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Leeberghöhenweg



Leeberghöhenweg

Zuletzt aktualisiert: 14.07.2022, 17:34 Uhr

Kurzform
Leeberghöhenweg - eine Rundwanderung an dem Tegernseer Nobelberg. Nach dem gemütlichen Teil entlang des Leebergs kommt der etwas anstrengendere Weg auf den Rücken des kleinen Tegernseer Berges und letztlich der Anstieg auf den Riederstein mit der dortigen Kapelle. Über das Riedersteinhaus und die Versorgungsstraße geht es wieder zurück. Im Bild: Blick aus Osten auf den kleinen Tegernseer Berg mit dem Skizentrum Sonnenbichl, der Riedersteinkapelle und Bad Wiessee am jenseitigen Ufer des Tegernsees (Erstwanderung: Oktober 2020)

Hintergrundinfo
Im Osten des Tegernsees verläuft über die unteren Bereiche der dortigen Berge und das Seeufer der "Tegernseer Höhenweg". Er hat mehrere Varianten, die sich von Gmund über Tegernsee bis Enterrottach erstrecken. In einem etwa 1,6 km langen Kernteil zwischen dem Leeberghof und dem Süßbach hatte diese Route einen Vorgänger, nämlich den "Leeberghöhenweg".
Auf den Wegweisern im Gelände taucht diese Bezeichnung nicht auf, wohl aber in älteren Karten. Für mich ist das ein Grund, einer Rundwanderung diesen Namen zu geben, die auf diesem Teilstück beginnt und sich mit dem Aufstieg über den kleinen Tegernseer Berg letztlich zur Kapelle auf dem Riederstein fortsetzt.
Auf dieser Route kommt man zweimal am Berggasthof Riederstein (genannt "Galaun") vorbei und kann sich entscheiden, ob man das ein- oder zweimal zu einer Einkehr nutzt. Der Abstieg ins Tal ist dann kein Problem mehr.
Schwierigkeit:29.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:10,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:20 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:541 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
WPP Riedersteinstraße794
Abzw. Waldpfad rechts860 0:160,66
Leebergalm856 0:231,19
Wegedreieck Querpfad906 0:180,65
Abzw. zum Aufstieg888 0:080,36
Einmü. Aufstieg Pfliegeleck953 0:140,51
Gipfelkreuz Westkuppe1065 0:230,68
Gipfel Ostkuppe1110 0:170,75
Gasthaus Riederstein1076 0:231,14
Kreuzweg Station 111154 0:260,72
Kapelle Riederstein1210 0:090,23
Sattel Rohrkopfaufstieg1169 0:190,63
Einmü. Rodelbahn1050 0:160,75
Abzw. "Sackgasse"940 0:271,29
WPP Riedersteinstraße794 0:210,89

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Mangfallgebiet West; östliche Tegernseer Berge. Der Leeberg grenzt direkt östlich an das Zentrum von Tegernsee an. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 8 Tegernsee-Schliersee-Wendelstein; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Manfallgebirge West, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
21.10.2020; Renate und ich gingen diese Tour zusammen. Nachdem das Wetter für einen Ausflug in die Berge ideal war, nutzten andere das auch. Der Parkplatz in der Riedersteinstraße war gut besetzt. Allerdings ging von dort niemand unsere Strecke. Bis zum Leeberghof trafen wir nur wenige Personen, die uns entgegenkamen. Am Aufstieg zum kleinen Tegernseer Berg und auf dessen Kuppe war das nicht anders. Zum Riederstein hoch und erst recht am Gasthof herrschte dann fast schon Gedränge. Wieder einmal hatte der Wetterbericht einen herrlichen Wandertag dank Föhnlage vorhergesagt und im Endeffekt war das auch so. Allerdings beherrschten immer wieder stärkere Wolken und wenig Sonne das Bild. Erst am Nachmittag konnte man in kurzen Ärmeln auf der Terrasse des Riedersteinhauses sitzen. Durch diese Gemengelage trübte starker Dunst das Bild - kein Tag für besonders gute Fotos.
Erreichte Gipfel
Zwei Gipfel, resp. drei Gipfelkuppen werden auf dieser Wanderung erreicht: kleiner Tegernseer Berg Westkuppe mit Gipfelkreuz (1065 m), Ostkuppe dieses Berges (1110 m) und der Riederstein mit der Kapelle auf 1210 Meter. Der höchste Punkt der Tour ist die Kapelle des Riedersteins.
Alm(en), Hütt(en):
Riedersteinhaus, Die Bestückung mit anderen Hütten ist auf dieser Tour nicht sehr üppig. An mehreren Stellen stehen alte Unterstände oder Heulager. Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall die Leebergalm, eine reguläre Weidealm.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz am Ende der Riedersteinstraße, Rottach-Egern (Gebühr: 3 Euro). Adresse: Riedersteinstraße 42, D-83684 Tegernsee: Koordinaten: N = 47.693869, E = 11.781614; Geographische Daten: N = 47°41'38.0", E = 11°46'54.0"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 708717, N = 5286027; Gauß-Krüger: R-E = 4483713.146, H-N = 5283970.700. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Allerdings erfordert das einen zusätzlichen Anmarsch von der Uferstraße ab Rottach. Die Nutzung von Rollstühlen ist nicht möglich. Bestenfalls kommt man damit über die Rodelbahn bis zum Gasthof Riederstein. Teile der Strecke im westlichen Bereich der Runde sind aus anderer Richtung aber durchaus möglich.
Die Route beginnt mit dem Marsch am oberen Ende des Parkplatzes nach links zwischen den Häusern durch; ein Wegweiser sagt uns, dass dort der Tegernseer Höhenweg verläuft. Sehr bald endet dann der Asphaltbelag und es folgt ein Waldweg der in einigen Kurven nach oben geht, Hauptrichtung Westen. Dann folgt ein Waldstück, das bis zum Leeberg in der Summe leicht bergab verläuft. Nahe der Leebergalm geht es nach rechts und kurz darauf nochmals nach rechte, jetzt auf einen deutlich schmaleren und steileren Weg. An Wegedreieck halten wir uns nach links. Nach rechts würde ein Pfad beginnen, der ebenfalls zum Galaun führt, aber an der Südflanke des kleinen Tegernseer Berges entlang. Kurz nach der Abzweigung beginnt dann der steile Aufstieg über das Pfliegeleck auf den kleinen Tegernseer Berg. In etlichen Serpentinen geht es durch den Wald und endet an der Westseite der Kuppe am Gipfelkreuz. Auf der Höhe folgen wir geradesaus weiter einem guten Waldweg, der über die Ostkuppe verläuft und dann bergab geht. Kurz darauf bleiben wir rechts und kommen direkt zum Gasthof Riederstein (Wegweiser). An der Ostseite beginnt im Wald der Aufstieg zum Riederstein in Form des Kreuzweges mit vielen Treppenstufen. Für den Rückweg wählen wir die etwas flachere Route. Dazu gehen wir nach dem Gipfelberg geradeaus weiter und am Sattel zum Rohrkopf nach rechts. Wieder zurück am Gasthaus wählen wir den östlichen Versorgungsweg zum direkten Rückweg zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Wer den Berggasthof Riederstein und/oder die Kapelle auf dem gleichnamigen Berg als Wanderziel hat, wird üblicherweise ab dem Parkplatz an der Riedersteinstraße die Rodelbahn aufsteigen. Bergab geht er dann vielleicht den westlich liegenden Waldpfad. Wir haben uns vorgenommen, die Runde deutlich nach Westen über den Leeberg und den kleinen Tegernseer Berg zu erweitern, um daraus eine ordentliche Tour zu machen. Gereizt hat uns vor allem der Gang über den Nobelberg Leeberg und die dort zu erwartende Aussicht über den See. Hinzu kommt dann noch der Gang auf dem Kamm des kleinen Tegernseer Berges. Der Aufstieg auf den Riederstein mit der dortigen Kapelle sollte die Zugabe sein. So kam eine Strecke mit über 10 km und einer Höhensumme von 540 m zustande. Der Name "Leeberghöhenweg" kommt von einer alten Teilstrecke des jetzigen "Tegernseer Höhenweges". Wie erwartet, hielt sich die Zahl der Wanderer auf dem westlichen Teil dieser Tour in Grenzen. Am Gasthaus Riedersteinstraße und auf der Kapelle kommt man an den Menschenmassen leider nicht vorbei. Der Blick vom Leeberg auf den See ist an manchen Stellen möglich und man kann ihn absolut als phantastisch bezeichnen. Die Anwesen einiger dort wohnender Prominenter sieht man als Fremder nicht. Die Tour überschneidet sich in Teilen mit der Wanderung auf den Baumgartenschneid (siehe Nachbartouren).

Benachbarte Wanderungen

Baumgartenschneid
Baumgartenschneid

Baumgartenschneid, der Berg zwischen Tegernsee und Schliersee zählt zum Revier des Girgl Jennerwein. Es ist eine mittelschwere Tour auf das Dach der dortigen Berge; Ausgangspunkt ist Tegernsee Ost. Außerdem kommt man auch noch an der Kapelle auf dem Riederstein und am Gasthof Galaun vorbei. Der Baumgartenschneid bietet sehr gute Blicke in das Gebiet beider Seen und natürlich zu den vielen, ringsum stehenden Bergen.

Gindelalmschneid
Gindelalmschneid

Der Gindelalmschneid ist die Fortsetzung des Bergkammes von der Neureuth (Ostiner Berg) nach Osten. Es ist somit eine Einladung zu einer entspannten Kammwanderung, bei der man immer wieder gute Fernsicht nach Norden in das Alpenvorlang hat. Bemerkenswert ist aber auch die dortige Gastronomie. Nicht eine, und auch nicht zwei, sondern fünf Almhütten in unmittelbarer Nachbarschaft haben zur Versorgung der Wanderer geöffnet. Das erfordert aber einen Rundweg, der mit fast 15 km nicht ganz kurz ist. Kondition braucht man also sowohl für die Hütten, als auch für die Strecke.

Ostiner Berg
Ostiner Berg

Der Ostiner Berg ist der Bergrücken auf dem der bekannte Berggasthof Neureuth steht. Aufsteigen kann man sowohl über die bekannte Südseite ab Tegernsee oder auch über die etwas weniger bekannte Nordseite ab Ostin nahe Gmünd. Ich hielt es beim zweiten Besuch für besser, abseits der viel begangenen Südroute zu dem Berggasthof Neureuth von Norden her aufzusteigen, auch wenn die Strecke etwas länger ist und paar Höhenmeter mehr hat.

Wallberg
Wallberg

Der Wallberg ist ohne Zweifel der Paradeberg südlich des Tegernsees. Gehen oder Fahren - das ist die Frage für einen echten Wanderer. Natürlich nimmt er nicht die Bahn, sondern steigt zu Fuß auf. Am Wallbergkircherl genießt er den Blick in eines der schönsten Täler der Bayerischen Voralpen. Und er geht noch bis zum Gipfel hoch, auch wenn er den mit vielen Bahnfahrern teilen muss. Dafür kommt er am Rückweg an zwei schönen Einkehrhäusern vorbei, die den Bahnfahrern verwehrt bleiben: dem Wallberghaus und der Wallbergmoosalm.

Wasserspitz
Wasserspitz

Der Wasserspitz reiht sich in die Kette mit Bodenschneid und Rinnerspitz ein, Tegernsee und Schliersee sind davon etwa gleich weit entfernt. Das ist die Heimat des Jennerwein Girgl. Der einfachste Aufstieg beginnt an der Raineralm und setzt sich als Überschreitung zum Rinnerspitz fort. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Wandern in diesem Gelände kein Spaziergang, zumindest am Aufstieg zum Gipfel. Einkehren kann man auch, nämlich auf der Kühzaglalm und auf der Raineralm.

Bilder zur Wanderung

Das erste Viertel der Strecke geht relativ flach dahin, ehe der steile Aufstieg auf den kleinen Tegernseer Berg beginnt. Nach der Kammwanderung geht es sogar noch einmal kurzzeitig bergab zum Gasthaus Riederstein. Der folgende Aufstieg zur Kapelle ist wieder sehr steil, ihm folgt der etwas flachere Abstieg über die Nebenroute. Zurück auf dem Endabstieg zum Parkplatz unterbricht dann nur noch ein kurzes Flachstück die Steilheit der Straße.

Nach dem kurzen Anstieg geht es auf dem Höhenweg erst einmal recht gemütlich mit vielen kleinen Hügeln und Kurven nach Westen. Diese Strecke ist für all diejenigen ideal, die sich größere Aufstiege nicht zumuten wollen.

Eine erste Abwechslung ist ein Bildstock mit einer Heiligengruppe, etwas zurückgesetzt und mit einem Zaun geschützt. Näheres war nicht zu erkunden.

An mehreren Stellen gibt der Wald einen Blick auf den See frei. Dort wird klar, warum der Leeberg ein Nobelviertel ist und sich immer wieder Prominente an dem Berghang mit Blick auf den See ansiedeln.

Eine Überraschung: trotz der geringen Höhe steht direkt am Höhenweg eine reguläre Alm, die Leebergalm. Für einen Almbetrieb mit Tieren war es in der Jahreszeit schon zu spät. Ob die Alm auch für Wanderer eine Einkehr bietet, dessen bin ich mir nicht sicher. Es wäre ein idealer Standort auf diesem Querweg, der im Sommer von zahlreichen Personen begangen wird. Viele davon würden sich bestimmt freuen, dort etwas zum Essen und Trinken zu bekommen.

Nach der gemütlichen Querpassage wird es ernst. In vielen Windungen schlängelt sich der Pfad durch den Wald steil nach oben.

Auf einer kleinen Nase steht ein sehr großes Gipfelkreuz, von dem aus der Blick hinunter zum Tegernsee geht. Ein Einheimischer sagte mir, früher wäre da ein Skihang gewesen. Jetzt aber stehen nur noch große Bäume da, die wohl recht bald die Sicht endgültig verstellen würden.

Nach dem Gipfelkreuz beginnt der gut präparierte Kammweg nach Osten, insgesamt zunächst noch leicht ansteigend. Immer wieder ist es möglich, Blicke nach Norden und Süden zu werfen.

Später endet der Wald und man steht auf der Freifläche mit dem Gasthaus Riederstein. Das Haus hat ganzjährig geöffnet. Von der großen Südterrasse kann man weit in die südlich und westlich liegenden Berge sehen.

Ein ganz besonderer Blick geht aber nach oben. Für jemand der das zum ersten Male sieht, völlig unfassbar: auf einem Felssporn hoch oben steht tatsächlich eine kleine Kapelle. Mit gutem Auge sieht man auch Personen, die sich direkt am Abgrund bewegen.

Kein Zweifel, wir wollen dort hinauf. Ein Kreuzweg mit mehr als 500 Treppenstufen führt nach oben. Entlang der 14 Stationen des Kreuzwegs steigen wir hinauf. Bei offiziellen Begehungen wird da natürlich auch noch gebetet. An der Station 11 bleiben wir kurz stehen und blicken nach oben, in der Hoffnung, das nahe Ende zu sehen.

Nicht nur Kreuzwegtafeln säumen den Weg. Ein paar Meter abseits entdecken wir eine Tafel an der Felswand und eine Marmorplatte, die an den Wildschütz Leonhard Pöttinger aus St. Quirin erinnern. Nein, das ist nicht der Girgl Jennerwein, der starb drei Kilometer weiter östlich. Pöttingers Geschichte ist nicht weniger dramatisch. Man kann sie in der Broschüre nachlesen, die in der Kapelle aufliegt.

Zum Schluss kommen dann noch etliche sehr steile Stufen. Der Riederstein hat nämlich zu den drei senkrechten Wänden auch noch eine sehr steile, vierte Seite. Von der Ostseite geht es auch ganz schön hoch zur Kapelle. Die Optik des Bildes sieht aus, als würden die Holzstufen ohne Bodenkontakt senkrecht nach oben führen. Das tun sie aber nicht, man kann sie jederzeit gehen.

Dann steht sie da, die Kapelle, fast die ganze Breite des Felsens ausmachend, obwohl sie keine drei Meter breit ist. Links und rechts kann jemand dran vorbeigehen und auf die Aussichtsseite im Westen kommen. Die Kapelle ist üblicherweise geöffnet. Drinnen liegt ein Gipfelbuch, in das sich jeder eintragen kann. In der neu aufgelegten Broschüre (3 Euro) sind sehr markante frühere Eintragungen festgehalten. Sie sind es absolut wert, gelesen zu werden.

Ein Blick geht über das Alpbachtal nach Norden, hinüber zum Ostiner Berg, resp. zur Südseite der Neureuth mit dem gleichnamigen Berggasthof. Dort scheint es noch Sommer zu sein.

Anders ist der Blick nach Süden. Auf dem Wallberg und dem Setzberg liegt schon Schnee.

 

 

 

 

 

 

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