Die Blaubergalm kann man guten Gewissens als Ausnahmehütte bezeichnen. Unweit der Bayerisch/Tiroler Grenze ist sie ein bekannter Treff- und Stützpunkt für Fernwanderer, die eine Überschreitung der Alpennordkette vorhaben. Als einzige bewirtete Alm direkt an den Blaubergen hat sie dafür eine zentrale Bedeutung. Dem Charakter nach ist sie ein Bergbauernhof der rustikalen Art. Die Bewirtungs- und Übernachtungshütte ist nur ein Teil der Gebäude, an denen es immer etwas zu renovieren gibt, oftmals recht provisorisch. Sie bietet weitgehend eigene Produkte an, vom Speck über Milch und Käse, die in lebender Form rund um die Hütte zu sehen sind. Der Ausdruck "urig" trifft das was der Wanderer dort vorfindet. Wer ein Übernachtungshotel der gehobenen Klasse erwartet hat, verkennt die Situation. Im Bild: Blick auf den Eingangsbereich der zentralen Hütte. Das Dach ist neu, der Vouhagl ebenfalls ausgebessert. Den Eigentümern ist jedenfalls zu bestätigen, dass sie die Hütte, resp. das Anwesen samt den derzeitigen Funktionen erhalten wollen. Das verdient Anerkennung, weil es kein leichtes Vorhaben ist (Erstbesuch: September 2017)
Zuletzt aktualisiert: 21.03.2023, 09:57 Uhr
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Der Predigtstuhl ist das westliche Ende der Blaubergkette südlich von Kreuth. Deutlich bekannter und damit ein lohnendes Wanderziel ist die Baubergalm die an seiner Südseite bereits in Tirol liegt. Es ist in jedem Fall ein langer und anstrengender Weg, auch wenn man den Gipfel auslässt. Aber ein Besuch auf dieser Alm ist es allemal wert, sich auf den Weg zu machen. |
Benachbarte Hütten | ||
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Das "Altes Bad" ist ein Teil von Wildbad Kreuth, direkt zusammengebaut mit einer kleinen Kirche (zum Hl. Kreuz). Es gibt dort wohl schon seit über 500 Jahren einen Ort, an dem Klosterbrüder und bedürftige Personen des Adels eine gesundheitliche Regeneration erfahren konnten (u.a. auch mit der Ziegenmilch aus der nahen Siebenhüttenalm). Baden kann man nicht mehr und es finden sich nicht nur Klosterbrüder ein. Heute ist das alte Badehaus ein Speiselokal mit gehobener, bayerischer Küche. Vor ein paar Jahren stieg dort eine erfahrene Managerin ein, die aber wieder aufgegeben hat. Jetzt geht es mit einem anderen Gastronomen weiter. Nachdem das "Altes Bad" eine öffentliche Zufahrt mit einem Parkplatz hat, kann man sich ausrechnen, wie es um den Besuch des Hauses steht. |
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Die Buchsteinhütte bildet mit der Sonnbergalm und der Tegernseer Hütte eine kurze Kette über den Sattel zwischen Buchstein und Roßstein. Vom Typ sind sie sehr verschieden: die Sonnbergalm ist eine private Alm, die Tegernseer Hütte eine AV-Hütte und die Buchsteinhütte gehört einem Verein, früher stark an das Militär gebunden. Auch heute noch gibt es dort ein separates Unterkunftshaus, das aber für jedermann zur Übernachtung buchbar ist. Davon unabhängig ist es natürlich ein sehr wertvoller Gastronomiebetrieb nördlich des Buchstein/Roßstein, der schon immer recht aktive Pächter hatte. Das Haus ist seit jeher für eine gute Küche bekannt. Sie ist ganzjährig geöffnet mit Unterbrechungen in Form von Betriebsurlaub. Leider hat sie zudem an drei Tagen Ruhetag: Montag, Dienstag und Mittwoch. |
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"Kavaliersbau" der Königsalm in den Tegernseer Bergen. Dort hat wohl die Sissi übernachtet. Angesichts des Hauses ist das glaubhaft, die Alm hat ihren Namen also nicht zu Unrecht. Der Bau geht aber weniger auf die österreichische Kaiserin, als auf den bayerischen König Max I. zurück. Es ist eine wunderschön gelegene Traditionsalm. Erreichbar ist sie recht einfach entweder ab dem Wanderparkplatz Klamm im Weißachtal oder über die Geißalm. Heute sind das Almpersonal und die Ausgabe der Speisen und Getränke in dem Hauptau untergebracht. Besucher werden mit dem Gefühl nach Hause gehen, auf einer "richtigen" Alm gewesen zu sein, in einer schönen Landschaft, mit Tieren und einer guten Almverpflegung. |
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Die Schwarzentennalm ist ein fast ganzjährig geöffneter Berggasthof im Schwarzenbachtal, einem Seitental des Weißachtales, westlich des Tegernsees. Zudem hat es einen Ausgang durch das Söllbachtal nach Bad Wiessee, ist also für einen Rundweg geeignet. Da die Alm mit etwas über 1000 Metern Höhe nicht allzu hoch liegt, ist es auch ein Ziel für weniger ambitionierte Wanderer. Sie bietet ordentliche bayerische Mahlzeiten in einer sehr schönen Tallage, eingerahmt von den hohen Tegernseer Bergen ringsherum, namentlich Buchstein/Roßstein, Hirschberg und Leonhardstein. Den Tegernsee sieht man von dort allerdings nicht. |
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Etwas südlich von Wildbad Kreuth gibt bzw. gab es Almen. Sieben waren es ehemals an der Zahl, daher der Name "Siebenhütten". Sie hatten die Aufgabe, das feudale Wildbad mit tierischen Produkten zu versorgen, namentlich auch mit Ziegenmilch als Schönheitsbad für die herrschaftlichen Damen und wohl auch Herren. Diese Aufgabe ist weggefallen, ebenso wie die Hütten verfallen sind, bis auf eine. Diese ist jetzt das Ziel von kurzen, einfachen Wanderungen, um dort eine Brotzeit und Getränke zu bekommen. Eine Weile hatte es den Anschein, als würde der Ort ganz aufgegeben werden. Ein Gastronom aus Tegernsee betreibt sie nach größeren Umbauten aber weiter. |
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Die Tegernseer Hütte im engen Sattel zwischen den Zwillingsbergen Roßstein und Buchstein hat wohl den spektakulärsten Standort aller deutschen AV-Hütten. Die Bezeichnung "Adlernest" ist keineswegs übertrieben. Entsprechend anstrengend sind auch die beiden Zustiege aus Süden (durch die Wand des Roßsteins) und aus Norden ab den "Roßsteinalmen" bzw. ab der Buchsteinhütte. Für die Versorgung seiner Gäste hat der Hüttenwirt natürlich eine Materialseilbahn. Sie bietet das volle Angebot an Verpflegung für die Tagesgäste und beherbergt auch bis zu 20 Übernachtungsgäste. Es ist ein einmaliges Erlebnis auf der Südterrasse die Fernsicht rundum in die Tegernseer Berge und darüber hinaus zu genießen Und ebenso ist es "großes Kino" den Kletterern zusehen, die immer wieder an der Südwand und an der "Nadel" unterwegs sind. Der Aufstieg zum Buchstein ist für sie nicht erwähnenswert. |
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Auf der Südseite der steilen Wände von Roßstein und Buchstein westlich des Tegernsees steht die Sonnbergalm (Hochleger). Es ist eine klassische Brotzeitalm: der Innenraum kann nicht betreten werden. Dafür gibt es auf dem Vouhagl einige Tische und Bänke und typische Almverpflegung. Sofern jemand von Bayerwald kommend steil aufgestiegen ist, taucht unweigerlich die Gewissensfrage auf, ob er bleiben oder den schwierigsten Teil hinauf zu den Gipfeln erst noch in Angriff nehmen soll. Um ehrlich zu sein: beides lohnt sich; deshalb erst zum Roßstein aufsteigen und auf dem Rückweg in der Sonnbergalm einkehren. Wenn zufällig einige Einheimische da sind, wird der Tag unvergesslich. |