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Wanderungen

Aufacker



Aufacker

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022, 17:40 Uhr

Kurzform
Großer Aufacker - einer der nördlichen, stillen Oberammergauer Hausberge. Auf guten Wegen durch Wälder und Weiden mit herrlichen Ausblicken lässt sich eine Rundwanderung machen. Nach dem steilen Aufstieg mit den herrlichen Blicken auf die Stadt und die südlichen Berge geht es flach bergab nach Westen und dann über den Altherrenweg wieder zurück zum Ausgangspunkt am Wellenberg. Das geht aber nicht ohne die Einkehr im Berggasthof Romanshöhe. Im Bild: Gipfelkuppe mit dem schlanken Gipfelkreuz aus Südosten gesehen. Der steile Abbruch kommt gleich nach dem Kreuz (Erstwanderung: Mai 2014; aktualisiert: März 2021)

Hintergrundinfo
Der Aufacker ist Teil der Untergruppe "Laber-Hörnle-Gruppe" der Ammergauer Alpen. Sie schließt dieses Gebirge nach Nordosten ab. Ein weiterer Vertreter ist das Ettaler Mannl und eben der Aufacker. Sie alle zählen zu den Oberammergauer Bergen, wohlgemerkt auf der Nordseite dieses bekannten Ortes.
Hörnle und Laber sind mittels Seilbahnen erschlossen, der Aufacker ist das nicht. Deshalb ist er wohl auch nicht so bekannt und in der Folge davon weist er wenig Besucher auf. Vielleicht hält der sehr steile Südaufstieg auch den einen oder anderen Wanderer ab. Obwohl - ich fand, gerade das ist eine seiner Stärken. Auf dieser Teilstrecke bietet sich immer wieder eine wunderbare Sicht auf Oberammergau und die südlich liegenden Berge. Je höher man steigt, umso besser wird das.
Eine weitere Besonderheit dieser Wanderroute ist der Altherrenweg, den ich auf dem Rückweg gegangen bin. Ob die Namensgebung despektierlich gemeint war, weiß ich nicht. Jedenfalls geht es sehr gemütlich zwischen Oberammergau und Unterammergau immer ein wenig über Talsohle dahin. Für jemand, der nicht unbedingt große Höhen zum Ziel hat, lässt sich daraus eine Runde zwischen den beiden Orten machen, dessen zweiter Teil im Tal verläuft. Der Gasthof Romanshöhe steht in beiden Fällen für eine ordentliche Brotzeit, die unbedingt auch zum Genießen zu zählen ist.
Schwierigkeit:35.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:730 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Wellenberg895
Querung 1. Forststrasse1140 0:471,65
Querung 2. Forststrasse1334 0:311,75
Gipfel grosser Aufacker1540 0:401,75
Rehbreinmoos1358 0:181,50
Abzw. Forstrasse1244 0:170,80
Einmü. Hörnleweg1119 0:181,40
Einmü. Altherrenweg978 0:200,95
Romanshöhe969 0:050,30
Parkplatz Wellenberg895 0:443,20

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Ammergauer Alpen, der Aufacker ist Teil der Laber-Hörnle-Gruppe, er liegt nördlich vom Oberammergau. Karten: AV-Wanderkarte Nr. BY 7, "Ammergebirge Ost, Pürschling, Hörnle"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Ammergebirge Ost", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
22.05.2014; Alleingang im wahrsten Sinne des Wortes, zumindest auf dem Berg selbst. Als ich schon eine Weile auf dem Gipfel saß, kam lediglich ein einzelner Wanderer nach. Weitere Personen sah ich auch später nicht mehr. Auf dem "Altherrenweg" nahe der Talsohle und auch in der Gaststätte Romanshöhe dagegen konnte man viele Personen antreffen, die diese Verbindung von Ober- nach Unterammergau gingen. Es herrschte hochsommerlich warmes Wetter mit starkem Dunst am Morgen. Später verbesserte der aufkommende Wind die Fernsicht deutlich. Im Wald waren die Temperaturen sehr angenehm.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour ist der große Aufacker mit 1540 m. Der kleine Aufacker wäre nur wenig weit entfernt, lohnt aber den Abstecher dorthin wohl nicht.
Alm(en), Hütt(en):
Romanshöhe, Weitere Hütten gibt es auf der gewählten Runde nicht. Auf dem Altherrenweg stehen etliche, zum Teil überdachte Sitzbänke. Am Rehbreinmoos fristet ein einfacher Unterstand sein Dasein.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Wellenberg Oberammergau, nahe der Talstation der Laberbahn (östlicher Ortsteil St. Gregor). Adresse: Ludwig-Lang-Straße 59 B, D-82487 Oberammergau. Koordinaten: N = 47.598767, E = 11.085232; Geographische Daten: N = 47°35'55.6", E = 11°05'06.8"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 656748, N = 5273813; Gauß-Krüger: R-E = 4431314.391, H-N = 5273779.406. Der Ausgangpunkt ist mit ÖPNV erreichbar. Ein Bus fährt dieses Zentrum mit Laberbahn und öffentlichem Schwimmbad an. Die Nutzung von Kinderwägen und Rollstühlen ist am Aufstieg zum Gipfel nicht möglich. Damit kommt man aber durchaus auf dem kurzweiligen Altherrenweg voran, notfalls bis zum Gasthof Romanshöhe.
Am oberen Ende des Parkplatzes den "Altherrenweg" nehmen (hieß früher: "Wiesmahdweg"), aber kurz darauf nach dem Kühlberggraben rechts gehen und von nun an in vielen kleinen Serpentinenkehren steil bergauf wandern. Dabei überquert man den Bach zweimal und geht durch einige Weidetore. Passagen durch Wald und offene Weiden wechseln mehrfach ab; zusätzlich kreuzt man zwei Forststraßen. Im letzten Teil zum Gipfel ist der Pfad an einigen Stellen recht sperrig und auch ein wenig ausgesetzt, insgesamt aber technisch einfach. Vom Gipfel geht es etwa 1,5 km in nordwestlicher Richtung auf dem offenen Bergkamm bis zum Rehbreinmoos (hat diesen Namen nicht ohne Grund!). Ab dort beginnen Forststraßen bzw. ein Waldweg der in Grundrichtung Südwest/West und dann Südost führt und kurz vor der Romanshöhe auf den Altherrenweg einmündet. Das letzte Stück davor ist ein sehr steiler, ausgewaschener Hohlweg. Ab der Romanshöhe führt der Weg ein kurzes Stück auf der Zufahrtstraße und zweigt dann nach Osten ab. In etlichen Kurven und kleinen Steigungen geht er mehrfach mit Holzbrücken über enge, wasserführende Kare zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Der große Aufacker ist einer von vier erwähnenswerten Bergen der in der "Hörnlegruppe" im Nordosten der Ammergauer Alpen liegt. Abgesehen von dem Sonderfall "Ettaler Mandl" mit seiner Steinspitze sind Hörnle und Laber mit Seilbahnen ausgestattet. Das ist beim Aufacker nicht der Fall; man findet folglich dort oben nur wenige Wanderer und schon gar keinen "Bahnfahrer". Ein einfacher Hin- und Rückweg zum Aufacker wäre etwas wenig gewesen für eine "richtige" Bergwanderung. Also habe ich die Runde ein wenig nach Westen erweitert. Dabei kommt man dann auch noch an einem Berggasthof, der "Romanshöhe", vorbei; ein wichtiger Grund für die Wahl der Strecke. Es gibt auch noch den kleinen Aufacker, der östlich des großen Aufackers liegt und über den offenen Kamm weglos erreichbar wäre. Auf der insgesamt einfachen Strecke habe ich dann erlebt, dass man auch dort Probleme mit der Orientierung bekommen kann. Durch eine neue, in den Karten nicht eingezeichnete Forststraße kam ich "außer Tritt" und wähnte mich plötzlich auf dem falschen Weg. Ich stieg ein gutes Stück zurück, um dann festzustellen, dass ich trotzdem richtig gewesen war. Geholfen hat mit dabei letztlich der Höhenmesser mit dem es möglich war, die aktuelle Position wieder zu finden. In den Angaben zur Höhensumme, Gehzeit und Wegstrecke ist das bereinigt. Ansonsten ist zu bemerken, dass man am Aufstieg mehrmals Gelegenheit zu fantastischen Blicken auf Oberammergau und die gegenüberliegenden Berge hat (siehe Fotos).

Benachbarte Wanderungen

Hörnle
Hörnle

Das Hörnle ist eine Berggruppe der Ammergauer Alpen mit drei Gipfeln. Es sind die ersten Erhebungen südlich von Murnau bzw. Bad Kohlgrub. Da der gesamte Bergstock aus Flysch besteht, kommt es immer wieder zu Materialabgängen, deren Spuren man weit ins Voralpenland sehen kann. Sofern man mit einem Aufstieg aus dem Tal alle drei Hörnlegipfel besuchen möchte, kommt eine ganz schöne Höhensumme zusammen. Gut, dass mit der Hörnlehütte und der Hörnlealm zwei willkommene Einkehrmöglichkeiten am Wege liegen.

Brunnenkopf
Brunnenkopf

Der Brunnenkopf hoch über Schloss Linderhof ist einer derjenigen Berge, die König Ludwig II. gerne aufgesucht hat. Knapp unter dem Gipfel stehen zwei Hütten, eine für den/die Herrscher und eine für die Bediensteten. Mit einer Kutschenfahrt schaffte er es auf den Berg. Das geht heute nur noch mit dem Jeep für den Hüttenwirt, alle anderen müssen zu Fuß hinauf. Und es kommen viele Wanderer um diesen Ort zu sehen. Ernst wird es aber erst am Schlussanstieg zum Gipfel, da sind es dann schon bedeutend weniger.

Laber
Laber

Der Laber ist eine Berggruppe südöstlich von Oberammergau. Sie besteht aus dem Laberjoch, dem Schartenkopf und den Manndlköpfen mit dem berüchtigten Ettaler Manndl. Die hier gegangene Runde beginnt an der Laberbahn und geht über den sperrigen Schartenkopf zur Bergstation der Laberbahn. Der Rückweg verläuft über die Soilaalm und das Lainetal. Es gibt einiges zu sehen, namentlich die typischen, wilden Ammergauer Bergspitzen und die Zähmung eines Wildbaches.

Teufelsstättkopf
Teufelsstättkopf

Teufelsstättkopf, der furchteinflößende Gipfel nahe Oberammergau. Ganz so schlimm wie sein Name ist der Berg aber dann doch nicht. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit braucht man aber schon. Ein kräftiges Stahlseil ist in einem Kamin knapp unterhalb des Gipfel sehr hilfreich. Auch am Gipfelkreuz ist wenig Platz

Königsstand
Königsstand

Königsstand, der Aussichtsberg im Ammergebirge, resp. im östlichen Teil des Kramermassivs, nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Er hat einen sehr steilen Abbruch zum Pflegersee, ist aber von Westen recht einfach zu erreichen. Naja, einige Schweißtropfen kostet er schon. Der Blick von dort oben geht ins gesamte Werdenfelser Land und in die anschließenden Gebirge. Wanderrouten westlich der Loisach sind der guten Aussicht wegen alle recht lohnend.

Felsenkanzel (Kramer)
Felsenkanzel (Kramer)

Die "Felsenkanzel" ist eigentlich kein Berg, sondern nur ein recht markanter Aussichtspunkt an der Südostseite des Kramers, ein gutes Stück über dem Berggasthof St. Martin. An einer steilen Felswand mit Seilsicherung hat jemand eine eingefasste und gut gesicherte Kanzel gebaut, von der aus ein Superblick nach Garmisch-Partenkirchen und ins Wettersteingebirge möglich ist. Natürlich kann man auch noch weiter hinauf gehen, z.B. zum Königsstand oder auf der Ostroute zum Kramer.

Kellerleitensteig
Kellerleitensteig

Kellerleitensteig - ein einfacher Rundweg nördlich von Garmisch-Partenkirchen, also schon im Ammergebirge. Wer nicht ganz "gehunfähig" ist, kann sich diese Tour vornehmen, sie ist auch abzukürzen. Ein herrlicher Blick von vielen Stellen aus in das Wettersteingebirge und das Loisachtal ist der Lohn dieser Wanderung - und natürlich die Einkehr in die beiden Hütten Pflegersee und Werdenfelser Hütte.

Bilder zur Wanderung

Der Aufstieg wird kurz nach dem Start am Parkplatz sehr steil und geht von Anfang an in vielen Kurven und Kehren den Berg hoch. Nach der Überquerung der zweiten Forststraße wird die Strecke etwas flacher, steigt aber kurz vor dem Gipfel nochmals ordentlich an. Nach dem ersten Abstieg folgt ein flaches Stück bis zum Rehbreinmoos. Die folgenden Stücke wechseln in der Steilheit etwas ab. Lediglich der letzte Teil vor Erreichen des Altherrenwegs ist besonders steil und wird durch die starke Auswaschung eine Herausforderung. Der letzte Rückweg ab dem Gasthof Romanshöhe trudelt mehr oder weniger eben und kurzweilig aus.

Der Aufacker hat ein sehr schlichtes, schlankes Holzkreuz, das aber doch eine beachtliche Höhe aufweist. Außerdem liegt ein gut gepflegtes Gipfelbuch zum Eintrag durch die Wanderer bereit. Es kommen offenbar nur echte Wanderfreunde dort hinauf, die mit dem Buch sorgsam umgehen.

Während des Aufstieges kann man immer wieder ins Tal sehen, z.B. ins Zentrum von Oberammergau. Im unteren Drittel ist der Hang frei und nach jeder Kehre wird die Sicht besser.

Etwas links des Zentrums ist der Ortsteil St. Gregor zu erkennen, der die Laberbahn, das Wellenbergbad und natürlich große Parkplätze aufweist. Viele Baumstümpfe auf der Wiese lassen erkennen, dass vor nicht allzu langer Zeit die Sicht noch nicht so gut war. Es ist jetzt Weideland.

Im Osten liegt der Laber mit seinem Nachbarn, dem "kratzbürstigen" Schartenkopf. Die beiden Berge eigenen sich für eine Wanderung ebenfalls sehr gut. Das Gelände ist aber nicht ganz einfach, könnte für Anfänger etwas problematisch werden.

Über Oberammergau hinweg kann man die Brunnbergkette mit ihrem Wahrzeichen, dem Kletterfelsen "Kofel" sehen. Letztendlich zieht sich diese Kette bis Linderhof dahin. Als ganzes ist sie wirklich nur von sehr leistungsstarken Gehern zu bewältigen.

Im Hintergrund thront die fast 2000 m hohe Notkarspitze. Sie ist ab dem Ettaler Sattel einfach über den Ochsensitz und Ziegelspitz zu begehen, ist aber doch etwas lang und auch recht hoch.

Vom Abstiegsweg aus ist im Nordwesten das mittlere Hörnle mit seiner Hörnlealm zu erkennen. Dorthin führt auch eine Wanderroute, allerdings mit über vier Stunden Gehzeit von Oberammergau aus.

Steinernes Wegkreuz mit Wassertrog am Altherrenweg von Oberammergau nach Unterammergau (insgesamt ein Rundweg). Er führt etwas über der Talsohle am Berg entlang, ist äußerst gut präpariert und mit vielen Ruhebänken, Informationstafeln und Marterln ausgestattet.

Der Gasthof Romanshöhe liegt auf dem Altherrenweg etwa in der Mitte zwischen Oberammergau und Unterammergau. Da er ein Stück über der Talsohle steht, hat man von dort eine sehr gute Fernsicht. Es ist der ideale Platz für eine Einkehr, dies allemal lohnt. Gastronomische Wünsche lässt er nicht offen, ist jedoch am Montag und Dienstag geschlossen.

 

 

 

 

 

 

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