Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:56 Uhr
Schwierigkeit: | 40.0 | anstrengend (>40) |
Tracklänge: | 14,4 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 5:40 h* | lang (>5 h) |
Höhensumme: | 715 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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WPP Wachterl (B 305) | 886 | ||
Aussichtspunkt Taubensee | 886 | 0:17 | 0,82 |
Aufstieg zur Mordaualm | 902 | 0:11 | 0,57 |
Abzw. Pfaffental | 1055 | 0:38 | 1,89 |
Weidedurchlass | 1118 | 0:15 | 0,49 |
Mordau, Kaderbach-Kaser | 1196 | 0:23 | 0,83 |
Spitzkehre oben | 1426 | 0:47 | 1,25 |
Sattel Jochköpfel | 1535 | 0:26 | 0,44 |
Lattenbergalm | 1455 | 0:17 | 0,57 |
Moosenalm | 1400 | 0:35 | 1,86 |
1. Spitzkehre | 1310 | 0:35 | 1,87 |
2. Spitzkehre | 1173 | 0:25 | 0,87 |
Einmü. Versorgungsstr. | 1059 | 0:19 | 0,80 |
WPP Wachterl (B 305) | 886 | 0:32 | 2,14 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Der Hintersee bei Ramsau ist ein ganz besonderer Besuchermagnet. Darunter sind auch viele Personen, die sich von dort aufmachen, die gut 400 Meter höher liegende Halsalm zu besuchen, ev. sogar in einem Rundweg. Der Steig am Ostaufstieg erfordert Bergstiefel und Kondition, der westliche Versorgungsweg ist deutlich einfacher. Auf der besucherfreundlichen Halsalm warten dann mehrere, selbst produzierte Käsesorten - recht geschmackvoll zubereitet - und andere Brotzeiten. |
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Der Teisenberg ist ein Vorberg der Staufener Berge, nahe Inzell. Er ist nicht allzu hoch, eignet sich aber für Wanderungen allemal. Zudem ist die Sicht vom Gipfel aus recht gut u.a. bis Salzburg. Etwas tiefer liegt die Stoißer Alm, eine leistungsfähige Einkehrmöglichkeit, sogar mit Übernachtungen. Daher ist es kein Wunder, wenn es Einheimische gibt, die dort oben am Stammtisch öfter mal anzutreffen sind. Aber nicht nur sie besuchen diesen Berg. So manche Schulklasse wird sich an einen Aufenthalt noch lange erinnern. |
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Der Streicher ist ein recht knackiger Berg westlich von Inzell. Er ist Teil des Inzeller Kienberg-Stockes östlich des Rauschberges. Der Aufstieg über seine Ostseite durch altes Bergwerksgelände kostet ordentlich Schweiß und verlangt Trittsicherheit. Dafür ist der Abstieg nach Westen über die Kienbergalm und den Kienbergsattel dann recht einfach, allerdings zum Schluss ein arger Haatscher. Eine Einkehrmöglichkeit findet man mit der Moaralm nur etwas abseits der eigentlichen Strecke. |
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Klausenrundweg - auf den Spuren der früheren Holztriften südlich von Inzell. Mühsam musste das Brennholz für die Salzgewinnung in Bad Reichenhall aus den Bergen geholt und dann abtransportiert werden. Der Rundweg informiert sehr gut wie sich die Technik entwickelt hat und an etlichen Stellen ist davon noch etwas zu sehen. Mit den drei Transportmöglichkeiten "Triften - Eisenbahn -Lastwägen" zeigt sich der Wandel recht drastisch, auch wie er immer schneller verlief. Natürlich kommt man auch an drei Almen mit Einkehr vorbei. |
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Kienberg in der Staufengruppe - Vorsicht, es gibt noch andere Kienberge. Es ist nur ein unscheinbarer Berg südlich der mächtigen Staufengruppe und präsentiert sich auch nicht besonders attraktiv. Es ist eigentlich nur der Alibiberg der den Namen und auch das Ziel geben musste für das eigentliche Ziel: der Besuch der bekannten Höllenbachalm weiter unten. |
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Frillensee und Steiner Alm - die Wanderung hat zwei völlig getrennte und auch verschiedene Ziele. Zum einen geht es auf barrierefreien Wegen zu dem bekannten Bergsee, der für kurze Zeit als Trainings- und Wettkampfstätte für das Eisschnelllaufen vorgesehen war. Der See liegt unmittelbar unter den mächtigen Nordwänden der Staufenberge. Dann aber kommen der Aufstieg auf mittelschweren Pfaden und Forststraßen zum Bayerischen Stiegel, der Abstieg zur Steiner Alm und dann der Rückweg zum Ausgangspunkt in Adlgaß. |
Die Tour beginnt erst einmal mit einer ebenen Strecke vom westlichen Wanderparkplatz vorbei am Taubensee. Dann kommt der Aufstieg zur Mordaualm, zunächst etwas einfacher, im zweiten Teil dann deutlich steiler. Richtig steil wird es am Aufstieg zum Jochbergsattel. Ab dann geht es bergab: zunächst etwas steiler zur Lattenbergalm, dann fast eben zur Moosenalm. Der Endabstieg beginnt mit einem sehr steilen Stück in der steilen Westwand, ehe die Strecke auf der Versorgungsstraße dann etwas gemütlicher wird.
Die erste kleine Pause gibt es am Taubensee. Eine neu erbaute Plattform steht an der idealen Stelle, um den verlandenden See und die südlicher liegenden Berge zu betrachten.
Die Straße zur Mordaualm ist sehr gut, die Versorgung der vier Kaser erfolgt darauf. Zum Ende ist sie für die Wanderer dann recht schweißtreibend, insbesondere wenn man in der prallen Mittagssonne gehen muss.
Als erstes fällt die Haupthütte, der Guggenbichler-Kaser, auf. Er ist relativ neu erbaut und hat natürlich zur Einkehr geöffnet. Er ist zweifellos das Gesicht der Mordaualm, aber das ist es nicht alleine.
Etwas rechts davon steht der "Gschoß-Kaser", ein kleines Schild weist darauf hin. Die Hütte ist ebenfalls in recht gutem Zustand und hat auch zur Einkehr geöffnet. Falls jemand dem Trubel auf dem Guggenbichl-Kaser aus dem Weg gehen will, es gibt Alternativen. Eine weitere Alternative ist dann der Kederbach-Kaser, der gleich links steht (siehe Linke zu den Hütten). Dort kehrten wir ein.
Nach der Stärkung kommt der anstrengendste Teil der Wanderung. Gut 300 Höhenmeter geht es am Stück hinauf zum Sattel des Jochköpfel. Im unteren Teil sind alle noch frisch, weiter oben wird der Schweiß ordentlich fließen.
"Sattel" bedeutet, dass man sich am Übergang zwischen zwei Bergspitzen befindet. Nach Süden geht es noch ein paar Meter weglos hoch zum Gipfel des Feuerspitzes. Zur Strecke gehört das nicht, es wäre nur der guten Aussicht wegen.
Gleiches gilt für den nördlichen Karspitz. Der Weg dorthin ist noch schwieriger. Am besten wir setzen uns auf einen der Wurzelstöcke und machen eine kleine Pause.
Einfach und schön zu gehen ist weitere Weg zur Lattenbergalm. Nach dem anstrengenden Aufstieg ist das jetzt eine echte Erholung.
Lattenbergalm. Der Weg führt ein Stück daran vorbei; macht nichts, sie hat zur Bewirtung ohnehin nicht geöffnet.
Dann steht sie da, die Moosenalm in ihrer vollen Breite am Fuß eines kleinen, steinigen Hanges. Zwei Kaser hat sie, den Sichlerkaser (rechts) und den Wölfl-Kaser (links). Dieser Name taucht aber nicht auf. An der Wand steht nur "Rundumkaser".
Natürlich gehört zu jeder Alm ein Almkreuz. Im Bild ist das der Moosenalm. Es sind einfache Kreuze, manchmal auch Kruzifixe. Es ist eine Sache der Ehre des Almpersonals, diese Kreuze zu schmücken und zu pflegen.
Der "Rundumkaser" ist eine sehr frühe und einfache Bauform der Hütten. Er besteht eigentlich nur aus dem Stall, der in der Mitte das "Stöckl" hat, den Wohn- und Wirtschaftsbereich. Licht kommt nur in der Mitte von oben. Das Gebäude ist relativ breit, aber recht niedrig mit einem flachen Dach. Es hat mich überrascht, dass so eine Hütte tatsächlich noch genutzt wird und dort sogar noch Käse hergestellt wird. Hoffentlich bleibt das als museumswürdiges Bauwerk noch lange so wie es ist.
Alexandra heißt sie, die Sennerin auf dem Silcher-Kaser der Moosenalm. Früher hatte sie einen anderen Beruf, bevor sie sich entschloss, in die Einsamkeit der Berge zu gehen. Obwohl ihr Tag um 4:00 Uhr früh mit dem Melken und Versorgen der Tiere beginnt, hat sie das nicht bereut. Anschließend muss sie die Milch zu Käse verarbeiten, ehe bei schönem Wetter dann die Wanderer kommen und auch versorgt werden wollen. Einen freien Tag während der Weidezeit gibt es nicht. Ende September wird sie die Alm abschließen und ins Tal zurückkehren. Und sie freut sich schon auf nächstes Jahr, wenn sie wieder hoch kommt zu "ihrer" Alm und ihren Tieren, die ihr so ans Herz gewachsen sind. Na, dann wünsche ich einen guten Almsommer.
Dem Almerlebnisweg würde ein wesentlicher Teil fehlen, wären da nicht die Fernblicke in die gewaltigen Berchtesgadener Berge. Ein wunderschöner Blick geht vom Taubensee aus - und auch noch später - hinüber zum Hochkalter. Ganz deutlich ist das Blaueis zu sehen, einer der wenigen Gletscher, die es in den bayerischen Alpen noch gibt. Leider ist das nur ein kümmerlicher Rest dessen, was er vor nicht allzu langer Zeit einmal war.
Natürlich darf der Watzmann nicht fehlen, und man sieht ihn auch von mehreren Stellen aus. Allerdings sind das alles ungewohnte Perspektiven. Seine vielen Spitzen sind nicht eindeutig zu sehen. Trotzdem ist seine Mächtigkeit nicht zu übersehen. Deutschlands höchster Berg ist er allerdings nicht.
Der Blick geht nach Osten hinüber zum Jenner. Der bekannte Berg ist aber deutlich niedriger als andere Spitzen im Hagengebirge. Zu erwähnen sind der Schneibstein, Fragstein und Kahlersberg.
Nach Norden schließt sich die Gruppe "Göll" an, mit Hoher Göll und Kehlstein. Letzterer trug das "Adlernest" die Festung von Hitler. Heute gibt es in der Nähe das Dokumentrationszentrum Obersalzberg, zu dem auch das als Gasthof bewirtschaftete Kehlsteinhaus gehört.
Noch ein Blick nach Westen. Dort zeigen sich die nach Osten steil abfallenden Wände der Reiteralm eine der neun Untergruppen der Berchtesgadener Alpen. Als nordöstliche Spitze ist das 1700 m hohe Alphorn zu sehen.
Gestärkt und vollbepackt mit vielen neuen Eindrücken und jeder Menge erlebter Überraschungen geht es zurück zum Parkplatz. Es ist ein sehr steiler Hang, dessen Ende nur an einigen Stellen, schwindelerregenden tief unten zu erkennen ist. Teilweise geht es direkt an den Felsen entlang. Jetzt aber bloß nicht stehen bleiben, denn der Fels sieht aus als würde er jeden Moment abbrechen. Lockeres Gestein auf dem Pfad macht das Gehen nicht einfacher.
Erst ziemlich weit unten treffen wir auf eine Versorgungsstraße. Jetzt ist es nur noch ein langer Haatscher, der uns direkt zurück zum Parkplatz bringt.