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Elbacher Kreuz



Elbacher Kreuz

Zuletzt aktualisiert: 13.04.2023, 10:15 Uhr

Kurzform
Elbacher Kreuz, auch Türkenköpfl genannt, die Einheimischen sagen Elbacher Kopf dazu - das Gipfelkreuz, das eigentlich auf keinem Berg, sondern nur auf einer kleinen Kammkuppe westlich des Wendelsteins steht. Woher der Name Türkenkreuz kommt, ist mir nicht bekannt. Das ändert aber nichts daran, dass es zum Schluss ordentlich bergauf geht (Erstwanderung: Juni 2018; aktualisiert; Januar 2020)

Hintergrundinfo
Das Elbacher Kreuz, allgemein auch als "Türkenköpfl" bekannt, ist nur ein Kamm mit einer kräftigen Felsnase und dem dortigen Gipfelkreuz. Es liegt zwischen dem Schweinsberg und dem Wendelstein. Der Aufstieg zu diesem im Grunde durchgehenden Kamm ist aber doch nicht ganz ohne, zumindest in der Endphase.
Wenn dieser "Berg" fast unbekannt ist und kaum besucht wird, hängt es sicher damit zusammen, dass er recht unscheinbar zwischen all den anderen, bekannten Gipfeln steht. Zufällig wird wohl kaum jemand dort hinauf kommen. Wegweiser habe ich keine gesehen, man muss also davon wissen und diesen Ort gezielt ansteuern. Höchst selten wird ein anderer Wanderer die Einsamkeit stören.
Sofern man am Sonntag unterwegs ist, kann man auf der Aiblinger Hütte etwas zum Trinken bekommen. Ansonsten gibt es Verpflegung weiter unten auf der Wirtsalm oder - nach einem extra Abstecher dorthin - auf der Hillstoaner Alm.
Schwierigkeit:45.0anstrengend (>40)
Tracklänge:18,5 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:5:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:845 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Jenbachtal822
Wirtsalm879 0:191,47
Eiserne Brücke909 0:211,44
Dreieck Neuer Weg1103 0:331,80
Aiblinger Hütte1303 0:331,25
Abzw. Steig Elbachalm1380 0:171,57
Gipfel Elbacher Kreuz1512 0:260,70
Abzw. Steig Elbachalm1380 0:260,64
Aiblinger Hütte1303 0:131,53
Dreieck Neuer Weg1103 0:201,42
Eiserne Brücke909 0:141,80
Wirtsalm879 0:221,30
Abzw. Hillstoaner Alm830 0:161,40
Hillstonaer Alm903 0:221,30
PP Jenbachtal822 0:181,50

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebirge Ost; westlich des Wendelsteins Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8, Tegernsee, Schliersee, Wendelstein (1:50000); bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Mangfallgebirge Ost, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
03.06.2018; Alleingang. Der Parkplatz am Jenbach war gut besetzt, an der Wirtsalm gab es schon deutlich weniger Menschen. Am Aufstieg zur Aiblinger Hütte traf ich kaum noch jemand und am Gipfelkreuz war ich dann völlig alleine. Von unten hatte ich aber gesehen, dass vor mir doch jemand oben war. Wäre nicht Sonntag gewesen, an dem die Aiblinger Hütte auf hat, hätte sich vermutlich niemand dorthin auf den Weg gemacht. Die Strecke im Tal haben allerdings viele Biker genutzt. Die Almerin an der Hillstoaner Alm meinte, dass sie weitaus mehr Gäste erwartet habe. Fast sommerliches Wetter mit einigen Wolken, die sich am späteren Vormittag etwas stärker verdichteten. Dann aber klärte es sich wieder auf. Die Gefahr von Regen bestand nicht. In den Waldpassagen empfand ich die Temperatur als sehr angenehm. Der Wind spielte keine Rolle. Die Sicht war mittelmäßig.
Erreichte Gipfel
Elbacher Kreuz (1512 m), der höchste Punkt lag mit 1515 m ein paar Meter östlich des Gipfels auf dem Kamm.
Alm(en), Hütt(en):
Aiblinger Hütte, Hillstoaner Alm, Wirtsalm Jenbachtal , Neben den genannten Einkehrhütten stehen noch folgende Gebäude am Wegrand: Forsthütte im Jenbachtal, einige Hütten der Durhamer Almen, sowie die Elbachalm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Oberes Jenbachtal (Gebührenpflichtig: 3 €). Adresse (unpräzise, Anfahrt über Bad Feilnbach): Wanderparkplatz Jenbachtal, d-83075 Bad Feilnbach. Koordinaten: N = 47.738346, E = 12.017155; Geographische Daten: N = 47°44'18.1", E = 12°01'01.8"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 276380, N = 5291529; Gauß-Krüger: R-E = 4501393.046, H-N = 5288892.886. Der Wanderparkplatz im Jenbachtal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. Ebenso ist die Tour mit Rollstühlen nicht zu bewältigen. Die Wirtsalm und die Hillstoaner Alm sind aber durchaus so zu erreichen. Beide sind auf guten Versorgungswegen mit solchen Gefährten zugänglich.
Von dem bekannten und gut genutzten Parkplatz geht es geradeaus auf der Forststraße aus dem Wald hinaus in Richtung Wirtsalm.An dieser Alm geht man - zumindest am Aufstiegsweg - vorbei und auch an einer Forsthütte etwas weiter oben. Nach der Brücke über den Jenbach zweigt eine etwas schmälere Straße nach rechts ab. Ein weiteres Stück weiter oben zweigt ein Pfad nach rechts ab, führt über eine eiserne Brücke und geht dann in mehreren Kehren durch den Wald bergauf. Später kommt dann eine Kurve nach rechts. Dort hat jemand auf den Wegweiser "Neuer Weg" geschrieben, weil am alten Weg die Brücke weggestürzt ist. Ein weiteres Stück höher kommt dann die Abzweigung zur Aiblinger Hütte/Wendelstein, es geht nach rechts. Nach der Überquerung einer Forststraße führt der inzwischen steile und ausgewaschene Weg nochmals in etlichen Kehren zur Aiblinger Hütte. Von dort geht man die Zufahrt ein Stück weiter und nimmt auf den Weg nach links zu den Durhamer Almen. Dort rechts bleiben in Richtung Wendelstein. Nach der Elbachalm vorbei an der Abzweigung zum Schweinsberg und etwas später ein Stück weglos über die Wiese zum Kamm aufsteigen. Entlang des Weidezaunes geht ein undeutlicher Pfad ein Stück nach Westen zum Gipfelkreuz. Am Kreuz vorbei auf dem markierten Pfad nach Westen weitergehen, auf den Steig zum Schweinsberg einmünden, nach rechts durch den Kessel und auf den Pfad zum Wendelstein einmünden. Von dort ist der Rückweg der gleiche wie der Aufstieg bis zur vor dem Parkplatz. Dann geht es nach Osten in Richtung Hillstoaner Alm (Wegweiser). Nach der Überquerung des Jenbachs kommt die erste Abzweigung, dann eine Bachfurt, eine zweite Abzweigung und der finale Anstieg zur Alm. Der Rückweg zum Parkplatz ist der gleiche Weg wie der Anstieg.
Anmerkungen:
Es ist ein recht unbekannter "Gipfel" bzw. eigentlich ist das Ziel nur ein Kreuz auf einem Steinhaufen auf einem Kamm westlich des Wendelsteins. Wegweiser gibt es nicht. Man sieht das Kreuz zwar schon von der Aiblinger Hütte aus, die Strecke dorthin ist zum Schluss jedoch etwas schwer zu finden. Ich ging deshalb so lange wie möglich auf dem Pfad um die Ellbachalm herum bergauf und wechselte dann notgedrungen weglos über eine steile Wiese zum Kamm. Dadurch war ich aber zu weit im Osten und musste nochmal ein Stück am Weidezaun entlang zurück. Am Kreuz fand ich dann verwaschene Markierungen und kam recht gut wieder nach unten. Etwas Mut braucht man durchaus, sich bis zum Kreuz direkt vorzuwagen, das recht exponiert auf einem Steinhaufen steht. Dafür hat man dann gute Fernsicht, wobei aber die Bäume einige Ausschnitte versperren. Wer einsame Strecken sucht und trittsicher ist, dem sei dieses Ziel empfohlen. Es gibt allerdings auch einige Anmarschwege aus Birkenstein. Ob die aber einfacher und kürzer sind als aus dem Jenbachtal, kann ich nicht sagen.

Benachbarte Wanderungen

Schweinsberg
Schweinsberg

Der Schweinsberg steht in einer Bergkette, beginnend mit dem Wendelstein, dem Elbacher Kreuz und schließt im Norden mit dem Breitenstein/Bockstein ab. Er fristet dort ein Schattendasein, das er aber nicht verdient. Er ist recht einfach (aber nicht ganz kurz) zu erreichen, meist ab Fischbachau, aber auch durch das Jenbachtal. Ab der Kotalm geht es allerdings stellenweise über baazige Wege. Der Südgipfel hat ein wunderschönes Gipfelkreuz und beste Fernsicht. Wer gerne etwas einsamer unterwegs ist, dem sei dieser Berg empfohlen.

Wendelstein
Wendelstein

Der Wendelstein ist zweifelsohne der König des östlichen Mangfallgebirges. Wegen seiner markanten Form ist er auch aus weiter Entfernung im Voralpenland von jedermann zu erkennen. Vielfach wird man zu ihm hoch die Zahnradbahn aus Brannenburg oder die Seilbahn aus Osterhofen (Leitzachtal) benutzen. In jedem Fall muss man noch ein gutes Stück zu Fuß gehen, um zum Gipfel zu kommen. Ein gut gesicherter Rundweg führt dann in luftiger Höhe um den Berg herum, den man nicht auslassen kann.

Breitenstein
Breitenstein

Breitenstein im Mangfallgebirge, denn es gibt einen Berg gleichen Namens nahe dem Geigelstein. Es ist ein respektabler Berg, steht aber im Schatten des Wendelsteins, der ihm die Schau stiehlt. Über zu wenig Besuch braucht er sich trotzdem nicht zu beklagen. Der Breitenstein kann mit der bekannten Hubertushütte punkten, die nur ein kleines Stück unterhalb des Gipfels steht. Am Aufstieg aus Birkenstein (Fischbachau) ist es auch noch die Kesselalm, die den Weg zu einer leichten Entscheidung werden lässt.

Heissenplatte
Heissenplatte

Heißenplatte - man wird diesen Berg hassen oder lieben. Hassen, weil es ohne Gnade und ohne Pause zusammenhängend 800 Höhenmeter bergauf geht, ab der Geitauer Alm sogar weglos. Lieben, weil auf diesem exponierten Berg die Fernsicht ins Leitzachtal und zum Wendelstein einfach grandios ist und sich das herrliche Gefühl einstellt, eine "ordentliche" Tour zu machen. Auf der Geitauer Alm wartet dann die wohlverdiente Brotzeit.

Hochsalwand
Hochsalwand

Wer einmal auf dem Wildalpjoch stand, der kennt diese markante Wand im Norden, östlich des Wendelsteins; es ist die Hochsalwand. Von der Reindleralm aus ist sie recht gut zu erreichen, aus Norden ist der Aufstieg vom Lechnerschneid aber durchaus eine Herausforderung. Von dort bietet sich beste Fernsicht auf die weiter nördlich liegenden Berge der Wendelsteingruppe: Rampoldplatte, Farrenpoint, Sulzbergschneid. Und nicht zu vergessen: der benachbarte Lechnerkopf ist eine noch größere Herausforderung.

Farrenpoint
Farrenpoint

Farrenpoint - ein absolutes Muss im nördlichen Wendelsteingebiet, resp. in den östlichen Mangfallbergen. Nach Norden steht dem Blick ins Alpenvorland nichts mehr im Weg und nach Süden herrscht auch freie Sicht auf große Teile der östlichen Manfallberge. Es ist eine technisch leichte, aber nicht ganz kurze Wanderung, zumindest wenn man durch das Kirchbachtal aus Brannenburg aufsteigt. Aber auch ab dem großen Wanderparkplatz im Jenbachtal ist noch eine ganze Weile zu gehen. Oben wartet bereits die Huberalm mit Brotzeiten und Getränken. Genauso schön ist aber auch der Blick auf den Berg selbst mit seiner freien Südflanke aus südlichen Richtungen, natürlich von anderen Strecken aus.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt einen moderaten Anstieg ab dem Parkplatz, etwas unterhalb vorbei an der Wirtsalm bis zu der Abzweigung über den eisernen Steg. Dann geht es ordentlich bergauf zur Aiblinger Hütte. Nach einigen etwas flacheren Passagen durch die Durhamer Almen kommt der gaache Endanstieg zum Gipfelkreuz. Der Rückweg ist ein Spiegelbild davon bis kurz vor dem Parkplatz. Ab dort kommt mit einem nochmaligen kurzen Anstieg der Abstecher zur Hillstoaner Alm, ehe es dann endgültig zurückgeht.

Das Kreuz steht auf einem wirklich engen Sporn am Ende eines längeren Kammes. Nach Westen fällt dieser Sporn sehr steil ab. Aber man hat dort eine sehr gute Sicht zum benachbarten Schweinsberg und zum Breitenstein.

Oben angekommen - etwas östlich des Gipfelkreuzes wie ich - ist dann der durchgehende Kamm zu sehen, der sich vom Wendelstein bis zum Schweinsberg dahin zieht. Nur an Teilen verläuft der Pfad direkt auf dem Kamm, meist geht es etwas tiefer dahin.

Etwas weiter rechts öffnet sich das Leitzachtal nach Westen mit dem dort anschließenden Johannestal und den Schlierseer Bergen.

Der Aufstiegsweg verläuft - nach der zweiten Überquerung des Jenbaches – weitgehend im Wald auf einem recht gut begehbaren Pfad. Erst am Schlussanstieg zum Gipfel wird es schwieriger.

Auf halber Höhe geht der Blick zurück zum Gelände der wunderschönen Wirtsalm. Kein Wunder, dass dieser Ort die Menschen in großer Zahl anzieht.

Sehr beeindruckend ist auch die stattliche Forsthütte am Wege etwas oberhalb der Wirtsalm. Die forstliche Bedeutung der Gegend nördlich des Wendelsteins wird an diesen Gebäude sichtbar.

Kurz unter dem Kamm mit dem Elbacher Kreuz steht eine Almhütte. Ich nehme an, dass es die Elbachalm ist. Die Hütte hat augenscheinlich sehr zu kämpfen, denn eine Versorgungszufahrt ist nicht möglich. Vermutlich werden die Flächen von den Durbacher Almen aus genutzt.

In gleicher Richtung liegen die Durhamer Almen etwas tiefer. Rechts am Waldrand erkennt man die Aiblinger Hütte. Links unten spitzt das Dach der Elbachalm aus den Bäumen heraus. Um diese Hütte herum verläuft der Aufstiegsweg.

Mit etwas Aufpassen am Anstieg eröffnen sich immer wieder Blicke auf andere Berge. In diesem Fall zeigt sich der Farrenpoint, ein sehr sanfter Berg mit bester Aussicht ins Voralpenland. Eine Tour dorthin könnte vom gleichen Parkplatz starten (siehe benachbarte Touren).

Nach einem schweißtreibenden Austieg steht man unmittelbar davor: die Aiblinger Hütte. Es ist eine Sektionshütte mit Möglichkeiten zur Übernachtung, betrieben von den Vereinsmitgliedern im Ehrenamt. Für zufällig vorbei kommende, andere Wanderer gibt es natürlich Getränke.

Links über das Leitzachtal hinweg ist der mächtige Aiplspitz zu erkennen mit seinem kleineren Nachbarn, der Heißenplatte. Dazwischen liegt die Geitauer Alm.

Im Rückblick nach Osten zeigt er sich dann in seiner vollen Größe: der Wendelstein.er hat natürlich aus jeder Richtung ein anderes Profil, lässt aber immer erkennen, das er als riesige Kuppel alle anderen Gipfel deutlich überragt. Deshalb ist er natürlich der ideale Standort für einen Funksender und ein Observatorium.

 

 

 

 

 

 

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