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Wanderungen

Stallauer Eck



Stallauer Eck

Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 15:35 Uhr

Kurzform
Stallauer Eck - es ist eine Wanderung in den Tölzer Bergen, westlich des bekannten Blombergs. Ich hatte mit einer besonderen Runde über vier Gipfel geplant, fast ausschließlich im Wald. Eine Einkehrhütte wäre nicht dabei gewesen. Aber es kam dann anders. Es wurden nur drei Gipfel, aber dafür eine Einkehr in der Schnoaderalm. Im Bild: Gipfelkuppe des halbseitig freien Stallauer Ecks. Die Fernsicht ist auf dieser Runde nicht sehr gut, mit Ausnahme des Zwieselbergs. (Erstwanderung: Juli 2020)

Hintergrundinfo
Westlich von Blomberg und Zwieselberg (Tölzer Berge) erstreckt sich ein zusammenhängendes Waldgebiet mit einigen Berggipfeln, namentlich Stallauer Eck, Stallauerkopf und Enzenauer Kopf. Natürlich durchzieht dieses Gebiet ein Netz an Wanderwegen. Im nördlichen Teil (in Talnähe) sind das oftmals geschotterte Forstwege, in Gipfelnähe sind das teilweise recht ruppige Pfade.
Für Wandertouren ist das Gebiet nicht optimal, da es kaum eine brauchbare Fernsicht und zudem keine Einkehrhütten gibt. Aber die Mountainbiker nutzen das Gelände gerne, auch auf den anspruchsvollen Pfaden. Trotzdem hat es einen gewissen Reiz, sich abseits bekannter Strecken eine Tour vorzunehmen.
Schwierigkeit:43.0anstrengend (>40)
Tracklänge:16,5 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:5:15 h*lang (>5 h)
Höhensumme:809 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Bad Heilbrunn West695
Einmü. auf Asphaltstraße755 0:270,83
Kleine Kuppe (Umleitung)801 0:140,86
Furt Stallauer Bach907 0:171,08
Einmü. Forststrasse1009 0:180,68
Wegdreieck mit Ww.1006 0:180,74
Einm. auf offiziellen Weg1115 0:250,97
Gipfel Stallauer Eck1220 0:240,67
Sattel Stallauer Eck/-Kopf1190 0:090,37
Gipfel Stallauerkopf1322 0:331,15
Gipfel Zwieselberg1347 0:170,63
Schnoaderalm1236 0:120,50
Einmü. Hauptweg1188 0:120,97
Abzw. Pfad nach links1048 0:211,54
Kehre Forststraße957 0:150,98
Furt Stallauer Bach907 0:140,94
Abzw. nach links755 0:332,45
PP Bad Heilbrunn West695 0:060,48

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Isarwinkel - Benediktenwand. Tölzer Berge, nordwestlich des Zwieselbergs und Blombergs, südlich von Bad Heilbrunn. Karten: Wanderkarte Bayerisches Landesvermessungsamt Bad Tölz, Lenggries und Umgebung (1:50000) UK L 18; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Isarwinkel Benediktenwand; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
14.07.2020; Alleingang. Einige wenige andere Wanderer traf ich am Aufstieg dann doch. Um den Zwieselberg, auf der Schnoaderalm und bis kurz vor dem Blomberg tummelten sich dann die erwartet vielen Personen. Auf dem langen Rückweg quer zum Hang über Schotterwege sah ich niemand mehr. Stattdessen begegnete ich sehr vielen Mountainbikern, auch auf Pfaden, von denen ich gedacht hätte, dort wäre das Fahren nicht möglich. Das Wetter war morgens etwas unsicher. Es hätten Wolken aufziehen können und auch Gewitter wären nicht ausgeschlossen gewesen. Die Wolken kamen, aber es blieb trocken. Die Sicht war gut, wiewohl es richtige Gelegenheit zur Fernsicht erst auf dem Zwieselberg gab. Da der längste Teil der Wanderstrecke durch Wald führte, blieben die Temperaturen recht angenehm.
Erreichte Gipfel
Drei Gipfel erreichte ich auf dieser Runde: Stallauer Eck (1213 m), Stallauer Kopf (1322 m), Zwieselberg (1348 m). Vorgesehen war, nicht zum Zwieselberg zu gehen, sondern dafür über den Enzenanger und Enzenauer Kopf wieder abzusteigen. Nach dem Hinweis eines Ortskundigen auf eigentlich nicht begehbare Strecken, entschloss ich mich zu einer Änderung.
Alm(en), Hütt(en):
Schnoaderalm, Weiteren Hütten begegnet man nicht, sieht man von dem Funksender ab, an dem man recht bald am Anfang der Strecke vorbeikommt.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Bad Heilbrunn (Tangente zur B 472). Adresse: Tölzer Straße 3, D-83670 Bad Heilbrunn. Koordinaten: N = 47.744133, E = 11.458037; Geographische Daten: N = 47°44'38.9", E = 11°27'28.9"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 684257, N = 5290788; Gauß-Krüger: R-E = 4459462.845, H-N = 5289678.447. Der Ausgangpunkt ist mit ÖPNV erreichbar. Dazu fährt man mit der BOB von München bis Bad Tölz, anschließend mit dem Bus in Richtung Kochel am See bis Bad Heilbrunn, Birkenallee. Bis zum Wanderparkplatz schließt sich noch ein Fußmarsch von 5 min an.
Der Ausgangspunkt dieser Tour befindet sich auf einem Parkplatz direkt an der B 472 am Westrand von Bad Heilbrunn. Nach dem Überqueren der Straße geht es auf einem Waldweg/Pfad geradeaus leicht bergauf. Nach wenigen Minuten erreicht man eine Asphaltstraße und biegt kurz darauf links ab. An einer kleinen Ebene geht dann ein steiler Pfad rechts weg. Allerdings war der wegen Wegebauarbeiten gesperrt. Als ordentlicher Wanderer respektierte ich das und machte mich auf die ausgewiesene, lange Umgehung. Diese führt auf einem Forstweg weit nach Osten und dann auf einem arg ausgewaschenen Hohlweg wieder nach Westen. Diese Umleitung endete nur wenig weit oberhalb ihres Beginns. Nach einem weiteren Stück Schotterstraße begann dann mit einer leicht zu übersehenden Abzweigung der ursprüngliche Pfad in Richtung Stallauer Eck. In vielen Quer- und Steilpassagen geht er den steilen Hang hinauf, zum Schluss dann direkt hoch. Das letzte Stück führt nach einem Weidedurchlass über die Wiese zum Gipfel. Der Weiterweg beginnt mit dem Abstieg nach Süden, dem Durchqueren einer Senke und dem Aufstieg im Wald zum Stallauerkopf. Dann kam die Planänderung (siehe Anmerkungen). Ich ging nach links, leicht bergab und dann von Westen auf den Zwieselberg. Nach der Einkehr in der Schnoaderalm marschierte ich zunächst in Richtung Blomberg. Nun aber ging ich nicht nach rechts in Richtung Gasthof, sondern nach links auf der Versorgungsstraße bergab. Das dauerte eine ganze Weile. Dann verließ ich diese Straße am ersten, als genutzt erkennbaren Pfad nach links und kam kurz darauf erneut auf die vorher verlassene Straße, nunmehr in westlicher Richtung. An einer Kehre zweigte ich nach links ab, an einem weiteren Dreieck nach rechts und kam über die Furt über den Stallauer Bach wieder auf die anfangs gegangene Umleitung. Abschließend erfolgte der lange Rückweg, entsprechend dem Hinweg.
Anmerkungen:
Ich hatte mir die die Streckenführung für diese Tour recht gut eingeprägt, konnte vermuten wo es gute Straßen und wo es Pfade wären. Auch die Steilheit konnte ich mir ausmalen. Dann aber kam recht bald das Ende meiner Planungen mit der Sperre wegen Baumaßnahmen in Form der obligatorischen Umleitung. Notgedrungen machte ich mich auf den Weg, Einheimische taten das nicht. Kurz vor dem Stallauerkopf traf ich einen Ortskundigen, der mir riet, die Strecke nicht wie vorgesehen weiter zu gehen. Dort würde ich sehr schlechte, zugewachsene Pfade suchen müssen und möglicherweise gäbe es dort weitere Umleitungen. Besser wäre es, über den Zwieselberg zu gehen, in der Schnoaderalm einzukehren und dann von Osten her die Tour zu beenden. Da ich diese Alm kannte und mir wegen der Umleitung auch der Zeitplan aus dem Ruder lief, machte ich das. Damit wurde die Tour von der Strecke her deutlich länger als sie im Regelfall gewesen wäre und natürlich dauerte das auch zeitlich länger. Überrascht hat mich, dass dieses Gebiet mit seinen vielen Forststraßen sehr stark von Bikern genutzt wird; Wanderer findet man kaum. Üblicherweise kann man sich bei undeutlichen Pfaden an Trittspuren orientieren, diesmal halfen dafür Reifenspuren. Wegen der vielen Waldpassagen sind die Möglichkeiten für Fernblicke auch nicht sehr üppig. Technisch gefährliche Stellen gibt es aber so gut wie keine. Es wurde insgesamt eine arge Haatscherei, aufgrund der Höhensumme, Gehzeit und Wegstrecke als "anstrengend" einzustufen.

Benachbarte Wanderungen

Längenberg
Längenberg

Das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist ein beliebtes Wandergebiet. Entsprechend viele Personen sind dort immer unterwegs. Es gibt aber eine davon getrennte Teilroute, nämlich über den Längenberg. Sie ist ein gutes Stück länger und erreicht mit dem Längenberg eine größere Höhe. Sie ist deutlich ruhiger und einsamer als das Tal selbst. Neben dem guten Blick zum Brauneck reizt auch der arg ruppige Abstieg durch den Wald hinunter zur hinteren Längentalalm. Der Rückweg erfolgt dann auf bequemen Wegen.

Längental
Längental

Das idyllische Längental nördlich des Brauneckmassivs erlaubt einfache, gemütliche Wanderungen tief hinein in die Berge. Das gilt sogar ganzjährig. Im Winter hat die Kirchsteinhütte geöffnet, im Sommer auch noch die etwas weiter hinten liegende Hintere Längentalalm. Als Ausgangspunkt gibt es zwei Wanderparkplätze. Der erste liegt am Ende der Flur, oberhalb Arzbach. Der zweite liegt weiter drin im Tal. An besonderen Wandertagen ist letzterer aber hoffnungslos überfüllt und man tut daran, gleich am Anfang zu parken.

Zwieselberg
Zwieselberg

Der Zwieselberg ist die Fortsetzung des Blombergs nach Südwesten; er gehört zu den Tölzer Hausbergen. Auf den Blomberg kann man mit der Seilbahn fahren, zum Zwieselberg muss man dann noch ein wenig laufen. Dadurch ist es möglich, dass auch weniger konditionsstarke Personen auf den Gipfel dieses Aussichtsberges kommen. Einkehren kann man dann ganzjährig im Blomberghaus, den Sommer über auch in der Schnoaderalm östlich des Gipfels.

Latschenkopf
Latschenkopf

Der Latschenkopf ist einer der vielen Gipfel auf dem Brauneckmassiv. Er kann am besten über eine Kammwanderung erreicht werden, beginnend im Osten, also am Brauneck selbst. In vielen Fällen ist er nur eine Zwischenstation auf dem Weg über die Achselköpfe oder gar zur Benediktenwand. Ein Stück weiter westlich besteht die Möglichkeit, zur Stiealm abzusteigen und eine ganz entspannte Runde zurück zu drehen, vorbei an vielen Brotzeitalmen.

Heigelkopf
Heigelkopf

Der Heigelkopf ist die südöstliche Fortsetzung des Blombergs mit dem einmaligen Blick ins Isartal und in die gegenüber liegenden Lenggrieser Berge. Am besten erreicht man ihn ab der Waldherralm und kann daraus eine Runde machen über den Blomberg und eventuell auch zum Zwieselberg machen. Zurück geht es dann über die Gassenhofer Alm. Noch einfacher ist er aber ein kurzer Abstieg vom Blomberg, wobei das bedeutet, dass man wieder bergauf zurück muss. Das Blomberghaus liegt nämlich in der anderen Richtung.

Brauneck Garland
Brauneck Garland

Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche.

Wandberg
Wandberg

Der Wandberg ist der obere Rand des ausgedehnten Wandergebietes in nördlichen Kaiserwinkl, also im Grenzbereich zu Bayern. Er ist einfach zu gehen, aber nur auf längeren Strecken zu erreichen. Von seinem Gipfel aus ist der Kaiserwinkl so gut zu überschauen, wie kaum von einem andern Platz aus. Außerdem gibt es in seiner Nähe mit der Burgeralm, der Wandberghütte zwei recht leistungsfähige Einkehrmöglichkeiten. Und weiter westlich liegt auch noch die Wildbichlalm am Weg.

Bilder zur Wanderung

Im Höhenprofil ist die Umleitung mit etwa 3,5 km zusätzlicher Strecke auszumachen. An den zu gehenden Höhenmetern ändert sich nur wenig, da es zwar kurze Bergabstrecken gibt, die aber nicht wesentlich ins Gewicht fallen. Ansonsten ist die aufsteigende Höhe über die drei erreichten Gipfel zu sehen. Am Rückweg ab dem Dreieck Blomberg ist das Gefälle dann nicht mehr so steil, kein Wunder, es sind weitgehend befahrbare Strecken.

Gleich am Anfang weisen zwei alte DAV-Schilder den Weg zu unserem Ziel. Als solches sind sie zuverlässig, wenn aber auch nicht sicher ist, wie gut der Pflegezustand der Strecken aktuell ist. Über den Enzenauer Kopf hätte ich zurückkommen sollen, was dann aber nicht mehr passierte.

Auf einem idyllischen, guten Pfad durch den Wald geht es los. Voller Freude über den schönen Tag steige ich die ersten Meter auf.

Dann aber versperrt ein Schild den weiteren Weg. Hilft nichts, die Umleitung muss in Angriff genommen werden. Sie erfolgte teils auf einer Schotterstraße, aber auch auf einem arg ramponierten, steilen Hohlweg.

Endlich geht es dann weiter wie geplant. Der Pfad im Hochwald geht oft schräg zum Hang, aber auch mit etlichen Wurzelstufen und sogar einigen Treppenstufen dahin.

Nach einem Weidedurchlass taucht die freie Kuppe des Stallauer Ecks auf mit dem Gipfelkreuz und einigen Ruhebänken. So wünscht man sich das.

Der Blick geht zu den weiteren Zielen. Gerade aus ist der bewaldete Stallauerkopf zu sehen. Obwohl ein Gipfelkreuz bereits erreicht ist, geht es noch höher hinauf. Das ist nicht der Regelfall von Touren.

Weiter rechts liegt ein weiteres Ziel, der Enzenanger. Bis dahin kam ich aber nicht, ich änderte meine Route.

Ein einfaches Holzschild an einem Baum verkündet, dass man den Stallauerkopf erreicht hat.

Und so sieht die Kuppe dieses Berges aus. Es ist kaum etwas frei. Zu sehen ist der Pfad, den ich gekommen bin und wie er zum Zwieselberg weiterführt. Den Pfad, den ich ursprünglich nach rechts gehen wollte, finde ich tatsächlich nicht.

Westanstieg zum Zwieselberg. Der Weg ist für eine ganze Weile frei, den Berg kenne ich. Und ich freue mich schon auf die Einkehr in der Schnoaderalm.

Ein wenig Zeit bleibt für einige Fernblicke. Im Nordosten ist der östliche Teil des Blombergs zu erkennen. Dahinter sieht man dann im Alpenvorland den Taubenberg.

Unvergleichlich ist der Blick ins Isartal mit den vielen Baumgruppen und natürlich dem malerischen Lenggries.

Etwas weiter rechts geht noch ein Blick zum Rabenkopf, den westlichen Nachbarn der berühmten Benediktenwand.

Dort unten liegt sie, die Schnoderalm. Keine weitere Zeit unnütz vertun! Die Umleitung und die Streckenänderung bedeuten erheblich längere Wege und kosten auch viel Zeit.

Der Rückweg geht weitgehend auf Schotterstraßen, auf denen normalerweise nur die Biker und gelegentlich ein Nutzfahrzeug unterwegs sind. Für die Wanderer sind sie ein arger Haatscher.

Ein besonderes Hindernis taucht dann doch noch auf: eine Furt über den Stallauer Bach. Gottseidank führte er nicht allzu viel Wasser, so dass ich gut drüber kam. An einem anderen Tag könnte es für Fußgänger tatsächlich ein Problem werden.

 

 

 

 

 

 

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