Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 07:58 Uhr
Schwierigkeit: | 34.0 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 12,5 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 5:15 h* | lang (>5 h) |
Höhensumme: | 590 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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Bergstation Seilbahn | 1493 | ||
Tölzer Hütte | 1451 | 0:11 | 0,97 |
Strasseralm | 1383 | 0:09 | 0,51 |
Waldrand Drehkreuz | 1339 | 0:21 | 0,78 |
Hintere Krottenalm | 1372 | 0:31 | 1,01 |
Sattel Beigenstein | 1496 | 0:40 | 0,73 |
Vordere Scharnitzalm | 1423 | 0:21 | 0,95 |
Hintere Scharnitzalm | 1418 | 0:10 | 0,58 |
Bichler Alm | 1430 | 0:19 | 0,79 |
Hintere Scharnitzalm | 1418 | 0:18 | 0,82 |
Sattel Beigenstein | 1496 | 0:35 | 1,43 |
Hintere Krottenalm | 1373 | 0:17 | 0,70 |
Waldrand Drehkreuz | 1339 | 0:19 | 0,72 |
Strasseralm | 1383 | 0:30 | 1,04 |
Tölzer Hütte | 1451 | 0:14 | 0,76 |
Bergstation Seilbahn | 1493 | 0:20 | 1,00 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
Die Benediktenwand, der Sehnsuchtsberg all jener, die an der Nordseite der Bayerischen Voralpen zwischen Bad Tölz und Kochel öfter mal daran vorbeifahren. Deutlich im Gelände zurückgesetzt wird sofort klar, dass zu dem eigentlichen Anstieg erst noch ein langer Anmarsch nötig ist. Wer auf seine gute Kondition vertraut, soll sich diese Königin vornehmen. Er wird es nicht bereuen, zumal mit der Tutzinger Hütte eine gute Verpflegungsstation am Weg liegt. Und die braucht man unbedingt. |
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Brauneck Süd - eine Rundwanderung durch die riesigen Südhänge des Braunecks. Wir starten am Draxlhang, den wir vom Skifahren her kennen und steigen über den "Seufzerweg" (den Namen hat er nicht zu Unrecht) auf. Über die Bayernhütte (die nach langem Stillstand mit umfangreichen Renovierungen jetzt wieder geöffnet ist) geht unser Weg zur Strasseralm, Quengeralm, zur Tölzer Hütte und zum Gipfel des Braunecks (wir wollen schließlich auch den berüchtigten Garlandhang sehen). Aber nicht verausgaben, am Rückweg treffen wir dann noch auf die Kotalm, Einkehr ist Pflicht. |
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Der Latschenkopf ist einer der vielen Gipfel auf dem Brauneckmassiv. Er kann am besten über eine Kammwanderung erreicht werden, beginnend im Osten, also am Brauneck selbst. In vielen Fällen ist er nur eine Zwischenstation auf dem Weg über die Achselköpfe oder gar zur Benediktenwand. Ein Stück weiter westlich besteht die Möglichkeit, zur Stiealm abzusteigen und eine ganz entspannte Runde zurück zu drehen, vorbei an vielen Brotzeitalmen. |
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Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche. |
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Das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist ein beliebtes Wandergebiet. Entsprechend viele Personen sind dort immer unterwegs. Es gibt aber eine davon getrennte Teilroute, nämlich über den Längenberg. Sie ist ein gutes Stück länger und erreicht mit dem Längenberg eine größere Höhe. Sie ist deutlich ruhiger und einsamer als das Tal selbst. Neben dem guten Blick zum Brauneck reizt auch der arg ruppige Abstieg durch den Wald hinunter zur hinteren Längentalalm. Der Rückweg erfolgt dann auf bequemen Wegen. |
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Das idyllische Längental nördlich des Brauneckmassivs erlaubt einfache, gemütliche Wanderungen tief hinein in die Berge. Das gilt sogar ganzjährig. Im Winter hat die Kirchsteinhütte geöffnet, im Sommer auch noch die etwas weiter hinten liegende Hintere Längentalalm. Als Ausgangspunkt gibt es zwei Wanderparkplätze. Der erste liegt am Ende der Flur, oberhalb Arzbach. Der zweite liegt weiter drin im Tal. An besonderen Wandertagen ist letzterer aber hoffnungslos überfüllt und man tut daran, gleich am Anfang zu parken. |
Ungewöhnlich ist es für eine Bergtour, recht hoch zu beginnen und abzusteigen, um dann am Ende bei nachlassenden Kräften wieder aufsteigen zu müssen. Der Wechsel von längeren bergab- mit folgenden bergauf-Strecken erfolgt dreimal. Dazwischen liegen dann Streckenteile mit kleineren Wechseln, wobei die Bichler Alm auch noch etwas hinter einem merklichen Aufstieg nach der Hinteren Scharnitzalm liegt.
Nach der Bergstation der Seilbahn geht es erst einmal nach Westen in Richtung Idealhang, dem Skihang der Stiealm (die Alm sieht man nicht). Der Hang liegt eingeklemmt zwischen dem Latschenkopf (rechts) und der Feichteckwand. An deren Fuß gehen wir später entlang.
An der Tölzer Hütte werfen wir einen Blick zurück auf die Versorgungsstraße zum Brauneck. Deutlich zu erkennen ist der Schrödelstein und die Bergstation des neuen Skiliftes, der von der Finstermünzalm hoch kommt. Das Brauneck rüstet für den Skisport ordentlich auf.
Nachdem wir auch noch die Quengeralm und die Strasseralm passiert haben, beginnt der mittelschwere Pfad der diesen Namen redlich verdient. Er geht mehrfach über steile Wiesenhänge, wo er stellenweise nur schwer zu sehen ist eine gute Gelegenheit, den Blick schweifen zu lassen.
Die offenen Streckenteile wechseln sich mit Waldpassagen ab. Einmal trifft man sogar auf ein gesichertes Stück, dessen Seil recht abenteuerlich angebracht ist. Eigentlich bräuchte man es gar nicht.
Nach der Hinteren Krottenalm geht es steil bergauf auf den Beigensteinsattel (Foto: Rückblick zum Aufstieg). An der Alm war an diesem Sonntag das Personal dabei, ihr "Almletzt" nach einem erfolgreichen Almsommer zu feiern. Die Tiere hatten sie in den Tagen zuvor abgetrieben. Auf meine Frage ob es etwa Hirschgulasch gäbe, kam die Antwort: "Besser". Es ist ein solcher Moment der zeigt, warum das Bergwandern so schön ist. Der Blick geht nach Osten, vorbei an der Feichteckwand. Im Hintergrund sind die Berge östlich des Isartales zu erkennen.
Auf der Freifläche oberhalb der Vorderen Scharnitzalm ist der weitere Weg recht gut einzusehen. Er schlängelt sich durch den Schwarzenbachgraben, geht über eine Kante und erreicht dann kurz darauf die Bichler Alm. Nicht bange machen lassen, alles halb so schlimm!
Auf der Freifläche richten wir erst einmal den Blick hinauf zu den Achselköpfen. Dort gibt es einen Steig über die vielen Felsen, der die Geister scheidet. Manch einer kehrt bereits am Anfang um.
Den westlichen Abschluss dieser Kette bildet der Rotohrsattel. Es ist ein Kreuzungspunkt, der den Ostaufstieg zur Benediktenwand, die Querung zur Tutzinger Hütte oder den Abstieg über die Probstalm ins Längental ermöglicht. Natürlich kommt man unter Umgehung der Spitzen der Achselköpfe auch wieder zurück zum Latschenkopf bzw. zur Stiealm.
Dann steht sie vor uns, die mächtige Südwand der Benediktenwand, wobei aber die Nordwand (sieht man nicht) eher noch höher ist. Drei Aufstiege gibt es: den Ostaufstieg, den Westaufstieg und den Südaufstieg ab der Bichler Alm. Alle drei erfordern eine ordentliche Kondition.
Anderer Blickwinkel: Benediktenwand aus Südwesten gesehen, vom Hirschhörnlkopf aus (andere Wandertour). Die kleinen weißen Flecken in der Bildmitte rechts sind die Gebäude der Bichler Alm. Dieses Bild zeigt sehr deutlich die große Freifläche mit dem natürlich dann überragenden Blick nach Süden. Dahinter liegt dann noch die Freifläche oberhalb der Vorderen Scharnitzalm.
Einer dieser schönen Fernblicke geht über die Jachenauer Berge mit dem Staffel hinweg ins Zentrum des Karwendelgebirges. Wer sich auskennt, kann den höchsten Gipfel die Birkkarspitze ausmachen.
Aber auch etwas näher gibt es viel zu sehen, z.B. die Erbhofer Alm. Im Hintergrund taucht die Wettersteinkette mit der Zugspitze auf.
Etwas weiter rechts stehen der Hirschhörnlkopf und der Jochberg vor der imposanten Kette aus Fahrenbergkopf, Martinskopf, Herzogstand und Heimgarten (v.l).
Direkt im Westen steht der Dritte im Bunde, der Rabenkopf mit seiner Staffelalm.
Mit diesen wunderschönen Eindrücken machen wir uns wieder auf den Rückweg, als erstes an der Hinteren Scharnitzalm vorbei mit ihren zwei Almgebäuden. Der Steig ist nur mühsam zu erkennen. Er bestätigt, dass nur wenige Wanderer diesen Teil des Braunecks frequentieren. Das ist aber kein Beleg dafür, dass er weniger schön wäre, als das Wandern hoch oben über die Gipfelkämme.