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Fentberg



Fentberg

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 15:41 Uhr

Kurzform
Fentberg im Mangfallgebiet - einfache Wanderung in den ersten Vorbergen des Alpenvorlandes. Der Fentberg ist der nördliche Teil des Taubenberggebietes, im Nahbereich von München. Trotz der vergleichbar geringen Höhe erlaubt er eine wunderbare Fernsicht auf die Spitzen des Mangfallgebirges. Im Bild: der weitgehend bewaldete Gipfelkamm an seiner höchsten Stelle (Erstwanderung: Februar 2017; überarbeitet: Januar 2020)

Hintergrundinfo
Der Fentberg ist der nordöstliche Teil der Taubenberg-Gruppe. Es gibt in seiner Gipfelnähe nur noch zwei kleinere Anwesen und weiter westlich ein drittes. Alles andere ist der Ausweisung als Wasserschutzgebiet zum Opfer gefallen. Einige ehemalige Wiesen und Weiden werden noch genutzt.
Der aufmerksame Wanderer wird die Spuren dieser Umwidmung noch erkennen und auch mit welcher Zielstrebigkeit sie damals durchgeführt wurde. Das bedeutete für die verbliebenen Anwesen, in die absolute Einsamkeit geschickt worden zu sein.
Gleichwohl für technisch unproblematische Wanderungen mit einer sehr guten Fernsicht ist der Fentberg recht gut zu nutzen. Einkehrmöglichkeiten gibt es allerdings nur wenige. Da ist zunächst der Darchinger Hof zu nennen, den man zum Abschluss für eine Brotzeit aufsuchen kann. Ansonsten sind noch zu nennen - allerdings nicht direkt auf dieser konkreten Tour - der Gasthof Taubenberg und die Gotzinger Trommel (siehe Nachbarwanderungen).
Schwierigkeit:23.7leicht (<27.5)
Tracklänge:13.0 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:25 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:197 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bahnhof Mitterdarching664
Einmü. in Bergstraße668 0:141,05
Waldrand672 0:140,83
Anhöhe mit Wegweisern766 0:312,08
Kapelle Fentberg783 0:170,98
Fentberg höchster Punkt807 0:130,55
Neustadl789 0:251,31
Weisse Marter765 0:150,78
Schmidham699 0:291,78
Einmü. in Bergstraße668 0:312,46
Bahnhof Mitterdarching664 0:141,15

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, eigentlich noch Voralpengebiet. Das Wandergebiet liegt nahe der Autobahn München-Salzburg, östlich von Holzkirchen, westlich der Mangfall. Talort ist Mitterdarching/Oberdarching bzw. Schmidham (etwas westlich gelegen). Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 181, Rosenheim, Bad Aibling.
Datum, Begleiter, Wetter
23.02.2017; Alleingang. Auf der gesamten Tour habe ich nur vier Personen getroffen, zwei davon legten nahe der Fentbergkapelle eine gemütliche Rast ein, genossen die Aussicht und verzehrten ihre Brotzeit. Es herrschten für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen mit bis zu 20° C, bedingt durch sehr starken Föhn. Dadurch gab es sehr gute Fernsicht auf die gesamte Kette der Mangfallberge vom Wendelstein bis zum Gindelalmschneid. Kräftige Sturmböen wehten zeitweise über die Berggipfel und verursachten ein starkes, sich bedrohlich anzuhörendes Rauschen. Gefahr durch umstürzende Bäume bestand aber nicht. Nur an einigen wenigen Stellen lag noch etwas Schnee. Unangenehmer waren jedoch nasse Stellen, die an der Strecke immer wieder vorkamen und das Gehen etwas mühsam machten.
Erreichte Gipfel
Fentberg (807 m). Der Fentberg ist der nördliche Teil des Taubenbergs und besteht aus einem 2.6 km langen Kamm, der in Ost/West-Richtung verläuft. Im östlichen Teil befindet sich der höchste Punkt.
Alm(en), Hütt(en):
Darchinger Hof, In den drei Dörfern Mitterdarching, Oberdarching und Schmidham kommt man an zahlreichen Anwesen vorbei, darunter vielen herrlichen Bauernhöfen. Auf dem Berg selbst ist neben der Fentbergkapelle nur noch das Anwesen Neustadl mit seiner eigenen Kapelle zu erwähnen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Bahnhof Mitterdarching; Adresse: Bahnhofstraße 17, D-83626 Valley (Mitterdarching). Koordinaten: N = 47.870744, E = 11.778183; Geographische Daten: N = 47°52'14.7", E = 11°46'41.5"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 707749, N = 5305671; Gauß-Krüger: R-E = 4483511.983, H-N = 5303637.383. Der Startpunkt ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar; von und nach München verkehren Züge der BOB auf der eingleisigen Strecke im Stundentakt. Größere Teile der Wanderstecke könnte man zwar auch mit einem Rollstuhl bewältigen. Insgesamt kann man die Tour - vor allem wegen der nicht geringen Wegstrecke - für diese Geräte nicht empfehlen.
Vom Parkplatz am Bahnhof nach Westen in den Ort gehen. An der Raiffeisenbank nach links in die Raiffeisenstraße abbiegen. Sie mündet später in die Bergstraße ein, an der man erneut links abbiegt und auf der man bleibt. Sie geht erst an den Waldrand, später in den Wald und führt nun als Schotterstraße in einigen sanften Kurven bergauf bis zum Fentberg. Nach einer kleinen Bergabstrecke und einer Abzweigung nach rechts geht es in den Endanstieg zum Fentberg, vorbei an der Fentbergkapelle. Von dort hat man die beste Aussicht in die südlich liegenden Berge. Der höchste Punkt der Tour liegt ein Stück im Wald. An der Kapelle beginnt der lange Kammweg nach Westen, der - vorbei an einem Funkmast - über Neustadl bis zur Weissen Marter führt. Ein Stück vor und nach Neustadl überquert man Wiesengelände, der Rest der Strecke führt durch den Wald. An der Weissen Marter beginnt der Abstieg nach Schmidham. Ein arg ramponierter Hohlweg biegt rechts ab, mündet aber später auf einen etwas besseren Waldweg ein. Auf diesem kommt am dem Bauernhof Schmidham2 vorbei in den Ort selbst. Nach den letzten Häusern zweigt ein Feldweg geradeaus von der Landstraße ab, der nunmehr durch die offene Flur führt und wieder auf die Bergstraße einmündet. Den Rest geht es auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz am Bahnhof.
Anmerkungen:
Das gesamte Gebiet um den Taubenberg zwischen der Mangfall im Osten und der Warngauer Ebene südlich von Holzkirchen ist ein riesiges Wasserschutzgebiet, aus dem die Stadt München einen großen Teil ihres Trinkwassers bezieht (siehe auch Wanderung "Taubenberg"). Das ehemalige Bauernland wurde dazu aufgekauft/enteignet und zu Wald umgewandelt. Es blieben nur ganz wenige Anwesen erhalten, eines davon ist Neustadl. Die ringsum liegenden Grünlandflächen sind bewirtschaftet, die Gebäude als Feriendomizil genutzt. Der langgezogene Fentberg und auch der südlicher liegende Taubenberg sind zum Wandern bestens geeignet. Die Anreise aus München ist kurz, man kann fast das ganze Jahr wandern, die Anstiege sind gering, die Wanderwege in gutem Zustand, leicht begehbar. Das Besondere an dieser Tour ist aber die gute Fernsicht auf die südlichen liegenden Berge, auf dem Taubenberg sogar noch unterstützt durch den dortigen Aussichtsturm.

Benachbarte Wanderungen

Gotzinger Runde
Gotzinger Runde

Gotzinger Runde - Rundweg im östlichen Teil des Wasserschutzgebietes Taubenberg, das dort bis in das Tal der Mangfall reicht. Vom Fentberg aus ist eine sehr gute Fernsicht in die nahen Alpen möglich. Ein weiterer Höhepunkt ist die Einkehr in die "Gotzinger Trommel", ein Wirtshaus der besonderen Art. In bayerischer Geschichte sollte man schon sicher sein, denn die Gespräche mit dem Wirt werden dieses Thema nicht ausklammern.

Nüchternbrunn
Nüchternbrunn

Nüchternbrunn - die ehemalige Einsiedelei in dem riesigen Wasserschutzgebiet am Taubenberg. Sie ist der wichtigste Wegpunkt einer Rundwanderung, die auch noch zu dem Gasthof Taubenberg führt, einem der wenigen bewirtschafteten Anwesen, die es dort noch gibt. Wer sich die Mühe macht auch noch auf den Aussichtsturm zu steigen, wird mit einer sehr guten Fernsicht belohnt.

Taubenberg
Taubenberg

Der Taubenberg ist ein Bergstock südlich von München. Aus diesem Gebiet stammt ein großer Teil des Trinkwassers für die Millionenstadt. Durch die Ausweisung als Schutzgebiet wurde die frühere landwirtschaftliche Nutzung sehr eingeschränkt bzw. große Teile sind aufgeforstet. Dessen ungeachtet ist das Gebiet für leichte Wanderungen bestens geeignet; es gibt viele recht interessante Attraktionspunkte. Der Gasthof Taubenberg ist aber noch da und man kann dort sehr gut einkehren. Übrigens: Osterwarngau ist als Ausgangspunkt dieser Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Mangfalltour
Mangfalltour

Die Mangfall ist der Abfluss des Tegernsees. Der bekannte Fluss mündet aber schon nach knapp 60 km nahe Rosenheim in den Inn. In ihrem Mittellauf zwischen Weyarn und Valley hat sie sich recht tief ins Gelände eingegraben. Trotzdem gibt es entlang der Ufer recht gute Wandermöglichkeiten. Sofern nicht allzu viel Schnee liegt, eigenen sich die Strecken auch als leichte Winterwanderungen und das natürlich im Nahbereich von München. Mit der Maxmühle findet man direkt am Wasser auch noch ein recht gutes Wirtshaus für eine Einkehr. Selbst wenn es nur ein sonntäglicher Ausflug sein sollte; zum Essen gehen wollte man ohnehin.

Mangfallknie
Mangfallknie

Das Mangfallknie ist ein Abschnitt dieses Flusses, der an seiner nördlichsten Lage im Osten Münchens ein recht auffälliges Knie bildet und dort seine Fließrichtung von Nord auf Südost ändert. Eine recht schöne Wanderroute führt zunächst lange am Fluss entlang und kommt dann nach der Überquerung eines Höhenrückens wieder an den Ausgangspunkt zurück. Zwischendurch kommt man an der relativ neu erbauten "Mangfalltal-Alm" vorbei und kann dort natürlich einkehren.

Egglburger See
Egglburger See

Westlich von Ebersberg im Münchener Osten gibt es eine kleine Ortschaft mit Namen Egglburg. Dort liegt in der Moränenlandschaft ein kleiner See gleichen Namens, den man in einer einfachen Wanderung umrunden kann. Mit einer Ausdehnung der Route geht es auch noch zu dem Ebersberger Aussichtturm und in die Stadt selbst. Zwei Wirtshäuser stehen im Weg und schreien nach einer Einkehr.

Steinsee-Runde
Steinsee-Runde

Der Inntalgletscher hat die Landschaft südlich von Ebersberg in der letzten Eiszeit geprägt. Dadurch hat sie die leicht wellige Form erhalten. Alles ist etwas klein und niedrig geraten: die Täler, die Berge, die Seen. Gerade das aber macht sie für einfache Wanderungen so reizvoll. Ein Rundweg führt vom Steinsee (Moosach) über den Kitzelsee zum Kastenseeoner See und im Bogen wieder zurück. Es ist auch die Gegend mit den etwas verstreuten, großen und schönen Gasthöfen, an denen die Strecke allerdings nicht direkt vorbeiführt.

Bilder zur Wanderung

Der Fentbergkamm ist weitgehend bewaldet. An einigen Stellen ist er aber frei von Bewuchs. Dort hat man dann sehr gute Fernsicht, vor allem nach Süden in die Berge.

Der östlichste Punkt ist die Fentbergkapelle. Der runde Bau weist eine Ausbuchtung aus für den Eingang. In einem nebenan stehenden Holzturm hängt eine Glocke.

Das Anwesen Neustadl ist genutzt, auf der umgebenden Weide stehen beizeiten Tiere. Ansonsten ist die Landwirtschaft aus dem Wasserschutzgebiet verschwunden.

Einige Kulturdenkmäler blieben erhalten, z.B. die Kapelle bei Neustadl. Sie ist sogar in sehr gutem Renovierungszustand.

Nicht so die Steinsäule mit einem unbekannten Motiv. Sie befindet sich in einem erbärmlichen Zustand, bedingt durch die Witterung, aktuell aber auch durch Waldarbeiten.

Nicht ganz so schlecht geht es diversen Feldkreuzen, an denen man mehrfach vorbeikommt.

Der Hauptwandergrund ist aber die gute Fernsicht, die man vor allem an der Ostspitze des Höhenzuges hat. Ganz links ist der Wendelstein mit seinen Nebenbergen zu erkennen, …..

… daneben schließt sich das Sudelfeld an (das Skigebiet ist nicht zu sehen), bzw. die beiden Traithenberge …

… anschließend blickt der Jägerkamp herüber, erkenntlich an seinen beiden Gipfeln mit dem sie verbindendem Gipfelkamm und dem großen Bergkessel ….

… ihm gegenüber weiter rechts steht der Brecherspitz. Ihn erkennt man an dem hohen Ostgipfel mit dem ausgeprägten Nordgrat und dem ebenfalls sehr großen Kessel ….

… in Fortsetzung der Kette lässt sich der Gindelalmschneid ausmachen mit seiner freien, jetzt noch schneebedeckten Nordflanke.

Unmittelbar am nördlichen Bergfuss befinden sich zwei schmucke Dörfer. Im östlichen Teil ist das Oberdarching …

… etwas weiter westlich liegt Schmidham. Beide Dörfer zeichnen sich durch etliche sehr schöne, stolze Bauernhöfe aus, die bei der damaligen Ausweisung als Wasserschutzgebiet offenbar verschont geblieben sind. Es ist eine Gegend, in der die Kinder fremde Personen noch freundlich grüßen.

Darchinger Hof, Hotel und Wirtshaus in Mitterdarching, ein repräsentativer Bau. Eigentlich wollte ich dort nach der Wanderung einkehren. Daraus wurde leider nichts, weil das Wirtshaus an den Werktagen erst ab 17:00 Uhr geöffnet hat. Auf seiner eigenen Internetseite steht das aber anders; schade drum.

 

 

 

 

 

 

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