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Wanderungen

Almersberg



Almersberg

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:56 Uhr

Kurzform
Almersberg und Geldmünzhütte - beide liegen ein gutes Stück auseinander, lassen sich aber recht gut zu einer dann beachtlichen Tour verbinden. Mit über 18 km ist es eine recht lange Strecke, wobei fast drei km auf einen zusätzlichen, falschen Weg entfallen sind. Es war also eine Wanderung mit Hindernissen. Beide Ziele, der Almersberg und die Geldmünzhütte, können auch als Einzeltour angesehen und durchgeführt werden. Im Bild: Ostgipfel des Almersberges. Es ist im Grunde das Ende eines Kammes mit senkrechten Abbrüchen nach Osten, Norden und Süden. Nach Westen verläuft ein Pfad zu dem zweiten Gipfel, dem "Aussichtsfelsen" (Erstwanderung: September 2012; aktualisiert: Juli 2021)

Hintergrundinfo
Der Almersberg ist ein recht bekannter Gipfel im Herzen des Naturparks Pfälzer Wald. Er steht westlich des Ortes Eußerthal und ist Teil einer längeren Bergkette, die von Nordwest nach Südost verläuft. Mit 562 Metern ist er der höchste seiner unmittelbaren Nachbarn. Er hat einen längeren, fast ebenen Kamm, folglich auch zwei Gipfel. Der Ostgipfel ist durch seine gut sichtbare Gesteinsschichtung sehr spektakulär, der Westgipfel ist ein recht guter Aussichtspunkt.
Durch diese Besonderheiten ist er für Wanderungen besonders beliebt. Aus vier Seiten ist er zugänglich; die wichtigste Strecke beginnt in Eußerthal und geht über die Dörrenthalhütte. In der Endphase der Aufstiege sind die Wege durchaus anspruchsvolle Pfade. Einziger Nachteil dieses Berges: in seiner direkten Nähe findet sich keine Einkehrmöglichkeit.
Das hat mich veranlasst, dieses Ziel mit einem Gang zu der nördlich liegenden Geldmünzhütte zu verbinden. Eine Tour ohne Einkehr ist für mich nicht ideal. Ich versuche deshalb, eine solche in die Strecke mit einzubinden, wo immer es auch geht. Natürlich kann diese Tour sehr gut teilen: ein Hin-Rückweg zum Almersberg und vom gleichen Startpunkt aus einen Rundweg über die Geldmünzhütte und zurück über das Birkental.
Schwierigkeit:42.7anstrengend (>40)
Tracklänge:18.6 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:5:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:705 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Eußerthal West207
Dörrenthal-Hütte242 0:301.90
Dörrenthal-Hütte (zurück)242 0:502,90
Kreuzung 2. Forststraße410 0:251,20
Ostgipfelstein Almersberg564 0:281,20
Aussichts-P. Hin/Rückweg 564 0:101,20
Dörrenthal-Hütte242 0:412,80
Geldmünzhütte336 0:312,00
Sattel Godramsteiner Wald452 0:240,70
Kreuzung Birkental232 0:211,90
Parkplatz Eußerthal West207 0:402,80

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Pfälzer Wald, Oberhaardt; Siebeldinger Wald; die Route liegt nordwestlich von Eußerthal. Karte: Topografische Karte (1:25000), Naturpark Pfälzer Wald, Blatt 6 "Oberhaardt von Neustadt an der Weinstraße bis zum Queichtal"; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
09.09.2012; Alleingang, und das war auch gut. Hätte ich einen Begleiter gehabt, ich hätte mir wegen des falschen Weges wohl einiges anhören müssen. Trotz des sehr guten Wanderwetters waren nur wenige Personen unterwegs, auch auf der Geldmünzhütte selbst. Am Aussichtspunkt des Almersberges entdeckte ich eine Gruppe Nacktwanderer. Als sie mich bemerkten, verschwanden sie schnell im dichten Unterholz. Allerdings hatte ich sie schon vorher entdeckt, ihre Stimmen verrieten sie recht früh; ich dagegen hatte als einzelne Person keinen Krach gemacht. Es herrschte herrliches Spätsommerwetter mit dennoch angenehmen Temperaturen. So etwas darf man sich nicht entgehen lassen, gerade wenn die beabsichtigte Strecke etwas länger sein würde. Die Fernsicht war gut; das hatte aber nur auf dem Aussichtsfelsen des Almersberges eine Bedeutung. Nachmittags zogen einige Schleierwolken auf.
Erreichte Gipfel
Der Almersberg mit 564 Metern Höhe hat zwei Gipfel, die durch einen Kamm verbunden sind. Das ist zugleich der höchste Punkt der Wanderroute. Der Sattel im Godramsteiner Wald auf dem zweiten Teil der Strecke ist deutlich niedriger.
Alm(en), Hütt(en):
Geldmünzhütte, Dörrenthal-Hütte (auf 240 m), am Ende der Straße aus Eußerthal. An ihr kam ich gleich dreimal vorbei: am Beginn des Aufstieges, nach der Rückkehr vom falschen Weg und nach der Rückkehr vom Almersberg. Ansonsten sind noch die letzten Anwesen des Orte zu nennen, insbesondere das Sportheim und die Gebäude am Fischweiher.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Eußertal West (nahe Sportgelände, links der 505). Adresse: Taubensuhler Straße, 76857 Eußertal. Koordinaten: N = 49.249335, E = 7.959962; UTM-Daten: Z = 32U, E = 424307, N = 5455645; Gauß-Krüger: R-E = 3424356.066, H-N = 5457438.185. Dieser Parkplatz ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auf der Strecke hat es etliche Teilstücke, die für Rollstühle und Kinderwägen ungeeignet sind.
Vom Parkplatz geht es südlich des Sportgeländes bzw. der Fischweiher geradeaus weiter (gelbe Markierung). Später wechselt man über eine Brücke auf die Nordseite des Dürrenthalbaches auf die Forststraße und bleibt dort bis zur Dörrenthal-Hütte (sie liegt etwas zurückgesetzt an der Kreuzung mehrerer Wege). Ich bog nach links ab und wählte erst einen deutlich sichtbaren Waldweg. Der führte mich ein gutes Stück leicht bergan. Irgendwann aber merkte ich, dass das nicht der rechte Weg sein kann und ging zur Hütte zurück. Dann entdeckte ich, dass ich noch weiter nach rechts auf einen Pfad "ins Gebüsch" hätte wechseln sollen. Aufpassen, man kann diese Abzweigung leicht übersehen. Dort findet sich der rote Punkt, der zum Gipfel führt. In gleichmäßiger Steigung steigt man nun bis zum Ostfelsen des Almersberg auf. Dabei sind zwei Forstweg zu überqueren. Am Gipfelkamm führt ein Pfad nach Westen bis zum Aussichtspunkt. Den geht man auch wieder zurück und beginnt den Abstieg zur Dörrenthal-Hütte. Es ist verlockend, den weiter unten sichtbaren Weg mit einer Abkürzung im Steilgelände zu erreichen. Dann geht es über den Bach auf der Forststraße und auf der gelben Markierung weiter talaufwärts. Später zweigt der Weg rechts ab und führt dann direkt zur Geldmünzhütte. Weiter geht es an der Hütte vorbei (roter Punkt) bergauf. Dann überqueren wir die Straße und gehen weiter in Richtung Pottaschtalhütte. Eigentlich wollte ich dann westlich des Baches nach Süden gehen. Das war aber wegen Holzfällarbeiten nicht möglich. Also überquerte ich den Bach an der Kreuzung Birkental und ging die Asphaltstraße zurück nach Eußerthal mit einem kleinen Abstecher an die Westseite der dortigen Fischweiher.
Anmerkungen:
Es war eine Tour mit kleinen Hindernissen. Zunächst habe ich mich verlaufen und bin bei der Dörrenthal-Hütte auf den "schöneren" Weg ins Weiherthal gegangen. Erst als keine Spur mehr zu sehen war, kehrte ich zwangsläufig um und entdeckte die richtige Abzweigung "hinter Büschen". Man kann es nur wiederholen: der "richtige" Weg ist oftmals nur ein versteckt abzweigender, unscheinbarer Pfad, während die "große Straße" ein Forstweg ist, der in eine ganz andere Richtung führen kann. Das zweite Hindernis war eine Sperrung der beabsichtigten Route wegen Holzfällarbeiten mit einer Umleitung. Sie hat auf eine Asphaltstraße geführt, gottlob mit keinem allzu großen Umweg. Auf diese Weise ergaben sich dann eine Gehzeit von 5 Stunden und eine Höhendifferenz von 700 Meter. Eine solche Strecke wäre auch für Wanderungen in den Alpen keine Schande. Davon abgesehen, ist eine sehr schöne Wanderung zu einem spektakulären Berg und einer liebenswerten PWV-Hütte.

Benachbarte Wanderungen

Harzofenberg
Harzofenberg

Harzofenberg - hat das mit dem Standort einer Glashütte zu tun? Ja, und auch die willkommene Pottasche fiel dort als Nebenprodukt an. Nicht weit ist der Berg von Eußerthal entfernt und bietet sich als Rundweg an. Ganzjährig ist die Strecke zu gehen, auch deshalb weil auf halber Strecke die ganzjährig geöffnete Böchinger Hütte wartet. Sie ist aus der damaligen Zeit übrig geblieben. Sie bietet im Besondern die klassischen Pfälzer Spezialitäten an, die den früheren Bergleuten bestimmt nicht immer winkten.

Adelberg, gr.
Adelberg, gr.

Großer Adelberg - fährt man die B 10 von Landau nach Westen, scheint nach wenigen Kilometern der Adelberg den Weg zu versperren. Aber die Straße geht südlich davon, resp. nördlich von Annweiler zwischen durch. Wandern auf dem "Wildsaupfad", das deutet an, welchen Tieren man in dortigen Wald begegnen kann. Aussichtsplätze gibt es auch noch und eine Möglichkeit zur Einkehr: die Jungpfalz-Hütte, wenn man den richtigen Tag erwischt (am Wochenende).

Geiskopf
Geiskopf

Geiskopf - Wandern im Zentrum des Pfälzer Waldes ist immer eine ruhige Sache. Wer davon aber besonders viel will, der nimmt sich den Geiskopf und das "Stille Tal" vor. Los geht es am noch etwas lebhaften Taubensuhl, dann wird es schnell einsam. Mit gutem Orientierungssinn kommen wir zu der Gipfelkuppe und dann ins Tal. Dort gibt es zwar das gleichnamige Gasthaus, aber ich hatte den Eindruck, selbst die Gäste unterhielten sich besonders leise, um ja nicht die Stille dieses Tales zu stören.

Ersterkopf
Ersterkopf

Wanderung zum "Ersterkopf" - gibt es auch einen Zweiter- oder Dritterkopf? Natürlich, aber die sind etwas niedriger. Deshalb lassen wir sie aus und gehen stattdessen schon früher hinab ins Kohlbachtal. Dort wartet nämlich mit dem Naturfreundehaus schon die erste Einkehrmöglichkeit. Weiter geht es abschließend erst mal am idyllischen Bachlauf entlang bergab, ehe der Aufstieg auf der anderen Seite des Bergrückens durch das Pferdstrappental zurück zum Ausgangspunkt beim Forsthaus Heldenstein beginnt.

Hermeskopf
Hermeskopf

Hermeskopf heißt eine nicht ganz kurze Rundwanderung, die - wie etliche andere auch - am Zentrum "Heldenstein" beginnt und von dort nach Süden in Richtung Ramberg führt. Die "Böchinger Hütte" und die "Walsheimer Hütte" liegen zur Einkehr am Weg. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Die dominierende Böchinger Hütte mit ihrem vollen Programm treffen wir zuerst. Dann geht es weiter zur versteckten, unscheinbaren Walsheimer Hütte, der man die Bewirtung erst ansieht, wenn man direkt davor steht. Dafür ist die Atmosphäre dort umso persönlicher. Ja, und zum Abschluss wartet dann noch das Forsthaus Heldenstein am Parkplatz.

Hermersbergerhof
Hermersbergerhof

Hermersbergerhof ist eine kleine Ortschaft in der Mitte des Pfälzer Waldes. Sie steht auf einer sehr weitläufigen Hochfläche und nennt sich die höchstgelegene Siedlung der Pfalz. Dieses Attribut wird unterstrichen durch den etwas nördlich stehenden Luitpoldturm, von dem aus man in weite Teile der Pfalz und darüber hinaus blicken kann. Die Wanderung ist nicht besonders anspruchsvoll und auch technisch einfach. Die größte Herausforderung ist die Besteigung des Luitpoldturmes. Und auch sonst ist die Verbindung zu Bayern recht präsent: es gibt den Landgasthof Luitpolder Hof, den Luitpoldstein u.a.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt ganz deutlich die beiden Anstiege auf dem Almersberg selbst und zur Geldmünzhütte auf der Runde über den Godramsteiner Wald und das Birkental. Der erste Peak ist durch den ursprünglich falschen Anstieg erfolgt. Es sind Anstiege, die auch einer Wanderung in den Alpen alle Ehre machen würden.

Nach knapp zwei Kilometern Wegstrecke ist man an der Dörrenthal-Hütte. Es ist eine neue Vereins- und Schutzhütte, dem Augenschein nach wohl öfter für ein Waldfest genutzt, trotz ihres jungen Alters. Der Kamin lässt darauf schließen, dass in der Hütte ein Suppe oder Würste zubereitet werden können.

Den Anstieg geht man erst einmal ganz nach oben, ohne auf den Felsen zu achten. Dann steht man plötzlich auf einer engen Kuppe, der Gipfel ist erreicht. Der Pfad ist am linken Bildrand angedeutet. Zum Westgipfel ist es noch ein gewisses Stück, aber fast eben.

Vom Westen ist der Ostfelsen "ebenerdig" zu begehen bis man plötzlich vor dem Abbruch steht. Das Ausmaß erkennt man erst von unten.

Oben erscheint der Fels ziemlich robust. Unten erkennt man seine Bröckeligkeit, die schon zu einigen "Durchblicken" geführt hat. Besonders deutlich ist die Schichtung zu sehen, für Geologen ein Bilderbuch.

Blick auf den "Unterbau" des Ostgipfels. Die Schichtung und Anordnung der Gesteinsteile, sowie die gelb-rot-braunen und grauen Farben könnte man glatt als ein gelungenes Kunstwerk bezeichnen. Aber sie sind tatsächlich geologisch entstanden.

Ähnlich verhält es sich am Aussichtspunkt weiter westlich. Auch dort ist der Fels von oben zugänglich, sogar mit einer Rastbank versehen.

Am westlich liegenden Aussichtsfelsen steht sogar noch eine zweite, fast neue Sitzbank mit Tisch (2012). Sie eignet sich hervorragend für eine ordentliche Pause zum Verzehr der mitgebrachten Brotzeit. Ich war dort alleine, was vermutlich eine Seltenheit ist.

Vom Westfelsen hat man einen herrlichen Fernblick in den weitgehend bewaldeten Wasgau mit seinen vielen Berggipfeln. Allerdings bedarf es schon sehr guter geografischer Kenntnisse, um zu erkennen, welcher Gipfel wo liegt.

Im Birkental gibt (gab) es eine Fischzuchtanstalt. In den vielen, fast verlandeten Becken schwimmen zwar noch einige Fische, Zucht wird aber nicht mehr betrieben.

Lediglich ein etwas größerer Fischweiher dieser Anlage ist noch in Betrieb. Schade über den Niedergang einer solchen Anlage. Mit ihr geht wertvolle Landeskultur verloren, die andernorts mit viel Geld wieder restauriert wird; man nennt das dann Denkmalpflege.

Geldmünzhütte, eigentlich heißt sie "Siebeldinger Hütte", weil sie der dortige PW-Verein errichtet hat und im Ehrenamt betreibt. Es handelt sich um eine recht junge Hütte (1973 erbaut) an einem strategisch günstigen Platz, jedoch nur zu Fuß erreichbar. Der übliche Anstieg erfolgt von Eußertal aus. Sie ist aber auch mittels eines kurzen Abstiegs von der Bushaltestelle an der L 505 nach Taubensuhl erreichbar. Nachbarhütten sind die Pottaschtalhütte, die Walsheimer Hütte, die Jungpfalz-Hütte und das Forsthaus Taubensuhl (siehe Liste der Hütten).

 

 

 

 

 

 

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