Rehleitenkopf - einen besonderen Felssporn hat der Gipfel des etwas versteckten Berges oberhalb der Hohe Asten, westlich des Inns im östlichen Mangfallgebirge. Wegweiser oder Markierungen dorthin gibt es nicht. Es ist also Orientierungssinn beim Gang über die Wiesen im letzten Abschnitt des Aufstieges besonders gefragt. Im Bild: unvermittelt zeigt sich das Gipfelkreuz auf dem Felsen nach einem letzten, kurzen Pfad durch den Wald. Schwindelfreiheit braucht man schon, um auch die letzten Meter zu schaffen (Erstwanderung: September 2020)
Zuletzt aktualisiert: 23.03.2023, 08:20 Uhr
Schwierigkeit: | 36.0 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 14,0 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 4:25 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 670 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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WPP Tatzelwurm | 785 | ||
Abzw. Waldweg | 896 | 0:20 | 0,99 |
Moorsee | 979 | 0:19 | 0,93 |
Abzw. Sattel | 1108 | 0:29 | 1,65 |
Weidesperre Waldrand | 1144 | 0:17 | 0,91 |
Beginn Wiese | 1194 | 0:16 | 0,61 |
Kleiner Kamm | 1286 | 0:23 | 0,77 |
Gipfel Rehleitenkopf | 1338 | 0:21 | 0,69 |
Hohe Asten | 1108 | 0:38 | 2,15 |
Weidesperre Waldrand | 1144 | 0:23 | 1,08 |
Einmü. Sattel | 1108 | 0:14 | 0,91 |
Moorsee | 979 | 0:19 | 1,41 |
Abzw. Waldweg | 896 | 0:12 | 0,94 |
WPP Tatzelwurm | 785 | 0:14 | 0,96 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
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Der große Riesenkopf ist ein Nachbarberg des Kranzhorns, aber auf der linken Seite des Inns. Beide bezeichnet man gerne als die "Wächter am Inn". Eine Route dorthin führt über die "Hohe Asten", eine andere würde über die Nordflanke hoch gehen. Die breite Gipfelkuppe bietet beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, aber auch zu den westlichen liegenden Bergen, namentlich zum Wendeisteinen und den andern Gipfeln dieses Massivs. |
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Das Kranzhorn ist wegen seiner einmaligen Gipfelform ein unverwechselbarer Grenzberg im Inntal. Fährt man auf der Autobahn nach Süden, so ist seine gebogene Nase auf der Ostseite des Tales nicht zu übersehen. Oft genug findet man den Berg deshalb in Anschnitten zu Filmen und Fernsehberichten. Auch für Wanderungen ist er ein recht respektabler Berg mit seinen fast 900 Höhenmetern aus dem Inntal. Glücklicherweise liegt im oberen Teil die Tiroler Kranzhornhütte, an der man sogar zweimal einkehren kann; vielleicht schon am Aufstieg und am Abstieg dann bestimmt. |
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Der Lechnerschneid ist die Kammverbindung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand in den östlichen Bayerischen Vorbergen. Er dient u.a. als Ziel für jemand, der aus Brannenburg über die Breitenberghütte und den Lechnerkessel aufsteigen möchte. Als Gipfelberg liegt die Rampoldplatte am Weg. Außerdem warten auf dem Berg neben der Breitenberghütte noch die Lechneralm und die Rampoldalm auf Einkehrer. Für den Abschluss der Tour steht nahe dem Parkplatz der Berggasthof Kraxenberger bereit. |
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Die Rampoldplatte ist nicht - wie aus dem Namen eventuell abzuleiten wäre - ein Berg mit einer breiten Kuppe nördlich des Wendelsteins. Vielmehr hat sie einen recht engen, steilen Gipfel, bei dem am Gipfelkreuz höchstens drei Personen Platz finden. Es ist eine Tour so richtig zum Eingewöhnen, auch für Anfänger. Zunächst der lange Anmarsch auf guten Straßen, dann der zähe Aufstieg über die Almflächen und zuletzt der steile Gipfel. Dafür liegen mehrere Almen und Gasthöfe auf der Strecke, ebenfalls zum eingewöhnen, denn das gehört zusammen. |
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Sudelfeld - eigentlich fährt man dort Ski. Man kann im Sommer aber auch recht gut wandern und dann in Ruhe die Gegend betrachten. Markierungen und Wegweiser sind allerdings nicht sehr üppig. Einige Almen haben ganzjährig geöffnet, man muss also nicht hungern und dürsten. |
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Der Hauptnachbar des Wildalpjochs ist eigentlich der Wendelstein, bzw. natürlich umgekehrt. Aber er steht da nicht alleine, mehrere Berge sind knapp über 1700 Meter hoch. Trotzdem besteht sehr gute Fernsicht auch nach Osten über den Inn hinweg. Der Aufstieg über Arzmoos muss erst gefunden werden. Dann geht es ewig lang einen steilen Hang hinauf, bis man an der Käserwand die Kletterer trifft und ihnen eine Weile zuschaut. Am Gipfel kann es dann eng werden. Der Abstieg über Lacheralm (Hochleger), die Schweinsteigeralm und die Jackelbergalm ist kein Problem mehr. |
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Wildbarren, der Wächter am Inn im östlichen Mangfallgebirge, nahe Oberaudorf. Fast 1000 Meter ragt er aus dem Tal auf, selbst ist er 1450 Meter hoch. Der Aufstieg zu ihm beginnt aber erst bei knapp 900 Meter, also nicht direkt im Tal. Damit ist er eine gut machbare Rundtour, mit herausragenden Fernblicken über den Inn und auch in alle anderen Richtungen. Besonderes Zwischenziel sind der Gasthof Bichlersee (eigentlich: "Regau") und der etwas weiter westlich liegende Bichlersee. |
Das Höhenprofil zeigt den recht gleichmäßigen Aufstieg über die Versorgungs- bzw. Forststraße. Dann geht es ein paar Meter bergab, bis die Abzweigung zum Endanstieg kommt. Bedingt durch die Suche im Gelände nach der passenden Richtung wirkt der weitere Aufstieg im Höhenverlauf etwas unruhig. Gleiches gilt für den Abstieg zum Berggasthof Hohe Asten. Der dort beginnende Rückweg hat zunächst kleinere Kuppen und Täler, in der Summe aber einen leichten Anstieg bis man wieder auf dem Aufstiegsweg ist. Von nun an geht es recht entspannt zurück zum Parkplatz.
Das Gipfelkreuz steht auf einem Felssporn, der im Norden etwas flacher und grasbewachsen ist. Nach Süden bricht er senkrecht ab. Der Aufstieg ist jedoch ohne Sicherung möglich, erfordert aber Schwindelfreiheit. Überraschenderweise ist das Gipfelkreuz recht massiv und hat ein Gipfelbuch dabei.
Der Sporn ist nicht sehr breit, Platz zum Verweilen gibt es nur wenig. Daher ist es recht gut, dass sich nur wenige Wanderer dorthin verirren. Sitzen kann man - wenn es trocken ist - auf einigen Steinen und den Blick nach Westen genießen.
Es ist eine breite, sehr gute Forststraße, die vom Parkplatz aus gleichmäßig steil und in leichten Kurven auf den Berg führt. Dort zu gehen ist zwar etwas langweilig, aber man kommt schnell voran.
Morgens hatte es an diesem Tag noch Nebel, der durchzog. Aber die Sonne hatte den Kampf schon aufgenommen und siegte recht bald.
Einzige nennenswerte Unterbrechung ist ein kleiner Moorsee, der kurz vor der Verlandung steht. Er ist etwas hinter dichtem Gestrüpp versteckt, so dass man ihn leicht übersehen kann.
Nach einer kleinen Kuppe endet der Wald und dort geht es zum weiteren Aufstieg nach links. Man mag bedauern, dass der Weg über eine nasse Wiese nun deutlich schlechter wird. Hilft aber nicht.
An dieser Stelle findet sich der einzige hölzerne Wegweiser an einen Baum genagelt. Zumindest herrscht nun Sicherheit, dass hier tatsächlich der richtige Weg ist.
Nach der Wiese kommt noch eine kurze Passage im Wald auf einem recht ausgewaschen Pfad. Die einzig sichtbaren Spuren stammen von Wild, ein Wanderer ist dort - zumindest seit dem letzten Regen - keiner mehr gegangen.
Sobald die Wiese beginnt, ist es mit einem Weg oder Pfad endgültig vorbei. Anfang mag man noch die Richtung so leidlich erkennen, das hört aber recht bald auf.
Der breite, nicht allzu steile Wiesenhang scheint kein Ende zu nehmen. Ein Blick auf die Karte sagt mir, es muss schräg nach oben gehen.
Später an einem kleinen Kamm macht die Richtung eine Kurve nach links, das nächste Zwischenziel ist der der Waldrand.
Zur Orientierung dient ein kleiner Steinkreis in der Wiese, hier ist man bestimmt richtig! Die Außerirdischen und wohl auch die Kelten haben ihn nicht angelegt. Es waren bestimmt Kinder, die ihren Vater zur Mithilfe an diesem Werk genötigt haben.
Derweil machte es sich die Mutter auf der nahen Rastbank bequem. Es ist ein einmaliges Stück: aus einem dicken Baumstamm hat der Künstler vier Keile ausgeschnitten, die Einbuchtungen sehen nun wie kleine Throne aus.
Die (fast) einzigen Lebewesen sind Pferde, die sich hier oben zeigen. Einige grasen noch, die anderen sucht den Schatten der nahen Bäume auf. Dort oben muss auch der Überstieg über den Zaun sein. Gesehen habe ich ihn noch nicht, aber er muss da sein - und ist es auch.
Am Gipfel beginnt dann der große Rundumblick, zunächst nach Süden und Westen. Als erstes taucht das Sudelfeld auf, Skifahrern gut bekannt mit den abschließenden Traithenbergen.
Etwas weiter rechts erscheint dann der Wendelstein, wer kennt ihn nicht. Aus dieser Perspektive würde ihn das Wildalphorn fast verdecken. Rechts sind dann der Breitenstein und - etwas im Vordergrund - die Hochsalwand zu sehen.
Noch einmal die Hochsalwand mit ihrem Nachbarn, der Rampoldplatte, in dem Kessel ist die Lechneralm recht gut zu erkennen.
Nach dem Rückweg auf die Ostseite des Berges geht der Rundumblick weiter. Im Südosten steht der Wildbarren, ein Hausberg von Oberaudorf. Gut 1000 Meter ragt er aus dem Inntal auf.
Unverkennbar ist die Heuberggruppe. Er selbst ist die grüne Kuppe in der Mitte, eingerahmt vom Kitzstein (rechts), der Wasserwand und der Kindlwand, zwei mächtigen Felsen.
Direkt gegenüber steht das Kranzhorn ein Grenzberg zu Tirol. Links davon ist der etwas niedrigere, völlig unbekannte Pastaukopf zu sehen, dahinter dann der unverwechselbare Spitzstein.
Rechts davon schließt sich der sanfte Erlerberg an mit vielen Hügeln, recht abwechslungsreich mit Wäldern, Wiesen und vielen Bauernhöfen bedeckt. Bei besonders guter Sicht tauchen im Hintergrund die Berchtesgadener Alpen und etwas rechts davon, die Loferer Steinberge auf.
Sogar die Zillertaler Alpen sind zu sehen, überraschenderweise um diese Jahreszeit schon mit vielen Schneefeldern. Davor sind die Kitzbühler Berge zu erkennen und rechts der typische Pendling, der Kufsteiner Hausberg.
Auch der Brünnstein darf nicht fehlen, ebenfalls ein bekannter Berg der Sudelfeldgruppe. Aus dieser Perspektive verliert sich sein zackiger Kamm etwas.
Ein abschließender Blick geht ins Inntal mit Nußdorf und dem dahinter sich zeigenden Dandlberg, ein Gipfel aus der großen Samerberg-Gruppe.
Urplötzlich taucht dann das Anwesen "Hohe Asten" auf. Zentraler Bau ist das Wohn- und Gasthaus, deutlich größer aber ist der rechts stehende Stall mit der zentralen Scheune.
So sieht das Wirtshaus dann aus der Nähe aus. Der mächtige Bau hat an der Ost- und Südseite je eine Terrasse für die Gäste bestuhlt. Zu Coronazeiten mit den weiten Abständen sind aber auch noch der Hofraum und die Straße mit Biertischen genutzt.
Zu solch einem Anwesen gehört unbedingt eine eigene Hauskapelle. Das ist in diesem Fall nicht anders. Den Wirtsleuten ist es bestimmt eine Sache der Ehre, diese Kapelle zu pflegen und zu schmücken.
Am Rückweg geht der Blick mehrmals an offenen Stellen durch den Wald hinüber zum dortigen Berg. Tatsächlich ist der Felsen des Rehleitenkopfes zu sehen, jetzt wo man weiß wo er ist. Die senkrechte Höhe ist beträchtlich, von oben aus gottseidank gar nicht zu erkennen.
Zurück am Parkplatz. Er liegt etwas nördlich der Sudelfeldstraße in Höhe Tatzelwurm. Von dort würde eine Mautstraße direkt nach Brannenburg als echte Abkürzung führen. Eigentlich wollte ich sie fahren. Nachdem ich aber sah, wie viele andere Fahrzeuge sich dort bewegten, ging ich den vielen mühsamen Ausweichmanövern aus dem Weg, die mich auf der engen Straße erwartet hätten. Ich fuhr ganz traditionell die Straße weiter nach Bayrischzell.