Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Heigelkopf



Heigelkopf

Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 15:26 Uhr

Kurzform
Heigelkopf - Überraschungstour über die Tölzer Vorberge im Isarwinkel. Der Aufstieg beginnt am Parkplatz Lehen nahe der Waldherralm, geht im großen Bogen auf den Heigelkopf und weiter nach Norden zu den Blombergeinrichtungen (Seilbahn Bergstation, Blomberghaus). Das nächste Zwischenziel ist die westlich liegende Schnoader Alm am Zwieselberg, ehe es dann über die Gassenhoferalm und Moaralm wieder zurückgeht. Im Bild: Blick vom Brauneck nach Norden zum Heigelkopf (rechts) und zum Wackersberg mit der Wackersberger Alm. Der zweite Teil der Wanderung ist westlich nicht mehr sichtbar (Erstwanderung: Juli 2011; Wiederholung: April 2021)

Hintergrundinfo
Der Heigelkopf zählt mit dem Wackersberg, dem Blomberg und natürlich mit dem Zwieselberg zu dem Tölzer Hausbergen im Isarwinkel. Aus Norden sind sie mit der Blombergbahn erreichbar, das Blomberghaus ist das touristische Zentrum neben den Einrichtungen im Tal (u.a. Blomberg-Tenne, Sommerrodelbahn). Nach der Bergstation der Seilbahn sind etliche besondere Ziele mit wenig weiteren Anstiegen zu erreichen.
Für Wanderrouten sind die genannten Berge von Bedeutung, wobei ein wichtiger Ausgangspunkt der große Parkplatz "Lehen" ist, nahe der Waldherralm. Dabei muss man wissen, dass die Auf- und Abstiege recht einsam sein können. Das "Leben" spielt sich dann oben ab, wobei die guten Möglichkeiten zur Fernsicht an erster Stelle stehen. Es sind die Vorstufen zu dem mächtigen Brauneckmassiv. Neben der hier beschriebenen Route gibt es noch andere, recht interessante Strecken.
Zur Einkehr bieten sich drei (vier, wenn man die Wackersberger Alm dazu zählen kann) Möglichkeiten an: Das Blomberghaus und die Waldherralm sind leistungsfähige Berggasthöfe, die Schnoaderalm ist eine klassische Brotzeitalm mit ihrem ganz besonderen Charme.
Schwierigkeit:33.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:30 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:667 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Lehen 740
Abzw. von der Strasse776 0:101,00
Abzw. zum Heigelkopf1040 0:451,70
Gipfel Heigelkopf 1218 0:200,40
Kreuz Wackersbergwiese 1209 0:100,40
Gipfel Wackersberg1237 0:150,50
Blomberghaus1203 0:100,90
Schnoaderalm1245 0:301,70
Gassenhoferalm1211 0:201,60
Moaralm941 0:301,90
Waldherralm755 0:252,60
Parkplatz Lehen 740 0:050,70

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Isarwinkel; die Tour liegt in den Tölzer Bergen, südwestlich von Bad Tölz. Talort ist Wackersberg bzw. Lehen. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 182 (1:50000) "Isarwinkel Bad Tölz Lenggries"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Isarwinkel Benediktenwand", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
10.07.2011; Diese Tour ging ich alleine. Das trifft vor allen am Aufstieg bis zum Heigelkopf und am Abstieg nach der Schnoaderalm zu. Im weiteren Bereich der Blombergbahn traf ich dann doch etliche Wanderer und Mountainbiker, aber deutlich weniger als erwartet. Nach heftigen, nächtlichen Regenfällen war alles frisch und klar. Ab Mittag wurde es dann schwül mit nachfolgenden neuen Gewittern, die aber erst kamen, als ich schon wieder zu Hause war. Die Fernsicht erwies sich dadurch als recht brauchbar.
Erreichte Gipfel
Der Heigelkopf mit seinen 1205 Metern Höhe ist zweifellos der wichtigste Berggipfel auf dieser Tour. Schartenhöhe und Dominanz lassen sich zwar formell benennen, sind aber ohne praktische Bedeutung. Es ist lediglich ein Abstieg von 48 m in den nördlichen Sattel erforderlich, um zum 1237 m hohen Wackersberg zu kommen, der 650 Meter Luftlinie entfernt steht. Aus dieser Sicht ist der Heigelkopf nur eine Schulter der Blomberggruppe. Der höchste Punkt ist das aber trotzdem nicht. Der liegt mit 1245 m nämlich an der Schnoaderalm.
Alm(en), Hütt(en):
Blomberghaus, Schnoaderalm, Waldherralm, Neben den drei zur Einkehr geöffneten Häusern sind noch einige Almen zu nennen, an denen der Weg direkt oder in geringer Entfernung vorbei führt: Sauersbergeralm (1180 m), Gassenhoferalm (1211 m), Moaralm (941 m), Untere Hirschalm (843 m), Baunalm (842 m). Außerdem ist noch die Wackersberger Alm (1217 m) zu nennen, von der ich nicht sicher bin, ob sie auch als Brotzeitalm geöffnet hat (über die Blombergbahn wird sie als geöffnet beworben). Gleiches gilt auch für die Gassenhofer Alm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Lehen; Adresse: Lehen 12, D-83646 Wackersberg. Koordinaten: N = 47.723051, E = 11.531659; Geographische Daten: N = 47°43'23.0", E = 11°31'54.0"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 689853, N = 5288623; Gauß-Krüger: R-E = 4464969.804, H-N = 5287298.428. Der Ausgangspunkt der Tour ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Ebenso wenig ist es möglich, sie mit Rollstühlen oder Kinderwägen zu bewältigen.
Am Parkplatz geht es in Anfahrtsrichtung geradeaus weiter. Nach 200 m zweigt ein Versorgungweg nach rechts ab. Später zweigen wir erneut nach rechts ab. Vorbei geht es an der unteren Hirschalm bzw. an der Baunalm bis zu einer weiteren Abzweigung nach rechts. Auf dem "Fliesenscherbenpfad" geht es dann steil bergauf. Es folgt die Überquerung einer Forststraße. Am Ende des Waldes wenden wir uns nach links und gehen über die Wiese zum Gipfelkreuz des Heigelkopfs hoch. Die Route verläuft weiter nach Norden, zunächst ein paar Meter bergab, dann über eine breite Wiese (auf der ein Gipfelkreuz steht) und vorbei an der Wackersberger Alm bergauf zum Gipfel des Wackersberges. Das Kreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt, sondern an einer Stelle mit guter Aussicht in Richtung Bad Tölz und zum Ort Wackersberg. Über die Bergstation der Blombergbahn geht es weiter zum Blomberghaus. Dann folgt der Gang in Richtung Zwieselberg, respektive an der zweiten Abzweigung bleiben wir geradeaus und kommen zur Schnoaderalm. Unter dem Gipfel des Zwieselbergs geht es vorbei im großen Bogen zur Gassenhoferalm. Dann verläuft der steiler werdende Pfad abwärts zur Moaralm. Dort erreichen wir die Versorgungsstraße und folgen ihr weiter abwärts zum Parkplatz bzw. erst zur Waldherralm. Den Aufstieg zum Zwieselberg habe ich mir dieses Mal erspart, obwohl das von der Schnoaderalm aus nur ein kurzes Stück gewesen wäre. Eine Alternative zu dieser Strecke wäre der steile Abstieg von der Schnoaderalm direkt zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Von der Planung her konnte es eigentlich nur ein etwas langweiliger Haatscher durch die Tölzer Berge nördlich des Braunecks werden. Es entwickelte sich dann aber doch eine Tour mit unvergesslichen Erlebnissen: u.a. das Gespräch mit dem Bewirtschafter der oberen Hirschalm, ganz entspannt am Gipfelkreuz des Heigelkopfs; das Gespräch mit der jungen Sennerin auf der Schnoaderalm; die "Verarztung" eines verletzen Mountainbikers und die Eindrücke der Kunstwerke zwischen Wackersbergwiese und Blomberghaus. Auf dieser Tour begegnet man - neben den vielen touristischen Attraktionen - den verschiedensten Alm-Typen. Die Landwirte verstehen primär unter einer Alm eine freie, steile Weidefläche am Berg, die mit Maschinen kaum mehr bearbeitet werden kann. Die Wanderer verstehen unter Alm das/die Wirtschafts- und Wohngebäude auf dieser Fläche, wobei man unterscheidet zwischen geschlossen, mit Bewirtung (Brotzeitalm, in Tirol heißt das Jausenstation) und ggf. mit Übernachtungsmöglichkeit. Daneben gibt es in den Bergen noch die Schutz- und Selbstversorgerhütten, die Häuser von Alpenvereinen, sowie private Hütten (u.a. Jagdhütten) ohne Weidebetrieb. Nicht zuletzt sind in dieser Reihe noch die Ausflugs- und Berggasthöfe aufzuzählen, die entweder tatsächlich eine frühere Alm sind oder sich einfach nur "Alm" nennen. Fast alles trifft man auf dieser Wanderung.

Benachbarte Wanderungen

Benediktenwand
Benediktenwand

Die Benediktenwand, der Sehnsuchtsberg all jener, die an der Nordseite der Bayerischen Voralpen zwischen Bad Tölz und Kochel öfter mal daran vorbeifahren. Deutlich im Gelände zurückgesetzt wird sofort klar, dass zu dem eigentlichen Anstieg erst noch ein langer Anmarsch nötig ist. Wer auf seine gute Kondition vertraut, soll sich diese Königin vornehmen. Er wird es nicht bereuen, zumal mit der Tutzinger Hütte eine gute Verpflegungsstation am Weg liegt. Und die braucht man unbedingt.

Brauneck Garland
Brauneck Garland

Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche.

Längenberg
Längenberg

Das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist ein beliebtes Wandergebiet. Entsprechend viele Personen sind dort immer unterwegs. Es gibt aber eine davon getrennte Teilroute, nämlich über den Längenberg. Sie ist ein gutes Stück länger und erreicht mit dem Längenberg eine größere Höhe. Sie ist deutlich ruhiger und einsamer als das Tal selbst. Neben dem guten Blick zum Brauneck reizt auch der arg ruppige Abstieg durch den Wald hinunter zur hinteren Längentalalm. Der Rückweg erfolgt dann auf bequemen Wegen.

Längental
Längental

Das idyllische Längental nördlich des Brauneckmassivs erlaubt einfache, gemütliche Wanderungen tief hinein in die Berge. Das gilt sogar ganzjährig. Im Winter hat die Kirchsteinhütte geöffnet, im Sommer auch noch die etwas weiter hinten liegende Hintere Längentalalm. Als Ausgangspunkt gibt es zwei Wanderparkplätze. Der erste liegt am Ende der Flur, oberhalb Arzbach. Der zweite liegt weiter drin im Tal. An besonderen Wandertagen ist letzterer aber hoffnungslos überfüllt und man tut daran, gleich am Anfang zu parken.

Latschenkopf
Latschenkopf

Der Latschenkopf ist einer der vielen Gipfel auf dem Brauneckmassiv. Er kann am besten über eine Kammwanderung erreicht werden, beginnend im Osten, also am Brauneck selbst. In vielen Fällen ist er nur eine Zwischenstation auf dem Weg über die Achselköpfe oder gar zur Benediktenwand. Ein Stück weiter westlich besteht die Möglichkeit, zur Stiealm abzusteigen und eine ganz entspannte Runde zurück zu drehen, vorbei an vielen Brotzeitalmen.

Stallauer Eck
Stallauer Eck

Stallauer Eck - das ist einer von vier wenig bekannten Gipfeln in den Tölzer Bergen, westlich des bekannten Blombergs. Man könnte sie in einer Rundtour erreichen. Wer gerne im Wald wandert, der kann sich das vornehmen. Allerdings begegnet er kaum Wanderern, sondern nur Mountainbikern. Und dort wo diese nicht fahren, kann man eigentlich auch nicht gehen.

Zwieselberg
Zwieselberg

Der Zwieselberg ist die Fortsetzung des Blombergs nach Südwesten; er gehört zu den Tölzer Hausbergen. Auf den Blomberg kann man mit der Seilbahn fahren, zum Zwieselberg muss man dann noch ein wenig laufen. Dadurch ist es möglich, dass auch weniger konditionsstarke Personen auf den Gipfel dieses Aussichtsberges kommen. Einkehren kann man dann ganzjährig im Blomberghaus, den Sommer über auch in der Schnoaderalm östlich des Gipfels.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt deutlich die drei großen Abschnitte dieser Wanderung: der steile Aufstieg, die etwas wellige Wanderung zwischen den vier Gipfeln (es werden aber nur zwei tatsächlich ganz erreicht) und der steile Abstieg. Lediglich in der Nähe des Parkplatzes wird das Gelände etwas flacher. Ein wesentlicher Teil der Strecke verläuft auf über 1150 Meter und damit besteht immer wieder die Möglichkeit für eine gute Fernsicht.

Der Heigelkopf ist erreicht. Kurz darauf gesellen sich die Kalbinnen am Gipfelkreuz ein, als wollten sie zur sonntäglichen Andacht kommen. Auch der Bauer der oberen Hirschalm kommt selbst hoch und es entwickelt sich ein sehr erfreuliches Gespräch mit ihm.

Ein Stück weiter oben bietet sich ein malerischer Blick vom "Gipfelkreuz" des Wackersberg ins Alpenvorland. Das ist aber nicht der Gipfel des Berges, der liegt recht unspektakulär noch weiter oben.

Der Antonius als Allzeithelfer darf nicht fehlen. Unweit der unteren Hirschalm steht er und diesmal ist er in ein knorriges Stück Baumstamm integriert.

Als erstes fällt der Blick ins Isartal mit dem Hauptort am Fuße des Berges auf, nämlich Wackersberg. Auf der anderen Seite der Isar ist u.a. auch Gaißach zu erkennen.

Etwas weiter links geht der Blick in Richtung Bad Tölz. Wer die Stadt kennt, kann viele Gebäude ausmachen und bekommt dadurch einen guten Überblick.

Blick flussaufwärts, dort finden wir Lenggries. Typisch und besonders auffallend für das Isartal sind die vielen Baumreihen, die links und rechts der Isar entlang der Gräben, Bäche und Wege stehen, die aus den Bergen kommen und zum Fluss führen.

Vom Gipfel des Heigelkopfs ist das Brauneck in seiner vollen Breite zu sehen. Ungefähr fünf Kilometer ist dieser Kamm breit und bietet viele Möglichkeiten für Wanderungen.

Nachdem wir die Landschaft genügend bewundert haben, geht es weiter. Es folgt der Anstieg über die Wackersbergwiese zum eigentlichen Gipfel, der aber etwas versteckt ist. Ganz in der Nähe endet dann die Seilbahn der Blombergbahn. Von jetzt ab stehen etliche Kunstwerke entlang der Straße zum Blomberghaus.

Anstieg zum Zwieselberg über die Südflanke, von der Gassenhoferalm kommend. Insgesamt vier Aufstiege gibt es zum Zwieselberg. Der am häufigsten gegangene ist wohl der nördliche, der vom Blomberg bzw. Blomberghaus kommt.

Viele Almen stehen am Weg. Beginnen wir mit der unteren Hirschalm, an der wir bereits kurz nach dem Start vorbeigehen. Sie liegt rechts des Weges, ein wenig zurückgesetzt.

Unmittelbar benachbart ist die Baunalm, links des Weges. Beides sind recht massive Bauten.

Nach dem Heigelkopf geht es an der Wackersberger Alm vorbei. Es ist ein völlig neu errichtetes Gebäude. Ich bin nicht sicher, ob sie zur Bewirtung geöffnet hat. Oftmals sind solche Bauten nur auf die Almwirtschaft ausgerichtet, Bewirtung von Wanderern ist darin meist nicht vorgesehen.

Sauerbergeralm nahe dem Blomberghaus. Dort gibt es alljährlich Wettkämpfe in "Almsportarten" wie Steinstoßen u. dgl.

Am Abstieg treffen wir auf die Gassenhoferalm. Sie hält Jungvieh, das war klar. Auch sie könnte zur Bewirtung geöffnet haben. Als ich dort vorbei ging, bemerkte ich zwar einige Tische und Bänke, sah aber niemand.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023