Hornisgrinde - Königin des Nordschwarzwaldes, in diesem Abschnitt wegen der kahlen Gipfelkuppen auch "Grindenschwarzwald" (Grind = kahler Kopf) genannt. Es ist ein Gipfel, auf dem ein anderer Wind weht. Seit jeher finden sich auf der breiten und langen Kuppe besondere Einrichtungen: militärische Anlagen, Aussichtstürme, ein großer Funksender, eine Wetterstation, der "Drei-Fürstenstein", und ein paar (kleinere) Windräder. Für die Wanderer sind sowohl aus Norden, als aus Süden Aufstiege möglich und damit eine Überschreitung. Im Bild: Blick vom Hornisgrindeturm über die breite Hochmoorfläche nach Norden zum Bismarckturm, zum SWR-Sender und zu den Windrädern. Vorne rechts ist sogar noch eine kleine Wasserfläche des Moores zu sehen. Vereinzelt haben sich bereits Bäume angesiedelt (Erstwanderung: August 2011; aktualisiert: Oktober 2022)
Zuletzt aktualisiert: 22.10.2022, 15:16 Uhr
Schwierigkeit: | 27.9 | mittel (27.5-40) |
Tracklänge: | 12,9 km | mittellang (8-15 km) |
Wanderzeit: | 3:20 h* | mittellang (3-5 h) |
Höhensumme: | 419 m | mittelgroß (400-800 m) |
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten. |
Markante Punkte | Höhe (m) üNN | Gehzeit (h:min)* | Entfernung (km) |
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Parkplatz Unterstmatt | 925 | ||
Kleines Mur | 995 | 0:15 | 0,90 |
Abzw. Ochsenstall | 1031 | 0:15 | 1,00 |
Wetterstation | 1118 | 0:20 | 1,10 |
Abzw. Bismarckturm | 1153 | 0:10 | 0,90 |
Dreifürstenstein | 1154 | 0:15 | 1,00 |
Abzw. zum See | 1066 | 0:10 | 0,40 |
Einmü. Uferweg | 1030 | 0:20 | 0,80 |
Südufer See | 1019 | 0:10 | 0,40 |
Spitzkehre Aufstieg | 1094 | 0:20 | 1,10 |
Hornisgrindeturm | 1153 | 0:20 | 0,60 |
Bismarck Turm | 1163 | 0:08 | 0,50 |
Abzw. Ochsenstall | 1118 | 0:12 | 1,00 |
Ochsenstall | 1031 | 0:15 | 1,00 |
Brücke Wald | 956 | 0:10 | 0,90 |
PP Unterstmatt | 925 | 0:15 | 1,30 |
(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht. |
Benachbarte Wanderungen | ||
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Badener Höhe - das ist der nördlichste 1000er Gipfel im Schwarzwald und damit der Stolz der Badener. Deshalb steht dort wohl auch der Friedrichsturm von dem aus eine herrliche Fernsicht möglich ist. Nur ein Stück südlicher davon liegt der Seekopf, auch über dieser Grenze. Zu erreichen sind die beiden Berge recht einfach in einer Rundwanderung ab Sand, dem Zentrum an der Schwarzwaldhöhenstraße. Am Rückweg dieser Tour kommt man dann auch noch am NFH Badener Höhe und an der Bergwaldhütte Sand vorbei. |
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Hochkopf - das ist der nördliche Nachbar der Hornisgrinde. Und natürlich steht er im Schatten dieses bekannten Berges. Aber er misst auf seiner Gipfelkuppe auch mehr als 1000 Meter Höhe. Zudem kommt man auf der Tour ab Sand auch noch über den Mehliskopf mit seinem Turm, nicht ganz 1000 Meter hoch. Allzu viele andere Wanderer wird man nicht treffen dort oben. Aber das ist ja umso mehr ein Grund, die Stiefel zu schnüren und los zu gehen. |
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Kohlberg und Bühler Höhe - recht schillernde Orte säumen die Runde an der Schwarwaldhochstraße. Es ist eine Gegend, in der sich eine Wanderung allemal lohnt. Start ist am Wiedenfels, dann geht es hoch zur Kapelle Sand. Weitere Stationen sind die Maria-Frieden-Kapelle, der Falkenfelsen und zur Einkehr die Kohlbergwiese. Nach einer weiteren Runde vorbei an dem Luxushotel Bühler Höhe (das aber seit 2010 eine Luxusruine und recht trauriger Spielball von Großkapitalisten ist) geht es zurück zum Wiedenfels. |
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Gertelbachrundweg - das ist die Krönung der Wanderungen im Bühlertal. Erst führt uns der Weg durch das Flussbett über viele Felsstufen, Steintreppen und Brücken an den Wasserfällen vorbei steil bergauf. Dann kommt der Höhenweg zum bekannten Wiedenfelsen und zum Plättig. Ein weiterer Höhepunkt ist der Falkenfelsen mit der Super-Fernsicht. Ein erster Abstieg führt uns zur Einkehr in die Kohlbergwiese, ehe es dann weiter bergab und zurück zum Ausgangspunkt am Gertelbachweg in Bühlertal geht. |
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Wer kann sich nicht daran erinnern: der Orkan Lothar fegte an Weihnachten 1999 über das Elsass und Süddeutschland hinweg. Riesige Schneisen der Verwüstung hat er in den Höhenlagen des Schwarzwaldes hinterlassen. In der Nähe der Schwarzwaldhochstraße hat die Forstverwaltung mit einem Lehrpfad darüber informiert. Dazu gehört auch, auf die Neuentwicklung des Waldes hinzuweisen. Mehr als zwanzig Jahre später ist von dem ursprünglichen Unheil kaum noch etwas zu sehen. Der Wald ist ordentlich dabei, seine Wunden zu vernarben. |
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Der Seekopf am Ruhestein ist ein Teil des Grindenschwarzwaldes. Er hat mit dem dortigen Touristikzentrum (natürlich auch mit den Parkplätzen) direkt an der Schwarzwaldhochstraße einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen. Auf der Runde geht es vorbei am Euting-Denkmal, am Wildsee und natürlich auch an der Darmstädter Hütte. Große Teile der Strecke sind frei von größerem Bewuchs und lassen gute Fernblicke zu. Allerdings ist man auf dieser Route nirgends alleine. |
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Der Karlsruher Grad (früher: Eichhaldenfirst) nahe Ottenhöfen ist eine ganz besondere Bergstrecke. Er besteht aus recht zackigen Felsen, die wegen ihrer Härte langsamer verwittern als ihre Umgebung und deshalb aus ihr deutlich herausragen. Richtig alpin ist der Gang über diese Spitzen allemal und daher durchaus gefährlich. Wer sich das nicht zutraut, kann auf den nur wenige Meter entfernten, völlig ungefährlichen Steig ausweichen. |
Das Höhenprofil weist zwei in etwa gleich hohe, breite Spitzen auf. Sie sind allerdings die Hochfläche der Hornisgrinde auf dem Hin- und auf dem Rückweg. Dazwischen liegt mit dem Mummelsee das Tal, nicht ganz so tief wie der Ausgangspunkt in Unterstmatt. Es sind recht gleichmäßige Auf- und Abstiege, nur leicht unterbrochen durch das Gelände beim Ochsenstall.
Erste wichtige Station am Aufstieg zum Ochsenstall ist der Skihang "Großes Mur" am Nordhang der Hornisgrinde. Hang und Liftanlage sind dem Augenschein nach wohl schon etliche Jahre nicht mehr genutzt worden. Sie hatten sicher große Bedeutung, als der Schwarzwald im Winter noch "tief verschneit" war.
Blick über die große Gipfelfläche zum Bismarckturm. Ein großer Teil der Kuppe des Berges besteht aus Hochmoor. Entstehung und Bedeutung sind auf Hinweistafeln sehr gut dargestellt. Hochmoore entstehen unter dem Einfluss von Regenwasser, wenn das vorherige Niedermoor bereits verlandet ist.
Durch solche Flächen kann man nur auf Stegen weiterkommen. Man tut daran, sie nicht zu verlassen. Sauergräser sind keine Garantie, dort festen Boden vorzufinden. Etwas später in der geologischen Entwicklung findet dann die Ansiedlung von Bäumen statt.
Hornisgrindeturm. Er kann bestiegen werden und bietet dann beste Aussicht in alle Himmelsrichtungen, sofern das Wetter mitmacht. Er war lange Zeit vom franz. Militär als Beobachtungsposten genutzt. In seiner Nähe steht jetzt die "Grinde-Hütte".
Der Mummelsee liegt direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Auf seiner Südseite herrscht natürlich ein großer Trubel. Abseits davon präsentiert er sich auf der Nord- und Ostseite aber sehr malerisch mit der Hornisgrinde im Hintergrund. Er ist touristisch sehr gut genutzt, erstaunlicherweise nur ein paar Meter entlang des Seeufers. Weiter hinten herrscht absolute Einsamkeit.
Schwarzwald und Wintersport, das darf nicht fehlen. Auf dem Seibelseckle lernten unsere Kinder das Skifahren; Betrieb ist dort heute noch wie vor 30 Jahren. Aber auch dort ist Schneemangel ein großes Problem.
Dreifürstenstein. Dort haben drei Länder ihre Grenzen auf einem großen Stein markiert. 1722 legten dort die Markgrafenschaft Baden, das Herzogtum Württemberg und das Fürstbistum Straßburg ihre Grenzen fest. Es ist also ein klassisches Drei-Länder-Eck. Sie suchten wohl den passenden Platz aus, denn der Stein ist immer noch da, die drei Länder gibt es in dieser Form nicht mehr.
Blick auf die Bauten auf der Hochfläche. Recht friedlich stehen der über 200 Meter hohe Sendeturm und die nur halb so hohen Windräder nebeneinander. Aber der Schein trügt. Der Sender ist akzeptiert, die Windräder werden verteufelt. Warum eigentlich?