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Almen, Hütten

Esterbergalm


Esterbergalm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 11.07.2024, 08:47 Uhr

Kurzbeschreibung:
Esterbergalm - Stützpunkt im des Estergebirges. Der ganzjährig geöffnete Berggasthof im südlichen Zentrum des Estergebirges steht unten im Tal zwischen Wank und Hoher Fricken. Allerdings ist das auch schon 1266 Meter hoch. Dort findet sich alles, was zu einem respektablen Berggasthof gehört: neben dem sehr repräsentativen Haupthaus gibt es Stallungen und Scheunen, Platz für reichlich Brennholz, eine Terrasse zum Speisen, einen Kinderspielplatz - und sogar eine eigene Hauskapelle. Seit Mitte August 2023 führt ein neuer Pächter den Gasthof. Damit sind gewisse Änderungen verbunden (siehe unten). Abgesehen von ein paar Tagen Betriebsurlaub in Winter, gibt es seit neuem einen Ruhetag am Mittwoch. Als Gasthof bietet das Haus natürlich auch weiterhin eine breite Palette vollwertiger Speisen, aber auch die üblichen Brotzeiten und Getränke sind zu bekommen. Wanderer und Schneesportler schätzen aufgrund der ganzjährigen Öffnung dieses Haus gleichermaßen. Es ist jedoch nicht ganz einfach, den Gasthof zu erreichen. Aus Osten (Isartal) oder aus Westen (Loisachtal) sind lange Anmärsche nötig. Am einfachsten ist es bestimmt, mit der Seilbahn zum Wank zu fahren und dann nach Norden abzusteigen. Auf dem Rückweg muss man allerdings wieder hoch. Im Bild: Blick von Südosten auf das Hauptgebäude mit dem Wohnbereich, den Gasträumen und den angebauten Stallungen und Scheunen (Erstbesuch: August 2014)
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Bayerische Voralpen (Westlicher Teil), Teilgebiet Estergebirge. Wanderkarten die zu dieser Alm führen: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Estergebirge". 2. Kompass Nr. 7 (1:25000), "Werdenfelser Land mit Zugspitze" (Ausgabe 2017). 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. Sowohl die AV-Digital-Karte als auch die Kompass-Karte weisen die Esterbergalm als Gasthof aus. Google MAPS führt sie als Almgasthof. 4. Eine sehr wichtige Karte ist die ATK25-R10 (Wallgau mit Mittenwald, Eschenlohe, Walchensee, Estergebirge, Krün und Soierngruppe), da sie im Maßstab 1:25000 vorliegt und damit sehr detailliert ist. Nachdem sie erst 2017 erschienen ist, sind die Inhalte bestimmt auch sehr aktuell. Leider befindet sich die Alm am Rande dieser Karte, ist aber zusammen mit dem Rundweg ab dem Wankgipfel trotzdem ganz zu sehen.; die Alm liegt nördlich des Wank, etwa 500 m tiefer im Esterbergtal. Es ist ein Quertal, welches das Estergebirge in West/Ost-Richtung von Farchant nach Krün durchzieht und damit in einen südlichen und einen nördlichen Teil trennt. Im westlichen Bereich ist es über 1200 Meter hoch und läuft nach Osten auf etwa 900 Meter Höhe aus (dort als "Finztal"). Südlich liegt als Hauptberg der Wank, nördlich liegen die höchsten Berge der Bayerischen Voralpen (zwischen Loisach und Inn) mit Bischof und Krottenkopf (beide über 2000 Meter, der Hohe Fricken liegt knapp unter 2000 Meter).
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Esterbergalm ist ein Berggasthof in Verbindung mit einem Bauernhof. Nach eigener Aussage ist das der höchstgelegene Bauernhof Bayerns (Anmerkung: der Hohe Asten im Mangfallgebirge sagt das von sich auch; er liegt letztlich aber doch um 150 m niedriger; es scheint also zu stimmen)., sie liegt auf 1266 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Esterberg 1, D-82467 Garmisch-Partenkirchen. Koordinaten: N = 47.516827, E = 11.157976; Geographische Daten: N = 47°31'00.6'', E = 11°09'28.7''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 662469, N = 5264857; Gauß-Krüger: R-E = 4436686.010, H-N = 5264607.360. An Wanderwegen ist die Trasse aus dem Loisachtal (von Partenkirchen bzw. Farchant) zu nennen, die nach der Alm über den kleinen Sattel zur hinteren Esterbergalm und letztlich in das Isartal (Wallgau) weitergeht. Von dieser Strecke zweigen die Verbindungen nach Süden (zum Wank) oder nach Norden (zum Hoher Fricken bzw. zum Krottenkopf) ab. In beiden Richtungen geht es deutlich über 500 Höhenmeter bergauf. Vom Wank gibt es zwei Routen ins Tal, es lässt sich also recht gut für einen Rundweg nutzen. Der wichtigste Ausgangspunkt zur Wanderung auf die Alm ist der Parkplatz der Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen. Adresse: Wankbahnstraße 2, Garmisch-Partenkirchen. Koordinaten: N = 47.504726, E = 11.107225; Geographische Daten: N = 47°30'17.01", E = 11°06'26.01"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 658685, N = 5263407; Gauß-Krüger: R-E = 4432848.063, H-N = 5263304.661. nach der Fahrt mit der Seilbahn geht es nur noch bergab, auf dem Rückweg dann leider alles wieder bergauf. Eine Alternative wäre der Aufstieg aus Farchant. Theoretisch käme auch der Weg ab Krün durch das Finztal (mit der neuen Finzalm) in Betracht, er ist aber sehr lang. Das "lang" gilt natürlich für alle, die zu Fuß gehen. für Mountainbiker, insbesondere für eBikes sind das aber gerade die richtigen Entfernungen. Ein Blick auf die an der Alm rings herum abgestellten Drahtesel bestätigt das.
Parken:
Die Esterbergalm hat zwar eine ordentliche Versorgungsstraße von der B 2 nahe Klais über die Finzalm, auf welcher der gesamte Transport eines Bauernhofes durchgeführt werden kann. Öffentlich ist die Straße aber nicht, deshalb besteht auch kein Bedarf an Parkplätzen. Wer mit dem Auto anreist um zur Esterbergalm zu kommen, der parkt am besten an der Wankbahn oder in Farchant.
ÖPNV:
Die Anreise mit dem ÖPNV kann zwar mit der Bahn von München nach Garmisch-Partenkirchen erfolgen und von dort mit dem Bus zur Seilbahn auf den Wank. Dann aber ist der Abstieg ins Tal nötig. Alle anderen Varianten erfordern einen deutlich längeren Fußmarsch.
Barrierefreiheit:
Auf dem Gelände unmittelbar an der Alm können sich Rollstühle recht gut bewegen. Wie sie allerdings dorthin kommen konnten, ist mir nicht klar. Das geht nur über den Versorgungsweg und der ist weiß Gott lange genug.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: +49 8821 3277 (Gasthof); eMail: schoettl96@web.de, die neue Telefonnummer lautet: +49 175 293 2003. Ob die bisherige Festnetznummer bleibt, ist noch nicht klar. Eine eigene Internetseite hat die Alm nicht. Es gibt aber weitere, sehr gute Informationen z.B. über das Wanderportal "Karwendel" (https://www.alpenwelt-karwendel.de/huetten-und-almen) ; Internet: www.alpenwelt-karwendel.de/a-esterbergalm
Die Esterbergalm ist ganzjährig zur Einkehr geöffnet mit einem Ruhetag am Mittwoch (Achtung, das ist neu! in alten Beschreibungen gibt es keinen Ruhetag). Lediglich im November und teilweise im Dezember sind Betriebsferien. Die Alm ist künftig von 10:00 - 18:00 Uhr auf, die warme Küche aber nur von 11:00 - 15:00 Uhr. Im Angebot an Speisen und Getränken stehen vollwertige Mahlzeiten, darunter ein täglich wechselndes Hauptgericht. Ferner gibt es Suppen, Salate und verschiedene andere Gerichte vom Leberkäs über das Schnitzel bis zum obligatorischen Kaiserschmarrn. Ein Teil davon ist regionale Spezialität aus dem eigenen Hof, z.B. vom Lamm oder Wild, ebenfalls aus der Umgebung. Auch das Angebot an Brotzeiten ist groß. Dazu gibt es sämtliche Getränke, sowie Kaffee und Kuchen. Übernachtungen sind nicht möglich. Benachbarte Einkehrmöglichkeiten gibt es zwar einige, die sind aber alle recht weit entfernt. Am günstigsten liegen noch das Wankhaus und die Sonnenalm. Das Wankhaus steht unweit der Bergstation nahe dem Gipfelkreuz und die Sonnenalm ist Teil der Bergstation der Seilbahn. Die nächstgelegene Hütte ist die Weilheimer Hütte (auch Krottenkopfhütte genannt), aber die liegt auf knapp 2000 Meter Höhe im Sattel zwischen Bischof und Krottenkopf. Als AV-Hütte hat sie natürlich auch Möglichkeiten zum Übernachten in gewohnter Weise. Und das wird wohl auch öfter nötig sein, denn Hin- und Rückweg an einem Tag schaffen nur die wenigsten. Wer sich diese Hütte zum Ziel gesetzt hat, der kommt bestimmt nicht über die Esterbergalm. Bleibt nur noch die Finzalm, weiter östlich. Sie ist durchaus ein Ziel für jemand, der sich die Durchquerung des Estergebirges vorgenommen hat, zusammen mit der Esterbergalm selbst.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Die Esterbergalm ist ein regulärer Bauernhof mit allen dazu gehörenden Gebäuden und Einrichtungen. Natürlich zählt er in dieser Höhenlage zu den Grünlandbetrieben, einen Acker wird man vergebens suchen. Das Haupthaus ist ein gemauertes, zweigeschossiges Gebäude, weiß verputzt. Es steht mit dem Giebel in Ostrichtung und hat im vorderen Teil die Gasträume mit Gaststube, Schänke und Küche. Anschließend war vermutlich ein Teil des Stalles, jetzt aber auch Räume der Gastronomie. Der Haupteingang befindet sich an der östlichen Giebelseite, ein zweiter Eingang ist an der südlichen Traufseite. Auf der schön gepflasterten Hoffläche an der Südseite des Hauses befindet sich eine Biertischbestuhlung. Im westlichen Teil sind einige An- und Erweiterungsbauten für den landwirtschaftlichen Teil des Anwesens angebracht. Der Hof liegt in der Talsohle, inmitten der gut gepflegten Wiesen und Weiden, ergänzt durch eine hauseigene Kapelle. Sie steht ein paar Meter südlich des Anwesens, völlig frei in der Wiese. Sie wurde 1803 erbaut, ist denkmalgeschützt und dem hl. Josef geweiht. Fernsicht besteht zu den Bergen im Norden und Süden des Tales.
Der Hof ist ein reiner Grünlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung und Jungviehnachzucht. Auch zwei Pferde sind auf einer Weide rum gelaufen. Die Flächen im Tal sind eingezäunt und dienen der Futtergewinnung für den Winter. Die Sommerweiden liegen rechts und links an den Bergen, z.T. bis in große Höhen.
Anmerkungen
Wanderungen im südlichen Estergebirge sind nicht einfach. Zwar erlaubt es die Wankbahn, sehr leicht auf den Gipfel dieses Berges zu kommen und dort in unmittelbarer Nähe kleine Wanderungen durchzuführen, z.B. auf dem Kamm entlang oder zum Ameinsberg. Damit hat man beste Fernsichten ringsum mit Blick ins insgesamt fünf Gebirge (Wetterstein, Karwendel, Ammergebirge, Lechtaler Alpen und eben auch ins Estergebirge). Das wird vielen Leuten genügen, auch wenn es mit Trubel verbunden ist. Die Esterbergalm liegt in einem Tal, das schon seit langer Zeit als Weidegegend bis in große Höhen genutzt ist. Die Südhänge an Hoher Fricken, Bischof und Krottenkopf haben heute noch offene Weideflächen. So ist es nicht verwunderlich, dass es dort noch einen regulären Bauernhof gibt. Er hat eine brauchbare Versorgungsstraße aus dem Loisachtal und kann damit sicher vernünftig auskommen. Ob der Gastronomiebetrieb wichtiger ist als der landwirtschaftliche Teil, bleibt dahingestellt. Die Wanderer und sonstigen Sportler jedenfalls freut es, dort das ganze Jahr über bewirtet zu werden. Nicht einfach dürfte für den Besitzer jedoch sein, dass der Besucherstrom je nach Witterung bestimmt sehr stark wechselt. An typischen Ausflugtagen muss man daher mit etwas Wartezeit rechnen, bis man seine Verpflegung bekommt. Die freundliche Umgebung bietet jedoch genügend Anreize, dass die Wartezeit nicht langweilig wird.

Wanderungen zur Hütte

 

 

 

 

 

 

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