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Schachenberg



Schachenberg

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 19:27 Uhr

Kurzform
Schachenberg - gemütliche Rundwanderung auf den wenig bekannten Berg östlich des Prientales. Obwohl er nicht sehr hoch ist, bietet er dank seiner offenen Gipfelkuppe eine gute Fernsicht. Nicht verwechseln mit dem Schachen im Wettersteingebirge! Leider gibt es auf der Runde keine Einkehrmöglichkeit. Eine solche findet man aber z.B. in der nahen Müllner Alm in Sachrang. Im Bild: Blick von Süden auf den Gipfel des Schachen mit der Schachenalm, nachdem man vom Aufstiegsweg aus dem Wald herausgekommen ist (Erstwanderung: Juni 2020)

Hintergrundinfo
Der Schachenberg ist auf den ersten Blick ein recht unscheinbarer Gipfel im Geigelsteingebiet (Chiemgauer Alpen) und ist direkt aus dem Priental in Höhe Innerwald/Grattenbach zu erreichen. Er ist nur wenig höher als 1000 Meter und hat eine große freie Gipfelkuppe mit einem stattlichen Gipfelkreuz. Weiter östlich beginnt ein riesiges Naturschutzgebiet mit deutlich höheren Bergen, das sich fast bis Schleching erstreckt.
Ein besonderer Pluspunkt ist die gute Fernsicht, die man vom Gipfel des Schachenberges hat, trotz seiner geringen Höhe. Das gilt ganz besondere für das Priental und die gegenüber liegenden Berge, die man sehr gut sehen kann.
Am Fuße des Gipfels liegt die Schachenalm, allerdings nicht zur Einkehr geöffnet. Das ist aber nach der Tour in der nahen Müllner Alm in Sachrang möglich oder auch in anderen Gasthäusern in Sachrang oder Hohenaschau. Die weitere Anfahrt dorthin ist nicht sehr lange.
Schwierigkeit:25.0leicht (<27.5)
Tracklänge:9,10 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:50 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:450 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Innerwald (Straße)719
PP Holzeralm730 0:150,46
Einmü. Versorgungsstr.891 0:331,45
Ende Jagersteig930 0:170,39
Weidedurchlass Alm1042 0:341,32
Gipfel Schachenberg1069 0:210,77
Abstieg Waldrand985 0:271,11
Kleine Lichtung810 0:281,12
Talsohle Grattenbach745 0:120,32
PP Innerwald (Straße)719 0:432,16

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Untergruppe Geigelsteingebiet, Prientalberge. Karten: AV-Karte Bayerische Alpen, BY 17, Chiemgauer Alpen West-Hochries-Geigelstein; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, Chiemgauer Alpen West, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
24.06.2020; Renate ging diese Tour mit mir zusammen. Am Aufstieg zur Versorgungsstraße zur Priener Hütte begegneten uns einige andere Wanderer und auch einige Biker. Auf der Versorgungsstraße zur Schachenalm sahen wir dann niemand mehr. Mit dem ersten Blick auf den Gipfel mussten wir aber feststellen, dass sich dort viele andere auf der Wiese niedergelassen hatten und die Sonne genossen. Sie waren offenbar über den kürzeren, aber steileren Nordaufstieg ab Grattenbach gekommen. Es herrschte gutes Wanderwetter mit überwiegend blauem Himmel und nur leichter Bewölkung. Die Temperaturen versprachen recht hoch zu werden, hielten sich dann aber wegen eines leichten Windes in Grenzen. Zudem führen große Teile der Wanderstrecke durch Wald und sind somit ohnehin recht kühl. In größerer Entfernung war es aber leicht diesig, man konnte die Berge dort nicht sehr deutlich sehen.
Erreichte Gipfel
Auf dieser Rundtour wird als höchster Punkt der Gipfel des Schachenbergs mit seinen 1067 m Höhe erreicht. Der tiefste Punkt liegt mit 700 m bei den ersten Gebäuden oberhalb Grattenbach.
Alm(en), Hütt(en):
Müllner Alm , Auf der Runde selbst gibt es keine Möglichkeit zur Einkehr. Das ist aber mit einer kurzen Weiterfahrt (etwa 3 km) nach Westen in Richtung Sachrang zur Müllner Alm möglich. Das geht auch mit dem öffentlichen Bus. An beiden Orten befindet sich eine Haltestelle. Ansonsten trifft man - außer der Schachenalm - nur in der Talsohle bei Grattenbach auf einige weitere Gebäude und Anwesen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Innerwald, direkt neben der Straße (Gebühr: 2 €). Adresse (unpräzise): Huben, 83229 Innerwald/Aschau i. Chiemgau. Koordinaten: N = 47.710375, E = 12.283574; Geographische Daten: N = 47°42'37.4", E = 12°17'00.9"; UTM-Daten: Z = 33T, E = 296242, N = 5287684; Gauß-Krüger: R-E = 4521386.287, H-N = 5285821.758. Der Ausgangspunkt ist mit einem öffentlichen Bus erreichbar. Nur 100 Meter vom Parkplatz entfernt befindet sich eine Haltestelle, an der man ohnehin vorbeigeht. Der Aufstieg von Westen ist - zumindest bis zur Schachenalm und unter Auslassen der Abkürzung auf dem Jägersteig - auch mit Kinderwägen und Rollstühlen zu bewältigen. Für den Endanstieg zum Gipfel und für den Nordabstieg nach Grattenbach gilt das nicht.
Der Aufstieg beginnt mit dem Überqueren der Straße am Parkplatz und einem Gang nach rechts auf dem asphaltierten Radweg bis zur Brücke über die Prien. Kurz nach der Brücke liegt ein weiterer Parkplatz. Dort führt nunmehr der breite Aufstiegsweg ziemlich gleichmäßig steil schräg nach oben durch den Wald. Er mündet dann auf die Versorgungsstraße zur Priener Hütte ein. Dort steht in einer Rechtskurve eine Diensthütte, geeignet für eine erste kleine Rast. 50 Meter oberhalb der Hütte zweigt der "Jagersteig" nach links ab (Wegweiser: "Priener Hütte über Schreckalm"). Er mündet nach kurzer Zeit auf eine weitere Versorgungsstraße ein, nämlich die zur Schachenalm. Dort halten wir uns links (weiter bergauf), und passieren nach kurzer Zeit die Abzweigung zur Schreckalm. Wir bleiben aber geradeaus auf der Straße (Wegweiser: "Schachenalm 20 min") und kommen leicht ansteigend an einen Weidedurchlass. Dort beginnen die Almflächen der Schachenalm und man kann die Gebäude und den Gipfel des Schachenbergs bereits sehen. Der Endanstieg geht dann auf undeutlichen Spuren direkt zum großen Gipfelkreuz. Nach dem Rückweg zu den Almgebäuden gehen wir durch das Drehkreuz nach Westen auf dem zunächst sehr undeutlichen Steig über die Wiese. Er wird aber rasch deutlicher und umrundet den Berg auf seiner Nordseite. Dann beginnt ein sehr steiler Abstieg mit vielen kleinen Serpentinen durch den Wald, der nahe an einem Stauwehr am Grattenbach endet. Weiter geht es auf der Schotterstraße und kurz darauf an einem Dreieck weiter nach links durch den Wald. Später öffnet sich die Flur. Bevor man die Prien überquert geht es ein Stück auf dem Damm entlang und an einer kleinen Brücke auf die andere Seite. Der weitere Rückweg zum Parkplatz erfolgt auf dem asphaltierten Radweg.
Anmerkungen:
Der Schachenberg ist mir als mögliches Wanderziel lange nicht aufgefallen. Das mag auch daran liegen, dass die Wanderkarten kein Gipfelkreuz aufweisen, keine Route direkt auf den Gipfel führt und die Schachenalm erkennbar nicht zur Einkehr geöffnet hat. Zudem gibt es kaum Hinweisschilder oder Markierungen. Dann aber fand ich irgendwo ein Foto mit dem dortigen Gipfelkreuz und machte mich an die Planung. Herausgekommen ist eine Rundtour mit etwa 9 km Strecke und einer Höhendifferenz von gut 400 Metern. Das ist insgesamt eine leichte Tour, mit gut begehbaren Wegen. Lediglich der Nordabstieg durch den Wald nach Grattenbach kann etwas matschig sein mit seinen vielen kleinen Serpentinen. Dafür ist die Fernsicht von Gipfel aus in das Priental rauf und runter sehr gut. Trotz des schönen Wanderwetters rechnete ich mit wenigen Personen auf der Strecke. Rund um die Gipfelkuppe hatten sich aber doch etliche Wanderer eingefunden. Wie mir schien waren das alles kundige Einheimische. Es ist also eine sehr gemütliche Übungstour für etwas schwächere Personen und für Anfänger.

Benachbarte Wanderungen

Erlerberg
Erlerberg

Der Erlerberg ist kein einzelner Berg, sondern eine Landschaft im südwestlichen Teil der Chiemgauer Alpen, aber fast ausschließlich in Tirol. Er zieht sich als sehr abwechslungsreiche Gegend aus dem Inntal hinauf bis zum Spitzstein. Viele Bauernhöfe und Almen stehen weitverstreut in dem almwirtschaftlich gut genutzten Gelände. Das macht es für Wanderungen sehr beliebt, zumal man an vielen Stellen auch einkehren kann. Wenn dann der Gedanke reift, dort einmal Urlaub zu machen, ist das nur folgerichtig.

Hammerstein
Hammerstein

Der Hammerstein ist ein recht unbekannter Berg westlich von Aschau. An seiner Nordseite befindet sich die Hofalm Aschau. Aber er hat ein neues Gipfelkreuz und von dort eine gute Fernsicht nach Norden. Er ist nicht sehr hoch, ein Spaziergang ist es aber keineswegs. Der Aufstieg auf undeutlichen Pfaden zunächst über die Wiese, dann durch den Wald hat es in sich. Zudem findet sich kurz unter dem Gipfel eine recht heikle Felsstufe, für die man unbedingt alle Viere braucht. Nach der Rückkehr hat man aber bei der Einkehr das Gefühl, eine "echte" Bergtour gemacht zu haben.

Geigelstein
Geigelstein

Der Geigelstein ist unzweifelhaft der König der südwestlichen Chiemgauer Berge. Geradezu wohlwollend blickt er über die Grenze nach Süden in den Kaiserwinkl. Obwohl er über 1800 m hoch ist, kann man ihn einfach erreichen, allerdings mit langen und deshalb anstrengenden Wegen. Aus dem Priental geht es ab Sachrang oder Innerwald los, aus dem Tiroler Achental ab Ettenhausen. Zudem gibt es noch den Fernwanderweg E4 (Maximiliansweg), der von der Kampenwand kommt. Und etliche Hütten liegen auf diesen Routen auch am Wege.

Kampenwand
Kampenwand

Kampenwand - der mächtige, unverwechselbare, vielzackige Bergstock südlich des Chiemsees. Rund um dieses Felsmassiv gibt es viele Wanderstrecken zu benachbarten Bergen. Die wichtigste Aufstiegsroute geht von der Steinlingalm nach Norden zum Gipfelkreuz. Aber dort ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ansonsten ist die Tour von einigermaßen erfahrenen Wanderern zu meistern. Als Aufstiegshilfe nehmen viele die Seilbahn ab Aschau und die meisten davon bleiben an der Steinlingalm hängen.

Wandberg
Wandberg

Der Wandberg ist der obere Rand des ausgedehnten Wandergebietes in nördlichen Kaiserwinkl, also im Grenzbereich zu Bayern. Er ist einfach zu gehen, aber nur auf längeren Strecken zu erreichen. Von seinem Gipfel aus ist der Kaiserwinkl so gut zu überschauen, wie kaum von einem andern Platz aus. Außerdem gibt es in seiner Nähe mit der Burgeralm, der Wandberghütte zwei recht leistungsfähige Einkehrmöglichkeiten. Und weiter westlich liegt auch noch die Wildbichlalm am Weg.

Spitzstein
Spitzstein

Der Spitzstein wird seinem Namen voll gerecht. Als Grenzberg zwischen Bayern und Tirol steht er am nördlichen Rand des Erlerberges, hat eine nicht ganz so steile Südflanke, aber einen kräftigen Nordabbruch. Das macht ihn zu einem oft gewählten Wanderziel, wobei man den Ausgangspunkt dafür entweder mit einer Anfahrt aus dem Inntal bis zur Goglalm, oder einem Gang ab Sachrang wählen kann. An seiner Südseite liegen (zusammen mit dem Spitzsteinhaus) vier Einkehrmöglichkeiten.

Bilder zur Wanderung

Nach dem Parkplatz geht es erst ein Stück fast eben bis zur Brücke über die Prien. Dann beginnt recht bald der zügige Anstieg hinauf zum Versorgungsweg bzw. zur Forsthütte. Nach dem kurzen Jägersteig verläuft dann der Weg zum Waldrand sogar etwas weniger steil. Kurz vor der Alm geht sogar bergab, ehe der steile Anstieg zum Gipfel beginnt. Die Umgehung des Gipfels auf seiner Westseite führt zwar durch steiles Gelände, ist selbst aber recht flach. Der Abstieg durch den Wald hat es dann in sich. Zum Schluss geht es entlang der Prien wieder leicht bergauf.

Der Schachenberg hat ein überraschend großes, schönes Gipfelkreuz aus Holz auf der etwas breiten Gipfelkuppe. Der Blick daran vorbei geht über Sachrang hinweg auf den Erlerberg. Im Hintergrund ist der Pendling zu sehen mit seinem steilen Abbruch nach Kufstein.

Vor den herrlichen Blicken geht es erst einmal bergauf. Der Anstieg nach dem Parkplatz an der alten Holzerhütte geht ziemlich gerade und gleichmäßig steil hinauf zur Versorgungsstraße.

Oben erwartet uns dann eine Diensthütte des Forstes mit einer kleinen Bank für eine kurze Rast. Dazu plätschert sehr beruhigend ein kleiner Laufbrunnen.

Schachenalm - Stall und Wohngebäude sind getrennt. Um die Mittagszeit dieses Tages hatten die Tiere keine Lust ins Gelände zu gehen. Sie hielten sich lieber im schattigen Stall und an dem Wassertrog auf. Dort befindet sich ein Drehkreuz, durch das wir später dann durch müssen.

Vom Gipfel geht der Blick nach Osten hinauf zum Mühlhörndl. Dort beginnt ein riesiges Naturschutzgebiet das sich bis zum Geigelstein erstreckt. Offizielle Wanderrouten gibt es kaum noch, natürlich mit Ausnahme zum Geigelstein und Weitlahnerkopf hinauf. Alles andere sind versteckte Pfade.

Der nächste Blick geht nach Westen hinüber zum Spitzstein, mit dem der Erlerberg endet. Nach Norden schließt sich eine Hochfläche an in der etliche andere Berge stehen.

Einer davon ist der Klausenberg, dem der Predigtstuhl folgt. Allerdings bedarf es schon eines ordentlichen Anmarsches, dort hinauf zu kommen.

Noch weiter nördlich liegen dann der Heuraffelkopf und Zellerwand/Zellerhorn. Auch für sie gilt, dass man lange gehen muss, um sie zu erreichen.

Nach Norden öffnet sich das untere Priental mit Hohenaschau und Aschau. Bei besonders guter Sicht ist sogar der Chiemsee zu erkennen. Rechts zeigt sich die markante "Überhängende Wand".

Nach dem Rundblick geht es wieder zurück ins Tal. An der Alm haben wir das Drehkreuz passiert und gehen nun unterhalb des Gipfels um den Berg herum. Es ist ein guter Steig am recht steilen Hang. Der Abstieg zur Alm ist nötig, um auf den Pfad zu kommen.

Mit Beginn des Waldes kommt ein Zaunüberstieg, der es in sich hat. Eine Trittstufe befindet sich nur an einer Seite. Auf der anderen steht man direkt unten. Für kleine Menschen ist das tatsächlich ein Problem.

Dann geht es in vielen kleinen Serpentinen steil durch den Wald. An manchen Stellen ist es sumpfig und rutschig, also gut aufpassen.

Einfacher wird es wieder, sobald man die Talsohle erreicht. Und tatsächlich finden sich im unteren Teil der Strecken auch ein paar Markierungen an Bäumen. Wegweiser sind keine zu finden. Der Blick zum nahen Stauwehr ist Pflicht. Diese Form der Absperrung mit dem Wasserdurchlauf gibt es sonst nirgends.

Nach der Einkehr in der Müllner Alm werfen wir noch einen Blick nach Süden auf den Zahmen Kaiser und freuen uns damit über die einfache, aber schöne Tour.

 

 

 

 

 

 

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