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Maisinger Schlucht



Maisinger Schlucht

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 17:18 Uhr

Kurzform
Maisinger Schlucht - Wanderung auf einer bekannten Route entlang des Maisinger Baches im "Fünf-Seen-Land". Teile dieser Strecke verlaufen auf dem "König-Ludwig-Weg" (Markierung!), der von Starnberg nach Füssen führt. Zweites Wanderziel ist die Umrundung des 10 ha großen Maisinger Sees mit dem Besuch des dortigen Gasthauses. Ein Wanderparkplatz nahe Maising ermöglicht es, die Tour in der Mitte zu beginnen. Viele Infotafeln stehen am Weg und lassen die Strecke recht kurzweilig werden. Im Bild: Blick auf den Maisinger Bach, der westlich von Starnberg durch ein bewaldetes Tal führt, das an manchen Stellen durchaus einer Schlucht ähnelt (Erstwanderung: April 2015, aktualisiert: Mai 2021)

Hintergrundinfo
In dem welligen Gelände der Moränenlandschaft zwischen Starnberger See und Ammersee gibt es einzelne Beispiele, dass sich Bäche sehr tief eingefressen haben. Dort finden sich dann teils recht enge, tiefe Stellen, somit eine Schlucht. Ein solches Beispiel ist der Maisinger Bach, der von Südwesten auf das Nordende des Starnberges Sees zufließt. Etwa vier Kilometer ist diese romantische Schlucht in ihrem Kernteil lang.
Das ist natürlich ein ideales Wandergelände, zumal der Anfang einer Tour direkt in Starnberg beginnt und somit recht gut auch mit ÖPNV angesteuert werden kann. Nach dem oberen Ende bei Maising ist sogar eine Verlängerung bis zum Maisinger See möglich. Damit ergibt sich mit Hin- und Rückweg, einschließlich Umrundung des Sees, eine Strecke von über 18 Kilometern. Sie kann aber jederzeit verkürzt werden, zumal nahe Maising - also in der Mitte der Strecke - ein Wanderparkplatz angefahren werden kann.
Ähnlich attraktiv wie der Gang durch die Schlucht selbst ist der Maisinger See mit dem dortigen Gasthaus, dem "Maisinger Seehof". Die "Maisinger Schlucht" ist somit eine gute Wandermöglichkeit für recht unterschiedliche Ansprüche bezüglich der zu gehenden Distanz.
Schwierigkeit:32.3mittel (27.5-40)
Tracklänge:18,7 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:280 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bahnhof Starnberg585
Abzw. von Söckingerstr.594 0:141,23
Nähe Mozartstr.615 0:111,96
Georg Ludwig Maising642 0:552,60
Maisinger Seehof635 0:140,67
Jägersbrunn640 0:291,54
Mariensäule Wald660 0:121,59
Einm. König-Ludwig-Weg640 0:211,22
Maisinger Seehof635 0:152,10
Georg Ludwig Maising642 0:160,69
Nähe Mozartstraße615 0:212,50
Einmü. Söckingerstr.594 0:211,68
Bahnhof Starnberg585 0:130,92

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bay. Voralpenland, Fünf-Seen-Gebiet; zwischen Starnberger See und Ammersee. Das Wandergebiet liegt südwestlich von Starnberg und hat den Start direkt in dieser schönen Stadt am Nordende des Sees. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 180 (1:50000) "Starnberger See, Ammersee"; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.04.2015; Sepp hat mich auf dieser Tour begleitet. Außer uns konnte man auf allen Streckenteilen jede Menge Wanderer, Jogger, Biker und Spaziergänger mit Hunden, sowie Kindern antreffen. Am Maisinger Seehaus herrschte zur Mittagszeit sogar regelrechter Trubel und das mitten in der Woche. Petrus hatte an diesem Tag strahlendes Frühlingswetter mit blauem Himmel besorgt. Lediglich die Kondensstreifen der Flugzeuge störten das einheitliche, tiefe Blau. Durch einen leichten Wind empfanden wir die Temperaturen als sehr angenehm. Die Fernsicht war gut, spielte auf dieser Strecke jedoch keine große Rolle.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Strecke wird kein Gipfel erreicht, die höchste Stelle liegt westlich des Maisinger Sees im Wald mit etwa 660 m Höhe. Ansonsten wartet ein recht welliges Profil auf die Wanderer.
Alm(en), Hütt(en):
Maisinger Seehof , Der Anfang (und das Ende) der Wanderung gehen durch Starnberg. Außerdem führt die Strecke auch durch Maising; dort ist vor allem das Gasthaus "Georg Ludwig" zu erwähnen, das aber am Wandertag geschlossen hatte. Auch Jägersbrunn mit seinem Erholungsheim für Kinder liegt direkt am Weg.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz am Bahnhof Starnberg. Adresse: Bahnhofplatz 6, 83219 Starnberg. Koordinaten: N = 47.996547, E = 11.343891; Geographische Daten: N = 47°59'47.6", E = 11°20'38.0"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 674850, N = 5318575; Gauß-Krüger: R-E = 4451141.060, H-N = 5317809.761. Wer nicht mit dem ÖPNV anreist, findet neben dem Bahnhofplatz weitere Parkmöglichkeiten in den westlich liegenden Straßen, letztlich sogar noch direkt neben den Gebäuden der Stadtwerke in der Maisinger Schluchtstraße. Außerdem befindet sich nahe Maising ein Wanderparkplatz. Man könnte als sogar von dort starten und sich entscheiden, welchen Teil man gehen möchte.
Vom Bahnhofsplatz nach Westen in die Bahnhofstraße abbiegen und nach einem kurzen Aufstieg links in die Söckinger Straße wechseln. Anschließend geht es leicht bergab. Nach dem Überqueren des Maisinger Baches führt der Weg in die Maisinger Schluchtstraße. An deren Ende bei den Stadtwerken Starnberg beginnt der eigentliche Schluchtweg. Er überquert mehrmals den Bach und führt im Osten Maisings auf die Ortsstraße. Dort weiter aufsteigen bis zum Gasthaus Georg Ludwig. Gegenüber führt ein Pfad an einer Weidekoppel leicht bergab und durch ein Tal bis zum Maisinger Seehaus. Daran geht der Weg rechts vorbei und mündet auf die Straße aus Maising. Nach links gehen und bei Jägersbrunn erneut nach links abbiegen. Zunächst durch die offene Landschaft gehen, später durch den Wald. Am Ende des Waldes geradeaus gehen über einen nicht markierten Feldweg, im Tal auf den "König-Ludwig-Weg" einbiegen. Dort nach links weiter, den Weiherbach überqueren und zurück zum Maisinger Gasthaus. Von nun an ist der Rückweg der gleiche wie der Hinweg.
Anmerkungen:
Die "Maisinger Schlucht" ist ein sehr attraktives Wandergebiet im unmittelbaren Nahbereich von Starnberg bzw. Possenhofen. Man kann es sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln ansteuern. Die Strecke im Kernteil der Schlucht ist etwa vier km lang und geht recht abwechslungsreich entlang des Baches durch den Wald. Etliche Tafeln informieren über Geologie, Hydrologie, Fische und anderes. Ein zweiter, landschaftlicher Höhepunkt ist der Maisinger See, der in etwa 1:15 h umwandert werden kann. Gastronomischer Höhepunkt ist der Maisinger Seehof, der den Ansprüchen der Wanderer allemal gerecht wird. Wenn jemand nicht sehr gut zu Fuß ist: man kann den See bzw. das Gasthaus auch mit dem Auto anfahren. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass diese Strecke Teil einer etwas längeren Wanderung vom Starnberger See über Kloster Andechs zum Ammersee ist, ständig begleitet von interessanten Wegepunkten in der abwechslungsreichen Landschaft der letzten Eiszeit.

Benachbarte Wanderungen

Wörthseerunde
Wörthseerunde

Der Wörthsee ist einer der Seen, die namensgebend für das "Fünf-Seen-Land" westlich von München sind. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, ist das eine stark frequentierte Gegend. Mit einer Rundwanderung um den See in mittlerer Länge von etwa 13 km kann man daraus eine recht passable Tour machen. Die Möglichkeiten gut einzukehren sind vorhanden, wenn sich auch diesbezüglich ständig Änderungen ergeben. Leider kommt man nur an wenigen kurzen Stellen direkt an den See, der größte Teil des Ufers ist privat genutzt.

Klosterweiher-Rundweg
Klosterweiher-Rundweg

Den Klosterweiher gibt es nicht, aber es gibt die Klosterweiher. Es ist die Ansammlung mehrere Weiher, die früher vom Kloster Bernried bewirtschaftet wurden und zum Teil dadurch ihre Form und ihr Ausmaß erst erhielten. Sie liegen in der Moränenlandschaft westlich des Starnberger Sees in Höhe Bernried. Etliche davon können in einer Rundwanderung von knapp 13 km Länge besucht werden. Man kann zur Wanderung mit dem öffentlichen Bus anreisen und sie auch mit Kultur verbinden: der Ausgangspunkt liegt direkt am Buchheim Museum nördlich von Bernried.

Deixlfurter See/Ilkahöhe
Deixlfurter See/Ilkahöhe

Eine recht spannende Wanderung westlich des Starnberger Sees in Höhe Tutzing führt vom Deixlfurter See zur Ilkahöhe. Es ist im Wesentlichen ein Hin/Rück-Weg mit einer kleinen Rundschleife. Deixelfurter See, das ist nicht nur ein See, sondern eine richtige Seenplatte mit sechs oder sieben Seen. Besondere Punkte sind die "Ilkahöhe" und das gleichnamige Gasthaus, benannt nach der Fürstin Ilka von Wrede, die sich sehr für verwundete Soldaten eingesetzt hat. Bei einer etwas anderen Streckenführung kann man zu dieser Wanderung mit der S-Bahn anreisen.

Kloster Andechs
Kloster Andechs

Kloster Andechs! Ehrfürchtig und vorbildlich wegen der Anfahrt mit der S-Bahn haben wir den heiligen Berg erstürmt und daraus eine Rundwanderung gemacht, die uns auch ein gutes Stück am Ufer des Ammersees entlang führte. Neben dem Bräustüberl gibt es auf Andechs auch den Klostergasthof. Besucher haben also die Wahl für Hauptmahlzeiten oder Brotzeiten, beides mit Getränken direkt von der Quelle. Das schmeckt natürlich ganz besonders gut, wenn man vorher die Kirche besucht hat.

Ambacher Runde
Ambacher Runde

Ambach ist ein kleiner Ort am Ostufer des Starnberger Sees. Damit man aber die Aussicht auf den See selbst genießen kann, muss man ein Stück vom Ufer weg auf die flachen Berge gehen. So ergab sich eine Runde, die in Degerndorf an einem kleinen See beginnt. Sie führt zu zwei Kirchen und einer Kapelle, einem Skulpturengarten und einigen guten Aussichtspunkten. Und natürlich geht es auch ein Stück direkt am See entlang. Zur Einkehr wählten wir ein bekanntes Gasthaus, das - nein, nicht am See - sondern ein klein wenig von der eigentlichen Route entfernt liegt: den Landgasthof Berg

Pähler Schlucht
Pähler Schlucht

Pähler Schlucht - eine attraktive Wanderung zu dem ganz hinten versteckten Wasserfall. Allerdings geht es durch ein Naturschutzgebiet, d.h. eine Pflege der Wege findet nicht statt. Die Wege - und insbesondere der Wasserfall selbst - sind daher sehr gefahrenträchtig und erfordern große Aufmerksamkeit. Einige bedauerliche Unfälle haben in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht.

Aubachtal
Aubachtal

Aubachtal südlich des Weßlinger Sees. Rundwanderung um den kleinsten der fünf Seen westlich von München, nahe den DLR-Zentrum Oberpfaffenhofen mit Erweiterung der Runde in das südlich angrenzende Aubachtal. Es ist eine recht abwechslungsreiche Landschaft mit besagtem See, Wäldern, Wiesen, Feldern und Flussläufen, eingegrenzt im Westen und Osten durch kleine Höhenzüge. Und natürlich geht die Strecke auch zum Sepperlwirt in Meiling und zum Cafe Aenishänslin direkt am See.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil dieser Tour hat einen klaren Anstieg bereits aus der Stadt heraus, bzw. Abstieg am Rückweg. Dann geht es recht wellig hinauf nach Maising. Der See liegt etwas tiefer, weist aber bei seiner Umrundung einige weitere kleine Steigungen auf. Da die Höhensumme insgesamt nicht sehr hoch ist, fallen im Profilverlauf die Spitzen natürlich besonders auf.

Maisinger Bach, der Wasserabfluss durch die Maisinger Schlucht. In seinem Oberlauf besteht der Bach aus Zuläufen mit neun verschiedenen Namen. Als "Georgenbach" schlängelt er sich durch Starnberg und mündet direkt neben dem Ausfluss der Würm in den See. Das gesamte Gebiet dient im Wesentlichen der Wasserversorgung für Starnberg mit etwa 25000 Einwohnern.

Im unteren Teil des Flusslaufes ist das Tal stellenweise noch recht breit. Deshalb ist es nötig, mit Mauern das Flußbett einzugrenzen, um einen Weg entlang des Wassers möglich zu machen.

Der Weg durch die Schlucht heißt "König-Ludwig-Weg". Er führt mal links, mal rechts des Baches entlang, es sind also kleine Brücken und Stege nötig. Eine besonders hohe Brücke dagegen braucht die St2563, die Staatsstraße von der B2 nach Perchting. In diesem Bild sind die hohen Pfeiler zu erkennen.

Anders als gedacht, ist der Maisinger See kein natürliches Überbleibsel der Eiszeit, sondern ein künstlicher See. Vor über 300 Jahren haben ihn die Mönche zur Fischzucht extra angelegt. Diese Nutzung hat heute nur noch geringe Bedeutung.

Ursprünglich war der See etwa 50 ha groß, heute hat er nur noch 20 % dieser Fläche. Wegen seiner geringen Tiefe (kleiner als 2 m) verlandet er sehr stark und hat deshalb wohl auch seine ursprüngliche Bedeutung verloren.

Jägersbrunn, ein kleiner Ort nördlich des Sees, in dem sich ehemals die älteste Jugendherberge Deutschlands befand. Heute ist diese Einrichtung ein Erholungsheim für traumatisierte Kinder und Jugendliche ("Tabalugahaus"). Es wird im Wesentlichen gefördert durch die "Peter-Maffey-Stiftung".

Im Wald westlich des Maisinger Sees steht eine Mariensäule. Jemand pflegt sie sehr liebevoll mit frischen und gepflanzten Blumen. Es ist anzunehmen, dass mit diesem Marterl sehr alte persönliche Erinnerungen einer bestimmten Familie verbunden sind.

In Maising gibt es ein großes Gasthaus mit Hotel; es trägt den schönen Namen "Gasthaus Georg-Ludwig". Teile davon sind neu renoviert. Ein Markenzeichen ist die regionale Küche, u.a. mit dem im Holzbackofen gebackenen Bauernbrot. Es hatte am Wandertag leider einen Ruhetag. Ansonsten wäre das eine weitere, lohnende Einkehrmöglichkeit in dem Wandergebiet nahe Starnberg.

Seehof am Maisinger See. Es ist wirklich ein schöner Platzerl an dem die Seele und auch der Magen zu ihrem Recht kommen. Und für Ausflügler ist der Anmarsch ab dem Parkplatz Maising nicht weit, bzw. es nötig ist, kann man sogar direkt zum See fahren.

 

 

 

 

 

 

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