Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:51 Uhr
Schwierigkeit: | 39.0 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 16,5 km | lang (>15 km) |
Wanderzeit: | 6:00 h* | lang (>5 h) |
Höhensumme: | 545 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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PP Grainbach West | 700 | ||
Ortsausgang Grainbach | 686 | 0:12 | 0,78 |
Abzw. Ried/Hartbichl | 723 | 0:19 | 0,87 |
Ried (Bauernhof) | 728 | 0:08 | 0,47 |
Marchwiesalm | 800 | 0:17 | 0,80 |
Kuppe Einmü. Hartbichl | 868 | 0:17 | 0,71 |
Kräuterwiese | 871 | 0:17 | 0,84 |
Heißnalm | 997 | 0:23 | 1,16 |
Käseram | 900 | 0:12 | 0,73 |
Abzw. Ebersberger Alm | 951 | 0:21 | 0,80 |
Spitzkehre Beginn Steig | 1064 | 0:35 | 1,50 |
Ebersberger Alm (Kamm) | 1172 | 0:24 | 0,68 |
Dreieck Wimmeralm | 1154 | 0:36 | 1,02 |
Linderhütte | 996 | 0:26 | 1,05 |
Doaglalm | 996 | 0:15 | 0,85 |
Abzw. Steig Parkplatz | 887 | 0:16 | 0,91 |
Weyerer Alm | 863 | 0:18 | 1,11 |
Pallaufalm | 778 | 0:24 | 1,43 |
PP Grainbach West | 700 | 0:20 | 0,82 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Die Hochries ist ohne Zweifel die Königin der westlichen Chiemgauer Alpen. Zu ihr führt eine Seilbahn aus Grainbach hoch, welche die Menschen natürlich ganz bequem auf ihren Gipfel bringt. Wer das nicht will, kann in einer Wanderung auch hoch wandern. Ab der Mittelstation wird nach dem Aufstieg zum Gipfel und dem Rückweg über die Seitenalm und den Mooserboden daraus sogar ein Rundweg. Technisch schwierig ist nur eine kurze Passage am Aufstieg. Mit dem Hochrieshaus, der Käseralm, der Moserbodenalm und der Kräuterhexe (Mittelstation) warten etliche Einkehrmöglichkeiten. |
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Der Karkopf , das ist die mittlere Spitze im Dreigestirn aus Hochries, Karkopf und Feichteck. Seine Attraktivität ist deutlich geringer als die seiner Nachbarn. Das mag auch an seiner etwas versteckten Lage liegen. Zu erreichen ist er nur mit einem längeren Aufstieg aus Nordwesten über die Seitenalm oder von der Hochries kommend. Der Vorteil ist, dass einen dort oben kaum jemand stört. Wenn man dann auf dem Rückweg an der Doaglalm sitzt, ist ein zufriedener Blick hinauf auf die Spitze möglich, von der man gerade kommt. |
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Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen. |
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Der Dandlberg auf dem Samerberg ist mit seinen weniger als 1000 Metern Höhe nun wirklich ein Vorberggipfel. Das aber ist kein Grund, ihm aus dem Weg zu gehen und ihm nicht die Aufmerksamkeit mit einer kurzen, leichten Wanderung zu schenken. Seine großen Vorteile sind nämlich eine gute Fernsicht nach Norden und Süden, sowie die Einkehr in der Dandlbergalm an seiner Südseite. Hinzu kommt die kurze Anreise von der Autobahn aus. |
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Der Heuberg ist eigentlich nur ein recht schüchterner Gipfel zwischen zwei schroffen Bergen: dem Kitzstein und dem Kletterfelsen Wasserwand. Aber er hat ein eigenes Gipfelkreuz und ist ein selbständiger Berg. Bekannt ist er wegen zweier Umstande: die an seiner Ostseite so riesige Almfläche mit der Laglerhütte und der Deindlhütte, sowie die jedes Frühjahr flächendeckend auftretende Krokusblüte. Man muss aber den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch erwischen. |
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Der Laubenstein ist so quasi der Frasdorfer Hausberg. Der grüne Gipfel ist nur 1350 Meter hoch, bietet aber dank seiner freien Kuppe beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, namentlich zum Chiemsee. Rings um ihn herum stehen einige andere Berge, die deutlich schwieriger zu erreichen sind. Und direkt zu seinen Füßen liegt mit der Frasdorfer Hütte eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit an der sich zuletzt einiges geändert hat. |
Nach dem Parkplatz geht es erst einmal leicht bergab, ehe dann zwischen Ried und oberhalb der Marchwiesalm die ersten nennenswerten Steigungen kommen. Bis zur Käseralm ist das Gelände dann fast eben. Aber dann beginnt der große Aufstieg zur Ebersberger Alm, dem ein sogar noch steilerer Abstieg zur Doaglalm folgt. Der Rest der Strecke verläuft dann leicht bergab, nur zweimal mit ebenen Stellen an der Weyerer Alm und Pallaufalm unterbrochen.
Nach dem Verlassen des Ortes Grainbach werfen wir einen Blick zurück, wissend, dass jetzt dann die Almen kommen werden. Im Hintergrund grüßt der Heuberg.
Dann taucht sie am Waldrand auf, etwas zurückgesetzt: die Marchwiesalm. Der Kamin raucht, Tiere stehen auf der nahen Weide. Das gemauerte Gebäude mit dem ausgebauten Dach beherbergt an manchen Tagen sicher nicht nur die Sennerin.
Hinter der großen Wiese am Waldrand steht die Kräuterwiesalm, ebenfalls ein stattliches Gebäude. Der Name ist allerdings falsch abgeleitet, er hat nichts mit Kräutern zu tun, sondern hat seinen Ursprung von "Greuden", soviel wie Roden.
Auch die Heißnalm ist ein Gebäude in gutem Renovierungszustand. Seine Nutzung wird nicht nur durch die Kühe signalisiert, die sich direkt an unserem Weg niedergelassen haben und sich über die Menschen wohl wunderten.
Dann ist der Ort der ersten Einkehr gekommen: die Käseralm. CORONA hat dort die Speisenkarte durcheinander gewirbelt. Aber es ist alles bestens organisiert und die vielen Besucher mit Kindern können umgehend bestellen und bekommen auch sofort ihre Speisen und Getränke. Dann aber drängen die vielen Kinder rasch auf den großen und mit vielerlei Geräten besetzten Spielplatz.
Nach einem längeren Aufstieg mit etlichen Schweißperlen erreichen wir die Ebersberger Alm. Sie steht auf einem Bergsattel mit dem Steinriegel im Rücken. Personal ist keines anwesend. Aber es scheint, als hätten die Kalbinnen die Aufsicht über ihre Hütte übernommen.
Etwas weiter westlich entdecken wir die Wimmeralm. Auch sie ist in einem guten Renovierungszustand. Der Eigentümer ist offenkundig darauf bedacht, dass es seinen Tieren dort oben gut geht. Für Wanderer ist sie nicht offen.
Oberstuffer Hütte. Sie ist Teil der Spatenaualmen, zusammen mit der westlich liegenden Linderhütte - an der wir direkt vorbeikommen - und der Doaglalm. Zur Oberstuffer Hütte kommen wir nicht direkt, wie biegen vorher wir auf unserer Route ab.
Dogalalm. Auf sie freuen wir uns schon, weil dort die Wanderer einkehren können. Es ist die perfekte Alm, vom Tal aus (ab dem Parkplatz Spatenau) einfach zu erreichen. Von unserer Route erfordert das einen kleinen Abstecher, den wir aber gerne gehen. Wer von der Hochries kommt, kann sie ab der Seitenalm bereits sehen.
Auf dem Gang zurück zu unserem Ausgangspunkt kommen wir an der Kolpinghütte Rosenheim vorbei. Sie steht auf dem kleinen Kamm, der das langgezogene Tal abgrenzt. Aktivitäten sind an diesem Tag nicht zu bemerken.
Das Tal am Fuße der Hochries geht weiter. Am Waldrand steht die Weyerer Alm mit einigen neueren Nebengebäuden. Zur Bewirtung von Tagesgästen hat auch sie nicht geöffnet. Ein Schild verkündet uns aber, dass sie für diverse Feiern als Ganzes zu mieten wäre. Wen das interessiert, der kann auf der Homepage der Alm nachsehen (www.weyererhof.de).
Kurz bevor wir die Straße zwischen Tal- und Mittelstation der Seilbahn erreichen, kommen wir noch an der Pallaufalm vorbei. Auch sie ist ein für diese Gegend typisches, gemauertes Gebäude, ausschließlich zum Aufenthalt und zur Betreuung der Tiere genutzt.
Kurz vor der Kräuterwiesalm kommen wir an einem mächtigen Felsbrocken vorbei. Einkerbungen verraten, dass es ein Grenzstein war (ist). Die Jahreszahl 1679 und die Buchstaben "A" und "R" sind zu sehen. Sie stehen für Aschau und Rosenheim. Recht hässliche Streite um Weiderechte führten damals zur Grenzziehung zwischen den Grafen Preysing (Aschau) und der Gerichtsbarkeit Rosenheim.
Die heften Regenfälle in dieser Saison haben deutliche Spuren hinterlassen. Kurz nach der Käseralm hat das Wasser einen an sich recht schönen Weg arg ramponiert. Die Erosionsrinne ist an manchen Stellen so tief, dass man darin ein Kind verstecken kann.
Kurz nach dem ausgewaschenen Weg zur Hochries zweigt ein noch deutlich erkennbarer Karrenweg zur Ebersberger Alm ab. Mit Bestimmtheit zogen dort Pferde oder Ochsen lange Zeit die Wägen hinauf zur Alm. Heute wird die Trasse dafür nicht mehr gebraucht. Die Länge des Umwegs über die Spatenau spielt keine Rolle mehr.
Weiter oben ist aus dem Karrenweg ein Wurzelpfad geworden. Gehen kann man recht gut, fahren muss keiner mehr (außer einigen Mountainbikern).
Der Wald wird lichter, es gibt immer mehr Stellen, an den Vieh weiden kann. "Waldweide" nennt man diese Orte. Für die Wanderer bedeutet das, dass die Alm nicht mehr weit entfernt ist.
Die Wanderstrecke führt an einem Steinwall entlang, der ganz offenkundig durch menschliche Tätigkeit entstand. Als Zaun dient er nicht. Jemand hat die Steine mühsam auf der Wiese entfernt, um dort Gras mähen zu können. Heute ist das Mähen nicht mehr erforderlich.
Über uns schwebt die Seilbahn hinweg. Zwei Gondeln hat sie, die zwischen der Mittelstation und der Bergstation fahren und sich über uns begegnen. Später fällt auf, dass sie nur dort fährt. Zwischen der Talstation und der Mittelstation fördert ein alter, umlaufender Zweiersessel die Personen hoch.
Hinter der Hütte der Ebersberger Alm erhebt sich ein kleiner Steinriegel. Wir sahen ihn als Gipfel an und stiegen weglos zu ihm hoch. Es ist hat immer wieder schön, "oben" zu sein, auch wenn das nicht viel höher ist, als die Umgebung.
Von der Wimmeralm führt ein Steig hinab zur Doaglalm. Sein Kennzeichen sind viele Holztreppen, auch wenn das die Steilheit nicht erfordern würde. Es ist ein Teil des Maximiliansweges, den König Max damals ging. Es ist durchaus denkbar, dass man seinetwegen diese Stufen anlegte, auch wenn die heutigen Holzteile bestimmt nicht mehr aus der damaligen Zeit stammen.
Westlich der Ebersberger Alm gibt es Gelegenheiten für Fernblicke nach Norden. Ganz besonders fällt uns der Moserboden auf, eine sehr große ebene Fläche. An deren Nordrand steht die Moserbodenalm (verdeckt), in der - zumindest an den Wochenenden - eine Einkehr möglich ist.
Über den Moserboden hinweg geht der Blick zum Dandlberg, namentlich nach Törwang, das an seiner Ostseite liegt. Dahinter zeigt sich dann Rosenheim, an diesem Tag wegen des Dunstes nicht sehr deutlich zu erkennen.
Andere Blickrichtung: am Grat hinauf zur Hochries steht die Seitenalm mit ihren drei Gebäuden. So wie die weiße Farbe aus der Ferne signalisiert, sind sie neu renoviert worden.
Auf den Rückweg am Bergfuß verläuft die Strecke durch ein langgezogenes Tal. Auf der Weide grasen die Tiere der Weyerer Alm.
Etwas später geht es noch einmal durch den Wald. Dort verläuft ein alter Karrenweg zwischen der Pallaufalm und der Weyerer Alm; heute aber als solcher nicht mehr genutzt.
Das Tal setzt sich fort, jetzt direkt an der Pallaufalm. Spuren der Wanderstrecke sind kaum noch zu erkennen. Das vorne liegende Ziel ist aber nicht zu verfehlen.