Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Wasserspitz



Wasserspitz

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 10:45 Uhr

Kurzform
Wasserspitz - Wandern in Jennerweins Heimat. Der Endaufstieg von der Raineralm zum Wasserspitz ist kein Spaziergang, der übrige Teil der Stecke erfolgt von Enterrottach aus auf guten Straßen. Ein besonders erfreulicher Umstand ist es, dass man sowohl auf der Raineralm und auch auf der Kühzaglalm für eine Brotzeit einkehren kann. Im Bild: die Ostflanke des Wasserspitz, von der Raineralm aus gesehen (Erstwanderung: Juli 2013; aktualisiert: Juni 2021)

Hintergrundinfo
Der Wasserspitz zählt mit dem Rainerkopf, dem Rinnerspitz und dem Bodenschneid zu einer Bergkette, die das Gelände zwischen Tegernsee und Schliersee trennt. Für Wanderungen ist es daher möglich, entweder von Westen oder von Osten aufzusteigen. Zum Bodenschneid kommt man auch aus Süden, nämlich von der Sutten aus. In jedem Fall sind es aber keine kurzen Strecken. Es ist die Gegend, die untrennbar mit dem Girgl Jennerwein verbunden ist. Am Rinnerspitz ist sein Todesort und dort gibt es auch ein diesbezügliches Martel.
Für die Tour zum Wasserspitz hatte ich mir vorgenommen, neben dem eigentlichen Ziel auch den Rainerkopf zu besuchen. Dieser hat aber keine Wanderrouten ausgewiesen, also blieb ich ihm fern. Eine Überraschung gab es aber doch noch: die Raineralm hat als Brotzeitalm offen. Ich wusste das nicht und hatte mich schon darauf eingestellt, zum Bodenschneidhaus gehen zu müssen. Ähnlich ging es mir auch mit der Kühzaglalm. Auch sie hat für eine Brotzeit geöffnet. In Wanderkarten ist beides so nicht ausgewiesen.
So wurde es also eine recht spannende Wanderung, wenngleich auch der größte Teil der Strecke auf Versorgungsstraßen fast langweilig verläuft. Lediglich der Endanstieg zum Gipfel auf dem Wasserspitz ist sehr steil und erfordert etliches an Schweiß.
Schwierigkeit:39.5mittel (27.5-40)
Tracklänge:14,1 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:05 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:862 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Mautstelle, Enterrottach794
Kühzagl, Abzw. rechts782 0:201,60
Kühzaglalm1050 0:411,40
Rainerkopfsattel1125 0:171,10
Raineralm1239 0:231,35
Sattel Wasserspitz1370 0:180,65
Gipfel Wasserspitz1530 0:210,55
Raineralm1239 0:251,00
Kühzaglalm1050 0:253,45
Kühzagl, Anderlhof782 0:341,40
PP Mautstelle, Enterrottach794 0:211,60

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Süd, Tegernseer Berge. Der Wasserspitz steht in einer von Norden nach Süden verlaufenden Kette mit Rainerkopf, Rinnerspitz und Bodenschneid. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 (1:50000) "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Mangfallgebirge Süd", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
15.07.2013; Diese Tour ging ich alleine. Auf den einfacheren Streckenteilen waren einige wenige Wanderer anzutreffen. Auf dem Gipfel "störte meine Kreise" dann niemand mehr. Außerdem machten einige Mountainbiker die Strecke unsicher. Auch bei der Einkehr in der Raineralm war ich einziger Gast und konnte mit der jungen Sennerin ein sehr gutes Gespräch führen. Bis zur Kühzaglalm hatten sich auch noch andere Personen aufgemacht, dort war ich dann nicht alleine. Es herrschte durchgängig sommerliches Wanderwetter mit einigen Wolken und vergleichsweise angenehmen Temperaturen. Zuweilen frischte der Wind etwas auf, was sich in den Kammlagen recht bedrohlich anhörte. Die Sicht war gut, aber nicht überragend.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Tour ist der Wasserspitz mit 1530 Metern. Es ist ein sehr steiler Gipfel und trotzdem kann er nicht mit großer Dominanz glänzen. Der nächste, höhere Berg ist in nur 600 Meter Entfernung der südlich stehende Rinnerspitz.
Alm(en), Hütt(en):
Raineralm , Kühzagl-Alm , Auf dieser Tour sind keine anderen Hütten anzutreffen. Das gilt allerdings nicht für das Bodenschneidhaus und die rettenbäckalm, die man beide sehen kann. Und es gilt auch nicht für die Bebauung im Tal zwischen dem Hans-Anderl-Hof und dem Parkplatz an der Mautstelle Enterrottach.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Mautstelle, Enterrottach. Adresse: Valepper Straße, D-83700 Rottach-Egern. Koordinaten: N = 47.674628, E = 11.815099; Geographische Daten: N = 47°40'28.7", E = 11°48'54.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 711304, N = 5283960; Gauß-Krüger: R-E = 4486221.607, H-N = 5281824.872. Der Ausgangspunkt ist sehr gut mit einem öffentlichen Bus zu erreichen, Haltstelle ist die Mautstelle. Mit Kinderwägen und Rollstühlen kann der größte Teil der Strecke bewältigt werden. Das geht allerdings nicht zum Gipfel selbst. Trotzdem bleibt die Frage, ob man das wegen der langen Strecke und der Steigung tatsächlich versuchen sollte. Für einige wenige Fahrzeuge besteht eine Parkmöglichkeit direkt an der Kapelle beim Anderlhof.
Vom Parkplatz direkt an der Mautstelle geht man einige Meter auf der Straße zurück und biegt dann nach rechts auf die Kühzagl-Straße ab. Im Folgenden geht es sogar leicht bergab durch den Wald und entlang von Wiesen bis zum Kühzaglhof. An der Kapelle rechts abbiegen und bergauf entlang des Kühzaglbaches zur Kühzaglalm aufsteigen (alles Kühzagl oder was? richtig!). An der Alm geht es vorbei weiter zum Sattel im Wald und dann in Richtung Bodenschneidhaus (Wegweiser) weiter gehen. An der Raineralm den Versorgungsweg verlassen und nach rechts die Almfläche bergauf queren (kein Wegweiser, keine Markierung, aber sichtbarer Pfad) und zum Sattel zwischen Rainerkopf und Wasserspitz aufsteigen. Dann nach links bis zum Gipfelkreuz entlang des Kammes, teilweise durch Latschenhänge gehen. Gleicher Rückweg über die Raineralm und die Kühzaglalm. Allerdings führt der Weg dann nicht an den Almen vorbei, sondern in beide hinein.
Anmerkungen:
Eigentlich wollte ich eine kurze Tour zum Rainerkopf mit Einkehr in der Kühzaglalm machen. Da es aber den Aufstieg zu diesem Berg wegen Abgängen von Muren nicht mehr gibt, ging ich weiter in Richtung Bodenschneidhaus. An der Raineralm fand ich dann den Pfad zum Wasserspitz; kein komfortabler Weg, aber auf solchen ist der Jennerwein als Wilderer ja auch nicht unterwegs gewesen. Und ich stellte fest: die Raineralm hat als Brotzeitalm geöffnet. Da wurde es doch noch eine recht gute Wanderung, zumal die Sicht vom Wasserspitz aus sehr gut ist. In meiner privaten Bewertung ist die Tour als "mittel" eingestuft. Das gilt aber nur für Höhensumme, Gehzeit und Streckenlänge. Bezüglich der technischen Anforderung ist es eine Mischung aus knackigen Anstiegen (bis zur Kühzaglalm), einem Pfad, den man stellenweise selber finden muss (Aufstieg zum Wasserspitz) und ansonsten guten Wirtschaftswegen, bzw. Straßen. Es ist eine Strecke, die in einem 270 ° Bogen durch das Gelände führt. Um zum Wasserspitz zu kommen, gäbe es auch andere Ausgangpunkte. Da aber die Kühzaglalm ein fixer Zielpunkt war, ging es nicht anders.

Benachbarte Wanderungen

Baumgartenschneid
Baumgartenschneid

Baumgartenschneid, der Berg zwischen Tegernsee und Schliersee zählt zum Revier des Girgl Jennerwein. Es ist eine mittelschwere Tour auf das Dach der dortigen Berge; Ausgangspunkt ist Tegernsee Ost. Außerdem kommt man auch noch an der Kapelle auf dem Riederstein und am Gasthof Galaun vorbei. Der Baumgartenschneid bietet sehr gute Blicke in das Gebiet beider Seen und natürlich zu den vielen, ringsum stehenden Bergen.

Bodenschneid
Bodenschneid

Der Bodenschneid ist der zentrale Berg zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee bzw. dem Spitzingsee. Egal von welcher Seite man aufsteigt, es wird eine mittellange Tour daraus. Diese hier beschriebene Variante mit dem Aufstieg aus der Sutten und dem Abstieg über das Bodenschneidhaus, die Freudenreichalm und den Suttensattel bringt es auf mehr als 1000 Höhenmeter. Dafür stehen unzählige Einkehrhütten am Weg, naja, ungezählt nicht, aber immerhin sechs Stück.

Brecherspitz
Brecherspitz

Der Brecherspitz (nicht: die Spitze) ist der Stolz der Schlierseer Berge. Er ist der zentrale Blickfang im Süden des Sees. Dort hat er eine sehr spannende Route mit dem Aufstieg über den Nordgrat, vorbei an der Ankelalm. Die ist aber nicht gemeint, sondern die leichtere Route ab dem Spitzingsattel über die Obere Firstalm, also auf der anderen Seite. Aber auch da geht man zum Schluss auf dem anspruchsvollen Westgrat dahin, kurze seilgesicherte Stellen inbegriffen.

Dürnbachgrat
Dürnbachgrat

Die Ankelalm und die untere Freudenreichalm sind zwei wirklich lohnende Einkehrmöglichkeiten in den Bergen südlich des Schliersees. Will man beide auf einer Tour ansteuern, kommt man unweigerlich über den Dürnbachgrat mit der bekannten Freudenreichkapelle. Es geht auf dem Kamm sogar in einem "schwarzen" Teilstück wirklich alpin zur Sache. Meine Empfehlung: Aufstieg wie beschrieben durch das Dürnbachtal zur Freudenreichalm, Überquerung des Kammes und Rückweg über die Ankelalm.

Gindelalmschneid
Gindelalmschneid

Der Gindelalmschneid ist die Fortsetzung des Bergkammes von der Neureuth (Ostiner Berg) nach Osten. Es ist somit eine Einladung zu einer entspannten Kammwanderung, bei der man immer wieder gute Fernsicht nach Norden in das Alpenvorlang hat. Bemerkenswert ist aber auch die dortige Gastronomie. Nicht eine, und auch nicht zwei, sondern fünf Almhütten in unmittelbarer Nachbarschaft haben zur Versorgung der Wanderer geöffnet. Das erfordert aber einen Rundweg, der mit fast 15 km nicht ganz kurz ist. Kondition braucht man also sowohl für die Hütten, als auch für die Strecke.

Dürnbachgrat
Dürnbachgrat

Die Ankelalm und die untere Freudenreichalm sind zwei wirklich lohnende Einkehrmöglichkeiten in den Bergen südlich des Schliersees. Will man beide auf einer Tour ansteuern, kommt man unweigerlich über den Dürnbachgrat mit der bekannten Freudenreichkapelle. Es geht auf dem Kamm sogar in einem "schwarzen" Teilstück wirklich alpin zur Sache. Meine Empfehlung: Aufstieg wie beschrieben durch das Dürnbachtal zur Freudenreichalm, Überquerung des Kammes und Rückweg über die Ankelalm.

Schliersee West
Schliersee West

Die Wanderroute "Schliersee West" meint auf alle Fälle die Gindelalm und dem Gindelalmschneid mit seiner Super-Aussicht. Da beide Namen schon durch andere Routen besetzt ist, heißt es halt so. Die Anfahrt zu diesem Ziel ist bis zum Hennerer möglich, der Aufstieg zu den drei Almen nicht mehr so weit, aber steil. In Form einer Rundwanderung kommt man außerdem noch zur Kreuzbergalm und zur unteren Krainsberger Alm. Auch wenn es meist über gute Wege geht, Kondition braucht man trotzdem. Im Bedarfsfall ist die Strecke unter Auslassung der Krainsberger Alm recht gut abzukürzen.

Bilder zur Wanderung

Gut 1,5 km sind es, die der flache Anmarsch vom Parkplatz bis Kühzagl ausmacht. Erst dann geht es bergauf und zwar ständig. Lediglich am Sattel nördlich des Rainerkopfs kommt eine kurze ebene Strecke. Von der Raineralm hinauf zum Gipfel wird es dann richtig steil. Der Rückweg ist natürlich ein Spiegelbild dieses Verlaufes.

Das nicht allzu große Gipfelkreuz steht auf einer kleinen Freifläche am Wasserspitz. Auf dem Betonsockel kann man sitzen und Ruhe und Fernsicht genießen. Besuch wird dieser Ort wohl nicht allzu häufig bekommen, dafür sind seine Nachbarn viel interessanter.

Ein ordentlicher Wegweiser ist immer willkommen, bringt er doch Gewissheit, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Seine Angaben zur Länge des Weges können aber auch recht ernüchternd sein: drei Stunden sind es bis zum Schliersee, so weit wollen wir aber gar nicht.

Tief unter dem Gipfel des Wasserspitzes liegen das Bodenschneidhaus und die Rettenbäckalm. Von hier oben ist der verschachtelte Bau erst richtig zu erkennen. AV-Hütten haben fast immer eine Entwicklung, die mit Erweiterungsbauten verbunden ist.

Südlich des Wasserspitzes sind der Bodenschneid (links) und der Rinnerspitz zu erkennen. Zu letzterem gehen nur Könner, welche die Todesstelle des Girgl Jennerwein besuchen wollen.

Nach Norden öffnet sich der Almkessel zwischen Rainerkopf und Wasserspitz mit der Raineralm. Der etwas erodierte Steig quer über den Hang ist deutlich zu sehen. Das hellere Grün ist eine eingezäunte Wiese, auf der Heu gewonnen und ins Tal gebracht wird. Dort dient es dann als medizinisches Futter, wenn ein Tier mal krank ist.

Blick über die Raineralm hinweg nach Osten hinauf zum Dürnbachgrat mit der Leonhardskapelle ganz oben. Am Aufstieg liegt unten die Freudenreichalm (nicht zu sehen), dahinter dann der Ankelkessel mit der Ankelalm.

Schroffe Ostflanke des Wallbergs von Kühzagl aus gesehen. Der Tegernseer Hausberg ist von dieser Seite nicht begehbar.

Im Tal (Kühzagl) steht der prächtige Hans-Anderl-Hof, der Eigentümer der Kühzaglalm. Über solche stolze Höfe kann man sich wirklich freuen und dafür ist das Tegernseer Tal auch bekannt.

Natürlich gehört zu einem solchen Hof auch eine eigene, kleine Kapelle. Es ist eine Marienkapelle. Sie erfreut sich bestimmt einer liebevollen Pflege durch die Eigentümer.

Neuanlage einer Bergwiese nahe der Kühzaglalm. Das ehemals verstruppte und erosionsgefährdete Gelände ist dabei, eine gute Bergwiese zu werden. Restliche Steine und Holzstücke werden noch entfernt.

Raineralm, eine Alm wie sie im Buche steht. Allerdings ist der Bau nicht ganz typisch: er hat eine aus der Mitte versetzte Eingangstür. Der lange Wassertrog aus einem Baumstamm dient gleichzeitig als Abgrenzung zum Vouhaagl.

Kühzaglalm, Teil des Anderlhofes. Das Gebäude ist bautechnisch auf dem neuesten Stand. Untypisch ist es, dass sie die Kühe dort hält. Das ist natürlich die Gewähr dafür, dass die Milch den Ansprüchen der Naturkäserei TegenseerLand entspricht, die sehr feine regionale Produkte herstellt. Die kann man an der Alm dann teilweise wieder bekommen.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023