Wanderungen
Peißenberg


Zuletzt aktualisiert: 30.09.2024, 15:23 Uhr
- Kurzform
- Peißenberg - Rundwanderung auf dem wohl geschichtsträchtigsten Berg im Pfaffenwinkel mit der unvergleichbaren Fernsicht auf Ammergebirge, Wettersteingebirge, Estergebirge, Bayerische Voralpen und Karwendel, einschließlich Teile der Zentralalpen. Ganz oben wartet dann ein leistungsfähiges, gutes Wirtshaus an einem Wallfahrtsort. Im Bild: langgezogener Kamm des Peißenbergs mit vielerlei Bebauung, u.a. Kirche, Friedhof, Wirtshaus, Funksender und etliche Bauernhöfe (Erstwanderung: 2018; aktualisiert: März 2020)
- Hintergrundinfo
- Bergwandern im Pfaffenwinkel, da ist der Hohenpeißenberg sicherlich die Krönung. Im Gegensatz zu vielen anderen Wanderzielen im Alpenvorland geht es dort ernsthaft bergauf. Der langgezogene Kamm erreicht an seinem westlichen Ende knapp 1000 Meter Höhe. Dort stehen dann die Kirche, das Observatorium und - nicht zu vergessen, das obligatorische Wirtshaus.
"Bayerischer Rigi" - so heißt dieses Wirtshaus mit seiner hervorragenden Küche. Kein Wunder, an Wallfahrtsorten stehen immer die besten Wirtshäuser. Stundenlang könnte man auf der großen Südterrasse sitzen und all die Berge betrachten, die sich dort in einer sehr langen Kette recht nahe zeigen. Von den bayerischen Voralpen über das Estergebirge bis zu den Ammergauer Alpen reicht die Liste, einschließlich dem dahinter liegenden Karwendelgebirge und sogar einem Teil der Zentralalpen.
In dieser Form ist die Wanderung mit über 14 km und einer Gehzeit von 6 Stunden nicht ganz kurz. Immerhin überquert man den Höhenrücken in seiner vollen Länge.
Schwierigkeit: | 36.0 | mittel (27.5-40) |
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Tracklänge: | 14,5 km | kurz (0-8 km) |
Wanderzeit: | 6:00 h* | lang (>5 h) |
Höhensumme: | 498 m | mittelgroß (400-800 m) |
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(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten.
Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte |
Höhe (m) üNN |
Gehzeit (h:min)* |
Entfernung (km) |
---|
PP Moosleite Peißenberg | 590 |
| |
Weinbauer | 745 |
0:34 | 1,59 |
Vorderhölzl | 805 |
0:20 | 0,93 |
Oberschwaig | 895 |
0:21 | 0,91 |
PP Pilgersäule | 961 |
0:22 | 1,43 |
Wallfahrtskirche | 988 |
0:10 | 0,47 |
Bayerischer Rigi | 982 |
0:08 | 0,25 |
1. Hof im Tal | 820 |
0:28 | 1,08 |
Rathaus Hochpeißenberg | 783 |
0:13 | 0,86 |
Rigi-Alm | 731 |
0:20 | 1,60 |
Waldrand Stollenweg | 687 |
0:30 | 1,44 |
St. Georg Kirche | 700 |
0:34 | 2,36 |
Bahnübergang Peißenberg | 599 |
0:26 | 0,85 |
PP Moosleite Peißenberg | 590 |
0:20 | 1,21 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel.
Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei
sind, manchmal nicht. |
- Gebirge, Lage, Karte
- AAndere Wandergebiete, Voralpenland, Pfaffenwinkel südwestlich von Weilheim. Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 179, Pfaffenwinkel, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland, V7 Pro.
- Datum, Begleiter, Wetter
- 07.04.2018; Alleingang. Auf den klassischen Wanderstrecken am Aufstieg und am Rückweg auf dem Stollenweg bin ich nur wenigen Wanderern begegnet, am Westabstieg ins Tal überhaupt niemandem. Auf der Hochfläche und am Gipfelbereich herrschte reger Ausflugsbetrieb, kein Wunder da der Peißenberg eine öffentliche Straße auf seinen "Gipfel" hat. Viele Auto- und Motorradfahrer nutzten das schöne Wetter nach der langen Kälteperiode zu einem Ausflug. Klassischer, wunderschöner Frühsommertag. Die Temperaturen waren im Wald erträglich, auf der Freifläche bereits etwas schweißtreibend. Die Fernsicht war sehr gut, um die Mittagszeit dann aber ganz leicht diesig. Die nahen Gebirgszüge im Süden zeigten sich in ihrer vollen Breite. Nach Norden war die Sicht etwas weniger gut.
- Erreichte Gipfel
- Trotz einer Aufstiegshöhe von 500 Meter erreicht man auf dieser Tour keinen Gipfel im klassischen Sinne, es sei denn man sieht den westlichen Punkt des langen Kammes als solchen an. Dort steht nämlich die Kirche auf 988 m. Die 1000-Meter Marke wird nicht überschritten.
- Alm(en), Hütt(en):
- Bayerischer Rigi, Rigi-Alm, Auf dem Peißenberg liegen etliche Bauernhöfe und andere Anwesen, einschließlich eines Funksenders, einer meteorologischen Station, der Wallfahrtskirche und einem Friedhof. Zudem kommt man durch die beiden Orte Peißenberg und Hohenpeißenberg; an anderen Häusern und Gebäuden mangelt es auf dieser Tour nicht.
- Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
- Parkplatz Moosleite (Nähe Bahnhof). Adresse: Moosleite 1A, D-82380 Peißenberg. Koordinaten: N = 47.797910, E = 11.062198; Geographische Daten: N = 47°47'52.5", E = 11°03'43.9"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 654427, N = 5295898; Gauß-Krüger: R-E = 4429850.276, H-N = 5295941.334. Der Startpunkt ist auch mit der Bahn erreichbar, man parkt ohnehin am Bahnhof. Ein weiterer Parkplatz wäre am Tiefstollen, direkt am Beginn des Aufstieges am Stollenweg beim Bergbaumuseum. Für Rollstühle ist diese Tour in ihrer vollen Länge nicht machbar. Es ist aber möglich, auf einer öffentlichen Straße direkt zum oberen Zentrum mit Kirche, Observatorium und dem Wirtshaus zu kommen. In den Genuss der ausführlich beschriebenen Möglichkeiten zu Fernblicken können folglich auch Rollstuhlfahrer kommen.
- Vom Parkplatz Moosleite geht es auf der Hauptstraße ein Stück zurück, auf der Sulzer Straße über die Bahngleise in die Alte Kohlenwäsche. Dann erfolgt ein kurzer Aufstieg zum Bergbaumuseum. Am nördlichen Ende des dortigen Parkplatzes beginnt der steile Pfad durch den Wald. Nach einer Abzweigung nach links kommt man beim Weinbauer wieder auf die Freifläche. Weiter geht es auf der Straße bergauf, nach einer Abkürzung über die Wiese zum Vorderhölzl und nach Oberschwaig. Nach einem weiteren Stück auf der Straße trifft man auf den Parkplatz mit der Pilgersäule knapp unterhalb des Gipfels mit der Wallfahrtskirche und dem Bayerischen Rigi. Nach der Einkehr geht es ein Stück weiter nach Westen am Zaun zur meteorologischen Station vorbei, ehe der Pfad dann steil durch den Wald ins Tal führt. Mitten im Ort geht es auf der Hauptstraße ein gutes Stück nach Osten zur Rigi-Alm. Von dort führt der weitere Weg erst ein paar Meter zurück, dann wieder nach Osten. Am Waldrand mündet man auf den Stollenweg ein und geht auf einem Steig annähernd höhengleich, aber mit etlichen kleinen bergauf/bergab- Passagen im Wald dahin. Später erreicht man noch einmal die offene Flur, ehe man nach St. Georg mit der dortigen Kapelle kommt. Nun geht es ein weiteres Stück bergab, bis man im südwestlichen Teil von Peißenberg die Bahnlinie erreicht. Die Bahnlinie überqueren und an ihr entlang zurück zum Bahnhof bzw. zum Parkplatz Moosleite. Teile dieses Rundweges verlaufen auf dem ausgewiesenen "Stollenweg".
- Anmerkungen:
- Der Peißenberg ist durch seinen früheren Kohlebergbau immer noch sehr bekannt. Fast 400 Jahre lang lieferte der Berg Kohle, ehe die Förderung wenig nicht mehr vorhandener Rentabilität 1971 eingestellt wurde. Ein Museum und vieles mehr weisen darauf hin. Die Gemeinden sind bedacht, diese Vergangenheit für den Tourismus mit Besichtigungen und Wanderungen zu nützen. Der "Stollenweg" mit seinen Infotafeln führt recht informativ durch das Gelände. Am bedeutendsten ist wohl der Berg aber selbst mit seinen steil aufragendenden, knapp 1000 Metern Höhe. Dadurch ist er ein unvergleichbarer Aussichtsberg in die Alpen in ihrer vollständigen Breite im westlichen Oberbayern. Der Berg selbst ist land- und forstwirtschaftlich genutzt und kann bis zu seinen Gipfel befahren werden. Die Menschen vergleichen ihn mit dem bekannten Bergmassiv am Vierwaldstätter See, nämlich der Rigi, wenn er auch deutlich niedriger und kleiner ist. In seiner Umgebung gibt es folgerichtig den Rigi-Gasthof, die Rigi-Alm, eine Rigi-Apotheke und anderes mehr. Eines muss ich ihm aber ankreiden: er lässt sich aus der Nähe nicht gerne fotografieren und auch der Bayerische Rigi nicht, der Gasthof auf seinem Gipfel.
Bilder zur Wanderung
Das Höhenprofil ist gekennzeichnet durch den kurzen flachen Teil von Parkparkplatz bis zum Waldrand nahe dem Bergbaumuseum. Dann aber geht es ordentlich bergauf. Nach dem ersten Anwesen führt der Weg nis zu Zentrum auf dem Kamm mit kleinen Geländestufen weiter bergauf. Der Rückweg beginnt mit dem sehr steilen Abstieg an den westlichen Ortsrand. Durch den Ort selbst führt die Straße weiter bergab bis zur Rigi-Alm. Das letzte Drittel der Strecke beginnt mit dem Abstieg in den Ort Peißenberg. Der Rückweg entlang der Bahn geht dann fast eben dahin.
Der steile Aufstieg durch den Wald endet unvermittelt bei dem ersten Anwesen, der Weinbauer taucht dort auf. Dort hat man dann eine erste gute Fernsicht nach Südosten.
Wallfahrtskirche "Maria-Himmelfahrt" auf dem Peißenberg mit Priesterhaus, neu renoviert. Sie liegt am höchsten Punkt des Berges.
An der westlichen Kammseite steht ein Observatorium mit verschiedenen Meß- und Beobachtungsanlagen.
Ansonsten gibt es - gut verteilt - etliche Bauernhöfe und andere Anwesen auf der Hochfläche des Berges.
St. Georgs-Kapelle nahe dem gleichnamigen Bauernhof. Zur Besichtigung kann man sich im Bauernhof den Schlüssel ausleihen. Es lohnt sich!
Das Dorf Hohenpeißenberg liegt südlich des Berges im Tal, gleichwohl befindet es sich etwa 200 Meter über dem Hauptort Peißenberg. Das drückt sich natürlich in dem Namen aus.
Panorama über Panorama. Vom Gipfel des Berges kann man die ganze Gebirgskette des westlichen Oberbayerns übersehen, einschließlich Teile der Zentralalpen. Also unbedingt Fernglas mitnehmen, an einen Tag mit guter Sicht lohnt sich das auf jeden Fall.
Entlang des Stollenwegs sprießen im Frühjahr hektarweise die Bärlauchfelder. Ob sie genutzt werden glaube ich kaum.
Stollenweg - ein Markenzeichen der Wanderung auf den Peißenberg. Er ist aktuell renoviert, erfordert aber trotzdem etwas Bergerfahrung und gute Ausrüstung.
Vielerlei Bauwerke stehen auf dem langgezogenen Rücken, darunter auch ein UKW-Funksender des Bayerischen Rundfunks.
Nicht nur nach Süden in die Alpen geht der Blick, sondern vom Kamm aus auch nach Norden in den Pfaffenwinkel und in das "Fünf-Seen-Land. Raisting mit den vielen Radarantennen fällt dabei sofort auf. Leider verdeckte der Dunst einiges von dem was man sonst hätte sehen können.