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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Adelberg, gr.



Adelberg, gr.

Zuletzt aktualisiert: 10.07.2022, 07:50 Uhr

Kurzform
Adelberg TB 20130414-5763

Hintergrundinfo
Spricht man vom Wandern in den Pfälzer Bergen, denkt man unweigerlich an die bekannten Berge wie Kalmit und Weinbiet, an deren Fuß sich die Rebflächen ausdehnen. Von denen aus besteht ein herrlicher Blick nach Osten über die Rheinebene mit ihren malerischen Dörfern.
Der Naturpark "Pfälzer Wald" besteht aber nicht nur aus den Bergen der ersten Reihe. Mehrere von West nach Ost verlaufende Täler führen in das Innere dieser Landschaft resp. zu den dortigen Bergen. Eines dieser Täler ist das Queichtal in Höhe von Landau. In diesem Tal verläuft die B 10 nach Primasens und weiter ins Saarland. Folglich sind die daran angrenzenden Berge recht gut zu erreichen.
Einer der ersten Gipfel ist der große Adelberg, nur wenige Kilometer von der Rheinebene entfernt. Der Ort Rinnthal - mit seinem Bahnhof - ist der ideale Ausgangspunkt für eine Wanderung. Was die Sicht betrifft, auch von dort aus ist einiges zu sehen; ein Aufstieg zu ihm lohnt sich allemal.
Zudem liegt an der Südseite dieser Bergkette die "Jungpfalzhütte", eine Möglichkeit zur Einkehr. Sie ist entstanden, um Kindern und Jugendlichen in einer Art Ferienlager einen Kontakt mit Wald und Natur zu ermöglichen. Aber auch Tagesgäste können dort eine Pause machen und sich mit Speis und Trank versorgen.
Schwierigkeit:31.8mittel (27.5-40)
Tracklänge:15,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:15 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:400 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Bahnhof Rinnthal200
Kostenfels380 0:362,80
Kreuzung Kehrenkopf470 0:534,20
Holderquelle480 0:314,20
Krappenfelsen450 0:230,80
Holderquelle480 0:300,80
Jungpfalz-Hütte468 0:490,80
Abzw. Gräfenhauser Tal450 0:160,90
PP Bahnhof Rinnthal200 0:473,90

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Oberhaardt. Der Adelberg erstreckt sich nördlich des Queichtales zwischen Rinnthal und Annweiler. Karte: Topographische Karte (1:25000), Naturpark Pfälzer Wald, Blatt 6, "Oberhaardt, von Neustadt an der Weinstraße bis zum Queichtal"; bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
29.03.2014; Renate und Uwe Nobbe haben mich begleitet. Im westlichen Teil der Route trafen wir lediglich einen einzigen Wanderer, im östlichen Teil und an der Hütte waren dann sehr viele Personen unterwegs, die das schöne Wetter für einen Ausflug genutzt haben. Es herrschte traumhaft schönes Frühlings-Wander-Wetter mit angenehmen Temperaturen. Der Wind wehte leicht aus Ost. Starke Diesigkeit behinderte allerdings die Fernsicht sehr stark. Was man sah, war trotzdem eindrucksvoll. Und es gibt etliche Punkte auf der von uns gewählten Strecke, von denen aus ein Blick in die Landschaft möglich ist.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Wanderstrecke wird kein Berggipfel erreicht. Sowohl am Kehrenkopf, wie auch am großen Adelberg führt diese Route auf keinen Gipfel. Sie geht immer an der Hangschulter entlang. Markantester Punkt ist deshalb der Aussichtspunkt "Krappenfelsen" mit 450 Metern Höhe. Der höchste Punkt liegt weiter westlich nahe der Holderquelle mit knapp 500 Metern Höhe.
Alm(en), Hütt(en):
Jungpfalz-Hütte, An weiteren Hütten ist lediglich die Schutzhütte an der Holderquelle zu nennen. Und natürlich kommen die Gebäude und Anwesen von Rinnthal dazu, denn der Ausgangspunkt liegt ja mitten in diesem Ort.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz am Bahnhof Rinnthal. Adresse: Bahnhofstraße 18, Rinnthal. Koordinaten: N = 49.217299, E = 7.927729"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 421869, N = 5452172; Gauß-Krüger: R-E = 3421958.877, H-N = 5453908.203. Diese Stelle wäre gleichzeitig idealerweise der Ausgangspunkt bei einer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit Kinderwägen und Rollstühlen ist die Wanderung aber nicht zu bewältigen.
Vom Bahnhof aus gehen wir erst einmal in den Ort und orientieren uns an der Kirche. Dort zweigen wir links ab und gehen auf der Hauptstraße nach Westen. Nach dem letzten Haus nehmen wir eine kleinere Straße nach rechts und gehen bergauf. Sie führt nach einer Weile unter der neu erbauten B 10 durch und geht anschließend nach einer 180 °-Kehre weiter bergauf bis zum Ende der Asphaltstraße. Wir halten uns links und gehen dann in spitzen Winkel weiter bergauf (ab hier gibt es die grün/blaue Markierung). Auf einem Pfad (teils sogar leicht ausgesetzt) erreichen wir den Gipfel des Aussichtsfelsen. Der Felsen ist nicht gesichert, also für Ängstliche etwas schwierig. Anschließend geht es weiter nach Norden auf einem bequemen Waldweg bis kurz unter den Gipfel des Kehrenbergs. Ab dort folgen wir der Markierung "Wildsaupfad". Erst geht es vorbei an einer Abzweigung ins Tal. Dann kommt die Holderquelle auf dem weiteren Weg zum Krappenfelsen. Nach der Rückkehr zur Holderquellezweigen wir nach links ab und kommen zur Jungpfalz-Hütte. Weiter geht der Weg nach Westen zurück auf den Wildsaupfad. An der Abzweigung (weißer Punkt) wenden wir uns unter der Stromleitung durch in Richtung Tal. Der Weg führt am Friedhof vorbei etwas rechts zur Kirche und zurück zum Parkplatz am Bahnhof. Für den Aufstieg zum Kostenfels gibt es eine Alternative, die zwei Häuser östlich der Kirche mit einem schmalen Durchgang beginnt. Wir wussten zwar, dass es diesen Durchgang zwischen zwei Häusern gibt, haben ihn allerdings auch erst auf dem Rückweg entdeckt.
Anmerkungen:
Der große Adelberg ist mit seinen 567 m vergleichsweise hoch, hat eine ausgesprochene Pyramidenform und ist von der B 10 aus eindrucksvoll zu sehen, wenn man von Landau kommend auf Annweiler zufährt. Er ist das östliche Ende einer längeren Kette von Bergen, zu denen auch der Kehrenkopf und der Almersberg (siehe Nachbartouren) zählen. Gekennzeichnete Routen führen nicht über seinen Gipfel und das wohl aus gutem Grund. Die gesamte Gegend ist ein richtiges Wildschweinrevier, man kann deren Pfade überall erkennnen und wir haben auch etliche Schweine selbst gesehen. Sie waren offenkundig nicht sehr schreckhaft und fanden es sichtbar lästig, sich von uns zu entfernen. Etliche Aussichtsfelsen kennzeichnen diese Berge. Mit dem Kostenfels (dem Wahrzeichen von Rinnthal) und dem Krappenfelsen haben wir zwei davon besucht und die dortige Aussicht ins Queichtal genossen. Ein dritter Felsen, nämlich der "kleine Adelsberg", ist aktuell (2014) nicht zugänglich und wir konnten ihn deshalb nicht besuchen. Der von uns gegangene Auf- und Abstieg von Rinnthal ist sicher die "Nebenroute" auf den Adelsberg. Weitaus mehr Personen starten am Turnerheim oberhalb von Annweiler. Von dort ist nur ein kurzes Stück zum Krappenfelsen. Spannend sind sicher auch die Routen aus Eußerthal und Gräfenhausen. Unbestrittenes Wanderziel ist für alle aber die Jungpfalz-Hütte.

Benachbarte Wanderungen

Hohenberg
Hohenberg

Hohenberg - der Nachbar des Adelsbergs auf der anderen Seite der Queich, östlich von Annweiler. Besonderes Merkmal: sein Aussichtsturm, der aber zum Zeitpunkt der Wanderung arg verfallen dastand. Mittlerweile ist er wieder renoviert. Rebland und Kastanienwälder, das ist die zauberhafte Landschaft, durch die der Weg führt. Zweimal geht es an der Kolpinghütte Ranschbach vorbei, die mit Pfälzer Spezialitäten auf Besucher wartet.

Ringelsberg
Ringelsberg

Der Ringelsberg steht als Hausberg von Frankweiler in der ersten Reihe und bietet von der Ringelsberghütte aus gute Fernsicht in die Rheinebene. Trotzdem ist der hinter ihm liegende Orensberg deutlich besser besucht. Das mag daran liegen, dass er nur wenig interessante Zwischenziele bietet. Ich habe beide in eine größere Runde eingebunden. Aber auch für eine kurze Wanderung nach einem ordentlichen Essen in Frankweiler kommt der Aufstieg zum Kaffeetrinken auf die Ringelsberghütte gerade recht.

Orensberg
Orensberg

Keltische Vergangenheit grüßt am Orensberg westlich von Landau ganz besonders. Auf dem Gipfel ist eine Opferschale (Steinkreis mit einer Schale in der Mitte) noch recht gut erhalten und vermittelt ein Bild davon, wie die Kelten dort wohl im Kreise saßen. Ansonsten ist der etwas südlichere Aussichtsfelsen ein erstes Zwischenziel der Rundwanderung. Drei bekannte Pfälzer Hütten stehen am Weg: das Naturfreundehaus Kiesbuckel, die Landauer Hütte und unweit des Ausgangspunktes das Dernbacher Haus. Also auch diesbezüglich gilt es, die Kondition gut einzusetzen.

Rehberg
Rehberg

Der Rehberg und der westlich davon stehende Ebersberg, das sind etwas unscheinbarere Gipfel in der zweiten Reihe nahe Annweiler. Das ist aber kein Grund, sie nicht als leichte Wanderung ins Visier zu nehmen. Da der Ausgangspunkt der Tour genau zwischen den beiden liegt, kann man das sogar noch teilen und daraus je eine kurze Kaffeetour machen. Attraktionspunkt ist auf alle Fälle der etwa 50 Meter hohe Kletterfelsen Asselstein, an dem immer etwas los ist. Erst dann geht es in die gleichnamige Kletterhütte, die direkt daneben steht.

Föhrlenberg
Föhrlenberg

Föhrlenberg - Burgen, Felsen und Ruinen, das sind die Wegbegleiter auf dieser Rundtour. Und natürlich prägt der Wald das Bild, vornehmlich Föhren (Kiefern). Nachdem der Berg in der ersten Reihe steht, hat man an einigen Stellen sehr gute Fernsicht in die Rheinebene (Burgruine Neukastell und ein Aussichtspunkt mit Blick zum Hohenberg). Die Strecke führt ein gutes Stück nach Westen und erreicht auch die drei Annweiler Burgen (Trifels, Anebos, Schärfenberg). Leider sieht es mit der Einkehr an der Strecke etwas mager aus. Auch das "Cafe Maria" direkt am Ausgangspunkt ist nicht mehr dort, sondern unter anderem Namen ins Ortszentrum umgezogen.

Madenburgrunde
Madenburgrunde

Madenburg - fast 1000 Jahre ist sie wohl alt, die größte Burg der Pfalz. Nach der endgültigen Zerstörung im Spanischen Erbfolgekrieg sind nur noch Teile davon zu sehen: zumindest in der Burgschänke gibt es noch Verpflegung und auf den Hauptturm kann man auch noch steigen. Die Burgruine ist aber nur ein Teilziel dieser Wanderung. Vor dem Besuch dort oben geht es erst einmal von Waldhambach aus nach Süden zum Treutelskopf und in großer Runde über das "Schlössl" und das Pfalzklinikum auf den Rothenberg, an dem sie steht.

Bilder zur Wanderung

Das Besondere am Höhenprofil dieser Wanderung ist es, dass es in Teilen ein Hin-/Rückweg ist. Umkehrpunkt ist der Krappenfelsen, der aber deutlich tiefer liegt, als andere Wegpunkte vorher. Nach einem vergleichsweise steilen Aufstieg zum Kostenfels kommt eine etwas flachere Strecke vorbei an der Kreuzung zum Kehrenkopf bis zur Holderquelle. Dort geht es erst einmal bergab zum Krappenfelsen. Der Rückweg über die Jungpfalzhütte trifft zwar noch einmal auf die Aufstiegsstrecke, ist dann im Grunde eine Abkürzung ins Tal.

Aussicht vom Kostenfels (dem Wahrzeichen von Rinnthal) nach Osten auf das Queichtal und auf den Ort Rinnthal mit der neuen B 10. Der Felsen ist nicht gesichert, dorthin zu gehen erfordert durchaus Mut. Im Bild sieht man links die neue B 10, die unter dem Felsen verschwindet. Daneben ist der Ortskern mit der Hauptstraße und der Kirche zu erkennen. Der Bahnhof mit dem großen Parkplatz liegt rechts am Fuße der dortigen Berge.

Völlig ungefährlich ist hingegen der Krappenfelsen am östlichsten Punkt der Strecke. Der letzte Anstieg ist mit der Plattform ist gut gesichert. Von dort hat man beste Fernsicht auf die Gegend um Annweiler/Trifels und die südlichen und östlichen Berge.

Wandern am "Wildsaupfad" bedeutet immer entlang von zahlreichen Grenzsteinen zu gehen. Häufig führen diese entlang von Kämmen über Bergspitzen. Aber nicht alle Bergspitzen sind zugänglich. Alte Grenzsteine findet man in den Pfälzer Bergen sehr oft. Es würde ein gründliches Beschäftigen mit der Geschichte erfordern, im Einzelfall zu wissen, warum die Grenze dort war.

Holderquelle = Ritterstein Nr. 228. Er erinnert an Heinrich Holder, einen der Gründerväter des PWV Annweiler. Er tat sehr viel für die wandertechnische Erschließung der Pfälzer Berge. So wünschte er sich seinen Tod folgerichtig auf einem Berg und fand ihn dort auch. Allerdings war das nicht in seinen geliebten Pfälzer Bergen, sondern in der Schweiz.

Schutzhütte an der Holderquelle. Zu Ehren Holders hat man eine an Nordhang des Adelberges existierende Quelle gefasst, nach ihm benannt und auch eine Schutzhütte dort gebaut. Zusammen mit den dort stehenden Tischen und Bänken ist das ein richtiger, kleiner Rastplatz.

Haupthaus der Jungpfalz-Hütte. Es ist ein massiver Bau aus Buntsandstein mit einem holzverkleidetem Obergeschoß und einem spitzen Dach. In diesen beiden Etagen sind wohl die Zimmer für die logierenden Gäste untergebracht, mit dazu gehört eine große Freifläche, die für Tagesgäste recht variabel bestuhlt werden kann. Die Ausgabe von Speisen und Getränken erfolgt in Selbstbedienung.

Nebengebäude der Jungpfalz-Hütte. Recht bald nach der Gründung wurde der Bau nötig, um darin die verschiedensten Geräte und Gegenstände unterzubringen, insbesondere ein Stromaggregat. Auch ein sehr guter Sanitätsblock ist jetzt dort vorhanden. Die Zeit der CORONA-Schließung hat der Verein genutzt, um sowohl die Gebäude, als auch die Außenanlagen gründlich auf Vordermann zu bringen.

 

 

 

 

 

 

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