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Almen und Berge

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Wanderungen

Almenrunde Samerberg



Almenrunde Samerberg

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:51 Uhr

Kurzform
Almenrunde Samerberg - viele Almen sind das Wanderziel auf einer Runde am Nordhang der Hochries. An den meisten kommt man direkt vorbei, andere liegen ein paar Meter von der Route entfernt: Marchwiesalm, Kräuterwiesenalm, Heißnalm, Käseralm, Ebersberger Alm, Wimmeralm, Oberstuffer Hütte, Linderhütte, Doaglalm, Weyerer Alm, Pallaufalm. Im Bild: Ebersberger Alm mit dem von Westen dorthin führenden Versorgungsweg. Sie steht unmittelbar an der Südseite des Ebersbergkopfes, mit 1172 Meter der höchste Punkt des Rundweges (Erstwanderung: September 2020)

Hintergrundinfo
Der Samerberg ist der westliche Teil der Chiemgauer Alpen, nördlich der Bergkette mit Riesenberg, Hochries, Karkopf und Feichteck. Es ist eine Landschaft, die sehr viele Almen aufweist, die meisten davon den Sommer über noch mit Tieren genutzt. Auf den üblichen Touren trifft man davon nur wenige.
Es bietet sich an, eine Extra-Wanderung durchzuführen, welche die Berggipfel nicht zum Ziel hat, sondern an möglichst vielen dieser Almen und Hütten vorbeigeht. Die Touristikwirtschaft Samerberg hat eine solche Runde geschaffen, die in mehreren Varianten gegangen werden kann. Wir haben uns diejenige vorgenommen, die in Grainbach beginnt, im großen Bogen östlich zur Käseralm und von dort hinauf zur Ebersberger Alm verläuft. Anschließend geht es bergab zur Spatenaualm und am Hangfuß der Hochries entlang wieder zurück.
Zwei der dort anzutreffenden Almen haben für Wanderer zur Einkehr geöffnet: Käseralm und Goaglalm; gerade recht, denn die Tour ist mit 16 km nicht gerade kurz.
Schwierigkeit:39.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:16,5 kmlang (>15 km)
Wanderzeit:6:00 h*lang (>5 h)
Höhensumme:545 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Grainbach West700
Ortsausgang Grainbach686 0:120,78
Abzw. Ried/Hartbichl723 0:190,87
Ried (Bauernhof)728 0:080,47
Marchwiesalm800 0:170,80
Kuppe Einmü. Hartbichl868 0:170,71
Kräuterwiese871 0:170,84
Heißnalm997 0:231,16
Käseram900 0:120,73
Abzw. Ebersberger Alm 951 0:210,80
Spitzkehre Beginn Steig1064 0:351,50
Ebersberger Alm (Kamm)1172 0:240,68
Dreieck Wimmeralm1154 0:361,02
Linderhütte996 0:261,05
Doaglalm996 0:150,85
Abzw. Steig Parkplatz887 0:160,91
Weyerer Alm863 0:181,11
Pallaufalm778 0:241,43
PP Grainbach West700 0:200,82

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Westliche Chiemgauer Berge, Samerberg, Hochries Nord. Karten: DAV Alpenvereinskarte Bayerische Alpen BY17; Chiemgauer Alpen West, Hochries, Geigelstein; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Chiemgauer Alpen West, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro
Datum, Begleiter, Wetter
13.09.2020; Renate ist mit mir diese Route gegangen. Wir haben uns ordentlich Zeit genommen und uns mit kleineren Pausen immer wieder umgesehen und die Landschaft betrachtet. Deshalb ist die Gehzeit auch etwas länger, als sie bei anderen Wanderern wäre. Viele Menschen sind uns auf allen Streckenteilen begegnet. Insbesondere an der Käseralm herrschte zur Mittagszeit viel Betrieb. Sie ist sowohl mit Rollstühlen als auch mit Kinderwägen gut erreichbar und das haben die betreffenden Personen gut genutzt. Ruhiger wurde es dann erst auf dem Rückweg über die Weyerer Alm und die Pallaufalm. Es herrschte Hochdruckwetter mit überwiegend blauem Himmel. Dennoch lag die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und sorgte für schlechte Fernsicht. Der Wind spielte keine Rolle und auch die Temperaturen lagen in einem angenehmen Bereich.
Erreichte Gipfel
Ein klassischer Gipfel wird nicht erreicht. Allerdings kann man den Kamm des Ebersbergkopfes unmittelbar hinter der Ebersberger Alm mit seinen 1172 Metern als solchen durchaus ansehen. Gipfelkreuz hat er keines, allerdings einen sehr markanten Baum.
Alm(en), Hütt(en):
Käseralm, Doaglalm, Es ist die Tour der vielen Almen, Hütten und sonstigen Gebäude. Viele liegen direkt am Weg, andere in Sichtweite. Die meisten sind almwirtschaftlich genutzt. Hinzu kommen die Gebäude von Grainbach und die Höfe in Lochen und Ried.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Grainbach West. Adresse: Hochriesstraße, D-83122 Samerberg/Grainbach. Koordinaten: N = 47.770210, E = 12.232917; Geographische Daten: N = 47°46'12.8", E = 12°13'58.5"; UTM-Daten: Z 33T = , E = 292680, N = 5294468; Gauß-Krüger: R-E = 4517564.883, H-N = 5292461.823. Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der erste Teil der Runde ist mit Kinderwägen und Rollstühlen durchaus zu bewältigen. Für den zweiten Teil mit dem Aufstieg zur Ebersberger Alm geht das nicht. Aber man kommt von der Käseralm auf dem Weg zwischen Talstation und Mittelstation der Hochriesbahn auch sehr gut wieder zurück. Damit ist es möglich, eine der ohnehin vorgesehenen Varianten zu schaffen.
Die Wanderung beginnt mit dem Gang auf der Straße nach Osten in den Ort Grainbach. Nach einer kurzen links/rechts-Passage führt der Weg durch "Oberdorf" und die Kräuterstraße nach Lochen. An der folgenden Abzweigung geht die Route nach links in Richtung Ried. Wir bleiben eine ganze Weile auf der immer noch asphaltierten/betonierten Straße und kommen an der Marchwiesalm vorbei. Nach einer Kuppe verläuft die Straße etwas bergab, macht eine Linkskurve. Ein Wegweiser führt weiter nach links in Richtung Kräuterwiese, vorbei an einem Grenzfelsen. Nach der Kräuterwiesalm (die etwas weiter hinten liegt) orientieren wir uns zur Käseralm, vorbei an der Heißnalm. Der weitere Weg führt uns nach der Einkehr in Richtung Hochries bergauf und kurz nach Ende der Betonstraße nach rechts auf einen Karrenweg zur Ebersberger Alm. Später wird daraus ein mittelschwerer Steig durch den Wald. Nach dem kurzen Aufstieg auf den Gipfelkamm orientieren wir uns weiter nach Westen zur Wimmeralm. Kurz vorher beginnt an einem Dreieck der Abstieg zur Doaglalm. Zu ihr müssen wir ein wenig die eigentliche Route verlassen. Wieder zurück verbleiben wir erst auf dem Versorgungsweg zum Parkplatz Spatenau, gehen aber an einer Spitzkehre geradeaus weiter zur Weyerer Alm. Etwas später geht es noch einmal nach links und dann an der Pallaufalm vorbei auf den Aufstiegsweg zur Mittelstation der Bahn. Von dort führt die Route zurück zur Talstation und anschließend die letzten Meter hinab zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Der gesamte Samerberg ist ein ausgesprochenes Wandergebiet im Vorfeld der angrenzenden Bergkette mit der Hochries im Zentrum. Eine Seilbahn führt dort hinauf. Wer damit nicht fahren möchte, aber auch den langen Aufstieg scheut, der kann recht abwechslungsreiche Touren in Talnähe machen. Und was könnte spannender sein als eine Runde von Alm zu Alm, natürlich mit Einkehr in zwei dieser Hütten. Der von uns gegangene Weg ist mit 16 km allerdings nicht kurz. Wem das zu lang ist, der kann abkürzen. Die einfachste Abkürzung davon ist der Rückweg von der Käseralm ins Tal. Eine zweite Möglichkeit ist der Abstieg nach der Ebersberger Alm durch den Moserboden zur Mittelstation der Bahn und ebenfalls von dort ins Tal. Ein Erfolg wird diese Tour allemal, wenn jemand ein offenes Auge hat für die Bauweisen und die sonstigen Eindrücke dieser Almen. Manchen sieht man die nach wie vor große Bedeutung an, bei anderen merkt man, dass sie darum kämpfen, weiter zu bleiben. Und außerdem gibt es recht gute Fernblicke nach Norden über den Dandlberg hinweg mit seinen vielen kleinen Ortschaften. Der See, den man östlich von Rosenheim entdeckt - nein, das ist nicht der Chiemsee, sondern der Simssee.

Benachbarte Wanderungen

Hochries
Hochries

Die Hochries ist ohne Zweifel die Königin der westlichen Chiemgauer Alpen. Zu ihr führt eine Seilbahn aus Grainbach hoch, welche die Menschen natürlich ganz bequem auf ihren Gipfel bringt. Wer das nicht will, kann in einer Wanderung auch hoch wandern. Ab der Mittelstation wird nach dem Aufstieg zum Gipfel und dem Rückweg über die Seitenalm und den Mooserboden daraus sogar ein Rundweg. Technisch schwierig ist nur eine kurze Passage am Aufstieg. Mit dem Hochrieshaus, der Käseralm, der Moserbodenalm und der Kräuterhexe (Mittelstation) warten etliche Einkehrmöglichkeiten.

Karkopf
Karkopf

Der Karkopf , das ist die mittlere Spitze im Dreigestirn aus Hochries, Karkopf und Feichteck. Seine Attraktivität ist deutlich geringer als die seiner Nachbarn. Das mag auch an seiner etwas versteckten Lage liegen. Zu erreichen ist er nur mit einem längeren Aufstieg aus Nordwesten über die Seitenalm oder von der Hochries kommend. Der Vorteil ist, dass einen dort oben kaum jemand stört. Wenn man dann auf dem Rückweg an der Doaglalm sitzt, ist ein zufriedener Blick hinauf auf die Spitze möglich, von der man gerade kommt.

Feichteck
Feichteck

Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen.

Dandlberg (Samerberg)
Dandlberg (Samerberg)

Der Dandlberg auf dem Samerberg ist mit seinen weniger als 1000 Metern Höhe nun wirklich ein Vorberggipfel. Das aber ist kein Grund, ihm aus dem Weg zu gehen und ihm nicht die Aufmerksamkeit mit einer kurzen, leichten Wanderung zu schenken. Seine großen Vorteile sind nämlich eine gute Fernsicht nach Norden und Süden, sowie die Einkehr in der Dandlbergalm an seiner Südseite. Hinzu kommt die kurze Anreise von der Autobahn aus.

Heuberg
Heuberg

Der Heuberg ist eigentlich nur ein recht schüchterner Gipfel zwischen zwei schroffen Bergen: dem Kitzstein und dem Kletterfelsen Wasserwand. Aber er hat ein eigenes Gipfelkreuz und ist ein selbständiger Berg. Bekannt ist er wegen zweier Umstande: die an seiner Ostseite so riesige Almfläche mit der Laglerhütte und der Deindlhütte, sowie die jedes Frühjahr flächendeckend auftretende Krokusblüte. Man muss aber den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch erwischen.

Laubenstein
Laubenstein

Der Laubenstein ist so quasi der Frasdorfer Hausberg. Der grüne Gipfel ist nur 1350 Meter hoch, bietet aber dank seiner freien Kuppe beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, namentlich zum Chiemsee. Rings um ihn herum stehen einige andere Berge, die deutlich schwieriger zu erreichen sind. Und direkt zu seinen Füßen liegt mit der Frasdorfer Hütte eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit an der sich zuletzt einiges geändert hat.

Bilder zur Wanderung

Nach dem Parkplatz geht es erst einmal leicht bergab, ehe dann zwischen Ried und oberhalb der Marchwiesalm die ersten nennenswerten Steigungen kommen. Bis zur Käseralm ist das Gelände dann fast eben. Aber dann beginnt der große Aufstieg zur Ebersberger Alm, dem ein sogar noch steilerer Abstieg zur Doaglalm folgt. Der Rest der Strecke verläuft dann leicht bergab, nur zweimal mit ebenen Stellen an der Weyerer Alm und Pallaufalm unterbrochen.

Nach dem Verlassen des Ortes Grainbach werfen wir einen Blick zurück, wissend, dass jetzt dann die Almen kommen werden. Im Hintergrund grüßt der Heuberg.

Dann taucht sie am Waldrand auf, etwas zurückgesetzt: die Marchwiesalm. Der Kamin raucht, Tiere stehen auf der nahen Weide. Das gemauerte Gebäude mit dem ausgebauten Dach beherbergt an manchen Tagen sicher nicht nur die Sennerin.

Hinter der großen Wiese am Waldrand steht die Kräuterwiesalm, ebenfalls ein stattliches Gebäude. Der Name ist allerdings falsch abgeleitet, er hat nichts mit Kräutern zu tun, sondern hat seinen Ursprung von "Greuden", soviel wie Roden.

Auch die Heißnalm ist ein Gebäude in gutem Renovierungszustand. Seine Nutzung wird nicht nur durch die Kühe signalisiert, die sich direkt an unserem Weg niedergelassen haben und sich über die Menschen wohl wunderten.

Dann ist der Ort der ersten Einkehr gekommen: die Käseralm. CORONA hat dort die Speisenkarte durcheinander gewirbelt. Aber es ist alles bestens organisiert und die vielen Besucher mit Kindern können umgehend bestellen und bekommen auch sofort ihre Speisen und Getränke. Dann aber drängen die vielen Kinder rasch auf den großen und mit vielerlei Geräten besetzten Spielplatz.

Nach einem längeren Aufstieg mit etlichen Schweißperlen erreichen wir die Ebersberger Alm. Sie steht auf einem Bergsattel mit dem Steinriegel im Rücken. Personal ist keines anwesend. Aber es scheint, als hätten die Kalbinnen die Aufsicht über ihre Hütte übernommen.

Etwas weiter westlich entdecken wir die Wimmeralm. Auch sie ist in einem guten Renovierungszustand. Der Eigentümer ist offenkundig darauf bedacht, dass es seinen Tieren dort oben gut geht. Für Wanderer ist sie nicht offen.

Oberstuffer Hütte. Sie ist Teil der Spatenaualmen, zusammen mit der westlich liegenden Linderhütte - an der wir direkt vorbeikommen - und der Doaglalm. Zur Oberstuffer Hütte kommen wir nicht direkt, wie biegen vorher wir auf unserer Route ab.

Dogalalm. Auf sie freuen wir uns schon, weil dort die Wanderer einkehren können. Es ist die perfekte Alm, vom Tal aus (ab dem Parkplatz Spatenau) einfach zu erreichen. Von unserer Route erfordert das einen kleinen Abstecher, den wir aber gerne gehen. Wer von der Hochries kommt, kann sie ab der Seitenalm bereits sehen.

Auf dem Gang zurück zu unserem Ausgangspunkt kommen wir an der Kolpinghütte Rosenheim vorbei. Sie steht auf dem kleinen Kamm, der das langgezogene Tal abgrenzt. Aktivitäten sind an diesem Tag nicht zu bemerken.

Das Tal am Fuße der Hochries geht weiter. Am Waldrand steht die Weyerer Alm mit einigen neueren Nebengebäuden. Zur Bewirtung von Tagesgästen hat auch sie nicht geöffnet. Ein Schild verkündet uns aber, dass sie für diverse Feiern als Ganzes zu mieten wäre. Wen das interessiert, der kann auf der Homepage der Alm nachsehen (www.weyererhof.de).

Kurz bevor wir die Straße zwischen Tal- und Mittelstation der Seilbahn erreichen, kommen wir noch an der Pallaufalm vorbei. Auch sie ist ein für diese Gegend typisches, gemauertes Gebäude, ausschließlich zum Aufenthalt und zur Betreuung der Tiere genutzt.

Kurz vor der Kräuterwiesalm kommen wir an einem mächtigen Felsbrocken vorbei. Einkerbungen verraten, dass es ein Grenzstein war (ist). Die Jahreszahl 1679 und die Buchstaben "A" und "R" sind zu sehen. Sie stehen für Aschau und Rosenheim. Recht hässliche Streite um Weiderechte führten damals zur Grenzziehung zwischen den Grafen Preysing (Aschau) und der Gerichtsbarkeit Rosenheim.

Die heften Regenfälle in dieser Saison haben deutliche Spuren hinterlassen. Kurz nach der Käseralm hat das Wasser einen an sich recht schönen Weg arg ramponiert. Die Erosionsrinne ist an manchen Stellen so tief, dass man darin ein Kind verstecken kann.

Kurz nach dem ausgewaschenen Weg zur Hochries zweigt ein noch deutlich erkennbarer Karrenweg zur Ebersberger Alm ab. Mit Bestimmtheit zogen dort Pferde oder Ochsen lange Zeit die Wägen hinauf zur Alm. Heute wird die Trasse dafür nicht mehr gebraucht. Die Länge des Umwegs über die Spatenau spielt keine Rolle mehr.

Weiter oben ist aus dem Karrenweg ein Wurzelpfad geworden. Gehen kann man recht gut, fahren muss keiner mehr (außer einigen Mountainbikern).

Der Wald wird lichter, es gibt immer mehr Stellen, an den Vieh weiden kann. "Waldweide" nennt man diese Orte. Für die Wanderer bedeutet das, dass die Alm nicht mehr weit entfernt ist.

Die Wanderstrecke führt an einem Steinwall entlang, der ganz offenkundig durch menschliche Tätigkeit entstand. Als Zaun dient er nicht. Jemand hat die Steine mühsam auf der Wiese entfernt, um dort Gras mähen zu können. Heute ist das Mähen nicht mehr erforderlich.

Über uns schwebt die Seilbahn hinweg. Zwei Gondeln hat sie, die zwischen der Mittelstation und der Bergstation fahren und sich über uns begegnen. Später fällt auf, dass sie nur dort fährt. Zwischen der Talstation und der Mittelstation fördert ein alter, umlaufender Zweiersessel die Personen hoch.

Hinter der Hütte der Ebersberger Alm erhebt sich ein kleiner Steinriegel. Wir sahen ihn als Gipfel an und stiegen weglos zu ihm hoch. Es ist hat immer wieder schön, "oben" zu sein, auch wenn das nicht viel höher ist, als die Umgebung.

Von der Wimmeralm führt ein Steig hinab zur Doaglalm. Sein Kennzeichen sind viele Holztreppen, auch wenn das die Steilheit nicht erfordern würde. Es ist ein Teil des Maximiliansweges, den König Max damals ging. Es ist durchaus denkbar, dass man seinetwegen diese Stufen anlegte, auch wenn die heutigen Holzteile bestimmt nicht mehr aus der damaligen Zeit stammen.

Westlich der Ebersberger Alm gibt es Gelegenheiten für Fernblicke nach Norden. Ganz besonders fällt uns der Moserboden auf, eine sehr große ebene Fläche. An deren Nordrand steht die Moserbodenalm (verdeckt), in der - zumindest an den Wochenenden - eine Einkehr möglich ist.

Über den Moserboden hinweg geht der Blick zum Dandlberg, namentlich nach Törwang, das an seiner Ostseite liegt. Dahinter zeigt sich dann Rosenheim, an diesem Tag wegen des Dunstes nicht sehr deutlich zu erkennen.

Andere Blickrichtung: am Grat hinauf zur Hochries steht die Seitenalm mit ihren drei Gebäuden. So wie die weiße Farbe aus der Ferne signalisiert, sind sie neu renoviert worden.

Auf den Rückweg am Bergfuß verläuft die Strecke durch ein langgezogenes Tal. Auf der Weide grasen die Tiere der Weyerer Alm.

Etwas später geht es noch einmal durch den Wald. Dort verläuft ein alter Karrenweg zwischen der Pallaufalm und der Weyerer Alm; heute aber als solcher nicht mehr genutzt.

Das Tal setzt sich fort, jetzt direkt an der Pallaufalm. Spuren der Wanderstrecke sind kaum noch zu erkennen. Das vorne liegende Ziel ist aber nicht zu verfehlen.

 

 

 

 

 

 

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