Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 15:09 Uhr
Schwierigkeit: | 34.0 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 12,1 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 4:10 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 677 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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PP Kohlstadt | 728 | ||
Abzw. Vorderalm | 818 | 0:15 | 1,15 |
Rötlwand-Schutzhütte | 866 | 0:19 | 0,97 |
Ob. Holzbrücke | 1021 | 0:24 | 1,08 |
Abzw. Eschelmoos | 1088 | 0:20 | 1,02 |
Abzw. Hinteralm | 1141 | 0:09 | 0,32 |
Kante Bischofsfellnhang | 1335 | 0:41 | 1,12 |
Bischofsfellnalm | 1381 | 0:13 | 0,39 |
Abzw. Steig Hinteralm | 1190 | 0:32 | 1,02 |
Hinteralm | 1133 | 0:13 | 0,39 |
Einmü. Versorgungweg | 1029 | 0:33 | 1,18 |
Wasserfall | 860 | 0:17 | 2,16 |
PP Kohlstadt | 728 | 0:29 | 1,31 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Der Gröhrkopf ist ein weitgehend unscheinbarer, unbekannter Gipfel südlich des Hochgern. Zufällig verlaufen tut sich dorthin bestimmt keiner. Er wird vielmehr ganz gezielt von Wanderern angesteuert, die ein etwas ruppiger, anstrengender Weg nicht stört für den man Trittsicherheit braucht. Alle anderen bleiben beim Anblick der steilen Südflanke mit Sicherheit auf der Nesslauer Alm zurück. Der Weg ab dem Freizeitpark Ruhpolding hat sich auch so gelohnt. |
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Drei Kaser sind es, die zu den Jochbergalmen zählen, allesamt als Brotzeitalmen genutzt: Mesnerkaser, Bachmannkaser und Auerkaser. Östlich von Unterwössen stehen sie in unmittelbarer Nähe zueinander, südlich des Hochgerns. Der einfachste Aufstieg geht durch das Kaltenbachtal, den man zu einer Runde mit Abstieg über die Rechenbergalm ausweiten kann. Sofern noch Bedarf besteht, wartet das "Dampfschiff", ein recht exponierter Felsen, auch noch auf einen Besuch. |
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Der Haaralmschneid ist ein Berg mit einer langgezogenen Gipfelkuppe westlich von Ruhpolding. Der Hauptaufstieg geht von Süden hinauf, Ausgangsort ist Urschlau. Dabei kommt die besondere Herausforderung erst am Ende, denn der Südhang ist eine riesige, steile Weidefläche, die etliche Schweißtropfen kostet. Daneben ist dieses Gebiet auch von Bedeutung, weil dort Untersuchungen zur Weidenutzung laufen und weil das Wasser mit einem besonderen System, einem hydraulischen Widder, hoch gepumpt wird. |
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Das Silleck ist ein Nebengipfel des Hochgerns. Im Osten steht er und ist nur für Geübte zugänglich mit einer recht abenteuerlichen Verbindung zur Brachtalm. Aber die lassen wir aus, denn um die dortigen Osthänge herum ist eine recht spannende Wanderung möglich. Ausgangspunkt der Runde ist das Weisse-Achen-Tal. Vier Brotzeitalmen warten auf die Gäste: Bischofsfellnalm, Hinteralm, Vorderalm und Brachtalm. Es bedarf schon einer guten Kondidtion, sie alle aufzusuchen. Aber welche sollte man notfalls auslassen? Keine natürlich! |
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Der Zwölferspitz ist der westliche Nebengipfel des Hochgerns. Recht garstig ist er und lässt nur ungern Wanderer zu sich hinauf. Aber man kann ihn umrunden und daraus eine richtige Almenrunde machen. Es beginnt in Marquartstein und geht über die Schnappenkirche zur Staudacheralm. Nach der Einkehr geht es hoch zum Hochgern und auf seiner Südseite wieder runter. Das Hochgernhaus, das Enzianstüberl, die Moieralm und die Agersgschwendtalm warten dann noch auf Besucher. |
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Der Hochgern und sein östlicher Nachbar, der Hochfelln, sind unstrittig die Könige der Chiemgauer Berge. Beide sin deutlich über 1700 mhoch und ringsum mit Almen gut bestückt. Eines aber unterscheidet sie ganz besonders: auf den Hochfelln kann man mit der Bahn fahren, Fuß gehen. Der einfachste Aufstieg geht ab Marquartstein über die Agersgschwendtalm und das Hochgernhaus hoch. Eine herrliche Fernsicht ist dann der Lohn für die etwas anstrengende, aber völlig ungefährliche Strecke. |
Der Aufstieg beginnt auf den ersten beiden Kilometern noch recht moderat. Dann aber steigt das Gelände deutlich an, nur durch kurze Flachstücke etwas unterbrochen. Besonders heftig erweisen sich der Endanstieg zur Bischofsfellnalm und natürlich auch der Abstieg zur Hinteralm. Der Weg ab der Hinteralm durch das Schindeltal bis zur Einmündung auf den Aufstiegsweg ist dann nicht mehr so schlimm.
Die vielen natürlichen Steilstücke mussten immer wieder mit etlichen Stauwehrstufen gebändigt werden. Beeindruckend ist eine solche Wasserwand allemal, auch wenn am Tag der Wanderung die Wassermenge sicher nicht sehr hoch war.
Viele Stromschnellen kennzeichnen den Weg des Wassers durch das Tal. An solchen Stellen erscheint es ungewöhnlich weiß. Verständlicherweise fließt dort unterschiedlich viel Wasser, je nach Jahreszeit und vorangegangenen Niederschlägen.
An einem Zufluss in Höhe der Rötlwand-Schutzhütte findet man sogar einen Wasserfall, schätzungsweise 25 bis 30 Meter hoch. Er liegt etwas abseits der Straße, der kurze Abstecher dorthin lohnt sich aber.
Blick vom Aufstiegsweg über den Fluss hinweg zum Rötlwandkopf. Wanderziele bzw. Routen führen dort keine hinauf. Es gibt lediglich einen Zustieg ab dem Stausee, wohl nur für Kletterer.
Ein Blick durch das "Weisse-Achen-Tal" über die Almfläche der Hinteralm hinweg ins Chiemgauer Land vermittelt einen Eindruck der Schönheit der Chiemgauer Berge. Rechts steht der Rötlwandkopf, ein Teil des Hochfellns.
Almfläche der Hinteralm mit zwei Hütten. Im Vordergrund ist eine private Hütte, völlig neu renoviert. Die hintere Hütte (Lindlacher-Kaser?) hat als Jausenalm geöffnet.
Eine kleine Alternative am Aufstieg (oder Abstieg) ist der Steig durch das Schindelbachtal. Er beginnt am Flachstück oberhalb der großen Holzbrücke bei dem Wegweiser mit einer Abzweigung (keine Markierung) nach rechts und führt zu dem Querweg zwischen Vorder- und Hinteralm. Das letzte Stück nach links geht dann fast eben durch den Wald.
Die erste Almhütte der Hinteralm (Schwaiger-Kaser?) ist völlig neu renoviert. Sie hat dem Augenschein nach mit dem Weidebetrieb nichts mehr zu tun. Die dort weidende Tier gehören zur Hinteralm, demLindlacher.Kaser, so heißt sie wohl genau.
Blick von der Bischofsfellnalm auf die Südflanke des Hochgern. Entlang der linken Bildseite führt ein Steig zum Gipfel. Wer genug Kondition hat nach dem langen Anmarschweg, kann den Aufstieg versuchen. Die beiden Teilgipfel dieses Berges sind recht gut zu erkennen.
Rötlwand-Schutzhütte. Eine offene Schutzhütte, die sich für eine kurze Rast und eine Brotzeit (mitgebracht natürlich, zu kaufen gibt es dort nichts!) sehr gut eignet. Dazu stehen ein Tisch und Bänke bereit. Unmittelbar gegenüber befindet sich der kurze Abstecher zum Wasserfall.
Unweit der Rötlwand-Schutzhütte steht ein völlig neu gestaltetes Marterl, aus einem Baumstamm gehauen. Es erinnert an Josef Kiefer, der dort mit 29 Jahren verunglückt und zwei Tage später verstorben ist. Die Inschrift bittet uns Wanderer, seiner mit einem kurzen Gebet zu gedenken. Nachdem ich tief beeindruckt bin, dass man verunglückten oder anderweitig in den Bergen verstorbenen Personen noch nach mehr als 100 Jahren in dieser Form gedenkt, komme ich dieser Bitte gerne nach.