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Pilsensee



Pilsensee

Zuletzt aktualisiert: 13.08.2022, 08:36 Uhr

Kurzform
Pilsensee - von Herrsching am Ammersee nach Seefeld und Hechendorf. Es ist eine einfache Wanderung entlang des Ostufers des Pilsensees im Moränengebiet im "Fünf-Seen-Land" westlich von München. Die Strecke verläuft zwar recht abwechslungsreich durch Orte, Wiesen und Wälder, verliert durch die vielen Straßen auf denen man geht, aber auch an Attraktivität. Die Anreise ist bequem mit der S-Bahn möglich. Zudem gab es auf dieser Streckenführung keine Möglichkeit, direkt an das Ufer zu kommen. Im Bild: Blick von Herrsching aus nach Norden über die ehemaligen Moorflächen hinweg zum Pilsensee. In der Ferne ist bereits der See in einem schmalen Bad zu sehen. Auch später kann man ihn zwar öfter sehen, aber jeweils nur in kleinen Ausschnitten aus der Ferne (Erstwanderung: August 2022)

Hintergrundinfo
Der Pilsensee ist eines derjenigen Gewässer, die der Moränenlandschaft westlich von München den Namen "Fünf-Seen-Land" geben. Er liegt unmittelbar nordwestlich des Ammersees und ist der zweitkleinste in dieser Reihe. Typisch ist seine längsovale Form mit einer Fläche von knapp 200 ha, bei einer mittleren Tiefe von 10 Meter. Seine wichtigsten Zuflüsse sind der Aubach, der aus der Nähe des Weßlinger Sees entspringt und der Höllbach, der vom östlich liegenden Höhenzug kommt. Die Entwässerung erfolgt durch den Fischbach in den Ammersee, der aber nur einen Meter tiefer liegt und weniger als einen Kilometer entfernt ist.
Die Strecke dieser Wanderung verläuft östlich des Sees von Herrsching aus nach Norden. An das Ufer selbst kommt man nicht heran. In gewisser Weise entschädigen dafür aber die Auenlandschaften und der östlich angrenzende, bewaldete Höhenzug, durch den die Wanderwege führen. Der nördlichste Punkt ist Seefeld, eine Gemeinde mit etwa 7000 Einwohnern. Es ist ein ehemaliges Straßendorf etwas erhöht im Gelände und damit außerhalb der früheren Sümpfe des Aubaches. Bekannt ist Seefeld durch eine moderne Klinik für Viszeralchirurgie und Allgemeinmedizin. Gastronomisches Zentrum ist ohne Zweifel der Gasthof Ruf mit eigener Metzgerei, direkt neben der Pfarrkirche St. Peter und Paul, so wie es sich gehört. Außerdem liegt der Hauptsitz der Grafen Toerring in dem großen Schloss am Südrand der Stadt.
Schwierigkeit:20.4leicht (<27.5)
Tracklänge:10,4 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:20 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:168 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bhf. Herrsching537
Friedhof Nord540 0:160,88
Überq. Staatsstraße542 0:241,28
Abzw. in den Wald546 0:110,72
Widdersberger Weiher592 0:150,88
Schloßpark 558 0:452,32
Gasthof Ruf567 0:241,12
Aubach Hartstraße538 ß:332,09
Aubach Staatsstr.535 0:150,74
Bhf. Hechendorf558 0:170,60

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bay. Voralpenland, Fünf-Seen-Gebiet; Ammersee Nord. Das Wandergebiet liegt nördlich von Herrsching und führt entlang des Pilsensees. Karte: Kompass Wanderkarte (1:50000), Nr. 180 "Starnberger See, Ammersee". bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
09.08.2022; Renate ging mit mir diese Wanderung zusammen. Trotz der Ferienzeit trafen wir nur wenige andere Personen, die meisten auf dem Waldweg entlang des Widdersbaches, wo wir es am wenigsten erwartet hatten. Es war einer der Sommertage einer längeren Hitzeperiode. Da aber ein recht frischer Ostwind wehte, wirkte sich die Hitze nicht so gravierend aus. Dies vor allem auch, weil eine längere Strecke durch den Wald verläuft. Die Fernsicht war brauchbar, zumindest dort wo das Gelände eine solche ermöglichte.
Erreichte Gipfel
Einen Gipfel im engeren Sinn weist diese Wanderung nicht auf. Der höchste Punkt liegt an der Westseite des Widderberger Weihers mit 592 Metern, etwa 50 Meter über dem Pilsensee bzw. über dem Tal.
Alm(en), Hütt(en):
Gasthof Ruf Seefeld, Die Strecke verläuft durch Herrsching und Seefeld. Insofern erübrigt es sich, die sonstigen Gebäude und baulichen Anlagen aufzuzählen, an denen der Weg vorbei führt. Hinzu kommt, dass eigentlich an der gesamten Strecke immer wieder verschiedene Anwesen und Gebäude anzutreffen sind.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
S-Bahnhof Herrsching (Anfahrt mit ÖPNV, S-Bahn aus München. Am Bahnhof gibt es viele Parkplätze, so dass auch mit dem PKW angereist werden könnte. Zum Parken finden sich an der gewählten Strecke noch mehr Möglichkeiten für den Fall, dass ein anderer Ausgangspunkt gewählt wird). Adresse: Ladestraße 2, 82211 Herrsching. Koordinaten: N = 47.998598, E = 11.170911; Geographische Daten: N = 47°59'55.0'', E = 11°10'15.3''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 661941, N = 5318425; Gauß-Krüger: R-E = 4438234.120, H-N = 5318162.150. Weitere Wanderrouten bieten sich vor allem im Osten des Ammersees über Kloster Andechs hinüber zum Starnberger See und nach Norden zu anderen Seen aus dieser Gruppe, über dem Pilsensee zum Wörthsee und Weßlinger See.
Vom Bahnhof Herrsching geht es zunächst im rechten Winkel zu den Gleisen die Bahnhofstraße nach Osten bis zur Einmündung auf die Riederstraße. Dort gehen wir nach links und zweigen gleich wieder nach rechts auf den Mitterweg (Ww. "Friedhof") ab. Dem folgen wir - vorbei am Friedhof - nach rechts bis auf das freie Feld. Der Weg führt uns dann ein längeres Stück nach Norden bis zum Beginn der Moorflächen. Er macht einen Rechtsbogen, überquert die Seefelder Straße und es geht auf dem Bürgersteig an der Straße nach Norden. Nach etwa 500 Metern verlassen ihn aber nach rechts bergauf in den Wald und kommen über die Obere Weinbergstraße zum Widdersberger Weiher. Auf der "Dorfstraße" geht es nach links und wenig später im spitzen Winkel nach rechts (Wegweiser aus Holz) auf einem Wanderpfad, der uns über ein längeres Stück durch den Wald bis zum Schlosspark bringt. Den verlassen wir beim Bräustüberl durch einen Torbogen nach Osten und gehen in die Graf-Toerring-Straße bis zur Hauptstraße. Dieser folgen wir nach rechts (vorbei u.a. auch am Klinikum) bis zum Gasthof Ruf. Weiter geht es nach Westen zwischen und Gasthaus (Kirchenstraße), die geht in die Mühlbachstraße über. Später zweigt die Hartstraße nach links. Nach einem Stück über freies Gelände überquert sie den Aubach. Nach den Gebäuden gehen wir nach links, überqueren den noch einmal den Aubach und die ST 2068. Im Weiteren folgt ein längeres Stück entlang des Aubaches. An der Einmündung auf die Straße gehen wir nach rechts, überqueren jetzt den Aubach zum dritten Male, kommen unter der Bahn durch und halten uns nach rechts zum Bahnhof Hechendorf.
Anmerkungen:
Es ist bestimmt nicht die Tour der Superlative an Schönheit und Attraktivität. Zu große Teile der Strecke verlaufen recht langweilig auf regulären Straßen in Herrsching und Seefeld, sowie auf Bürgersteigen entlang von Staatsstraßen. Zudem mussten wir den einzig brauchbaren, direkten Zugang zum See an seiner Ostseite auslassen, weil es einen zu zeitraubenden Umweg bedeutet hätte; wir wären nicht rechtzeitig zur Einkehr in den Gasthof Ruf gekommen. Es gibt aber auch einige sehr schöne Abschnitte, derentwegen die Tour allemal empfohlen werden kann: es ist der idyllische Widdersberger Weiher etwas oben im Wald, der Gang entlang des Widdersbaches zum Park des Schlosses Seefeld, die mächtige Anlage mit dem großen Schlosshof und den dortigen Einrichtungen (Bräustüberl, etliche Geschäfte), sowie die Einkehr in dem typischen Landgasthof Ruf in Seefeld. Durch die Anreise mit dem ÖPNV waren wir bei der Streckenführung an bestimmte Fixpunkte gebunden. Würde man mit dem PKW anreisen, könnte man eine andere Strecke wählen, die dann auch den Besuch direkt am See einschließen würde. Gleichwohl, die anderen Seen aus der 5er-Gruppe (Fünf-Seen-Land) sind aus guten Gründen bekannter und deshalb wohl auch Ziele, die vorrangig angesteuert werden.

Benachbarte Wanderungen

Ambacher Runde
Ambacher Runde

Ambach ist ein kleiner Ort am Ostufer des Starnberger Sees. Damit man aber die Aussicht auf den See selbst genießen kann, muss man ein Stück vom Ufer weg auf die flachen Berge gehen. So ergab sich eine Runde, die in Degerndorf an einem kleinen See beginnt. Sie führt zu zwei Kirchen und einer Kapelle, einem Skulpturengarten und einigen guten Aussichtspunkten. Und natürlich geht es auch ein Stück direkt am See entlang. Zur Einkehr wählten wir ein bekanntes Gasthaus, das - nein, nicht am See - sondern ein klein wenig von der eigentlichen Route entfernt liegt: den Landgasthof Berg

Aubachtal
Aubachtal

Aubachtal südlich des Weßlinger Sees. Rundwanderung um den kleinsten der fünf Seen westlich von München, nahe den DLR-Zentrum Oberpfaffenhofen mit Erweiterung der Runde in das südlich angrenzende Aubachtal. Es ist eine recht abwechslungsreiche Landschaft mit besagtem See, Wäldern, Wiesen, Feldern und Flussläufen, eingegrenzt im Westen und Osten durch kleine Höhenzüge. Und natürlich geht die Strecke auch zum Sepperlwirt in Meiling und zum Cafe Aenishänslin direkt am See.

Deixlfurter See/Ilkahöhe
Deixlfurter See/Ilkahöhe

Eine recht spannende Wanderung westlich des Starnberger Sees in Höhe Tutzing führt vom Deixlfurter See zur Ilkahöhe. Es ist im Wesentlichen ein Hin/Rück-Weg mit einer kleinen Rundschleife. Deixelfurter See, das ist nicht nur ein See, sondern eine richtige Seenplatte mit sechs oder sieben Seen. Besondere Punkte sind die "Ilkahöhe" und das gleichnamige Gasthaus, benannt nach der Fürstin Ilka von Wrede, die sich sehr für verwundete Soldaten eingesetzt hat. Bei einer etwas anderen Streckenführung kann man zu dieser Wanderung mit der S-Bahn anreisen.

Kloster Andechs
Kloster Andechs

Kloster Andechs! Ehrfürchtig und vorbildlich wegen der Anfahrt mit der S-Bahn haben wir den heiligen Berg erstürmt und daraus eine Rundwanderung gemacht, die uns auch ein gutes Stück am Ufer des Ammersees entlang führte. Neben dem Bräustüberl gibt es auf Andechs auch den Klostergasthof. Besucher haben also die Wahl für Hauptmahlzeiten oder Brotzeiten, beides mit Getränken direkt von der Quelle. Das schmeckt natürlich ganz besonders gut, wenn man vorher die Kirche besucht hat.

Maisinger Schlucht
Maisinger Schlucht

Zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee liegen in dem früheren Gletschergebiet auch noch etliche kleinere Seen. Sie waren für die Fischzucht schon immer von großer Bedeutung. Einer dieser Seen ist der Maisinger See, zu dem von Starnberg aus eine Wanderroute entlang des Baches führt. Stellenweise ist das Tal sehr eng, ja sogar eine Schlucht. Wie in der Nähe eines Sees nicht anders zu erwarten, gibt es dort auch ein Wirtshaus, den Maisinger Seehof. Das sind gute Voraussetzungen für eine schöne Wanderung, zu der man auch noch ganz entspannt mit der S-Bahn anreisen kann.

Wörthseerunde
Wörthseerunde

Der Wörthsee ist einer der Seen, die namensgebend für das "Fünf-Seen-Land" westlich von München sind. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, ist das eine stark frequentierte Gegend. Mit einer Rundwanderung um den See in mittlerer Länge von etwa 13 km kann man daraus eine recht passable Tour machen. Die Möglichkeiten gut einzukehren sind vorhanden, wenn sich auch diesbezüglich ständig Änderungen ergeben. Leider kommt man nur an wenigen kurzen Stellen direkt an den See, der größte Teil des Ufers ist privat genutzt.

Bilder zur Wanderung

Der Aufstieg durch den Wald zum Widdersberger Weiher ist der markanteste Teil der Strecke. Hinzu kommt ein zweiter nennenswerter Aufstieg vom Aubach hinauf zum Bahnhof Hechendorf am Schluss. Dem stehen Abstiege nach dem Widdersberger Weiher und nach dem Gasthof Ruf gegenüber. Alles andere sind nur kleine Erhebungen.

Ab dem Friedhof führt erst eine Schotterstraße durch das Herrschinger Moos, die dann in einen Wiesenweg übergeht. Kaum mehr als 1 km ist der Fischbach lang, der den Pilsensee mit dem nur 1 Meter tiefer liegenden Ammersee verbindet.

Die Senke am südlichen Ausfluss des Sees hat nach Westen und nach Osten eine Abgrenzung durch Höhenzüge, vorrangig bewaldet. Es sind aber auch immer wieder Anwesen dazwischen, mal recht gut in Schuss, mal aber auch im Dornröschenschlaf. Straßennamen wie "Weinberg" lassen darauf schließen, dass es früher offenes Land war.

Widdersberger Weiher, ein recht idyllisches Gewässer. Er ist künstlich angestaut und diente früher wohl als Wasserspeicher für eine Mühle. Heute ist es ein Fischteich. Seitwärts davon versteckt sich der Ort Widdersberg mit nur wenigen Häusern. Immerhin führt eine Buslinie dort hinauf.

Ein recht schöner Waldweg bringt uns entlang des Widdersbacher Grabens nach Norden. Beide - der Weg und der Wassergraben - gehen direkt in den Park des Schlosses Seefeld. Etwas östlicher fließt dann der Höllgraben dahin, auf Höhe des Schlosses sogar in einer Mini-Schlucht, nicht unpraktisch zum Schutz des Schlosses vor Feinden.

Blick über den Schlosspark hinweg auf die imposante Südfront des Schlosses. Die Gebäude sind alle in sehr gutem Zustand dienen dem Anschein nach als Hauptsitz der Grafen Toerring. Der Park ist Privatgelände und deshalb nicht zugänglich.

Aber der Burghof ist öffentlich zugängig. In einem der dortigen Wirtschaftsgebäude sind viele kleine Geschäfte untergebracht.

Auf der anderen Seite grenzt das ehemalige Brauereigebäude den großen Hof ab. Eigenes Bier wird hier nicht mehr gebraut, aber das gibt es in dem Bräustüberl mit dem Biergarten trotzdem zu trinken (Dienstag Ruhetag).

Eingang zum Schloss mittels einer Brücke über den Höllgraben von Norden her in den Hof. Wie viele Fahrzeuge und Personen mögen diese Brücke und ihre baulichen Vorgänger in Lauf der Jahrhunderte wohl passiert haben? Heute kommen die Fahrzeuge von Westen in den Schlosshof; es gibt dort nur mehr eine Schranke.

Hauptstraße durch das klassische Straßendorf Seefeld. Zur Orientierung dient der Kirchturm. Verwunderlich ist es nicht, wenn man daneben den Gasthof vermutet - und dort steht er auch.

Pfarrkirche St. Peter und Paul in Seefeld, ehemals aber in Oberalting, das irgendwann eingemeindet wurde. Der heutige Bau stammt aus dem 15. Jahrhundert, als gotischer Nachbau errichtet, später dann barockisiert. Vorgänger gehen bis in das Jahr 800 zurück. Die Kirche war zu allen Zeiten sehr stark mit den Grafen Toerring verbunden.

Sehr schöne, vergoldete Marienstatue auf dem Marienplatz vor der Kirche. Sie stammt aus Frankreich und hat deshalb - wie bei uns sonst üblich - das Christuskind nicht dabei.

Wir haben Seefeld verlassen und gehen auf einem Schotterweg zum Aubach (Rückblick). Den überqueren wir dreimal und laufen ein längeres Stück an ihm entlang, ehe wir zum Bahnhof in Hechendorf kommen.

 

 

 

 

 

 

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