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Bad Tölzer Runde



Bad Tölzer Runde

Zuletzt aktualisiert: 14.07.2024, 19:03 Uhr

Kurzform
Bad Tölzer Runde - ein einfacher Rundweg im Nahbereich von Bad Tölz. Er beginnt im Kurviertel, führt entlang der Isar, geht hoch nach Fischbach, kommt zurück an das Stauwehr und schließt mit dem Kalvarienberg , resp. dem Gang durch die Marktstraße wieder ab. Höhepunkte sind zweifelsfrei freie Blicke auf Bad Tölz, das Isartal und die umgebende Landschaft. Zu Essen und Trinken gibt es unterwegs natürlich auch. Im Bild: Blick von der Isarbrücke hinauf zum Kalvarienberg mit der Hl. Geist-Kirche und der Leonhardi-Kapelle (Erstwanderung: August 2021)

Hintergrundinfo
Die Kreisstadt Bad Tölz liegt beidseitig an der Isar, etwa 50 km südlich von München. Sie bildet den Übergang aus dem Alpenvorland (Oberland) in die Berge (Isarwinkel). Bekannt ist die knapp 20000 Einwohner zählende Stadt durch vielerlei Einrichtungen, namentlich den Kurbetrieb mit den Klinken und mit einem großen Bad, dem Stadtzentrum mit der Marktstraße, Einrichtungen zu Kultur (Villa Mann, Knabenchor), Sport (AV-Trainingszentrum) und Technik (Isar-Laufwasser-Kraftwerk). Auch der Kalvarienberg am Hochufer der Isar mit dem unvergleichlichen Blick nach Süden in das Isartal ist hier zu nennen.
Bezüglich des Bergwanderns beginnen in direkter Nähe die Tölzer Berge mit Blomberg, Heigelkopf, Zwieselberg und andern Zielen. Das berühmte Brauneck liegt etwas südlicher. Aber auch direkt in Bad Tölz startende, einfachere Touren in das Alpenvorland sind sehr lohnend. Eine davon ist die von uns gegangene Runde nach Nordwesten aus der Stadt in die nahen Wälder und Landschaft mit Rückkehr über die Isar und dem Besuch auf dem Kalvarienberg. Am Wegrand liegen mit dem Gasthof Fischbach und der Moralt Alm zwei Einkehrmöglichkeiten, nicht zuletzt gute Gründe, diese Tour zu gehen.
Schwierigkeit:27.3leicht (<27.5)
Tracklänge:13,8 kmkurz (0-8 km)
Wanderzeit:4:10 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:258 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
P1 Bad Tölz (Arzb. Straße)657
Abzw. vom Uferweg645 0:291,65
Abzw. Am Hoheneck655 0:080,56
Wegkreuzung im Wald678 0:160,87
Feldscheune708 0:090,40
Bauernhof Lechen 145707 0:161,19
Gasthof Fischbach671 0:180,92
Kapelle Prösteln704 0:281,54
Straße nach Königsdorf660 0:190,90
Stauwehr645 0:070,41
Moralt Alm655 0:311,38
Kalvarienberg712 0:211,20
Stadtmitte (Marktstraße)673 0:241,71
P1 Bad Tölz (Arzb. Straße)657 0:241,13

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Übergang zwischen den Bayerischen Voralpen und dem Alpenvorland, konkret zwischen dem Isarwinkel und dem Oberland in Bad Tölz. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 7 (1:50000) "Murnau, Kochel" bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
25.08.2021; Renate und Tassilo gingen mit mir diese Runde gemeinsam. Auf den Streckenteilen außerhalb der Stadt trafen wir nur wenige andere Wanderer, auch am Isar-Stauwehr. In den beiden Gasthäusern und am Kalvarienberg herrschte dann doch reger Betrieb. Petrus hatte uns und allen anderen einen recht brauchbaren Wandertag in der zweiten Augusthälfte gegönnt. Es hätte sehr schön sein sollen, war es aber nicht ganz: morgens hing noch Hochnebel in der Luft und es war recht frisch. Später klarte es dann zusehends auf und wurde wärmer. Der Wind spielte keine Rolle. Die Sicht war brauchbar, aber nicht überragend.
Erreichte Gipfel
Ein klassischer Gipfel wird auf dieser Tour nicht erreicht. Der höchste Punkt befindet sich auf dem Kalvarienberg mit 712 Metern. Es geht aber insgesamt dreimal nennenswert bergauf und auch wieder bergab.
Alm(en), Hütt(en):
Gasthof Fischbach, Moralt Alm, Die Tour beginnt und endet in der Stadt. Folglich stehen viele Gebäude und andere Bauten an der Strecke. Außerhalb der Stadt führt der Weg an einigen Einöden oder Weilern direkt oder in gewisser Entfernung vorbei (Fischbach, Lechen, Prösteln). Beeindruckend ist auch das Isar-Stauwerk Bad Tölz, auf dessen Mauern der Weg über den Fluss führt.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
P1 Arzbacher Straße, Adresse: Gabriel-von-Seidl-Weg (Ecke Arzbacher Straße), D-83646 Bad Tölz. Koordinaten: N = 47.756152, E = 11.553143; Geographische Daten: N = 47°45'22.2", E = 11°33'11.3"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 691342, N = 5292355; Gauß-Krüger: R-E = 4466602.850, H-N = 5290969.222. Da der Start in der Stadt liegt, ist die Anreise mit ÖPNV gut möglich. Die Nutzung von Rollstühlen und Kinderwägen ist auf der gewählten Strecke nicht möglich. Es sind aber alle wichtigen Wegpunkte auf anderen Strecken damit zu erreichen. Insbesondere kann man die beiden Gasthöfe ohnehin auf öffentlichen Straßen anfahren.
Die Tour beginnt mit dem Fußweg "Gabriel-von-Seidl-Weg" am östlichen Rand des Parkplatzes über kleine Stufen hinunter an die Isar, bzw. den dortigen Uferweg. Er führt uns zunächst unter der großen Brücke durch und verläuft ein gutes Stück am Fluss entlang. Nach dem Steg über die Isar biegen wir links ab und gehen ein Stück auf der Königsdorfer Straße. Dann biegen wir an der dritten Straße ("Bürg") links ab und gehen am Peterbauernbach entlang bergauf. Ab hier begleitet uns der Wegweiser zum Gasthof Fischbach unserem ersten Zwischenziel. Nach einem kurzen Stück verlassen wir den Weg und gehen auf einen Pfad direkt am Bach entlang. Dort bleiben wir, bis der Wald das erste Mal endet (Feldscheune). Kurz darauf geht es erneut in den Wald, den wir durchqueren und kurz vor dem Bauernhof "Lechen" auf eine Wiese kommen. Wir gehen um den Hof herum und kommen nun bergab erneut in den Wald. Er endet an der öffentlichen Straße, die uns nach links zum nahen Gasthof Fischbach führt, vorbei an der Kirche. Wir gehen nach der Einkehr wieder zurück bis zum Wald und wählen dann einen Weg nach links (Wegweiser: "Bad Tölz"). Er führt uns auf einer weitgehend neu präparierten Trasse bergauf durch den Wald und abschließend über eine Wiese nach Prösteln. Wir gehen an der dortigen Feldkapelle vorbei am Zaun entlang bis wir östlich der Höfe auf die Straße kommen. Etwas später zweigt die Straße nach links ab und führt uns auf die Straße nach Königsdorf. Dort gehen auf den neuen Fahrrad/Fußweg nach rechts bis ein kleiner, ruppiger Steig nach links hinunter, direkt zum Stauwehr geht. Über die Staumauer ist es möglich, die Isar zu überqueren. Wir gehen rechts ein Stück auf der Straße bis ein Fußweg rechts abzweigt und dann an Hochufer entlang direkt zur Moralt Alm kommt. Weiter geht es nach Osten bis wir auf den "Hans-Carossa-Weg" kommen, der dann steil hinauf zum Kalvarienberg geht. Der Abstieg erfolgt über den Kreuzweg, zunächst noch recht gut, unten kommen dann einige Treppenstufen. Über die Marktstraße gehen wir bergab letztlich über die Brücke. Nach links kommen wir dann auf unseren Hinweg zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Bad Tölz ist immer eine Reise wert. Und ein Besuch in dieser Stadt lässt sich sehr gut mit einer Wanderung verbinden. Nicht umsonst sind bei den Kuraufenthalten in den Kliniken solche Wanderungen in die nähere Umgebung ein Teil der Therapie. In diesem Fall ist es eine etwas längere Strecke in das nordwestlich liegende Umland, bei der natürlich der Gang entlang der Isar, resp. des Isarstausees und ein Besuch auf dem Kalvarienberg nicht fehlen dürfen. Je nach eigenem Anspruch ist die Strecke aber jederzeit zu teilen oder abzukürzen. Die Wege sind fast durchgehend gut ausgeschildert, neu präpariert und ausgebaut. Auch wenn die Strecke keinerlei Gefahrenstellen aufweist, ein gemütlicher Spaziergang ist es dennoch nicht. Entsprechende Kleidung und Schuhe sollte man auf jeden Fall wählen. Der Lohn besteht neben dem Genuss der herrlichen Landschaft (Isartal, abwechslungsreiches Hinterland) auch in der Möglichkeit, gut einzukehren.

Benachbarte Wanderungen

Heigelkopf
Heigelkopf

Rechelkopf
Rechelkopf

Rechelkopf, der Hausberg von Gaißach. Gaißach liegt östlich der Isar, nahe Bad Tölz. Der Ort ist bekannt für seine spektakulären Hornschlittenrennen. Bei dieser Wanderung beginnt der Hin/Rück-Weg aber in Grundern, geht über den Sonntratn und den Schürfenkopf und über die Schwaigeralm zum Gipfel. Die Strecke überschneidet sich mit Teilen der Wanderung "Rechelkopf-Vorberg". Besonderes Merkmal ist der Superblick hinunter ins Isartal zwischen Bad-Tölz und Lenggries

Rechelkopf-Vorberg
Rechelkopf-Vorberg

Wandern am Vorberg - welcher Vorberg? Natürlich der des Rechelkopfs. Es ist tatsächlich der erste Berg, wenn man von Holzkirchen nach Bad Tölz fährt. Er liegt etwas links, südlich von Greiling, kein spektakulärer Berg, aber sehr ruhig. Es sind einfache Wege und Pfade, die dort durchs das Gelände führen. Vorbei an der Schwaigeralm führt die Route auf den Gipfel des Rechelkopfs und über die Sigrizalm wieder zurück. Und die hat den Sommer über an den Wochenenden sogar für Getränke geöffnet.

Stallauer Eck
Stallauer Eck

Stallauer Eck - das ist einer von vier wenig bekannten Gipfeln in den Tölzer Bergen, westlich des bekannten Blombergs. Man könnte sie in einer Rundtour erreichen. Wer gerne im Wald wandert, der kann sich das vornehmen. Allerdings begegnet er kaum Wanderern, sondern nur Mountainbikern. Und dort wo diese nicht fahren, kann man eigentlich auch nicht gehen.

Zwieselberg
Zwieselberg

Der Zwieselberg ist die Fortsetzung des Blombergs nach Südwesten; er gehört zu den Tölzer Hausbergen. Auf den Blomberg kann man mit der Seilbahn fahren, zum Zwieselberg muss man dann noch ein wenig laufen. Dadurch ist es möglich, dass auch weniger konditionsstarke Personen auf den Gipfel dieses Aussichtsberges kommen. Einkehren kann man dann ganzjährig im Blomberghaus, den Sommer über auch in der Schnoaderalm östlich des Gipfels.

Bilder zur Wanderung

Der Kurvenverlauf dieses Höhenprofils ist durch einen starken Abfall des Luftdrucks im Verlauf des Tages gestört. Die Folge sind überhöhte Messwerte zum Schluss. Gleichwohl ist der Charakter deutlich zu erkennen: es gibt drei nennenswerte Anstiege, entlang des Peterbauernbaches, hinauf nach Prösteln und der Anstieg zum Kalvarienberg. Dem folgt natürlich jeweils ein entsprechender Abstieg.

Die Tour ist mit neuen Wegweisern recht gut ausgestattet welche die Hauptziele nennen, z.B. den Gasthof Fischbach, einschließlich wann er Ruhetag hat.

Gleich zu Beginn der Wanderung eröffnet sich eine Postkartenansicht von Bad Tölz mit dem Isarufer und der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt.

Kurz nach der Hauptbrücke verlangsamt sich die Wasserströmung und geht in den Bereich des Stausees über.

Dann beginnt die Stille des Waldes, mit dem ersten Aufstieg entlang des Peterbauernbaches begleitet von dem plätschernden Wasser. Der Weg ist recht gut, später verengt er sich zu einem Pfad.

Wir überqueren mehrfach diesen Bach auf kleinen Brücken. Spätestens jetzt sind wir voll im "Bergwandermodus"; es war nicht verkehrt, die guten Bergschuhe anzuziehen.

Nach einer Weile verlassen wir den Wald zum ersten Male, beobachtet von aufmerksamen Zaungästen. Besonders aufregend scheinen wir für die Tiere aber nicht zu sein.

Nach einer zweiten Passage durch den Wald erreichen wir die kleine Hochfläche bei Lechen. Der Weg ist neu präpariert mit Material, das offenbar vom Abbau einer Asphaltstraße stammt.

Eine kurze Rast tut immer gut; Renate und Tassilo haben sich auf einer einfachen, aber stabilen Bank niedergelassen.

Filialkirche St. Johann Baptist in Fischbach. Auffallend ist der im Baustil geteilte Turm mit der Zwiebelspitze. Der umgebende Friedhof ist noch aktiv genutzt, ein Grund, dass dort auch regelmäßige Gottesdienste stattfinden.

Zurück auf unserem Wanderweg. Ein Wegweiser verkündet uns, dass es nach Bad Tölz geht: richtig, da wollen wir hin.

Nach der Überquerung des Lechnerbaches über ein schmales Brett kommt ein Anstieg, steil genug, dass er Treppenstufen hat. Auch sie ist völlig neu.

Nach einem weiteren Waldstück und dem Gang über eine Wiese kommen wir nach Prösteln. Neben den schönen Bauernhäusern führt unser Weg an einer Feldkapelle vorbei. Sie ist geöffnet und wir sehen den Altarraum und einige Bänke als Kirchengestühl. Bestimmt kann dort ein Gottesdienst gefeiert werden. Wir gehen um den anschließenden Zaun herum zur nächsten Straße, die uns ins Tal bringt.

Nach einem kurzen, knackigen Abstieg über die Straßenböschung landen wir direkt am Kraftwerk. Als erstes fällt der Stausee auf, etwa ein Kilometer lang. Natürlich erscheint er hier völlig ruhig und idyllisch.

Unser Weg führt uns über die Staumauer an das andere Ufer. Das Laufwasserkraftwerk wurde 1961 erbaut. Es hat eine Fallhöhe von knapp acht Metern mit einer Leistung von 1900 KW; Betreiber ist die Stadt Bad Tölz.

Blick in den Ablauf des Kraftwerkes. Natürlich ist eine Staumauer ein Eingriff in den Lauf des Wassers. Für die Fische gibt es eine separate Fischtreppe. Am Wandertag konnten wir einen großen Huchen entdecken.

Noch einmal geht es bergauf: es ist der "Hans-Carossa-Weg", der aus Westen zum Kalvarienberg hochgeht. Auch dort sind an der steilsten Stelle die Stufen neu angelegt.

Leonhardikapelle auf dem Kalvarienberg. Sie ist die Folge eines Gelöbnisses der Sendlinger Mordweihnacht und seither das Ziel der "Leonhardifahrt", einer Wallfahrt, ausschließlich für eisenbereifte Wägen, meist vierspännig. Sie steht dort, wo früher ein Galgen für Hinrichtungen war.

Hl. Geist-Kirche, ein Barockbau auf dem Kalvarienberg mit zwei ungewöhnlich schlanken Türmen. Zentrum ist die "Heilige Stiege", die als Abschluss eines Kreuzweges zuerst da war, über der dann der Kirchenbau entstand.

Natürlich darf an so einem Ort das traditionelle Gipfelkreuz nicht fehlen. Es ist ein schlankes, hohes Holzkreuz, das aber wegen der dominierenden Kirchenbauten nebenan leicht übersehen wird.

Ebenfalls etwas versteckt und zurück gesetzt, vor einer Wand aus hohen Bäumen präsentiert sich der Golgothahügel mit den drei Gekreuzigten und den trauernden Frauen.

Fernblicke, sie sind ein Markenzeichen dieses Ortes. Ein erster Blick geht nach Westen über die Isar hinweg in Richtung Königsdorf.

Der Hauptblick aber geht natürlich nach Süden, das Isartal hinauf über Lenggries hinweg, letztlich bis ins Karwendelgebirge.

Zum Abschluss gehen wir noch den Kreuzweg, diesmal aber den leichteren Teil bergab. Die dortigen Stationen sind zu einigen wenigen Kapellen zusammengefasst; auch sie sind in besonders gutem Erhaltungszustand. Der Weg endet mit einigen Treppenstufen fast im Zentrum von Bad Tölz, der Marktstraße, an deren unterem Ende sich die Isarbrücke anschließt.

 

 

 

 

 

 

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