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Wolfsberg (Neustadt)



Wolfsberg (Neustadt)

Zuletzt aktualisiert: 14.07.2022, 19:43 Uhr

Kurzform
Wolfsberg (Neustadt) - das ist eigentlich eine Tour von Neustadt a.W. hinauf zum Weinbiet. Aber es ist eine Strecke abseits der sonst viel begangenen Wege. Der Wolfsberg ist nämlich eine Schulter des Weinbiets, bietet aber trotzdem vielfältige Wandermöglichkeiten. Besonders auffallend ist die Wolfsburg, die man recht gut sieht, wenn man auf der B 29 von Neustadt nach Westen fährt. Zudem führt der Weg an drei Denkmälern vorbei: Lina Sommer, Scheffel, Bismarck. Es gibt also gute Gründe, diese "Nebenstrecke" zum Weinbiet zu wählen. Im Bild: Blick auf den Mittelteil der Burgruine mit der Burgschänke und der im Hintergrund etwas versteckten Bergkuppe des Wolfsberges (Erstwanderung: Februar 2015; aktualisiert: März 2022)

Hintergrundinfo
Der einfachste Aufstieg zum Weinbiet, dem Hausberg von Neustadt verläuft sicherlich ab dem Meisental direkt nach Norden.es ist aber auch möglich, eine westlich liegende Variante zu wählen, die über die Wolfsburg und den Wolfsberg führt. Sie ist zwar etwas länger, geht aber an recht interessanten Wegpunkten vorbei: die Burgruine, drei Denkmäler, den "Steinernen Hirsch" und auch die Waldschänke Ludwigsbrunnen, an dem dortigen Sportplatz.
Vorteil dieser Route ist sicher, dass man dort auf deutlich weniger Wanderer trifft. An besonderen Ausflugtagen dürfte es aber auch vor allem in der unmittelbaren Umgebung der Ruine Wolfsburg recht lebendig werden. Immerhin ist sie ein besonderer Aussichtspunkt und hat auch - zumindest an den Wochenenden - eine Einkehrmöglichkeit inmitten der alten Mauern. Zudem trifft man auf drei Denkmäler, es ist also neben der Geschichte und der Natur auch noch Kultur geboten. Von den Attraktionen auf dem Weinbiet selbst will ich gar nicht erst reden.
Zwei Einkehrmöglichkeiten - die Waldgaststätte Ludwigsbrunnen und Weinbiethaus - dürften auf alle Fälle geöffnet haben, an den Wochenenden auch noch Schänke auf der Ruine Wolfsberg. Überall gibt es Pfälzer Wein und die besonderen Pfälzer Gerichte zum Essen.
Schwierigkeit:26.5leicht (<27.5)
Tracklänge:11,8 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:3:15 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:410 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Meisental259
Ludwigsbrunnen266 0:100,46
Sportplatz Süd251 0:050,38
Scheffelwarte241 0:040,16
Ruine Josefskapelle259 0:120,40
Wolfsbrunnen241 0:201,80
Ruine Wolfsburg243 0:090,40
Kreuzung Wald326 0:150,90
Steinerner Hirsch406 0:231,10
Wolfsberg480 0:100,90
Weinbiet554 0:321,10
Abzw. Rückweg521 0:060,40
Bismarck Denkmal300 0:282,90
Ludwigsbrunnen266 0:100,30
Lina Sommer Denkmal265 0:030,20
PP Meisental259 0:080,40

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Oberhaardt; Neustädter Stadtwald, nördlich von Neustadt. Das ist der Zentralbereich der Pfälzer Berge westlich der Rheinebene. Karten: Topografische Karte 1:25000, Blatt 6, "Oberhaardt von Neustadt an der Weinstraße bis zum Queichtal", LVermGeo, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
20.02.2015; Diese Tour ging ich alleine. Außer mir waren auf allen Streckenteilen trotz der frühen Jahreszeit noch einige weitere Personen unterwegs, vor allem Biker und Runner. Sie alle nutzten das gute Wetter nach der Winterpause für ihre Aktivitäten. Es herrschte frühlinghaftes Wetter. Morgens war es noch kalt, gegen Mittag stiegen die Temperaturen deutlich an. Dazu kam der überwiegend heitere Himmel, der sich am Nachmittag etwas bewölkte. Es wehte angenehm warmer Südwind. In den Gipfellagen des Weinbiets lag noch Schnee und Eis, vorsichtiges Gehen war dort also angeraten. Somit war es möglich, "zu Fuß vom Frühling in den Winter" zu gehen. Das Weinbiethaus hatte wegen Umbauten geschlossen, die Gaststätte Ludwigsburg aber hatte geöffnet.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt dieser Wanderung liegt auf dem Weinbiet mit seinen 554 Metern. Aber auch der Wolfsberg mit den 490 Metern Höhe lässt sich als eigenständiger Berg bezeichnen.
Alm(en), Hütt(en):
Ludwigsbrunnen, Weinbiethaus, Außer der Burgruine Wolfsberg trifft man auf keine weiteren Gebäude, es sei denn, man zählt auch Denkmaler und Brunnen dazu. Davon gibt es im flachen Querverlauf der Route in Richtung Wolfsburg einige.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Meisental, Neustadt a.d.W.; Adresse: Im Meisental 80, D-67433 Neustadt a.d.W. (am Waldrand rechts). Koordinaten: N = 49.363195, E = 8.130849; Geographische Daten: N = 49°21'47.49'', E = 8°07'51.0''; UTM-Daten: Z = 32U, E = 436892, N = 5468195; Gauß-Krüger: R-E = 3436942.995, H-N = 5469943.892. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist nicht weit vom Zentrum Neustadts entfernt, ist also durchaus mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einem kurzen zusätzlichen Anmarschweg zu erreichen. Mit Rollstühlen oder Kinderwägen sind die offiziellen Wanderwege nicht zu bewältigen. Zu einigen Stationen in Talnähe ist das aber möglich.
Vom Parkplatz geht es diesmal nicht geradeaus weiter, sondern nach links, dem Wegweiser zur Waldschenke folgend. Die Straße führt erst einmal nach Süden und macht dann eine Kehre nach rechts. Genau im Bogen steht ein Stück zurückgesetzt und etwas erhöht das Denkmal für Lina Sommer. Nach einer Linkskurve kommt auch schon oberhalb des Sportplatzes die Waldschenke Ludwigsbrunnen. Wir umrunden das Gelände bis an das untere Ende des Sportplatzes und wenden uns nach rechts. Kurz darauf erreichen wir die Scheffelwarte. Anschließend geht es leicht bergauf auf dem Weinsteig (rot/weiß geschwungene Markierung) zur Ruine Josefskapelle. Von der aber sind nur mehr ein paar Steine und ein Holzkreuz zu sehen. Anschließend erfolgt ein kurzer Abstieg und dann geht es weiter dem Weinsteig entlang quer zum Hang über den Wolfsbrunnen bis zur Wolfsburg. Nach einem "Rundgang" durch die Gemäuer steigen wir auf der blau/weißen Route etwas bergauf und queren erneut den Hang, ein gutes Stück über dem Hinweg, diesmal in Grundrichtung nach Osten. Am Rettungspunkt 6614-937 biegen wir nach links ab und steigen zum steinernen Hirsch auf. Weiter geht es geradeaus über den Wolfsberg (Wegweiser) und weiter oben über eine Forststraße zum Weinbiet. Im spitzen Winkel gehen wir etwas östlich der Aufstiegsroute über die blau/weiße Markierung bergab bis zum Bismarckstein. Von dort queren wir den Hang nach links und kommen zurück zur Waldschenke. Den weiteren Weg zurück zum Parkplatz kennen wir schon, wobei wir diesmal den kurzen Abstecher zum Denkmal von Lina Sommer nicht auslassen.
Anmerkungen:
Es ist eine Wanderung in Stadtnähe von Neustadt hinauf zum Weinbiet. Dieser Berg hat Aufstiegsrouten aus allen vier Himmelsrichtungen. Diesmal wählte ich die südwestliche Variante, die über die Wolfsburg führt. Dabei sind viele Stationen von Bedeutung (Denkmäler usw.) anzutreffen, einschließlich der Waldschenke Ludwigsbrunnen fast in Talnähe. Eine zweite Einkehrstation wäre die kleine Burgschänke auf der Wolfsburg, aber die hat nur an den Wochenenden geöffnet. Ebenfalls geschlossen hatte das Weinbiethaus, das derzeit (Winter 2014/15) umgebaut und stark erweitert wird. Die Ruine Wolfsburg selbst liegt - das war der Zweck des damaligen Baus - sehr exponiert; man hat von dort eine gute Fernsicht nach Südosten über Teile von Neustadt und die angrenzenden Berge. Eine Kurzform dieser Wanderung wäre die Strecke vom Meisental zur Wolfsburg und der Aufstieg zum Rettungspunkt 6614-937 (Wegkreuzung), dann aber nach rechts mit Rückweg über den Bergstein und das Bismarckdenkmal.

Benachbarte Wanderungen

Nollenkopf
Nollenkopf

Nollenkopf - das ist der Berg "hinter" dem Hambacher Schloss. Von Süden führt der breite "Kanonenweg" auf seinen Gipfel, hoch und steil über Neustadt a.d. Weinstraße. Französische Truppen brachten im Pfälzer Erbfolgekrieg dort ihre Kanonen in Stellung und attackierten die Stadt unter ihnen. Die Wanderroute führt erst zum Hambacher Schloss, dann im Dreick zur Hohe Loog, zum Nollenkopf und wieder zurück ins Klausental, vorbei an Aussichtspunkten und einem Sühnekreuz. Dreimal, resp. viermal gibt es die Möglichkeit zur Einkehr.

Weinbiet
Weinbiet

Weinbiet - Wanderung auf den König der Pfälzer Berge nördlich von Neustadt a.d. Weinstraße. Er muss sich diesen Titel allerdings mit der wesentlich höheren Kamit teilen, die etwa 8 km südlicher steht, westlich von Maikammer bzw. St. Martin. Der Weinbiet hat auf seinem Gipfel eine recht aktive Hütte, das Weinbiethaus. Außerdem gibt es dort noch eine kleine Wetterstation, einen Aussichtsturm, einen Funkturm und eine militärische Einrichtung. Der Aufstieg ist ebenfalls über den Wolfsberg, ab Gimmeldingen oder ab dem westlich liegenden Lindenberg möglich.

Ueberzwerchberg
Ueberzwerchberg

Überzwerchberg - er liegt ebenfalls wie die Platte ein gutes Stück in den Bergen drin. Man könnte ihn als die deutlich erweiterte Runde über die Platte ansehen. Das beginnt zwar am gleichen Ausgangspunkt (Heidenbrunnertal), geht aber zunächst noch ein Stück weiter nach Westen. Am Rückweg folgt ein Abstecher über den recht spannenden Königsberg nach Osten. Hellerplatzhaus, Kaltenbrunner Hütte und Heidenbrunnertal sind die gleichen Einkehrmöglichkeiten.

Platte (Pfalz)
Platte (Pfalz)

Platte - eigentlich kein Berg, sondern eher eine Hochfläche. Sie liegt schon ein gutes Stück westlich der glanzvollen Berge an der östlichen Kante des Pfälzer Waldes. Aber sie hat auch so ihre Besonderheiten. Los geht erst einmal im Heidenbrunnertal. Von dort führt ein Waldweg hinauf zur "Kleine Ebene". Das ist aber noch nicht die höchste Stelle, die liegt weiter südlich. Dann geht es bergab über das Hellerplatzhaus zur Kaltenbrunner Hütte. Über die Kleine Ebene schließt sich die Runde.

Hohe Loog
Hohe Loog

Die Hohe Loog - sie zählt mit der Kalmit und dem Weinbiet zu den "großen Dreien" zwischen Neustadt und Edenkoben. Es ist aber ein etwas anderer Berg. Kein ausgeprägter Gipfel, sondern eher ein sanfter Rücken ziert ihn. Eine Einkehrhütte hat er aber sehr wohl und die ist auch immer gut besucht. Zu erreichen ist er mit einem Aufstieg ab dem Klausental über das Hambacher Schloss oder eher als Querverbindung ab den Parkplätzen Hüttenhohl (Totenkopfstraße L 515) und Hahnenschritt (L 514).

Pfad der Ruhe
Pfad der Ruhe

Pfad der Ruhe - lichte Kiefernwälder, angenehme Steigungen, gute Pfade, eine Kirche/Kapelle, ein Aussichtsturm, mehrere Punkte mit herrlicher Fernsicht und zwei Hütten zur Einkehr. Das ist der Rahmen einer entspannten, aber nicht ganz kurzen Wanderung nordwestlich von Gimmeldingen. Da führt kein Weg dran vorbei, dass das der "Pfad der Ruhe" ist. Und so heißt auch unsere Strecke, die nahe am Sportplatz in Gimmeldingen beginnt und in großer Runde dorthin auch zurückkehrt. Wer will, kann sogar passend zum Namen der Tour, in aller Ruhe mit dem ÖPNV anreisen.

Stabenberg
Stabenberg

Stabenberg - zwei in einem: mehrfach bergauf und bergab geht es um das Gimmeldinger Tal herum. Wandern auf dem Eselspfad; ich meine nicht die Wanderer, sondern den früheren Transportweg, der eine Zollsperre umgehen sollte. Neben dem Stabenberg mit seinem "Turm" geht es auch noch zum Weinbiet, der hat ebenfalls einen Turm. Unten warten das Forsthaus Benjental und die Alte Looganlage, oben das Weinbiethaus. Das wird ganz schön anstrengend.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil zeigt im ersten Teil der Strecke eine fast ebene Wanderung bis zur Burgruine Wolfsberg, abgesehen von kleineren Hügeln dazwischen. Dann aber geht es ordentlich bergauf über den Steinernen Hirsch und den Gipfel des Wolfsbergs, ebenfalls nur unterbrochen von kleineren Bergab-Stücken. Ähnlich verläuft der Rückweg über den Bismarckstein bis zum Ludwigsbrunnen. Der letzte Rückweg zum Parkplatz ist dann wieder fast eben.

Wolfsburg - eine ehemals sehr bedeutende Burg, über deren ursprüngliches genaues Aussehen aber nur wenig bekannt ist. Aufgrund der Felsformation auf der sie steht, ist/war sie sehr schmal, aber sehr lang und entsprechend zum Wolfsberg hin ansteigend. Sie steht somit nicht "auf dem Berg", sondern "am Berg".

Ruine Josefskapelle - eine ehemalige kirchliche Stätte, die aber total verfiel. Zur Erinnerung daran steht heute auf dem verbliebenen Steinhaufen ein schlichtes Holzkreuz. Man kann es leicht übersehen.

Wolfsbrunnen nahe der Wolfsburg. Vermutlich war das eine der Wasserquellen der Burg. Am Wandertag sprudelte das Wasser aber noch nicht. Genutzt wird das Wasser dort nicht mehr.

Zur Burg gehört auch eine Burgschänke, die aber nur an den Wochenenden geöffnet hat ("immer wenn die Fahne weht"). Sie hat nur wenige Sitzmöglichkeiten unter Dach und im Freien. Der Hauptteil der Einrichtung ist sicher unterirdisch, man kann es von außen nicht sehen.

Blick von der Ruine Wolfsberg über die letzten Häuser von Neustadt hinweg nach Westen ins Heidenbrunner Tal.

Steinerner Hirsch - eine Felsplatte, die wohl ursprünglich schon die Konturen dieses Tieres hatte, dann aber entsprechend detailliert bearbeitet wurde.

Weinbiethaus - die Einkehrhütte auf dem Weinbiet. Aktuell ist sie eine Baustelle; es gibt große Erweiterungsbauten. Sie soll laut Ankündigung im Frühjahr 2015 wieder geöffnet werden (hoffentlich dauert es nicht so lange wie beim BER).

Neben dem Weinbiethaus gibt es noch andere Einrichtungen, z.B. den begehbaren Turm, eine Wetterstation und den Funksender des SWR.

Bismarckstein, nahe der Waldschenke Ludwigsbrunnen – der alte Herr ist fast an jedem Berg in der Pfalz mit einem Steinportrait und einer kleinen Sitzgruppe verewigt.

Joseph Victor von Scheffel (1826 - 1886) ist eigentlich ein Karlsruher, hatte aber eine große Liebe zur Pfalz. Er schrieb zwar nur wenige Werke, lebte davon aber recht gut. Er schätzte einen guten Tropfen und schwärmte deshalb vom Pfälzer Wein, den er sicherlich zusammen mit Freunden öfter mal trank. Kein Wunder, dass er jetzt im Pfälzer Wald ein recht bemerkenswertes Denkmal hat.

Denkmal für Lina Sommer (1862 - 1932), eine bedeutende Pfälzer Mundartdichterin. Die meisten ihrer Werke sind in der von ihr so geliebten Pfälzer Sprache verfasst. Sie kam zum Schreiben, weil sie als Witwe mit kleinen Kindern ihre Familie ernähren musste und das tat sie sehr erfolgreich. Jockgrim war sie sehr verbunden und der Ort hat ihr auch einige Erinnerungsorte gewidmet. Die letzten Jahre lebte sie in Karlsruhe. Dort gibt es die "Lina-Sommer-Anlage", eine Grünanlage nahe der Hilda-Promenade.

 

 

 

 

 

 

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