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Latschenkopf



Latschenkopf

Zuletzt aktualisiert: 08.07.2022, 15:31 Uhr

Kurzform
Latschenkopf am Brauneck - der Berggipfel auf halbem Wege zwischen Brauneck und Benediktenwand. "Von Gipfel zu Gipfel und von Hütte zu Hütte", so könnte man die Tour bezeichnen. Für die Gipfelwanderer ist der Latschenkopf der Scheidepunkt: die etwas mutigeren Wanderer gehen weiter über die Achselköpfe, die anderen steigen zur Stie Alm ab. Bis zur Benediktenwand werden es wohl die wenigsten schaffen, dafür ist es zu weit. Im Bild: Blick vom östlich liegenden Stangeneck zu der Felsnase mit dem Gipfelkreuz. Nach Norden ist das Gelände vergleichsweise flach. Nach Süden fällt es steil ab, zusammen mit einigen weiteren, östlich stehenden Felsen (Erstwanderung: September 2011; aktualisiert: Oktober 2021)

Hintergrundinfo
Das Brauneckmassiv ist ein von Ost nach West verlaufender Gebirgsstock südlich von Bad Tölz, westlich von Lenggries. Er zieht sich mittels eines Kammes mit vielen Bergspitzen etwas mehr als fünf Kilometer dahin. Trotzdem ist eine vollständige Hin-Rück/Wanderung am Stück recht anstrengend und wird nur von konditionsstarken Personen auch tatsächlich gemacht. Für alle anderen bietet sich nämlich die Möglichkeit, die Kammstrecke an mehreren Stellen abzubrechen und den Rückweg anzutreten, auch in Form eines Rundweges.
Die große Stärke einer solchen Wanderung ist die ideale Fernsicht. In diesem Fall ist die Sicht nach Süden in das Karwendelgebirge und nach Westen bis zur Zugspitze möglich. Nach Norden ist der Blick frei in das Alpenvorland mit etlichen Seen bis nach München. An bestimmten Teilen der Strecke ist es aber angeraten, die Konzentration auf den Weg zu richten.
An der Südseite der Bergflanke sind etliche Einkehralmen und andere Häuser anzutreffen, an denen es Verpflegung aller Arten gibt. Nach den Bedürfnissen der Seele meldet sich nämlich auch der Magen mit seinen Ansprüchen.
Schwierigkeit:33.0mittel (27.5-40)
Tracklänge:9,5 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:35 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:840 mgroß (>800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Bergstation der Seilbahn1493
Gipfel Brauneck1555 0:150,40
Gipfel Latschenkopf1712 0:502,45
Latschenkopf Sattel1607 0:250,70
Mittlerer Achselkopf1710 0:300,65
Letzter Achselkopf1682 0:250,45
Rotöhrsattel1607 0:200,25
Abzweigung Längental1439 0:250,60
Latschenkopf Sattel1607 0:300,60
Stie-Alm1485 0:251,35
Strasseralm 1426 0:100,45
Bergstation der Seilbahn1493 0:251,60

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Bayerische Voralpen, Isarwinkel, Lenggrieser Berge, resp. Brauneck. Die Wanderung beginnt direkt am Parkplatz der Seilbahn. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 06 (1:25000) "Walchensee, Kochelsee, Sylvenstein-Stausee"; bzw. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D, "Isarwinkel, Benediktenwand", bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro oder TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
26.09.2011; Diese Tour ging ich alleine. Dank des schönen Wetters waren aber viele Wanderer unterwegs, auch auf dem etwas schwierigeren Pfad über die Achselköpfe. Teilweise entstanden an neuralgischen Stellen sogar kurze Wartezeiten. Die große Stie-Alm konnte den Ansturm an Besuchern natürlich gut verkraften. Auch an den anderen Almen fanden die Gäste noch gut einen Platz. Es herrschte an diesem Tag bestes Spätsommerwetter mit einigen Schleierwolken. Die Fernsicht war aber nicht besonders gut. Ansonsten finden sich auf der Strecke sehr viele Gelegenheiten für Fernblicke in alle Himmelsrichtungen. Dafür ist das Brauneck ja letztlich bekannt. Auf dem Gang bis zum Latschenkopp kann man die Fernsicht auch gut genießen. Später ist die Konzentration auf den Steig wichtiger.
Erreichte Gipfel
Neben dem Latschenkopf (1712 m) als eigentliches Wanderziel gibt es eine ganze Reihe von Gipfeln, die man überschreitet oder die in geringer Entfernung passiert werden: Brauneck Ostgipfel (1555 m), Schrödelstein (1548 m), Stangeneck (1648 m), vorderer Kirchstein (1630 m), 1. Achselkopf (1710 m), 2. Achselkopf (1682 m). Insbesondere die Strecke über die Achselköpfe ist ein ständiges Auf und Ab über viele Kuppen.
Alm(en), Hütt(en):
Quenger Alm, Stie-Alm, Strasseralm, Tölzer Hütte Brauneck, Brauneckgipfelhaus, An weiteren Gebäuden sind neben den genannten Almen und den Anlagen im Tal vor allem die Teile der Bergstation der Bergbahn (1493 m) mit dem Restaurant zu erwähnen. Auf den Kamm steht nahe den Gipfelkreuz am Brauneck eine weiteres Gebäude, dessen Zweck mir nicht klar ist.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Brauneckbahn. Adresse: Gilgenhöfe 28, D-83661 Lenggries. Koordinaten: N = 47.676396, E = 11.555273; Geographische Daten: N = 47°40'35.0", E = 11°33'18.9"; UTM-Daten: Z = 32T, E = 691794, N = 5283497; Gauß-Krüger: R-E = 4466711.625, H-N = 5282100.705. Der Parkplatz ist mit einem Bus aus Lenggries erreichbar. Dann ist ohnehin die Fahrt mit der Seilbahn nötig, um zum Ausgangspunkt zu kommen. Für Rollstühle ist diese ausgesprochene Kammwanderung mit den vielen Bergauf/Bergab-Teilstücken natürlich nicht geeignet. Selbst der Gipfel des Braunecks ist damit nur auf einem längeren Stück Umweg zu erreichen.
Berg- und Talfahrt mit der Brauneckbahn. Die Route beginnt und endet an dieser Station. Zunächst erfolgt der Aufstieg zum Brauneckgipfel. Dann geht es auf dem Kamm ein Stück nach Westen und mit einem kurzen Abstieg südlich am Schrödelstein vorbei. Nach dem erneuten Aufstieg auf den Kamm geht es weiter über das Stangeneck, vorbei am vorderen Kirchstein zum Latschenkopf. Anschließend kommt der Abstieg durch dichte Latschen (daher der Namen) zum Sattel zwischen Latschenkopf und Achselköpfen. Das schwierigste Stück ist nunmehr die Überquerung der Achselköpfe bis zum Rotohrsattel. Mehrfach geht es bergauf und bergab, über eine eiserne Leiter und erneut durch Latschenbestände. Dann ist der entfernteste Punkt dieser Wanderung erreicht. Die Entscheidung, zur Benediktenwand weiter zu gehen, ist mit einem Blick auf die Uhr bereits erledigt. Der Rückweg beginnt auf der Nordumgehung der Achselköpfe mit dem Abstieg in Richtung Längental. Nach der Passage direkt unter den steilen Wanden kommt wiederum erneut ein längerer Aufstieg zurück zum Latschenkopfsattel. Der weitere Weg führt nun erst etwas wellig dahin, dann geht es bergab über den Idealhang (Skipiste) zur Stie-Alm. Der endgültige Rückweg führt dann über die Strasseralm und Quengeralm, die Tölzer Hütte lassen wir rechts liegen. Zur Bergstation der Bergbahn ist es nur mehr ein kurzes Stück.
Anmerkungen:
Eine Höhenwanderung am Brauneck ist für jeden Bergwanderer ein Muss. An ausflugträchtigen Tagen ist dort oben auch eine entsprechende Menge los. Erreichbar ist dieser Gebirgsstock sowohl mit dem Auto, als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht gut. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von kurzen, leichten Abstechern zu den an der Südflanke liegenden Almen (gerade auch für Rollstühle und andere Gehbehinderungen) bis zu anspruchsvollen Wanderungen über Latschenkopf und Achselköpfe zur Benediktenwand. Wer nur ein wenig schauen möchte, dem bietet sich mit dem kurzen Gang zum Ostgipfel des Braunecks eine sehr gute Möglichkeit. Die Benediktenwand habe ich nicht erreicht, dazu war die Strecke über die Achselköpfe wegen der Rutschgefahr in den vielen Steilstücken zu anstrengend und kostete zu viel Zeit. Anfängern oder ängstlichen Personen kann man diesen Teil nicht daher empfehlen. Obwohl es eigentlich "nur" eine Kammwanderung ist, liegt die Höhensumme mit 740 Metern recht hoch. Bei einer Ausdehnung zur Benediktenwand wäre das noch erheblich mehr. Beeindruckend ist die Zahl der Almen und Hütten, die man im gesamten Gebiet antreffen kann; die obige Liste ist keineswegs vollständig. Manche sind reine Weidealmen, d.h. im Winter geschlossen, andere haben ganzjährig geöffnet. Neben den ausgedehnten Wandermöglichkeiten im Sommer ist das Brauneck nämlich auch ein großes Skigebiet. Das gilt vor allem für den südöstlichen Teil mit Garland und Draxlhang. Unter dem Überbegriff "Brauneck" sind auf dieser Internetseite mittlerweile fünf Routen erfasst (siehe Nachbarwanderungen). Drei davon beginnen im Tal, zwei weitere haben den Startpunkt an der Bergstation der Seilbahn. Es müsste also für jeden eine passende Strecke zu finden sein und sich die Anreise zum Brauneck auf alle Fälle lohnen.

Benachbarte Wanderungen

Almentour Brauneck
Almentour Brauneck

Wandern am Brauneck ist immer lohnend. In erster Line sind damit Touren in Kammnähe angesprochen. Es gibt aber auch unbekannte Strecken, die besonders für Liebhaber sind, die gerne alleine gehen und sich von etwas ruppigen Steigen nicht beirren lassen. Eine solche Wanderung geht südlich des Kammes vom Brauneck aus nach Westen. Sie führt an etlichen Almen und Hütten vorbei und endet an der bewirtschafteten Bichleralm an der Südseite der Benediktenwand. Herrliche Fernsicht in die südlich liegenden Berge an vielen Stellen gibt’s gratis.

Benediktenwand
Benediktenwand

Die Benediktenwand, der Sehnsuchtsberg all jener, die an der Nordseite der Bayerischen Voralpen zwischen Bad Tölz und Kochel öfter mal daran vorbeifahren. Deutlich im Gelände zurückgesetzt wird sofort klar, dass zu dem eigentlichen Anstieg erst noch ein langer Anmarsch nötig ist. Wer auf seine gute Kondition vertraut, soll sich diese Königin vornehmen. Er wird es nicht bereuen, zumal mit der Tutzinger Hütte eine gute Verpflegungsstation am Weg liegt. Und die braucht man unbedingt.

Brauneck Süd
Brauneck Süd

Brauneck Süd - eine Rundwanderung durch die riesigen Südhänge des Braunecks. Wir starten am Draxlhang, den wir vom Skifahren her kennen und steigen über den "Seufzerweg" (den Namen hat er nicht zu Unrecht) auf. Über die Bayernhütte (die nach langem Stillstand mit umfangreichen Renovierungen jetzt wieder geöffnet ist) geht unser Weg zur Strasseralm, Quengeralm, zur Tölzer Hütte und zum Gipfel des Braunecks (wir wollen schließlich auch den berüchtigten Garlandhang sehen). Aber nicht verausgaben, am Rückweg treffen wir dann noch auf die Kotalm, Einkehr ist Pflicht.

Brauneck Garland
Brauneck Garland

Brauneck, dieser Name steht für vielfältige Bergaktivitäten im Nahbereich von München, westlich von Lenggries. Eine Kabinenbahn bringt die Menschen nach oben. In diesem Fall verzichten wir aber auf die Bahn und steigen an der Ostseite über die Reiseralm auf. Auf dem Gipfelkamm bewegen wir uns nur kurz, kehren in der "Tölzer Hütte Brauneck" ein (so heißt sie jetzt) und gehen rechtzeitig wieder hinunter zum Alois (Reiseralm) zur Fütterung seiner Hirsche.

Längental
Längental

Das idyllische Längental nördlich des Brauneckmassivs erlaubt einfache, gemütliche Wanderungen tief hinein in die Berge. Das gilt sogar ganzjährig. Im Winter hat die Kirchsteinhütte geöffnet, im Sommer auch noch die etwas weiter hinten liegende Hintere Längentalalm. Als Ausgangspunkt gibt es zwei Wanderparkplätze. Der erste liegt am Ende der Flur, oberhalb Arzbach. Der zweite liegt weiter drin im Tal. An besonderen Wandertagen ist letzterer aber hoffnungslos überfüllt und man tut daran, gleich am Anfang zu parken.

Längenberg
Längenberg

Das Längental nördlich des Brauneckmassivs ist ein beliebtes Wandergebiet. Entsprechend viele Personen sind dort immer unterwegs. Es gibt aber eine davon getrennte Teilroute, nämlich über den Längenberg. Sie ist ein gutes Stück länger und erreicht mit dem Längenberg eine größere Höhe. Sie ist deutlich ruhiger und einsamer als das Tal selbst. Neben dem guten Blick zum Brauneck reizt auch der arg ruppige Abstieg durch den Wald hinunter zur hinteren Längentalalm. Der Rückweg erfolgt dann auf bequemen Wegen.

Bilder zur Wanderung

Wie nicht anders zu erwarten, zeigt das Höhenprofil dieser Kammwanderung den oftmaligen Wechsel von Bergauf- und Bergab/Passagen. Dass sie nicht unwesentlich sind, belegt die Höhensumme von 740 Metern auf einer Strecke, die weniger als 10 km lang ist. Dadurch ergibt sich auch eine recht geringe "mittlere Geschwindigkeit" des Gehens von nur 2 km/h. Bedingt ist das auch durch mehrmalige kleine Zwangspausen, wenn sich an Engstellen der Besucherstrom staut.

Die Tour beginnt mit dem kurzen Aufstieg zum ersten Gipfelkreuz. Den bewältigen auch etwas "fußkranke" Personen jederzeit und können dann die Aussicht genießen. Rollstuhlfahrer müssen leider einen Umweg über die Versorgungsstraße in Kauf nehmen, um dorthin zu gelangen.

Recht rasch führt die Strecke an dem einen oder anderen "Gipfel" vorbei, in diesem Fall am vorderen Kirchstein. Von Süden ist der Berg leicht zugänglich. Oben zu stehen, erfordert aber Schwindelfreiheit.

Nahe dem Latschenkopf ist ein Blick über dessen Südflanke hinunter zur Stiealm mit ihren vielen Gebäuden möglich. Es ist eine der größten Almen der bayerischen Voralpen mit eigener Käserei und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für 80 Personen. Im Hintergrund liegt das Isartal mit den angrenzenden Bergen.

Achselköpfe. Über diese Spitzen führt ein Steig, der durchaus anspruchsvoll ist. Im Bild ist rechts die Benediktenwand zu erkennen, der westliche Abschluss dieses Gebirgsstockes.

Der Pfad über die Achselköpfe ist nicht immer einfach zu gehen. Steile Stufen und ausgesetzte Stellen reihen sich dicht aneinander, ständig geht es durch Latschengassen und -tunnels. Sogar eine fest montierte Kletterleiter gehört dazu. Da kann man schon einmal die klagende Frage hören: "wann hört das denn endlich auf?"

Und immer wieder der grandiose Sicht: über einige Täler und kleinere Bergkämme hinweg geht der Blick ins Karwendelgebirge. Es ist auch für Kenner schwer auszumachen, wo welcher Gipfel zu sehen ist.

Eigentlich unverwechselbar ist aber der Blick auf die Wettersteinkette mit der rechts abschließenden Zugspitze. Möglich ist dieser Blick von der Freifläche direkt neben dem Brauneckgipfelhaus. Dort starten die Drachen- und Gleitschirmflieger zu ihren Flügen ins das Tal. Als Zuschauer kann man schon mal aufgefordert werden, bei der Ausbreitung des Schirms mitzuhelfen.

Das Brauneck bietet für jeden etwas: beschauliche Stille und Aktion liegen dicht zusammen. Hier die Einkehr an der Herz-Jesu-Kapelle nahe der Stie-Alm mit einem Moment des Nachdenkens.

Gleich daneben erleben Personen den "Bergkick" beim Abseilen an einem Kletterfelsen. Aber auch unbeteiligte Wanderer halten kurz inne und sehen ein wenig zu.

 

 

 

 

 

 

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