Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 18:19 Uhr
Schwierigkeit: | 27.1 | leicht (<27.5) |
Tracklänge: | 11,9 km | kurz (0-8 km) |
Wanderzeit: | 4:40 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 293 m | gering (0-400 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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WPP Steinkirchen | 786 | ||
Abzw. nach Siegharting | 764 | 0:11 | 0,67 |
Siegharting | 684 | 0:13 | 0,78 |
Ortsmitte Eßbaum | 641 | 0:10 | 0,66 |
Abzw. links auf Anhöhe | 630 | 0:07 | 0,49 |
Brücke Steinbach | 624 | 0:13 | 0,72 |
Dreieck östl. Moos | 631 | 0:20 | 1,09 |
Anhöhe westl. Grainbach | 674 | 0:25 | 1,34 |
Kirche Grainbach | 685 | 0:10 | 0,72 |
Waldrand Nähe Freibad | 630 | 0:27 | 1,63 |
Waldrand südl. Kapelle | 665 | 0:10 | 0,52 |
Ortsmitte Törwang | 696 | 0:10 | 0,50 |
Luitpoldeiche/Kapelle | 764 | 0:18 | 0,87 |
Schinkensepp (Gasthaus) | 766 | 0:17 | 0,50 |
Anhöhe östl. Steinkirchen | 828 | 0:17 | 0,96 |
WPP Steinkirchen | 786 | 0:12 | 0,46 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Viele der an der Nordflanke der Hochries liegenden Amen kann man in einem Rundweg besuchen. Er nennt sich "Almenrunde Samerberg", beginnt in Grainbach, geht im großen Bogen über die Käseralm hinauf zur Ebersberger Alm, hinab zur Doaglalm und über die Weyereralm wieder zurück. Zwei Einkehrmöglichkeiten sind dabei und das ist auch nötig, denn die Runde ist mit 16 km Strecke nicht kurz. |
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Der Dandlberg auf dem Samerberg ist mit seinen weniger als 1000 Metern Höhe nun wirklich ein Vorberggipfel. Das aber ist kein Grund, ihm aus dem Weg zu gehen und ihm nicht die Aufmerksamkeit mit einer kurzen, leichten Wanderung zu schenken. Seine großen Vorteile sind nämlich eine gute Fernsicht nach Norden und Süden, sowie die Einkehr in der Dandlbergalm an seiner Südseite. Hinzu kommt die kurze Anreise von der Autobahn aus. |
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Das Feichteck ist das westliche Ende der Hochriesgruppe mit der Hochries und dem Karkopf. Zweifellos ist die Hochries mit der Seilbahn der Chef dieser Gruppe und auch für "Fußlahme" zu erreichen. Dafür ist das Feichteck der "ernsthaftere" Berg, denn es ist ein ordentlicher Aufstieg nötig, um zu seinem Gipfel zu kommen. Üblicherweise geht das über die Wagneralm, auf dem Rückweg kann man dann auch noch die Feichteckalm besuchen. |
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Die Hochries ist ohne Zweifel die Königin der westlichen Chiemgauer Alpen. Zu ihr führt eine Seilbahn aus Grainbach hoch, welche die Menschen natürlich ganz bequem auf ihren Gipfel bringt. Wer das nicht will, kann in einer Wanderung auch hoch wandern. Ab der Mittelstation wird nach dem Aufstieg zum Gipfel und dem Rückweg über die Seitenalm und den Mooserboden daraus sogar ein Rundweg. Technisch schwierig ist nur eine kurze Passage am Aufstieg. Mit dem Hochrieshaus, der Käseralm, der Moserbodenalm und der Kräuterhexe (Mittelstation) warten etliche Einkehrmöglichkeiten. |
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Der Karkopf , das ist die mittlere Spitze im Dreigestirn aus Hochries, Karkopf und Feichteck. Seine Attraktivität ist deutlich geringer als die seiner Nachbarn. Das mag auch an seiner etwas versteckten Lage liegen. Zu erreichen ist er nur mit einem längeren Aufstieg aus Nordwesten über die Seitenalm oder von der Hochries kommend. Der Vorteil ist, dass einen dort oben kaum jemand stört. Wenn man dann auf dem Rückweg an der Doaglalm sitzt, ist ein zufriedener Blick hinauf auf die Spitze möglich, von der man gerade kommt. |
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Der Laubenstein ist so quasi der Frasdorfer Hausberg. Der grüne Gipfel ist nur 1350 Meter hoch, bietet aber dank seiner freien Kuppe beste Fernsicht nach Norden ins Alpenvorland, namentlich zum Chiemsee. Rings um ihn herum stehen einige andere Berge, die deutlich schwieriger zu erreichen sind. Und direkt zu seinen Füßen liegt mit der Frasdorfer Hütte eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit an der sich zuletzt einiges geändert hat. |
Das Höhenprofil zeigt zum Anfang und zum Ende der Strecke den Gang auf dem Kamm des Höhenrückens. Dazwischen liegen der Abstieg nach Essbaum, die Strecke durch das Moor und der Aufstieg nach Grainbach. Nach einem neuerlichen Abstieg ins Gletschertal kommt der durchgehende Aufstieg über Törwang, die Aussichtskapelle und den "Schinkensepp" zur Kuppe oberhalb Oberleiten.
Die erste der "drei Kirchen" ist St. Peter und Paul am Ausgangspunkt in Steinkirchen (siehe Titelbild). Die zweite der angesteuerten Kirchen ist St. Ägidius in Grainbach. Aufgrund der starken Mauern diente sie wohl als Wehrkirche. Zusammen mit St. Peter und Paul in Steinkirchen prägt sie eine Besonderheit: sie hat keine Uhr. Ob die Erbauer damals wohl der Meinung waren, die Bauern in der Umgebung bräuchten sie nicht?
Maria Himmelfahrt in Törwang ist die dritte Kirche;. Törwang ist auch die Pfarrei Sie ist die größte und sie hat auch eine Uhr. Sie entstand wohl zum Ende des 30jährigen Krieges.
Wesentlich jünger ist dagegen die Aussichtskapelle in Obereck. Der achteckige Bau entstand erst in 19. Jahrhundert, hat aber eine deutlich ältere Inneneinrichtung.
Zeitnah zum Bau der Kapelle ist die Luitpoldeiche gepflanzt worden. Der Prinzregent erfuhr unzählige Ehrungen in Form von gepflanzten Bäumen, Gedenksteinen und Gedenktafeln, auch in der Pfalz.
Dorfkapelle in Eßbaum. Eine zu Ende des 19. Jahrhunderts erbaut Votivkapelle. Sie ist in gutem Renovierungszustand. Eine Votivkapelle ist ein Bau, der oft als Folge eines Gelübdes in einer Unglücks- oder Notlage zugunsten eines Heiligen gemacht wurde. Nach der Überwindung kam selbstverständlich der versprochene Bau.
Deutlich älter ist die Mesnerkapelle, früher hieß sie Haxnkapelle, nachdem sie als Bestandteil eines Hofes den Besitzer wechselte. Sie wurde von den Bewohnern Grainbachs erst 2020/21 aufwändig renoviert.
Pestkapelle südlich von Törwang. Ältere Fotos zeigen sie vor einem Baum, den es aber nicht mehr gibt.
Dorfen ist ein kleiner Ort westlich von Steinkirchen. Er liegt an der Hauptroute zum Dandlberg/Dandlbergalm, die in der Regel in Steinkirchen beginnt.
Siegharting ist ein Weiler am Abstieg nach Eßbaum. Keine Ecke im Gebiet des Samerbergs könnte so abgelegen sein, dass dort nicht wunderschöne Bauernhäuser stehen.
Jetzt aber zur Natur. Der Gang zum Moosener Filz beginnt mit einer einfachen Holzbrücke über den Steinbach, den Abfluss durch dieses Moor. Wegweiser stehen hier nicht mehr.
Kleine Gräben sind jetzt Teil des Moores, verbunden mit Holzstegen und kleinen Brücken. Diese Streckenteile sind gut gepflegt und werden wohl auch von kundigen Personen oft genutzt.
Auf diesem Steg traf ich eine Frau, die davon berichtete, dieses Moor würde ihr unglaublich viel Energie geben. Dies hörend, musste ich anerkennen, dass auch ich mich auf diesem Streckenteil sehr wohl fühlte.
Einmal im Jahr muss der Aufwuchs des Moores mit Spezialmaschinen gemäht werden. Ansonsten würde die Fläche sehr schnell verbuschen und den eigentlichen Moorcharakter verlieren. Die Abfuhr des Materials steht in diesem Jahr noch aus.
Es liegt nahe, an dem kleinen Bach eine Wassertretstelle nach Kneipp einzurichten. Allerdings ist sie wohl wegen Wassermangel beizeiten nicht funktionstüchtig. Immerhin, an einem heißen Tag könnte man dort seine Füße kühlen und das hilft auch.
Immer wieder sind auf der Runde herrliche Blicke auf die Orte und auf die Landschaft möglich. Im Bild geht der Blick von Süden auf Törwang. An der Kante oben links ist die Luitpoldeiche mit der Kapelle zu sehen.
Viele der Bauern haben ihre Flächen rund und die Höfe liegen. Natürlich legen sie seit jeher großen Wert darauf, sie ordentlich und nachhaltig zu bewirtschaften. Sie erfüllen die Angaben auf den Infotafeln zum "Landwirtschaftsweg" allemal.
Der Dandlberg ist der westliche Abschluss des Samerbergs und gleichzeitig der höchste Teil. Auch dorthin würde ein recht spannende Tour führen.
Nach Süden geht der Blick in die dann deutlich höheren Berge, im Südwesten erkennt man die Heuberggruppe mit Kitzstein, Heuberg und Wasserwand.
Dominierend ist auf alle Fälle die Hochries. Aus dieser Perspektive und bei diesem Licht ist die Seilbahn mit der Mittelstation und der Bergstation wunderbar zu sehen.
Im Vordergrund sind die beiden Hauptorte des Samerbergs zu sehen, jeweils mit der prägenden Kirche: Törwang (im Bild unten) und Grainbach (in der Bildmitte).
Die Anfahrt (und auch die Wanderstrecke) verlaufen durch Törwang. Im Bild ist die leicht ansteigende Samerstraße zu sehen mit dem Gasthof Entenwirt (rechts) und der Kirche Maria Himmelfahrt (hinten).
Von der Aussichtskapelle aus geht dann der Blick nach Norden ins Alpenvorland, speziell bei solch guter Sicht. Hinten ist Rosenheim zu erkennen, davor die Autobahn mit der Raststätte Samerberg.
Auch das gehört zu den Chiemgauer Alpen, das Zementwerk Rohrdorf. Obwohl nicht mehr ganz jung, ist es eins der am besten organisierten Werke im Hinblick auf Brennstoffmix, Energieeffizienz und Produktpalette in ganz Europa.
Weiter östlich liegt dann, nein, nicht der Chiemsee, sondern der Simsseee. Den Chiemsee sieht man von hier aus nicht.
Der "Landwirtschaftsweg" deckt sich zu großen Teilen mit dieser Runde. Immer wieder trifft man an schönen Plätzen auf Infotafeln und Rastbänke, mit denen die hiesigen Bauern auf ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Aufgaben hinweisen.
Zum Abschluss dann noch ein Blick auf ein Marterl am höchsten Punkt der Tour, der Bergkuppe östlich von Oberleiten, fast schon ein Gipfelkreuz. Berge, Täler, Wälder, Wiesen, Anwesen und immer wieder Kapellen und Marterl, sie machen den unvergleichlichen Reiz des Samerbergs aus.