aber die Entfernung dafür zu groß ist, kann ich nicht beurteilen. Der Blick in die Ferne ist zwischendurch an mehreren Stellen möglich, braucht allerdings klare Sicht. Der Abstiegspfad geht dafür etwas holprig durch den Wald, er verlangt durchaus Aufmerksamkeit und Trittsicherheit.

Benachbarte Wanderungen

Lechnerschneid
Lechnerschneid

Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Rampoldplatte
Rampoldplatte

Die Rampoldplatte ist nicht - wie aus dem Namen eventuell abzuleiten wäre - ein Berg mit einer breiten Kuppe nördlich des Wendelsteins. Vielmehr hat sie einen recht engen, steilen Gipfel, bei dem am Gipfelkreuz höchstens drei Personen Platz finden. Es ist eine Tour so richtig zum Eingewöhnen, auch für Anfänger. Zunächst der lange Anmarsch auf guten Straßen, dann der zähe Aufstieg über die Almflächen und zuletzt der steile Gipfel. Dafür liegen mehrere Almen und Gasthöfe auf der Strecke, ebenfalls zum eingewöhnen, denn das gehört zusammen.

Sulzbergschneid
Sulzbergschneid

Der Sulzbergschneid ist ein kegelförmiger Berg im östlichen Mangfallgebirge, den man von der Autobahn aus recht gut sehen kann. Er steht am Nordrand der Inntalberge, westlich dieses Flusses. Er eignet sich bestens für eine Rundwanderung mit Aufstieg ab der Schlipfgrubalm über seine Süd- und Westflanke, dem kurzen Gang über den Gipfelsattel und dem Abstieg über die Ost- und Nordflanke zum Berggasthof Schweinsteig. Obwohl die Höhensumme mit 530 Metern nicht sehr hoch ausfällt und die Strecke mit 7,7 km recht kurz ist, ist es kein Spaziergang.

Schwarzlack Rundtour
Schwarzlack Rundtour

Schwarzlack - das sind eine Wallfahrtskirche (insbesondere für die Trachtler) und ein Gasthaus mit gleichem Namen. Beides liegt an der Nordseite des Sulzbergschneids, nördlich des Wendelsteins. Das ist ein Ort, um eine Rundtour auf diesen Berg zu machen. Der Aufstieg erfolgt durchaus schweißtreibend an der Ostseite, der Abstieg dann durch die noch steilere Nordflanke. Sobald man unten ist, kann man seinen Begleitern gestehen, dass das eine "schwarze" Route war. So steht es auf einem Schild angeschrieben.

Bilder zur Wanderung

Im Höhenprofil ist zu erkennen, dass es zunächst sogar ein paar Meter bergab geht. Dann beginnt ein gleichmäßiger Aufstieg, der nur am Aussichtspunkt etwas unterbrochen ist. Der höchste Punkt liegt kurz vor der Breitenberghütte. Der Abstieg ist wesentlich steiler, eigentlich bis hinunter zur Asphaltstraße für den letzten Rückweg. Anmerkung: die Skalierung ist nicht korrekt, wohl aber der Verlauf der Kurve.

Ausgangspunkt ist ein wunderschöner Parkplatz direkt an der Kirche. Er dürfte vermutlich nur dann zu klein sein, wenn die Wallfahrer unterwegs sind. Am Rande ist das Feuerwehrhaus zu sehen.

Gegenüber dem Parkplatz steht das Anwesen Meier-Hof. Der Betrieb ist u.a. auf die Herstellung von ofenfertigem Brennholz eingestellt. Unser Weg führt uns durch den Hof, links am Hauptgebäude vorbei nach Westen.

Nächster markanter Wegpunkt ist eine Brücke über einen gelegentlich ausgetrockneten Bach, dann nach rechts durch ein kurzes Waldstück.

Beginn des Versorgungsweges zu den letzten Anwesen und hinauf zur Breitenberghütte. Ein Schild macht uns darauf aufmerksam, dass wir auf dem rechten Weg sind. Fahren dürfen nur noch Berechtigte.

Kurz darauf entdecken wir am Anwesen Höf eine kleine Marienkapelle. Sie ist in sehr gutem Renovierungsstand, die Besitzer achten offenbar sehr gut darauf. Sie hat Kirchengestühl für etwa 8 bis 10 Personen und sogar einen kleinen Turmaufsatz mit einer Glocke.

Wir haben jetzt die offene Weidefläche erreicht. Der Weg schlängelt sich mittelsteil nach oben. Einige der Kalbinnen sehen uns neugierig an,andere lassen sich beim Fressen nicht stören. Auch Pferde entdecken wir. Zwei von ihnen kommen raschen Schrittes direkt zu uns. Für unerfahrene, etwas ängstliche Personen der Rat: ruhig bleiben und mit den Tieren sprechen. Sie gehen sofort wieder weiter.

Wir haben eine kleine Kuppe erreicht und gehen auf den dort beginnen Kamm zum nahen Aussichtspunkt (siehe Titelbild). Nach links werfen wir einen Blick auf den Hang mit jetzt deutlich mehr Bäumen in der Landschaft. Unten entdecken wir die Straße, die wir gekommen sind.

Unweit des Aussichtspunktes entdecken wir, warum der Ort so heißt. Einer von mehreren Baumstümpfen ist von einer ehemals sehr großen Linde übrig geblieben. Aber es gibt Neupflanzungen, so dass der Ort auch künftig seinen Namen zu Recht hat. Die Fernsicht ist nicht so gut; warten wir auf später beim Abstieg, da werden wir bestimmt mehr und deutlicher sehen.

Wir haben in der Hütte Rast gemacht und uns eine Milzwurst mit Kartoffelsalat geleistet. Jetzt sind wir auf dem Rückweg. Ein gutes Stück geht es auf einem steilen Pfad über Wurzelstöcke und Steinstufen durch den lichten Wald. Es ist ratsam, beim Gehen nicht übermütig zu werden.

Die Sicht hat sich gebessert, wir kommen zu dem erhofften Fernblick. Links drüben erkennen wir den Dandlberg, daneben den etwas kleineren Sattelberg. Rechts zeigt sich die Hochries. Es sind die westlichen Berge des Samerbergs.

Etwas weiter rechts, also südlich, ist das Dreigestirn aus Wasserwand, Heuberg und Kitzstein zu erkennen.

Direkt im Süden präsentiert sich die bewaldete Nordflanke des großen Riesenkopfes. Er und sein Nachbar auf der anderen Seite des Inns, das Kranzhorn, werden als die Wächter am Inn bezeichnet.

Rundgang durch den Friedhof rund um die Kirche. Es fällt uns der sehr gepflegte Zustand mit den schönen Grabsteinen und Grabkreuzen auf. Auf etlichen stehen die Namen von recht bekannten Personen.

Bevor wir wieder heimfahren noch ein Blick auf die schöne Wallfahrtskirche St. Margareten. Der spätgotische Bau kann in seinem hinteren Teil betreten werden. Sie ist nachweislich deutlich älter und hat vermutlich sogar eine Vorgängerkapelle aus der frühen Christianisierung Bayerns. Dohlen haben sich im Turm eingenistet und machen mit ihrem typischen Krächzen auf sich aufmerksam.

 

 

 

 

 

 

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