Logo Bergwandern

Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Wanderungen

Teufelsstein



Teufelsstein

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 08:17 Uhr

Kurzform
Am Teufelsstein - einfache Wanderung durch die Wälder des Teufelssteins, einem Ausläufer des Peterskopfes, nordwestlich von Bad Dürkheim mit Besuch etlicher historischer Orte einschließlich eines Abstechers zum Herzogweiher und zur Klosterruine Limburg. Im Bild: der Felsen "Teufelsstein" ist Mittelpunkt einer keltischen Kultstätte. Eingehauene Stufen und andere Spuren einer Bearbeitung belegen, dass er mit Sicherheit schon sehr früh eine religiöse Bedeutung hatte. Der Sage nach wollte ihn der Teufel auf das benachbarte Kloster Limburg werfen, nachdem er erkannte, dass die Mönche ihn zwar als Helfer zum Bau einspannten, ihn aber über das Ziel des Baus belogen hatten. Der Wurf gelang ihm nicht, weil der Stein plötzlich sehr weich war.

Hintergrundinfo
"Teufelsstein", das ist ein etwa zwei Meter hoher und vier Meter breiter, kultischer Felsblock mitten im Wald nordwestlich von Bad Dürkheim. Er ist Namensgeber für den Berg, den man als Schulter des weiter nordwestlich liegenden Peterskopfes ansehen kann. Der Berg bzw. der Kultstein sind von mehreren Stellen aus wandertechnisch recht gut erreichbar, allesamt in unmittelbarer Nähe von Bad Dürkheim.
Auf einer kleinen Runde ab dem Forsthaus Weilach sind neben dem Stein auch noch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal und der Kriemhildenstein, ein Steinbruch aus der Römerzeit ein Ziel der Wanderung. Hier vorgestellt ist aber eine größere Runde, die zusätzlich den Abstieg ins Isental, die Umrundung des Herzogweihers und den Aufstieg zur Burgruine Limburg umfasst. Es ist eine Tour von insgesamt nur etwas mehr als 10 km und damit auch für nicht so ambitionierte Wanderer möglich.
Gelegenheiten zur Einkehr bestehen im Schützenhaus Retzerwald und in der Klosterschänke Limburg. Letztere ist nach einem Brand 2017 und anschließender Renovierung seit 2020 unter dem Namen "Konrad2" wieder neu eröffnet.
Schwierigkeit:25.7leicht (<27.5)
Tracklänge:10,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:370 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
WPP Forsthaus Weilach285
Wegkreuzung Schlagbaum291 0:080,45
Am Teufelsstein316 0:130,75
Abzw. Talabstieg (Treppe)240 0:221,30
Grethen137 0:150,40
Westseite Seeufer145 0:231,00
Limburgberg (Ruine)258 0:350,80
Friedrich-Ebert-Str.140 0:180,90
Abzw. Talabstieg (Treppe)240 0:240,90
Kaiser-Wilhelm Höhe270 0:100,70
Römischer Steinbruch270 0:140,80
Schützenhaus Retzerwald271 0:491,70
WPP Forsthaus Weilach285 0:090,60

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Mittelhardt, nördlicher Teil. Nordwestlich bzw. westlich von Bad Dürkheim. Karten: Topografische Karte (1:25000), Blatt 4 - "Mittel- und Unterhaardt" bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
28.02.2015; Alleingang. An diesem herrlichen Wandertag war der große Parkplatz schon fast voll. Mir schien, als wären der Verein der Hundefreunde und vor allem sämtliche Schützen unterwegs, deren Schüsse man an diesem Samstag aus dem nahen Schützenheim weithin hören konnte. Auch auf der Strecke selbst zeigten sich etliche Wanderer. Auf der Burg war es dann überraschenderweise etwas ruhiger. Es war ein sehr schöner Vorfrühlingstag, dank eines Zwischenhochs. Das brachte warme Luft und Sonnenschein, aber auch einige Wolken. Das ist für eine Wanderung in den Pfälzer Bergen ideal. Der Wind ging leicht, die Sicht war brauchbar, auch deswegen, weil die Bäume noch keine Blätter hatten. Allerdings lag auf etlichen Streckenteilen nasses, altes Laub, das eine entsprechende Rutschgefahr bedeutete.
Erreichte Gipfel
Zwei Berge sind das Ziel dieser Tour: der Teufelsstein mit 316 m und der Limburgberg mit 260 m Höhe. Der höchste Punkt liegt aber nicht am besagten Stein, sondern ein Stück weiter nördlich, kurz nach Beginn des Rundweges.
Alm(en), Hütt(en):
Klosterschänke Limburg, Schützenhaus Retzerwald , An weiteren Hütten sind nur das Fischer-Vereinsheim am Herzogweiher und die Schutzhütte auf dem Römischen Steinbruch zu erwähnen. Auf dem Waldlehrpfad zurück zum Schützenhaus stehen mehrere Steingrotten, ausgestattet mit Sitzmöglichkeiten. Und natürlich sind die Häuser und Anwesen des Ortsteiles Grethen nicht zu vergessen, an denen der Weg verbeiführt.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Waldparkplatz Forsthaus Weilach. Adresse (unpräzise): K3, Anreise über die L 518, 67098 Kallstadt. Koordinaten: N = 49.477007, E = 8.147372; Geographische Daten: N = 49°28'37.2", E = 8°08'50.5"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 438270, N = 5480780; Gauß-Krüger: R-E = 3438286.245, H-N = 5482587.874. Dieser Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar. Es ist aber möglich, die Tour an der Kaiserslauterner Straße in Grethen zu beginnen; dort fahren öffentliche Busse durch. Mit Rollstühlen und Kinderwägen kann die Runde auf Teilstrecken, nicht aber in Gänze bewältigt werden.
Vom Parkplatz nach Westen zur Wegkreuzung "Schlagbaum" gehen. Dort auf den Weinsteig bzw. auf die blaue Route nach Süden einschwenken und bis zum Teufelsstein bleiben. Weiter nach Süden marschieren, später auf den roten Punkt wechseln. Nach einer kleinen Steintreppe auf einen nicht markierten Pfad nach rechts abbiegen und steil bergab zur Einmündung auf die Kaiserslauterner Straße im Ortsteil Grethen. Dort nach rechts gehen, vorbei am Pfalzmuseum für Naturkunde bis zum Ende des Herzogweihers. Die Bundestraße überqueren, am Fischer-Vereinsheim vorbei den Hausener Weg wählen. Nach einer Weile links abbiegen (Hinweisschild "Limburg") und die Serpentinen bergauf gehen bis zur Burgruine. Dort den Ostabstieg (ist ebenfalls steil) nehmen bis zur Friedrich-Ebertstraße. Die Bundestraße erneut überqueren und nach links zurück zum Hinweg weiterwandern. Wieder aufsteigen bis zur kleinen Treppe dann nach rechts weiter bergauf über einen Aussichtspunkt zur Kaiser-Wilhelm-Höhe. Dort nach rechts halten in Richtung Römischer Steinbruch (= Kriemhildenstuhl). Anschließend die weiß-rote Markierung nehmen (Waldlehrpfad) und dort bis zum Rettungspunkt 6514-628 bleiben. Etwas rechts halten auf einen nicht markierten Weg und weiter bis zum Schützenhaus. Nach links einen von mehreren Pfaden wählen und durch den Wald zurück zum Parkplatz. Tatsächlich waren die Strecke und die Gehzeit deutlich länger, als es die Aufzeichnung belegt. Der Grund sind mehrfach kurze Hin- und Rückwege z.B. auf der Limburg oder im Steinbruch, die als Pausen gewertet und nicht aufgezeichnet wurden.
Anmerkungen:
Es ist eine kurzweilige Wanderung in Nahbereich von Bad Dürkheim, die man auch vom Ort aus starten kann (Anreise mit ÖPNV möglich). Sie führt im nördlichen Teil durch eine Waldfläche, die mit einem ganzen Netz an Wanderwegen, Pfaden u.dgl. ausgestattet ist. Man trifft dort auf etliche, höchst interessante Stationen und Kultplätze deren Besichtigung allemal lohnt. Es ist empfehlenswert, die Karte genau zu studieren, um auch die jeweiligen Orte zu erreichen. Der zweite Teil der Strecke führt über den Limburgberg mit der Ruine der ehemaligen Benediktinerabtei Limburg, die ebenfalls sehr beeindruckend ist. Allerdings muss man dazu zweimal durch den Ort Grethen auf normalen Straßen gehen. Sowohl auf der Limburg, als auch auf dem Teufelsstein gibt es Einkehrmöglichkeiten (Öffnungszeiten beachten!), auf die sich die Kinder bestimmt schon freuen. Wem die Route zu lang ist, der kann daraus jederzeit zwei getrennte Teilstrecken machen.

Benachbarte Wanderungen

Peterskopf
Peterskopf

Peterskopf - weit im Norden der Pfälzer Berge steht er, dort wo es schon flacher wird. Aber die Strecke auf der Runde von der Lindemannsruhe bis zur Weisenheimer Hütte ist trotzdem nicht kurz und es geht auch ordentlich bergauf und bergab. An der Laurahütte kommen wir vorbei, mehr schon eine Ruhmeshalle, die ein Geschäftsmann für seine Frau errichtete. Spannend ist aber auch der riesige Bismarckturm, der den Gipfel ziert. Es ist aber trotzdem nichts Besonderes: 173 Türme mit diesem Namen gibt es auf der Welt.

Ebersberg Wachenheim
Ebersberg Wachenheim

Wandern im Weinberg, mal auf Versorgungswegen, mal auf engen und steilen Pfaden. Der Ebersberg Wachenheim ist dafür ein gutes Beispiel. Es muss nicht immer nur im Herbst sein, im Frühling sieht man sogar noch besser, wenn auch überwiegend braun. Zwei Türme bietet diese Tour, von denen aus beste Sicht in die Gegend besteht. Es geht aber auch durch den Wald, Abwechslung ist somit durchaus angesagt. Und an einem ganzjährig geöffneten Wirtshaus geht es auch noch vorbei.

Dreispitz
Dreispitz

Dreispitz - es ist eine Rundwanderung in den Bergen westlich von Bad Dürkheim. Selbst der Start liegt schon auf einem großen freien Platz tief im Pfälzer Wald. Mit ÖPNV kommt man da nicht hin. Der Dreispitz ist eine kleine Berggruppe, die tatsächlich aus drei Gipfeln besteht. Von Bedeutung ist das ehemalige Jagdschlösschen mit dem kuriosen Namen "Murrmirnichtviel". Die Grundmauern und auch der Turm sind in Umrissen noch erkennbar. Dann geht es noch zu der mächtigen Burgruine Hardenberg (mit der Lindenklause) und durch das Eppental (auch da kann man einkehren) zurück.

Odinstal
Odinstal

Odinstal - der größere Teil der Wanderung verläuft über Berge, nicht durch ein Tal. Natürlich geht es auch hinunter ins Burgtal, aber meist geht man oben auf dem Kammweg. Östlichster Punkt der Strecke ist die Ruine Wachtenburg hoch über Wachenheim. Die Burgschänke diente früher zur Versorgung der Ritter, heute bedient sie auch das "gemeine" Volk mit Pfälzer Spezialitäten. Zurück geht es dann über die Heidenlöcher und die Michaelskapelle zum Ausgangspunkt am Waldrand von Deidesheim.

Eckkopf
Eckkopf

Eckkopf - ein Berg im Bad Dürkheimer Staatsforst, ein Aussichtsturm und ein Brotzeitstüberl im Turm. Wenn das mal kein Grund für eine Wanderung im Pfälzer Wald ist. Aus verschiedenen Richtungen führen Wege dorthin. Es geht entweder ab Deidesheim über die Heidenlöcher oder aus Westen ab dem Kurpfalzpark auf diesen Kopf. Mehrere Vereine bewirtschaften im wöchentlichen Wechsel das dortige Stüberl ehrenamtlich und versorgen die Wanderer mit typischen Pfälzer Spezialitäten.

Heidenlöcher
Heidenlöcher

Heidenlöcher - das ist eine Fliehburg im Wald oberhalb Deidesheim. Mutmaßlich 80 Behausungen hatte sie einst, die hinter einer Ringmauer Schutz fanden. Die Bezeichnung "Löcher" ist eine Folge eingestürzter Kellerräume, die man noch ganz gut sehen kann. Aber das ist nicht das einzige Wanderziel. Zuvor steht an der Michaelskapelle eine Rast an und wir genießen den Blick in die Rheinebene. Nachdem wir die Heidenlöcher ausgiebig bestaunt haben, machen wir uns auf den Weg zum Eckkopfstüberl. Dort warten schon die Pfälzer Bratwürste.

Bilder zur Wanderung

Das Höhenprofil der Tour zeigt mit drei "Gipfeln" und jeweils dazwischen liegenden "Tälern" wie abwechslungsreich die Strecke ist. Über den Teufelsstein geht es bergab nach Grethen, hinauf zur Limburg und erneut bergab nach Grethen. Dann kommt der Aufstieg zum Kaiser-Wilhelm- Denkmal, dem ein weiterer, leichter Abstieg zum Römischen Steinbruch folgt, ehe es über das Schützenheim wieder zurückgeht.

Der Kultstein aus Osten gesehen. Er scheint irgendwann so instabil geworden zu sein, dass er mit einer kleinen Mauer gestützt werden musste. Es wäre arg peinlich geworden, wenn dieses Denkmal von selbst "gestürzt" wäre.

Los geht es erst einmal zu einer Wegespinne, genannt "Schlagbaum". Zur Orientierung auf dem weiteren Weg helfen aber Farbmarkierungen und Wegweiser recht gut.

Von einer offenen Stelle aus ist die Ruine Limberg bereits zu sehen. Natürlich waren als erstes die Kelten da! Dann aber begannen vor über 1200 Jahren die Salier dort eine Burg zu bauen. Nachdem sie ihre militärische Bedeutung verlor, entwickelte sich daraus ein Kloster der Benediktiner mit einer mächtigen Basilika. Nach Streit mit den Grafen Leinigen und insbesondere durch den 30jährigen Krieg kam das Ende. Heute pflegt das Land bzw. die Stadt Bad Dürkheim die Ruine als Touristenattraktion noch recht gut.

Der künstlich angelegte "Herzogweiher" liegt westlich von Bad Dürkheim im Tal der Isenach. Fischzucht war im Zusammenhang mit Klöstern immer und überall ein wichtiges Thema.

Der künstlich angestaute See ist natürlich ein ideales Fischwasser über das heutzutage der Fischerverein - mit Vereinshaus - wacht.

Ein weiterer Höhepunkt der Tour ist die Klosterruine Limburg. Der noch verbliebene Rest des südlichen Basilikaturms zeigt mit seiner Höhe das gewaltige Ausmaß des damaligen Baues.

Im Ostteil des Burggeländes ergänzt ein Skulpturengarten den Eindruck dieses großartigen und großzügigen Ortes.

Im Inneren der riesigen, dreischiffigen Basilika wachsen Bäume, wo einst Säulen standen. Vor allem im Sommer gibt es kulturelle Veranstaltungen in diesen geschichtsträchtigen Bauresten.

Am südlichen Rand des Burggeländes steht ein Denkmal. Es erinnert an Eduard Jost, einen Opernsänger, der einst auf der Limburg das "Pfälzerlied" gedichtet hat. Es ist die heimliche Nationalhymne, die natürlich jeder Pfälzer*in kennt und bei passender Gelegenheit auch lauthals schmettert.

Viele Berge in der Pfalz tragen Bauten in Erinnerung an Kaiser Wilhelm; in diesem Falle ist Wilhelm I. bedacht.

Den Römischen Steinbruch gibt es nachweislich seit 2000 Jahren. Er lieferte das Material für viele Bauten entlang des Rheins. Er trägt auch den Namen "Kriemhildenstuhl" nach der Heldin aus der Nibelungensage.

Unweit des Kriemhildenstuhls steht eine Grotte, von der man sich vorstellen könnte, dass an dem Steintisch tatsächlich Kriemhild gesessen hätte - tja, wenn sie nicht etliche Jahrhunderte früher gelebt hätte.

Auch die Steinbruchhütte hat mit Sicherheit keine römischen Steinbrucharbeiter beherbergt; sie dient aktuell ganz profan den Wanderern zur Rast.

Bad Dürkheim - gesehen vom Römischen Steinbruch aus. Die Stadt ist durch etliche besondere Namen im Zusammenhang mit der Weinerzeugung und vor allem durch das "Därgemer Fass" bekannt. Die Route führt zu vielen interessanten Orten am Bad Dürkheimer Hausberg.

 

 

 

 

 

 

[Impressum] [Webmaster], Letzte Wanderung am 07.09.2023