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Partnachklamm



Partnachklamm

Zuletzt aktualisiert: 24.07.2022, 11:01 Uhr

Kurzform
Partnachklamm - Rundwanderung durch die wohl bekannteste Gebirgsklamm Bayerns südlich von Garmisch-Partenkirchen mit Besuch der Partnachalm. Es folgen die Fortsetzung der Runde über die Klammbrücke, der Aufstieg über Vordergraseck zum Eckbauer und letztlich dann der Abstieg von Osten zurück zum Skistadion. Damit hat man dann viele interessante Stationen besucht. Im Bild: Durch die vergleichsweise ruhige Klamm führt ein Steig an, unter und durch die bis zu 70 Meter hohen, senkrechten Felsen dahin. Je nach aktueller Wassermenge kann es aber auch ganz schön wild werden (Erstwanderung: Mai 2015, aktualisiert: Juli 2021)

Hintergrundinfo
Zwei besondere Gebirgsklammen prägen u.a. das Bild von Garmisch-Partenkirchen. Das ist zum einen die wilde Höllentalklamm etwas westlich mit dem Talort Grainau. Sie transportiert die Gletscherabflüsse des Höllenbachferners zu Tal, letztlich in die Loisach. Zum anderen gibt es die Partnachklamm. In ihr sammelt sich das Wasser aus dem Reintal und aus dem mittleren Wettersteingebirge. Da der Kernteil dieser Klamm nur einen geringen Höhenunterschied aufweist, fließt es dort vergleichsweise zahm dahin, auch in die Loisach.
Der Eingang zur Klamm ist vom Skistadion Garmisch-Partenkirchens nur etwas mehr als zwei Kilometer entfernt, auf guten Wegen leicht erreichbar. Dadurch pilgern zu allen Zeiten viele Besucher dorthin. Einsam wird es also in der tiefen Schlucht nie sein. Der einfachste Rückweg ist dann - wenn nicht durch die Schlucht selbst - der Aufstieg zum Vordergraseck. Da trifft man auf die neu erbaute Kaiserschmarrnalm und den Hanneslabauer, ehe es wieder bergab zum Eingang der Schlucht und zurück zum Ausgangspunkt geht.
Will jemand eine größere Runde daraus drehen, geht es erst nach rechts hinauf zur Partnachalm, über die Klammbrücke zurück, über Vordergraseck hinauf zum Eckbauer und von dort zurück. Damit hat man dann etliche der wichtigsten Station südlich von Garmisch-Partenkirchen auf einer Runde erreicht.
Schwierigkeit:34.5mittel (27.5-40)
Tracklänge:13,6 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:50 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:660 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
PP Skisprungstadion727
Lenzn Hütte740 0:201,01
Eingang Partnachklamm765 0:131,28
Ausgang Partnachklamm788 0:231,21
Partnachalm970 0:311,25
Brücke Partnachklamm827 0:140,95
Vordergraseck885 0:120,80
Beginn Steig930 0:200,60
Eckbauer1215 0:372,10
Abzw. Schönau901 0:302,60
PP Skisprungstadion727 0:301,80

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Wettersteingebirge, Teilbereich Ost (Wamberg) bzw. Teilbereich Hausberg; südlich von Garmisch-Partenkirchen. Karten: AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Wetterstein-Zugspitze", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland, V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
11.05.2015; Alleingang; apropos, alleine ist man in der Klamm nie. Auch auf der östlichen Seite der Klamm (Graseck, Eckbauer) konnte ich viele Wanderer treffen. Dabei war deutlich zu erkennen (zu hören und zu sehen), dass die meisten von weit her angereist gekommen sind. Es herrschte frühsommerliches Wetter mit blauem Himmel, der aber durch Schleierwolken etwas getrübt war. Die Fernsicht in das Wettersteingebirge und auch nach Norden - die auf dieser Tour sehr wichtig ist - konnte man als gut bezeichnen, überragend war sie allerdings nicht.
Erreichte Gipfel
Wamberg-Eck (1225 m), kein weiterer Gipfel erreicht, das war auch nicht vorgesehen. Das war zugleich der höchste Punkt der Tour.
Alm(en), Hütt(en):
Partnachalm , Eckbauer, Am Weg zur Partnachklamm und auf dem Graseck gibt es etliche Hütten und Häuser, die gastronomisch bewirtschaftet sind. Ansonsten fallen die vielen hölzernen Hütten auf, die als Heuspeicher überall auf den freien Almflächen stehen.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Skistadion Garmisch-Partenkirchen (Parkgebühr: nur 2.50 €, dafür kostet die Toilette extra). Adresse: Karl-und-Martin-Neuner-Platz, D-82467 Garmisch-Partenkirchen. Koordinaten: N = 47.482193, E = 11.118842; Geographische Daten: N = 47°28'55.9", E = 11°07'07.8"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 659628, N = 5260927; Gauß-Krüger: R-E = 4433694.833, H-N = 5260789.476. Das Skistadion als Ausgangspunkt ist natürlich sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Etliche Streckenteile dieser Tour kann man mit Rollstühlen und Kinderwägen recht gut bewältigen, nicht aber die ganze Runde. Dazu sind einige Streckenteile zu steil und andere zu schmal und holprig. Wenn ich mich recht erinnere, sah ich solche Fahrzeuge auch in der Klamm.
Vom Parkplatz geht es in westlicher Richtung an den Anlagen des Skistadions vorbei, immer der Partnach entlang, leicht bergauf bis zum Eingang in die Klamm (Kassenhäuschen). Dann durch die Klamm gehen, an einigen Stellen gibt es kleine Tunnels. Nach der Öffnung der Klamm zweimal einen Bach überqueren und nach Westen in vielen Spitzkehren steil bergauf bis zur westlich liegenden Partnachalm. Von dort ein kurzes Stück zurück und dann den Wanderweg zur Klammbrücke nehmen. Auch dort geht es steil bergab, ehe man die kurze Brücke erreicht, die in großer Höhe über dem Klammgrund auf die andere Seite führt. Kurzer Aufstieg nach Vordergraseck, an der Bergstation der Graseckbahn vorbei und dann in südlicher Richtung leicht bergauf bis der Serpentinenweg beginnt, der in vielen Kehren steil durch den Wald führt und direkt beim Eckbauer endet. Anschließend noch ein paar Meter bergauf zum grasigen Gipfel des Eck - oder alternativ direkt zur Bergstation der Eckbauerbahn. Ab dort auf dem Versorgungsweg zurück ins Tal, direkt zum Parkplatz. Dieser Weg ebenfalls relativ steil und an etlichen Stellen asphaltiert.
Anmerkungen:
Bergwandern im Wettersteingebirge - insbesondere nördlich der Wettersteinhauptkette - unterscheidet sich durchaus von dem anderer Regionen: die Strecken sind relativ lange und steil, Berggipfel erreicht man nur wenige. So ist z.B. die Zugspitze für "normale Wanderer" eigentlich nur mit Übernachtungen aus dem Tal zu bewältigen. Zudem sind viele der Berggipfel den Kletterspezialisten vorbehalten. Klassische Brotzeitalmen gibt es nur wenige, so wie man sie in Tirol oder in den Chiemgauer Bergen kennt. Im Nahbereich der großen Täler und Orte finden sich natürlich aber auch Wanderstrecken für jedermann. So ein Beispiel ist die Partnachklamm. Dort hat es sehr gut präparierte und gesicherte Wanderwege. Und man trifft auch auf Einkehrmöglichkeiten in Form von Berggasthöfen, worauf es natürlich ankommt. Das sind gute Voraussetzungen - zusammen mit einer ohnehin sehr bekannten Stadt - um Urlaubsgäste aus ferneren Orten anzulocken; man spürt das auf der Strecke sehr wohl. An Tagen mit besonderem Ausflugbetrieb herrscht natürlich großes Gedränge.

Benachbarte Wanderungen

Eibseeblick
Eibseeblick

Der Eibseeblick ist ein Aussichtspunkt unter der Zugspitze nach Norden gerichtet. Unweit davon gibt es den Übergang nach Ehrwald mit der Hochthörle-Hütte. Auch wenn man sich direkt unter Deutschlands höchsten Berg befindet, auf den Gipfel kommt man von hier aus nicht, zumindest auf keinem ausgewiesenen Wanderpfad. Aber es gibt immer wieder Aussichtpunkte nach Norden zur reizvollen Landschaft um den Eibsee mit der Talstation der neuen Zugspitzbahn.

Felsenkanzel (Kramer)
Felsenkanzel (Kramer)

Die "Felsenkanzel" ist eigentlich kein Berg, sondern nur ein recht markanter Aussichtspunkt an der Südostseite des Kramers, ein gutes Stück über dem Berggasthof St. Martin. An einer steilen Felswand mit Seilsicherung hat jemand eine eingefasste und gut gesicherte Kanzel gebaut, von der aus ein Superblick nach Garmisch-Partenkirchen und ins Wettersteingebirge möglich ist. Natürlich kann man auch noch weiter hinauf gehen, z.B. zum Königsstand oder auf der Ostroute zum Kramer.

Graseck
Graseck

Das Graseck ist eine Wanderalternative zur Partnachklamm, wenn an deren Eingang die Menschen Schlange stehen. Dann einfach nach links gehen bergauf zum Graseck. Man kann auf dem Rückweg dann doch noch durch die Klamm gehen. Oder man macht einen Rundweg daraus zu etlichen Gasthöfen und kommt in Kochelberg wieder ins Tal. Die Klamm überquert man dann über die eiserne Brücke in luftiger Höhe.

Höllentalklamm
Höllentalklamm

Die Höllentalklamm ist das Pendant zur Partnachklamm. Sie liegt weiter im Westen, der Ausgangspunkt ist Grainau/Hammersbach. Man kann sie mit Fug und Recht als die wildeste Klamm der nördlichen Alpen bezeichnen. Am Eingang steht die Höllentaleingangshütte. Nach der Durchquerung der Schlucht geht es weiter hinauf zur neuen Höllentalangerhütte. Letztlich beginnen von diesem Stützpunkt aus etliche Hochgebirgsrouten u.a. auch über den Höllentalferner zur Zugspitze, zur Alpspitze und auf den Jubiläumsgrat.

Kellerleitensteig
Kellerleitensteig

Kellerleitensteig - ein einfacher Rundweg nördlich von Garmisch-Partenkirchen, also schon im Ammergebirge. Wer nicht ganz "gehunfähig" ist, kann sich diese Tour vornehmen, sie ist auch abzukürzen. Ein herrlicher Blick von vielen Stellen aus in das Wettersteingebirge und das Loisachtal ist der Lohn dieser Wanderung - und natürlich die Einkehr in die beiden Hütten Pflegersee und Werdenfelser Hütte.

Steinbichel-Runde
Steinbichel-Runde

Der Steinbichel ist eigentlich nur der südliche Fuß des bekannten Wank, nahe Garmisch-Partenkirchen. Trotzdem ist ein Rundweg um diesen Berg eine ernsthafte Wanderung. Sie führt an einigen recht lohnenden Teilzielen vorbei, darunter an der völlig neu erbauten Tannenhütte (an Stelle der früheren Gamshütte) mit der spektakulären Hacker-Pschorr-Brücke, dem bekannten Berggasthof Gschwandtner-Bauer und der Pfeiffer Alm. Den Blick ins Wettersteingebirge gibt's gratis.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt sich zu Beginn der Strecke und durch die Klamm etwas unruhig wegen vieler kleinerer Anstiege, insgesamt nur leicht ansteigend. Dann aber wird es deutlich: der Aufstieg zur Partnachalm, Abstieg zur Brücke mit anschließendem Anstieg über Graseck zum Eckbauer und letztlich der lange Abstieg ins Tal.

Am Anmarsch zur Klamm führt der Weg an etlichen Einkehrhäusern vorbei. Eines davon ist der Gasthof Partnachklamm. Man kann ihn sich schon mal für den Rückweg merken.

Der Auslauf der Klamm ist recht sanft. Die Felsen reichen nicht mehr direkt an das Wasser heran, es ist jetzt nur eine Schlucht.

Dann aber wird es ernst. Die Partnachklamm ist an vielen Stellen sehr schmal mit sehr hohen Felsen links und rechts. Sie ist auch im Winter begehbar; es muss ein phantastischer Anblick sein, wenn alles voller Eis ist.

Wir sind am Einlauf in die Klamm: das Gelände unterscheidet sich nur wenig vom Auslauf. Die Uferzonen werden flacher und kurz darauf tauchen sogar Almwiesen auf.

In der Mitte der Klamm verbindet eine eiserne Brücke die beiden Ufer in etwa 70 m Höhe (westlich liegt der Hausberg, östlich der Wamberg). Das Überschreiten dürfte aber auch für ängstliche Personen kein Problem sein.

Gipfelkreuz am Eck, nahe dem Gasthof Eckbauer. Auf dieser Wanderung befindet man sich in der Mitte des nördlichen Wettersteingebirges. Von dort hat man eine phantastische Fernsicht zur gesamten Wettersteinkette.

Almflächen nahe der Partnachalm. Kühe sieht man gar nicht, Jungrinder kaum. Bestenfalls weiden Ziegen und Schafe auf den Bergwiesen.

Almflächen am Wamberg. Das auf den Almen wachsende Gras wird zu Heu getrocknet, in den hölzernen Hütten zwischengelagert und bei Bedarf ins Tal gebracht.

Ostteil der nördlichen Kette mit der östlichen Wettersteinspitze; ganz links sieht man den westlichen Teil des Karwendelgebirges, nahe Mittenwald.

Mittelteil der Wettersteinkette mit der Dreitorspitze (rechter Teil, Mitte). Ganz rechts im Mittelvordergrund ist der Schachen zu sehen, auf dem das bekannte Königshaus steht.

Westlicher Teil des Wettersteingebirges mit den "Großen Drei": Alpspitze, Zugspitze, Waxenstein. Im Vordergrund liegt das Kreuzeck, bekannt von seinen Skipisten.

Ortschaft Vorder-Graseck mit dem Kramerspitz im Hintergrund (ist bereits Teil der Ammergauer Alpen). Links ist der "Hausberg", ein Teil des Kreuzecks, zu sehen.

Blick nach Norden zum Wank; er ist Teil des Estergebirges, zählt aber auch zu den Garmisch-Partenkirchener Bergen.

Im Westen steht der typische Waxenstein als einer der großen Gipfel rund um die Zugspitze. Es scheint, als werfe er einen kritischen Blick auf die Stadt. Mit gutem Willen sind Augen, Nase und Mund in Form von Schneefeldern zu erkennen (das ist alles Natur, am Foto ist nichts manipuliert).

Bergstation der Seilbahn zum Eckbauer. Sie steht ein wenig abseits des Gasthofes, man muss also noch ein paar Meter gehen bis ans Ziel.

Skisprungschanze von Garmisch-Partenkirchen. Bekannt von dem alljährlichen Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee.

 

 

 

 

 

 

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